Vergangene Woche erschien mit „The Last of Us Part 1“ ein Remake eines wahren modernen PlayStation-Klassikers. Wie bereits in unserem großen PLAY3-Test steht, dürfen sich PS5-Spieler auf massive technische Verbesserungen im Vergleich zum PS3-Original und dem PS4-Remaster freuen. Wie umfangreich die Überarbeitungen von Entwicklerstudio Naughty Dog tatsächlich ausfallen, das sehen wir uns in den nachfolgenden Zeilen an.
Lebensechte Charaktermodelle
Für PlayStation 3-Verhältnisse war das Abenteuer von Joel und Ellie in nahezu allen Belangen die technische Speerspitze und zeigte, was aus der Sony-Konsole herausgeholt werden konnte. Die Charaktermodelle sahen für damalige Standards beispielsweise wirklich gut aus, auch wenn rückblickend ein sehr stilisierter Look für die verschiedenen Figuren gewählt wurde. Das Remake ist im direkten Vergleich merklich realistischer und bietet lebensechte Charaktermodelle.
Die Texturqualität wurde signifikant verbessert. Insbesondere die Haut, das Haar und die Augen sehen nun deutlich echter aus. Darüber hinaus wirken Joel & Co. deutlich älter sowie verbrauchter als noch in der Originalversion, was hervorragend zum Setting des Spiels passt, in dem nahezu jeder Tag einem erbitterten Überlebenskampf gleichkommt.
Des Weiteren haben die Macher merklich an den Animationen gefeilt. Gerade die Emotionen der Charaktere kommen nun deutlich besser zur Geltung als es noch bei den eher steif animierten Gesichtern der PS3- und PS4-Fassungen der Fall war. Selbst kleinste Regungen und Muskelzuckungen sind zu erkennen, wenn ihr ganz genau hinseht.
Insgesamt wurden die Charaktermodelle von Joel, Tess, Ellie und all die anderen Figuren, denen ihr auf eurem Roadtrip begegnet, für „The Last of Us Part 1“ grundlegend überarbeitet, sodass sie nun bedeutend mehr wie echte Menschen aussehen. Auch die Bewegungen von Joel und Ellie wurden aufgewertet und wirken jetzt flüssiger und realistischer als noch im Original und Remaster.
Schönere Zwischensequenzen
Auch die Zwischensequenzen haben einen spürbaren Schritt nach vorne getan. Waren sie auf PS3 und PS4 noch vorgerendert, laufen sie jetzt komplett In-Engine ab. In den Videos selbst bekommen wir nun in den Umgebungen deutlich mehr Details zu sehen und sie sind dem Original in jeder Hinsicht überlegen.
Ihr könnt in diesen Szenen selbst Tränen erkennen, die den Charakteren über die Wangen laufen oder kleine Spucketröpfchen, die aus den Mündern kommen, wenn die Figuren einander anschreien. Des Weiteren sind die Übergänge zwischen Gameplay und Zwischensequenzen nun wesentlich geschmeidiger. Es gibt keine kurze Schwarzblende mehr, sondern kaum merkliche Schnitte zwischen einem solchen Übergang.
Detailliertere Umgebungen
Doch nicht nur die Charaktere wurden einer Generalüberholung unterzogen, sondern auch die Umgebungen, die nun ebenfalls deutlich natürlicher wirken. Die Gebäude sehen spürbar glaubhafter aus, was unter anderem daran liegt, dass die verschiedenen Materialien nun merklich besser erkennbar sind: Ziegelsteine und Holz profitieren etwa klar von diesen Überarbeitungen. Zudem wurden diverse Umgebungsdetails ergänzt, die in den älteren Fassungen fehlten.
Außerdem wurde die Vegetation massiv überarbeitet und wirkt nun sehr viel lebensechter. Die Grasflächen am Boden sind dichter und erinnern an „The Last of Us Part 2“. Außerdem wurden die platten Pflanzentexturen an Gebäudewänden entfernt und gegen deutlich realistischer wirkende Pflanzen ausgetauscht. Daraus ergibt sich ein wesentlich homogenerer Look, der die Atmosphäre einer zerstörten Welt, die von der Natur zurückerobert wird, sehr gut unterstreicht.
Verbesserte Physik
Hinzukommen verschiedene kleinere Verbesserungen, die zunächst vielleicht nicht so sehr ins Auge springen wie die übrigen. Die Darstellung des Wassers ist deutlich realistischer als noch in den beiden älteren Versionen, was vor allem an den Spiegelungen und den simulierten Bewegungen des kühlen Nasses liegt.
