Creative Assembly besitzt Studios in Horsham (Großbritannien) und Sofia (Bulgarien). In den vergangenen Jahren machte sich das Team in erster Linie einen Namen durch große Taktik-Spiele für PC. Die „Total War“-Serie und ihre „Warhammer“-Ableger zelebrieren gewaltige Schlachten und verbinden sie mit rundenbasierter Aufbaustrategie.
In das First-Person-Genre schnupperte Creative Assembly zuletzt 2014 mit „Alien Isolation“ hinein. Das Stealth-Actionspiel wurde nach anfänglichen Problemen vor allem für die gelungene Atmosphäre und das überaus spannende Gameplay gelobt.
Das 2023 erscheinende „Hyenas“ ist etwas vollkommen anderes! Es handelt sich dabei nämlich um einen schrillen und knallbunten Multiplayer-Shooter. Auf den ersten Blick erinnert das Spiel an einem Mix aus „Borderlands“ und „Fortnite“.
Auf der Gamescom präsentierten Sega und Creative Assembly erstmals Gameplay-Ausschnitte der bunten Ballerei und erklärten, was das Gameplay von der starken Konkurrenz abheben wird.
Shooter-Reise in die Retro-Zukunft
Der Multiplayer-Shooter spielt in einer fernen Zukunft, die durch den Megakonzern Clout regiert wird. Die Rebellen der „Hyenas“ brechen bevorzugt in von Clout bewachte Stationen ein und stehlen dort das wertvolle Merch. Dabei handelt es sich selbstverständlich um individuelle Ausrüstungsgegenstände und Hilfsmittel. Creative Assembly vermeidet zwar bislang den Begriff Hero-Shooter, serviert aber zum Start sechs Klassen mit prägnanten Persönlichkeiten und Charakteren wie beispielsweise die Drag-Queen Galaxia.
Während der Präsentation bestätigte uns das Team, dass man – ähnlich wie etwa in „Overwatch“ – zukünftig weitere Informationen und Hintergründe zu den Figuren präsentieren werde. Man möchte damit die Identifikation mit den Helden ermöglichen und ein „Hyenas“-Universum kreieren.
Das Spiel fällt aber vor allem durch seinen ungewöhnlichen Grafikstil und die stark an die moderne Popkultur angelehnte Inszenierung auf. Beispielsweise spielt „Hyenas“ immer wieder mit der Videospielnostalgie. Im vorgestellten Abschnitt etwa knacken die Rebellen einen Tresor und verwenden dafür eine Sprengladung in Form eines Sega Mega Drives.
Die Level-Architektur selbst ist mit überdimensionierten Retro-Fernsehern und anderen Gerätschaften bewusst auf Achtziger gestylt und entsprechend bunt. Das ist auf der einen Seite witzig, aber bisweilen auch ein wenig zu viel des Guten. Die Präsentation schwankte in Sachen Humor immer wieder zwischen charmant und dezent unangenehm.
Ungewöhnliches Map-Design
In „Hyenas“ geht es mit fünfzehn Teilnehmern verteilt über fünf Dreier-Teams zur Sache. Ziel der auf 20 Minuten begrenzten Runden ist das Erobern von möglichst viel Merch und das anschließende Exfiltrieren der Beute. Dadurch, dass die Flucht nur einem der Teams gelingen kann, kommt es spätestens zum Abschluss einer Partie zu heftigen Schießereien. Die Entwickler betonten während der Gamescom allerdings, dass es theoretisch auch möglich wäre, ganz ohne Abschüsse eine Runde zu gewinnen – sofern ihr die Möglichkeiten der Maps ausnutzt.
Auf den Karten tummeln sich zusätzlich zu den Teams auch noch Murfs – also Clout-Truppen. Sie bewachen wichtige Knotenpunkte und dienen obendrein als Kanonenfutter. Die Karten gestalten sich recht weitläufig und bieten verschiedene Bereiche mit wechselnden Voraussetzungen. Auf der vorgestellten Karte etwa gibt es einen Abschnitt in der Schwerelosigkeit. Dadurch wird das Gameplay zum einen langsamer, zum anderen aber auch dreidimensionaler. Schließlich können sich Schützen in jeder Ecke des abgegrenzten Areals befinden. An anderer Stelle tauchen die „Hyenas“ kurzerhand in einen Lüftungsschacht ab und entgehen so der anrückenden Verstärkung.
Gerade diese Vielseitigkeit soll den Spielablauf auszeichnen. Zugleich gibt „Hyenas“ keinen Weg vor oder öffnet Areale Stück für Stück. Wie viele Vaults mit Merch man schlussendlich knackt, ist letztlich den Teams selbst überlassen. Denn: Wenn ihr oder gar eure gesamte Truppe drauf geht, dann verliert ihr die Beute und andere können sie aufsammeln.
