Activision Blizzard könnte bald zum Microsoft-Konzern gehören, der in den Publisher 68,7 Milliarden Dollar investieren möchte. Zuvor muss der Deal von den Wettbewerbshütern genehmigt werden. Während Brasilien und Saudi-Arabien jüngst grünes Licht gaben, steht die Entscheidung der Europäischen Kommission aus.
Zunächst wird die geplante Übernahme einer umfangreichen Prüfung unterzogen, bei der auch einige Konkurrenten von Microsoft und Activision Blizzard zu Wort kommen. Einem durchgesickerten Dokument zufolge, das Reuters vorliegt, ließen die EU-Kartellbehörden Spieleentwicklern, Publishern und Vertreibern, die von einer möglichen Übernahme betroffen wären, einen Fragebogen mit rund 100 Fragen zukommen.
Einschätzen sollen die adressierten Unternehmen unter anderem, wie sich die Übernahme auf ihre Verhandlungsposition hinsichtlich der Bedingungen für den Verkauf von Spielen über Microsofts Xbox und via Game Pass auswirken würde.
Gibt es genügend alternative Anbieter?
Die Regulierungsbehörden möchten ebenfalls herausfinden, ob nach der erfolgten Übernahme und einer möglichen exklusiven Veröffentlichung der Activision-Spiele auf den Xbox-Plattformen genügend alternative Anbieter auf dem Markt verfügbar wären, die für einen Ausgleich sorgen könnten.
Ein weiterer Teil widmet sich den Fragen, ob derartige Exklusivitätsklauseln das Windows-Betriebssystem stärken würden und ob die Verbindung von Activision Blizzard mit dem PC-Betriebssystem, den Cloud-Computing-Diensten und den spielebezogenen Software-Tools Microsoft einen Vorteil in der Videospielbranche verschaffen würde.
Herausgefunden werden soll, wie wichtig die „Call of Duty“-Franchise für die Distributoren von Konsolenspielen, für Abonnementdienste von Drittanbietern und für Anbieter von Cloud-Game-Streaming-Diensten ist. Darauf aufbauend stellt sich im weiteren Verlauf die Frage, welcher der Konkurrenten wie Nvidias GeForce Now, Sonys Playstation, Amazon Luna und Facebook Gaming nach der Übernahme als der attraktivste angesehen wird.
Entdeckt werden konnte ebenfalls die Frage, ob Activisions Fundus an Nutzerdaten dem US-Softwareriesen einen Wettbewerbsvorteil bei der Entwicklung, der Veröffentlichung und dem Vertrieb von Computer- und Konsolenspielen verschaffen würde.
Weitere Meldungen zur Activision Blizzard-Übernahme:
- Europäische Kommission prüft Übernahme und Jim Ryan vor Ort
- Microsoft-CEO Nadella geht von einer Genehmigung der Übernahme aus
Beantwortet werden sollen die Fragen bis zum 10. Oktober 2022. Bis zum 8. November 2022 müssen die EU-Kartellbehörden eine vorläufige Entscheidung darüber treffen, ob sie die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft genehmigen.
Reuters betont, dass die Kommission im Anschluss an ihre erste Entscheidung im November voraussichtlich eine viermonatige zweite Untersuchungsphase einleiten wird, was frühere Berichte untermauert, in denen es hieß, dass die EU-Untersuchung des Geschäfts langwierig sein wird.
Weitere Meldungen zu Activision Blizzard.
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Kommentare
AllroundGamer79
09. Oktober 2022 um 14:30 Uhr@Pro27,
„Da Europa in einer Wirtschaftskrise steckt.Bei einer Inflation von über 10% wird es andere Dinge geben die wichtiger werden“
Und in solchen zeiten ist es für manchen finanziell wohl besser 10-13€ zu bezahlen,als 80€ für ein Game,ausser man möchte und oder kann sich sein Hobby nicht mehr leisten.
Waltero_PES
09. Oktober 2022 um 14:45 UhrAllroundgammer:
Das Problem ist ja nur, dass die Spiele, die man unbedingt spielen möchte, natürlich nicht im Gamepass sind. Die 80 Euro für Spiele wie Elden Ring, Fifa usw. kommen ja dann noch dazu…
Jedem normal denkenden Mensch sollte klar sein, dass Microsoft so schnell nicht auf 100 Mio. Kunden im Gamepass kommt, wo Sony nicht eimal bei 50 Mio. PS-Plus Kunden liegt. Das geht nur mit massiven Zukäufen von Multispielen, die dann der Konkurrenz entzogen werden, indem sie exklusiv in den Gamepass gebracht werden… Und das werden die Kartellbehörden hoffentlich zu verhindern wissen!
consoleplayer
09. Oktober 2022 um 15:37 Uhr100 Mio erreichen sie mMn nur über den Mobilemarkt, aber nicht mit klassischen Konsolenkunden.
hardtobelieve
09. Oktober 2022 um 16:00 Uhr@Consoleplayer
Ich denke die Gaming TV Sticks könnten entscheidend werden und noch weiter in der Zukunft die TV App.
