Aktuell buhlen zwei Fantasy-Schwergewichte um die Gunst der Zuschauer: „House of the Dragon“, ein Prequel zu „Game of Thrones“, und „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“, das zeitlich vor den Ereignissen der Kinofilme ansetzt. Wir haben uns erneut in die erbarmungslose Welt von Westeros gestürzt und verraten euch, ob die Geschichte rund um die Mitglieder von Haus Targaryen einen genaueren Blick wert ist.
König Targaryen braucht einen Nachfolger
Auch wenn uns eine eigenständige neue Story erwartet, wird diese doch direkt mit einer der zentralen Figuren der Hauptserie verknüpft: Daenerys Targaryen. Wenig verwunderlich, immerhin ist sie eine der sowohl beliebtesten als auch polarisierendsten Charaktere des Dark Fantasy-Franchise. Von ihrer Geburt sind wir nun jedoch noch 172 Jahre entfernt und aufgrund seiner mächtigen Drachen befindet sich die Haus Targaryen auf dem Höhepunkt seiner Macht.
König Viserys sitzt auf dem Eisernen Thron in Königsmund und herrscht über Westeros. Allerdings hat der Monarch ein Problem, denn obwohl er mit Prinzessin Rhaenyra eine Tochter hat, ist die Thronfolge noch ungeklärt. Der Grund hierfür ist simpel: Viserys hat keinen leiblichen männlichen Nachkommen. Deshalb steht aktuell der Bruder des Herrschers, Prinz Daemon, an erster Stelle. Doch letztendlich soll alles anders kommen als zunächst gedacht.
Die Königin bringt zwar einige Zeit später einen Jungen zur Welt, doch weder Mutter noch Kind überleben die anschließende Nacht. Da sich Daemon selbst ins Aus schießt und vom König der Hauptstadt verwiesen wird, soll eine andere Person Viserys auf den Thron folgen.
Er ernennt seine Tochter Rhaenyra zu seiner Nachfolgerin und somit soll erstmals in der Geschichte der Sieben Königslande eine Frau als Herrscherin auf dem Eisernen Thron sitzen. Eine schwierige Aufgabe, denn wie „Game of Thrones“-Fans wissen, waren Frauen in solchen Machtpositionen eher die Ausnahme und nicht die Regel.
Interessante Parallelen
Bereits früh in der Serie wird Rhaenyra als Protagonistin in „House of the Dragon“ in Position gebracht und das auf durchaus interessante Art und Weise: Wir sehen, wie sie auf dem Rücken ihres Drachen Syrax über Königsmund hinwegfliegt. Die Kameraeinstellungen erinnern hierbei teils frappierend an Daenerys Angriff auf die Stadt in der 5. Episode der 8. „Game of Thrones“-Staffel „Die Glocken“. Eine der bis heute kontroversesten Szenen der gesamten Serie.
Einstellungen, die den Drachen und die Metropole von oben zeigen, wechseln sich mit Kameraperspektiven ab, die das gewaltige Monster von den Straßen einfangen, wo die Bewohner der Stadt umherlaufen. Es ist nicht nur aufgrund der inszenatorischen Parallelen eine spannende Sequenz, sondern könnte darüber hinaus den Weg für unsere noch junge Protagonistin vorzeichnen: Ob sie einen ähnlich dunklen Weg beschreiten wird wie ihre Nachfahrin Daenerys?
Doch das ist nicht die einzige Ähnlichkeit zur Vorgängerserie. Das zuvor bereits kurz angeklungene Thema von Frauen in besonders einflussreichen Schlüsselpositionen wird ebenfalls wieder aufgegriffen. Hier wird schnell klar, dass auch viele handelnde Charaktere im „Game of Thrones“-Prequel der Ansicht sind, die Monarchie und viele der bedeutenden Häuser Westeros‘ würden sich lieber selbst in den Ruin treiben, ehe sie eine Frau an ihrer Spitze zu akzeptieren.