Ein Blick ins Arsenal
Die angesprochenen „Hyenas“ verfügen über verschiedene Fähigkeiten und Waffen. In Puncto Arsenal erinnert Creative Assemblys Multiplayer-Shooter stark an „Borderlands“. Beispielsweise wurde hier die Schaumgranate vorgestellt, mit der man Wände und Deckungsmöglichkeiten aufbauen kann. Diese halten leichtem Beschuss stand, können aber auch als Plattform genutzt werden, um höhere Ebenen zu erreichen.
Die angesprochene Galaxia verwendet dagegen einen Antigravitationsschild. Mit ihm schützt sie zum einen sich und ihre Kameraden. Zum anderen zieht dieser die auf sie abgefeuerten Kugeln an und schleudert sie anschließend auf die Gegner zurück. Die Ballerina Prima dagegen manipuliert auf Knopfdruck die Schwerkraft. So verschafft sie ihrem Team einen Vorteil, indem sie es in ungewöhnliche Positionen bringt. Auf der anderen Seite kann sie damit natürlich auch Fallen stellen und so ihre Gegner verwirren.
Zum Abschluss servierte man noch einen Gadget gewordenen Gag für Katzenfreunde. Mit der so genannten Cat-Bomb richten die „Hyenas“ Flächenschaden an und können somit beispielsweise Fluchtbereiche sichern.
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„Hyenas“ wird in Kürze in die geschlossene Alpha-Phase gehen und soll frühestens 2023 auf den Markt kommen. Über den Umfang von Mikrotransaktionen schweigt man sich aus. Ob man die Charaktere später noch mit neuen Waffen oder Eigenschaften erweitern wird, steht ebenfalls noch nicht fest. Creative Assembly stehe zu diesem Zweck in stetigem Kontakt mit der Community und will abwarten, was ihre Wünsche für das fertige Spiel sind.
Wir sind noch nicht vollends überzeugt. Das Gameplay macht für sich einen guten Eindruck: Die Shooter-Mechanik wirkt solide, die verrückten Waffen schenken einem viele Freiheiten. Besonders gut gefielen uns Hilfsmittel wie die Schaumgranate, da diese auch eine taktische Komponente mit ins Spiel bringen.
Zudem scheint sich „Hyenas“ vor allem durch sein Map-Design und den sehr freien Rundenablauf von der Konkurrenz abheben zu wollen. Anstatt Spieler in ein Korsett zu pressen, gönnt man ihnen Freiheiten und wirft auch noch Faktoren wie etwa Schwerelosigkeit in das Geschehen hinein. Ein dickes Fragezeichen steht gerade deshalb hinter der Spielbalance: Schafft Creative Assembly den Spagat zwischen spielerischer Freiheit und geordneten Matches? Abwarten!
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Kommentare
Eternal_Vomit
29. August 2022 um 17:19 UhrDummer Titel, hässliche Optik, aktuell gehyptes Spielprinzip des Extraktionsshooters.
Sollte das Ding nicht übelst Bock machen sodass man den drohenden Durchfall aufgrund der Optik verdauen kann, dann seh ich schwarz.
RegM1
29. August 2022 um 17:28 UhrInteressanter Genremix.
Artstyle überzeugt mich nicht wirklich.
Andere Spiele dieser Art kämpften in der Vergangenheit sehr stark mit schnell schwindenden Spielerzahlen.
Ich wünsche den Devs viel Glück und schaue zum Release eventuell noch mal genauer hin.
StoneyWoney
29. August 2022 um 17:31 Uhr„Multiplayershooter statt Total War“ war ja nicht das Problem für die Leute. Kommt ja immer noch gutes TW Futter. „MP Shooter statt Alien Isolation 2“ war eher, was Viele stutzig machte 😛
DerGärtner
29. August 2022 um 18:18 UhrDas wird genauso floppen wie der ubisoft br shooter bei dem ich sogar schon den namen vergessen hab. irgendwas mit scape, scrape oder so
SeniorRicketts
29. August 2022 um 18:30 UhrWenigstens gibts Boobies
Macht das game zwar nur minimal besser aber trotzdem
Xenomorph
29. August 2022 um 20:42 UhrHätten lieber Alien Isolation 2 machen sollen!
ResidentDiebels
29. August 2022 um 21:25 UhrDas charakterdesign sieht wieder typisch für westliche studios einfach nur katastrophal aus.
Wer außer kiddies steht auf so ein übertrieben buntes fortnite design? Die chataktere in diesen shooter, genau wie in BF2042 sehen einfach 0815 aus.
Blaakuss
30. August 2022 um 09:56 UhrIch hoffe das Ding floppt so bahnbrechend!
Schon alleine der Optik halber sollte man den Verkauf verbieten.