Pro27
09. Oktober 2022 um 16:01 UhrMittlerweile muss man schon hoffen das es klappt. Denn wenn nicht verschwinden unzählige ip’s für immer im Keller von ms.
Meine größte befürchtung ist halt zu früh und der besc hissenste zeitpkt. ever…
consoleplayer
09. Oktober 2022 um 16:05 Uhrhard
Die Verbesserung der Zugänglichkeit spielt neben dem Angebot natürlich auch eine wichtige Rolle. Bin gespannt wie viele Abonnenten Ende nächsten Jahres nach den ganzen Toptiteln und einer etwaigen Einbindung der AB Spiele es sein werden. Ab 2023 könnte es so richtig rund gehen.
hardtobelieve
09. Oktober 2022 um 16:13 Uhr„Denn wenn nicht verschwinden unzählige ip’s für immer im Keller von ms“
Oder aber Microsoft bringt die Spiele dann auf Playstation und co. oder verkauft die IP’s an Sony, Tencent oder sonst wen.
Gylt (Stadia Exklusive) von Tequila Works (Rime, Deadlight) kommt 2023 endlich für Konsolen, „dank“ Abschaltung von Stadia.
hardtobelieve
09. Oktober 2022 um 16:24 Uhr@consoleplayer
Ich habe das Gefühl, dass es gar nicht an der Auswahl der Games liegt sondern wie du schon sagtest an der Verbesserung der Zugänglichkeit u.a.. Der Mobile Markt ist wichtig aber es ist auch extrem schwer dort Fuß zu fassen. Gamepass Werbung in Candy Crush wäre eventuell ein Anfang, ständig irgendwo das Xbox Logo zu sehen könnte mit den Jahren Früchte tragen. Hier in Deutschland ist der GamePass auch bei Gamern noch teilweiße sehr unbekannt (die große Mehrheit liest halt keine Gaming News), sondern spielen einfach ihre F2P Titel und so. Microsoft betreibt ja schon viel Marketing für den Gamepass aber es wird wohl noch einige Jahre dauern bis der Plan aufgeht. CoD Gamepass Werbung im TV (auch in DE) könnte auch einiges bewirken. Aber das ist auch nur ein Teil des Ganzen
Microsoft hat auf jeden Fall noch viel Arbeit vor sich und das wissen die auch. Es ist ein langfristiges „Projekt“.
consoleplayer
09. Oktober 2022 um 16:33 Uhrhard
Ich finde, dass es Sony mit der PS Bandenwerbung im Fußball super macht.
AllroundGamer79
09. Oktober 2022 um 18:14 Uhr@Waltero_PES
„Das Problem ist ja nur, dass die Spiele, die man unbedingt spielen möchte, natürlich nicht im Gamepass sind. Die 80 Euro für Spiele wie Elden Ring, Fifa usw. kommen ja dann noch dazu“
Das Stimmt natürlich auch,nicht jedes Game kommt in den GP.Dann heisst es warten bis das Game im Angebot ist,wenn man keine 80€ bezahlen kann,möchte.
Wie du schon geschrieben hast wird Microsoft so schnell nicht auf 100 Mio. Kunden im Gamepass kommen so wie sie es gerne möchten.
Ich sehe den GP eher als ein weiterer Service,für die wo auch andere Games wo sie nie gekauft hätten ausprobieren können,oder eben vielleicht jetzt wo alles so teuer ist und einige aufs Geld schauen müssen,10-13€ kann man eher stemmen als z.b 2 Spiele für 160€ im Monat.
Mal schauen wo die Reise hin geht,GP ist ja kein muss,man kann auch so die Games kaufen.
Waltero_PES
09. Oktober 2022 um 18:30 UhrYes, we will see.
martgore
09. Oktober 2022 um 21:37 UhrBin auch mal auf die Gaming sticks gespannt. Wenn die Dinger nichts (zum Jahres Abo) oder nur 20-30€ kosten, werden die Evtl. der Game changer im Casual Markt.
Waltero_PES
09. Oktober 2022 um 21:51 UhrGlaube ich nicht – Casuals spielen ja Fifa und CoD. Das sind Spiele, die überhaupt keinen Input-Lag vertragen können.
AllroundGamer79
10. Oktober 2022 um 06:57 UhrAuf Gaming Sticks über Cloud wäre im moment nix für mich,schaut auf der Box aus wie 720p,trotz 500er Leitung.Aber wer auf Grafik nicht so wild ist,für den kann das schon was sein.