Wie am vergangenen Wochenende eingeräumt wurde, gehört auch der ambitionierte Survival-Horror-Titel „The Callisto Protocol“ zu den Projekten, bei denen die Entwickler nicht von einer Crunch-Phase verschont bleiben.
Als Crunch wird in der Entwicklung von Videospielen die finale Phase der Produktion beschrieben, in der die Entwickler oftmals sieben Tage die Woche arbeiten und reichlich Überstunden leisten. Wie der für „The Callisto Protocol“ zuständige Game-Director Glen Schofield am Wochenende bestätigte, arbeiten die Entwickler der Striking Distance Studios derzeit bis zu 105 Stunden pro Woche an der Fertigstellung des Horror-Abenteuers.
Laut Schofield bestehen die Tage mitunter lediglich aus Essen, Schlafen und Arbeiten, da man „die Entwicklung von Spielen liebe“. Auch wenn Schofield versicherte, dass keiner der Angestellten zu den Überstunden gezwungen wird, war es vor allem der positiv gestimmte Unterton seines Tweets, der einiges an Kritik nach sich zog.
Schofield rudert zurück
Nachdem Schofield schnell reagierte und den entsprechenden Tweet wieder löschte, meldete sich der Game-Director hinter „The Callisto Protocol“ nun in einem weiteren Tweet zu Wort, in dem er sich für seine Aussagen entschuldigte.
„Wer mich kennt, weiß, wie sehr ich mich für die Menschen interessiere, mit denen ich arbeite. Vorhin habe ich getwittert, wie stolz ich auf die Mühe und die Stunden war, die das Team investiert hat. Das war falsch. Wir schätzen Leidenschaft und Kreativität, nicht lange Arbeitszeiten. Es tut mir leid, dass das bezüglich meines Teams so rübergekommen ist“, so Schofield.
Zu den stärksten Kritikern des ursprünglichen Tweets gehörte der Bloomberg-Journalist und Industrie-Insider Jason Schreier, der Schofield mangelndes Fingerspitzengefühl vorwarf. Denn auch wenn offiziell kein Entwickler zu den Überstunden gezwungen wird, herrscht intern eine andere Erwartungshaltung. Hinzukomme laut Schreier, dass sich Angestellte eines Studios, die sich der Crunch-Phasen verweigern, in der Regel mit negativen Folgen wie reduzierten Boni oder fehlenden Aufstiegschancen konfrontiert sehen.
Weitere Meldungen zu „The Callisto Protocol“:
- Bis zu 105 Stunden die Woche – Schofield enthüllt Crunch-Kultur
- Belohnt Spieler mit Trophäe, die alle möglichen Tode erlebt haben
- Düsteres Gameplay-Material zum vielversprechenden Survival-Horror
„The Callisto Protocol“ wird am 2. Dezember 2022 für den PC, die PlayStation 4, die PlayStation 5, die Xbox One und die Xbox Series X/S.
Anyone who knows me knows how passionate I am about the people I work with. Earlier I tweeted how proud I was of the effort and hours the team was putting in. That was wrong. We value passion and creativity, not long hours. I’m sorry to the team for coming across like this.
— Glen A. Schofield (@GlenSchofield) September 3, 2022
Weitere Meldungen zu The Callisto Protocol.
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Kommentare
StoneyWoney
05. September 2022 um 08:35 UhrxD
Lordran85
05. September 2022 um 08:38 UhrGefundenes Fressen für die Dauerempörten. Kann man sich im Internet wieder zum Helden aufspielen. Mal sehen ob sie auch nen Shitstorm starten, wenn ich die Woche mal länger bleibe, weil die Abrechnung fertig werden muss.
Index
05. September 2022 um 08:50 UhrDazu gibt es einen Guten GameTwo Beitrag.
Es geht um die Entwickler , was sich Gamer erwarten, Releasetermin, Hype um ein Spiel und eben auch die Arbeitszeit . Fand das mega spannend, eben weil auch Entwickler mit dabei sind und die sind sich beide nicht einig weil unterschiedliche Ansichten eben zu den Arbeirszeiten.
https://youtu.be/Ig2SBJc4gp8
Gaia81
05. September 2022 um 09:43 UhrBleib dabei schuld auf Kunden zu werfen geht nicht. Warum will man den Kunden schlechtes Gewissen machen ihr seid schuld das wir Überstunden machen müssen oder wie. Das ist ne Sache zwischen der Firma und den Mitarbeitern
bastardo
05. September 2022 um 16:28 UhrCrunch sind Überstunden und Überstunden entstehen dann wenn es einen fehler in den Arbeitsabläufen gibt. Sich also zu feiern weil man unter miesen Bedingungen Arbeitet ist schon etwas fragwürdig und zeigt wie geschädigt oder Gehirn-gewaschen diese Leute sein müssen.
Denn auf der einen Seite Feiern sich Leute selber für Crunch und auf der anderen Seite wird es wenn Leute sich an vertragliche Bedingungen halten
(Vorallem Arbeitszeiten) von „quiet quitting“ gesprochen.
Irgendwie ist dies doch abartig mMn