Eine weitere eher kleine Optimierung ist die physikalisch korrekte Darstellung verschiedener Textilien. Hierzu zählt unter anderem auch ein Teppich im Museum, das ihr mit Joel und Ellie durchquert. Der Stoff reagiert sowohl auf eure Bewegungen als auch auf die Schritte der Gegner. Auch die Zerstörungseffekte wurden verbessert: Während der Schießereien fliegen nun bedeutend mehr Gegenstände und Partikel durch die Gegend als noch auf PS3 und PS4.
Natürlicheres Licht
Neben den Charaktermodellen und den Umgebungen hat die Beleuchtung zweifelsohne den größten Schritt nach vorne gemacht. Das Licht in den beiden älteren „The Last of Us“-Versionen sah für damalige Verhältnisse zweifelsohne sehr gut aus, kann mit dem Remake jedoch nicht mithalten. Das Survival-Action-Adventure setzt die meiste Zeit über sehr auf natürliches Licht. Um damit die Umgebungen erleuchten zu können, musste Naughty Dog damals sehr viel tricksen.
Dank der Rechenpower der PlayStation 5 können nun selbst feine Details dargestellt werden, die zuvor nicht möglich gewesen wären. Hierzu zählt zum Beispiel die korrekte Darstellung von Glas, über das Licht nun richtig wandert. Außerdem sehen Explosionen und Feuer merklich realistischer aus und schlägt die Darstellung im Original und Remaster klar in jeder Hinsicht. Die Umgebung wird realistisch erleuchtet und verstärkt die ohnehin bereits dichte Atmosphäre.
Hiervon profitiert ebenfalls die Darstellung von Schatten. Während diese auf PS3 und PS4 oftmals schlichtweg falsch dargestellt wurde, werden sie nun auf PlayStation 5 korrekt abhängig von der jeweiligen Lichtquelle berechnet. Die massiv verbesserte Beleuchtung sorgt auch dafür, dass verschiedene Oberflächen sowie Materialien jetzt einen bedeutend natürlicheren Look haben und viel greifbarer wirken als noch in den vorangegangenen Fassungen.
Abschließend sei diesbezüglich noch Joels Taschenlampe erwähnt, deren Licht im Remake gleichsam viel realistischer wirkt. In den alten Versionen des Spiels beleuchtete sie einige Objekte sowie die Charaktere schlichtweg falsch, was zu teils grotesken Resultaten führte. Dank der Überarbeitungen kommen diese Schnitzer jetzt nicht mehr vor. Direkt erleuchtete Bereiche sind klar erkennbar, während Objekte oder Räume in der Umgebung dunkel bleiben, wie es auch in der Realität der Fall wäre.
3D-Audio
Eine ebenfalls eher subtile Überarbeitung hat der Sound des Spiels erfahren. Diese bewegen sich generell noch sehr nah an dem, was ihr aus den vorherigen Versionen des Games gewohnt seid. Die Soundeffekte wirken nun jedoch satter sowie deutlich kräftiger und erinnern an „The Last of Us Part 2“.
Das Remake unterstützt darüber hinaus, wie viele andere PlayStation 5-Spiele auch, 3D-Audio. Dieser Umstand wird insbesondere dann bemerkbar, wenn ihr mit Kopfhörern spielt. Die ohnehin bereits dichte Soundkulisse profitiert hiervon enorm, gerade in den intensiven Stealth-Abschnitten.
„The Last of Us“ sah für seine Zeit auf PlayStation 3 schlichtweg hervorragend aus, daran bestehen keine Zweifel. Das ein Jahr später veröffentlichte PS4-Remaster bietet verbesserte Texturen sowie Auflösung und sieht auch heute noch schick aus. Mit dem PlayStation 5-Remake „The Last of Us Part 1“ erreicht die audiovisuelle Klasse des Kultspiels dafür eine ungeahnte neue Qualität, die in jeder Hinsicht eine massive Verbesserung gegenüber den alten Versionen darstellt.
„The Last of Us Part 1“ erschien am 2. September 2022 exklusiv für PlayStation 5.
Weitere Meldungen zu The Last of Us Part 1, The Last of Us Remake.
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Kommentare
AndromedaAnthem
19. September 2022 um 19:33 Uhr@MacDouble
Klugscheißerchen oder nur neidisch auf Besitzer dieses Monster Remakes? 😉
News-Kommentator
20. September 2022 um 22:52 UhrEs gibt ein neues Update 1.02.
https://comicbook.com/gaming/news/last-of-us-part-1-tlou-ps5-update-patch-notes/