Darüber hinaus erinnert „House of the Dragon“ auch hinsichtlich seines Erzähltempos an die Mutterserie. Dieses ist in den ersten Folgen eher mäßig ausgefallen und speziell die erste Episode nimmt sich viel Zeit für ausschweifende Expositionen, um das neue und doch vertraute Setting aufzubauen. Daran dürften Fans des Franchise bereits gewohnt sein, denn auch die 1. „GoT“-Season ließ sich viel Zeit, um die einzelnen Dominosteine an ihren Platz zu bringen. Für Neulinge könnte dieser Informationsschwall allerdings dezent verwirrend sein und sie dürften entsprechend etwas Zeit benötigen, um sich zurechtzufinden.
Dafür ist die Vorgeschichte des Hauses Targaryen ungleich hochwertiger produziert als es noch bei der 1. Season von „Game of Thrones“ der Fall gewesen ist. Exemplarisch sei hier das Ritterturnier der ersten „House of the Dragon“ -Folge erwähnt, das aufwendig inszeniert und gefilmt wurde. Generell lässt sich gegen die handwerkliche Arbeit der Macher des neuen HBO-Epos wenig sagen. Die Dialoge sind gut geschrieben, der Cast ist sehr gut aufgelegt und gerade Schlüsselszenen, etwa ein ständiger Szenenwechsel zwischen einer blutigen Massenschlägerei und der Geburt von Viserys zweitem Kind, sind hervorragend gefilmt.
Vielversprechender Auftakt eines neuen Fantasy-Epos
Wenn wir den Verantwortlichen eine Sache ankreiden müssten, dann wäre es der Einsatz von Gewalt. Gegen einen hohen Gewaltgrad an sich ist natürlich erst einmal nichts einzuwenden und schon die Hauptserie nutzte sehr brutale Szenen, um bestimmte Emotionen beim Zuschauer zu wecken. Der Grat zwischen einem sehr pointierten Einsatz und dem reinen Selbstzweck ist jedoch ziemlich schmal und schon „GoT“ verhob sich immer mal wieder daran. Die just erwähnte Geburt ist zum Beispiel einerseits handwerklich definitiv hervorragend gefilmt, allerdings sind die Qualen der Königin hier auch nah dran, zum filmischen Selbstzweck zu verkommen.
Insgesamt machte „House of the Dragon“ auf uns einen sehr guten ersten Eindruck. Die neuen Hauptdarsteller spielen ihre Rollen super und es ist spannend anzusehen, wie die neuen Figuren gegeneinander intrigieren. Des Weiteren ist die Produktionsqualität, wie von HBO gewohnt, sehr hoch. Die Kulissen und Kostüme sehen toll aus und selbiges gilt, von wenigen Ausnahmen abgesehen, ebenso für die Spezialeffekte, etwa die Drachen des Hauses Targaryen.
Vergleiche mit der Vorgängerserie „Game of Thrones“ dürften sich kaum vermeiden lassen, doch der Prequel-Serie gelingt es bisher gut, vertraute Elemente mit eigenen Akzenten zu vermischen. Nach einem eher langsam erzählten Auftakt sind mittlerweile die meisten Bausteine an ihrem Platz, was für eine hoffentlich spannende Geschichte sorgen wird. Für Fans von gut geschriebenen sowie inszenierten Fantasy-Epen dürfte kein Weg an dieser Serie vorbeiführen.
Weitere Meldungen zu House of the Dragon, Serien-Vorschau.
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Kommentare
Knoblauch1985
08. September 2022 um 14:07 UhrHOD gefällt mir sehr gut und startet sogar stärker und brutaler GOT.
Serien machen können die Leute von HBO.
xjohndoex86
08. September 2022 um 14:10 UhrFand die erste Folge fantastisch, die zweite sehr gut und die dritte eher mau. Mag daran liegen, dass die Herr der Ringe Serie einen vollkommen neuen Meilenstein in Sachen Optik gesetzt hat aber auf einmal wirkt HotD wie eine Theateraufführung. Zumal mir auch dieser merkwürdige Filter mit Grauschleier und Weichzeichner nicht wirklich zusagt. Und der Kampf auf den Trittsteinen(Stepstones) na ja… hat man auch schon alles besser gesehen bei GoT. Das Gleiche gilt für das CGI. In der ersten Folge noch stark, fand ich es in Episode 3 erschreckend schwach. Egal ob Häusertexturen oder der Drache. Und muss man selbst ein Wildschwein und Hirsch mit CGI heute darstellen? Hätte man doch bestimmt auch mit trainierten Tieren geschafft. Dass es erzählerisch nicht die Dynamik der Mutterserie erreichen kann liegt schon in der Sache. Es geht halt nur um ein Haus in einem bestimmten Bereich. Aber das könnte ganz schnell zum Problem werden. Schon GoT hatte über die Staffeln hinweg manchmal geradezu Daily Soap artige Themen, die sich immer wiederholt haben ohne weiter zu kommen und wenn ich hier sehe, dass sich die Hälfte der Folge damit aufhält, dass Rhaenyra nicht ihren Pflichten nachkommen will und Viserys das frustriert, dann bin ich ziemlich sicher, dass das sich in den nächsten Folgen fortsetzten wird… wieder mal ohne neue Erkenntnis. ^^
