Am 4. Oktober 2022 geht Blizzards Helden-Shooter „Overwatch 2“ an den Start. Im Gegensatz zum Vorgänger ist es diesmal kein Vollpreis- sondern ein Free-To-Play-Spiel. Blizzard arbeitet nach den vergangenen Beta-Phasen fieberhaft an der Fertigstellung des ambitionierten Projekts und machte sich zuletzt nicht nur Freunde mit dem neuen Konzept. Schließlich müssen neue Helden teils entweder für Echtgeld oder per Battle-Pass-Grinding freigeschaltet werden.
Wenige Wochen vor Erscheinen von „Overwatch 2“ ließ sich das Team noch einmal in die Karten schauen. Art Director Dion Rogers, Narrative Designer Kyungseo Min und Hero Designer Piero Herrera stellten sich in einer einstündigen Interviewrunde den Fragen der Presse. Wir fassen für euch alle Informationen zu den Neuerungen von „Overwatch 2“ zusammen. Im Mittelpunkt des Interesses standen natürlich die neue Support-Agentin Kiriko und die an Portugal angelehnte Map Esperanca.
Shooter-Reise nach Portugal
Wieso gerade Portugal als Location für die neue Push-Map? Art Director Dion Rogers erklärt im Gruppeninterview: „[…] Wir suchen immer nach Orten, die nicht so stark in Video- und Computerspielen repräsentiert werden. Wir überlegen dann, was man tun kann, um diese Schauplätze sowohl in Puncto Gameplay und Technik zu feiern. Wir behandeln die Karten also ganz ähnlich wie die Agenten. Dort suchen wir auch nach interessanten Außenseitern und Superhelden, die man so noch nicht kannte.“
Wenig überraschend ist Portugal ein farbenfrohes und sehr hell dargestelltes Areal. Bislang gibt es Toronto, Rom und Portugal als Push-Karten. Toronto ist etwas verschlungener mit einer leichten Erhöhung im Zentrum. Rom ist enger gebaut mit dem Kolosseum als Mittelpunkt. Zugleich bietet die Karte lange Wege, sodass Distanzschützen Vorteile haben. „Portugal liegt irgendwo dazwischen“, grinst Dion Rogers während der Gesprächsrunde.
Der Weg zum Push-Bot ist leicht erhöht, ehe man auf eine sehr offene Fläche stößt. „Dadurch ist es sehr schwierig, den Roboter zu erobern. Es gibt Angriffsmöglichkeiten von allen Seiten und Winkeln. Es ist daher ein tolles Gefühl, endlich den Roboter unter Kontrolle zu bringen. Zugleich aber hat man viele Optionen, um dies zu kontern“, führt er diesen Aspekt weiter aus. Der hohe Kirchturm wiederum dient weniger als Sniper-Spot, sondern eher als Orientierungspunkt auf der Map. Spieler sollen ihn von überall sehen und somit erkennen können, wo sich das Zentrum befindet.
Wie spielt sich Portugal?
„Der Push-Modus ist noch vergleichsweise neu – auch für uns als Team. Die größte Herausforderung bestand als darin, bestehende Ideen entsprechend auszubalancieren. […] Die Karte wird ja gespiegelt, damit beide Teams möglichst gleiche Voraussetzungen vorfinden. Trotzdem sollte sie auch von der künstlerischen Seite Abwechslung bieten“, führt Rogers im Gruppeninterview aus. Die eine Hälfte der Karte besitzt einen etwas stärkeren Rot-Ton, während die andere eher blau gehalten wurde. Darüber hinaus gibt es in der roten Hälfte mehr Baustellen als im anderen Bereich.
Auf das perfekte Agenten-Team angesprochen müssen die Blizzard-Designer zunächst ein wenig grübeln. Kein Wunder, schließlich hängt die Taktik in den Push-Matches stark von den persönlichen Vorlieben ab. Rogers legt sich aber schnell fest: „Gerade Agenten, die Wände hochklettern können, sind hier klar im Vorteil. Kiriko ist etwa ein idealer Charakter, um zwischen den Gebäuden schnell die Position zu wechseln.“
Er betonte, dass sich Kirikos zielsuchende Heil-Skills besonders gut mit Pharahs Offensiv-Künsten kombinieren lassen. „Ich persönlich spiele Sojourn unglaublich gerne auf dieser Karte. Ihr Powerslide hilft sehr dabei, sich in die richtige Position zu bringen, aber auch um die schönsten Ecken der Map zu erforschen“, führt Narrative Designer Kyungseo Min aus.