mckracken
08. September 2022 um 14:10 UhrWas für ein Kitsch….Drachen fantasy….
Die letzte gute TV serie war Twin Peaks.
Björn23
08. September 2022 um 14:11 UhrHabe auch die ersten 2 Folgen gesehen und finde es großartig gemacht. Es kommt sofort wieder Game of Throns Feeling auf wie es die ersten 6 Staffeln gemacht hat. Hoffe das sie hier wirklich auf Qualität achten. Dann ist es super. Die gesamten Figuren werden wieder ausführlich durchleuchtet was wichtig ist. Der Gewaltgrad ist schon ziemlich detailliert dargestellt worden. Aber das passt auch in der Setting und das Matt Smith Von Dr Who den Bösewicht spielt setzt die Krone noch oben drauf. Es gibt für bisher nichts zu beanstanden. Weiter so.
DerMongole
08. September 2022 um 14:34 UhrOff-Topic: Liebe Grüße gehen raus an alle die das Lesen 😀 genießt die Sonne 🙂
Jordan82
08. September 2022 um 15:08 Uhr@DerMongole
Welche Sonne bei uns regnet und stürmt es 🙂
SeniorRicketts
08. September 2022 um 15:39 Uhr@Jordan82
Regen und sturm?
Bei mir hagelts
Rias1892
08. September 2022 um 16:01 Uhr@xjohndoex86
Ja genau, stell mal die Situationen mit echten Tieren nach. Besonders das mit dem Hirsch. Da steigen dir die woken Veganer aber mal sofort aufs Dach.
Davon mal abgesehen ist das Optische nicht das Wesentliche an einer Serie. House of the Dragon ist bisher viel komplexer in seiner Erzählweise. Obwohl ich das Buch gelesen habe möchte ich unbedingt sehen wie es weiter geht.
Die Tolkien Geschichten kenne ich auswendig seid meiner Kindheit, liebe sie so sehr, nutze die Hörchbucher zum einschlafen, dennoch holt mich die Serie nicht im geringsten ab.
Auch schauspielerisch sind das bisher zwei verschiedene Ligen. Renera, Viserys und Lord Hightower alleine schon sind der so viel bessere Cast.
Durin fand ich Schauspielerisch ind der Szene mit Elrond stark. Aber das war es dann auch. Bisher zumindest.
Ist aber natürlich nur meine Meinung. Und abgerechnet wird ja wie immer zum Schluss.
Benwick
08. September 2022 um 16:22 Uhr@ Jordan82
Die Sonne über dem Regen, dem Sturm und dem Hagel! 😉
TemerischerWolf
08. September 2022 um 16:29 UhrXD
TemerischerWolf
08. September 2022 um 16:31 UhrKnoblauch
Ich fand die erste Staffel von GOT zwar schon fantastisch, aber HOD gefällt mir auch ziemlich gut. Dennoch vermisse ich die Starks etwas. 😉
Ace-of-Bornheim
08. September 2022 um 18:02 UhrMir gefällt’s. Der Anfang lässt schon vermuten das die sich alle gegenseitig einen Dolch in den Rücken rammen. Gute Kulisse und Kostüme. Schauspiel und Kamera auch. Schoenes GoT Niveau.
martgore
08. September 2022 um 21:00 Uhr@temerischer Wolf
Das aktuelle Oberhaupt der starks war schon da.
Puhbaron
09. September 2022 um 15:35 UhrBei so viel Gore und Sex, bleibt die schauspielerische Leistung wieder mal auf der Strecke.