Kiriko – Support-Ninja und Bewegungswunder
Kiriko ist ein junge Ninja-Kämpferin, die in „Overwatch 2“ als Support-Charakter fungiert. Besitzer des ersten „Overwatch“ erhalten sie als Bonus-Charakter hinzu, alle anderen müssen sie entweder im Battle-Pass freispielen oder per Premium kaufen. Ihr Charakter-Design wurde in der Entwicklungsphase dezent angepasst. Wie Dion Rogers ausplaudert, trug sie in früheren Modellen einen riesigen Ninja-Stern auf dem Rücken. Das sorgte aber dafür, dass sich viele Tester zu stark auf den Damage-Dealer-Aspekt ihrer Persönlichkeit beschränkten und die Support-Optionen außen vorließen. Kirikos Design wurde daher abgeschwächt und so präsentiert sie sich als sehr flexible Unterstützerheldin.
Sie ist sehr schnell, kann Wände erklimmen und sich außerdem teleportieren. Also Primärfunktion heilt sie Teammitglieder mit zielsuchenden Geschossen. Als Angriffswaffen greift sie zu den Kunai-Messern. „Die Kunai als Sekundärwaffe ist besonders. Denn sie fügt beträchtlichen Schaden zu. Spieler, die gut im Zielen sind, werden hier sehr effektiv arbeiten und gleichzeitig auch noch heilen können“, fügt Hero Designer Piero Herrera hinzu.
Man wollte Kiriko daher – im Gegensatz zu anderen Support-Einheiten – also facettenreicher gestalten. Auf der einen Seite unterstützt sie ihre Team-Kollegen und heilt sie, zugleich aber ist sie extrem mobil und kann auch in der Offensive eingesetzt werden.
Team-Player im Kimono
Ihr Ultimate hört auf den Titel „Haste“ und ist ein starker Buff der Charaktere in ihrem unmittelbaren Umfeld. Nicht nur, dass diese mehr Schaden anrichten, auch Nachladezeiten und Cooldowns werden verkürzt. „Dieser Ultimate ist gut geeignet, um beispielsweise ein Missionsziel als Team anzugehen und die gesamte Gruppe zusammen zu trommeln. Sie kreiert somit eine coole Synergie zu den anderen Figuren.
Zum Start haben wir drei Frauen im Lineup, die alle auf ihre Art und Weise Stärke ausstrahlen“, erklärt Kyungseo Min. Piero Herrera unterstreicht, dass man speziell bei Kiriko sehr auf das Balancing achte und viele kleine Stellschrauben zum Anpassen ihrer Fähigkeiten mitbringe.
Innerhalb der Geschichte teilt sich Kiriko übrigens eine gemeinsame Vergangenheit mit Charakteren wie Hanzo und Genji. „Sie betrachten sie als kleine Nichte“, lacht Narrative Designer Kyungseo Min. Sie betonte im Interview auch, dass man das Story-Telling in „Overwatch 2“ noch einmal durch hochauflösende Zwischensequenzen, Dialoge und natürlich jede Menge Easter-Eggs betreibt.
Die Zukunft von „Overwatch 2“
Für „Overwatch 2“ musste das Blizzard-Team einige Anpassungen vornehmen. Der Wechsel in der Spieler-Anzahl von 6v6 auf 5v5 sorgte beispielsweise für Veränderungen an den Helden und ihren Fähigkeiten.
Aus den zurückliegenden Beta-Phasen zog man ebenfalls wertvolle Lehren, wie Hero Designer Piero Herrera ausführt: „Es gab seitens der Community Bedenken bezüglich der Support-Einheiten. Wir probierten also einige Dinge mit Charakteren wie Moira, Mercy oder Zenyatta aus. Wir wollten sie effektiver machte oder gaben Moira und Zenyatta bessere Defensiv-Fähigkeiten. Nach der Beta und den Community-Fähigkeiten nahmen wir einige dieser Veränderungen wieder zurück. Uns geht es darum, das Maximum aus den Support-Einheiten und ihrem Gameplay herauszuholen.“
Das neue Free-To-Play-Konzept und die damit verbundenen ständigen Arbeiten an dem Projekt erleichtern zudem die Prozesse merklich und verkürzen die Reaktionszeiten auf Feedback.
Auf eine mögliche Zukunft im Bereich der Serien oder Filme angesprochen, gibt sich Min hoffnungsvoll: „Alles, was ich jetzt sagen kann: Overwatch wächst – sowohl, was das Team als auch was den Content, den wir kreieren, angeht.“
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Kommentare
ovanix
15. September 2022 um 13:49 UhrIch freue mich drauf.
Nur finde ich als einziges blöd gegenüber allen anderen Spielern die den Pass nicht kaufen. Dass diese keinen sofortigen Zugriff auf den neuen Helden haben. Das ist echt blöd, aber zu verkraften da diese trotzdem irgendwann für jeden kommen.