Die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft wird vor allem in Großbritannien ausgiebig geprüft. Die zuständige Regulierungsbehörde CMA befürchtet, dass der Deal den Wettbewerb schwächen könnte.
Nicht zuletzt die mögliche Exklusivität von „Call of Duty“ wird kritisch gesehen, wobei das Verhalten von Microsoft nach der Übernahme von Zenimax bzw. Bethesda die Befürchtung aufkommen lässt, dass die Redmonder nach dem abgeschlossenen Deal mit den Activision-Blizzard-Marken ähnlich verfahren werden.
„Dritte haben der CMA mitgeteilt, dass Microsoft davon profitieren würde, wenn die Inhalte von Activision exklusiv für den Game Pass zur Verfügung gestellt würden, und dass dies mit dem Verhalten von Microsoft in Bezug auf frühere Übernahmen, einschließlich der Übernahme von Zenimax Media, übereinstimmen würde, bei der Microsoft sein Versprechen nicht einhielt, die Inhalte von Bethesda weiterhin auf mehreren Stores und Plattformen verfügbar zu machen“, heißt es im CMA-Dokument.
Hier muss klar unterschieden werden: Zwar blieben bereits veröffentlichte Zenimax- und Bethesda-Spiele wie „Fallout 76“ oder „The Elder Scrolls Online“ den PlayStation-Plattformen erhalten. Bei Neuveröffentlichungen wie „Starfield“ oder „The Elder Scrolls 6“ und anderen Games setzt Microsoft hingegen auf eine Exklusivität.
Auch im Fall von „Call of Duty“ wird befürchtet, dass trotz anhaltender Beteuerungen Wege gefunden werden, PlayStation-Spieler früher oder später auszusperren oder zu benachteiligen.
CMA schaut sich den Xbox Game Pass an
„Call of Duty“ ist die Marke, die am häufigsten als mögliches Hindernis für den Deal genannt wird. Allerdings scheint die CMA die Gefahr etwas breiter zu betrachten und weitet sie auf den gesamten Game Pass aus.
„Die meisten Game Pass-Konkurrenten haben nicht die Popularität und die Bandbreite an Inhalten, die der Game Pass nach dem Zusammenschluss haben würde. In Anbetracht der Bedeutung der Inhalte von Activision könnten aktuelle und zukünftige Konkurrenten, die diese Inhalte nutzen, von jeglichen Abschottungsstrategien betroffen sein“, heißt es weiter.
Auch an dieser Stelle muss differenziert werden. So schreibt die CMA: „Microsofts First-Party-Titel sind bei keinem anderen Multigame-Abonnementdienst als dem Game Pass verfügbar.“ Richtig ist jedoch, dass mehrere ältere Spiele von Bethesda im PlayStation Plus-Abo enthalten sind, was schon allein aufgrund der Exklusivität kommender Spiele, die tatsächlich als First-Party-Titel veröffentlicht werden, keine Option mehr ist.
Ebenfalls ist es erwähnenswert, dass Microsoft seit Jahrzehnten eine wettbewerbsfeindliche und nicht kundenorientierte Unternehmensstrategie mit dem Ziel einer Monopolisierung vorgeworfen wird. Aufgrund einer mehrfachen Verletzung von Wettbewerbsgesetzen musste das Unternehmen wiederholt gemaßregelt werden, darunter für eine wettbewerbswidrige Bündelung verschiedener Produkte.
Weitere Meldungen zu Activision Blizzard:
- Sony legte in der Causa Call of Duty nach
- Sonys Duktus wird unkritisch übernommen – Microsoft kritisiert die CMA
Microsoft wiederum verweist darauf, dass Sony den Xbox Game Pass auf den PlayStation-Konsolen ablehnen würde und diese Blockade wiederum den Wettbewerb beeinträchtigen würde. Es bleibt also spannend.
Weitere Meldungen zu Activision Blizzard.
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Kommentare
StudienWolf
16. Oktober 2022 um 12:30 Uhr@ciras
Ich mag das offene Portmonee von MS gar nicht, aber zu sagen, dass die keinen eigenen Weg einschlagen ist murks. Der Gamepass, der mittlerweile auf allen Geräten zugänglich ist, ist ein EIGENER Weg. Blöd, dass er mitm offenen Portmonee geführt wird, aber zusagen, dass die keinen „eigenen Weg“ einschlagen, ist einfach falsch.
Waltero_PES
16. Oktober 2022 um 12:33 UhrDer Weg von Microsoft hat einzig das Ziel, eine beherrschende Marktposition zu erreichen, indem Konkurrenten geschwächt oder aus dem Markt gedrängt werden. Was ist daran innovativ?
StudienWolf
16. Oktober 2022 um 12:35 Uhr@waltero
Den GP im Bett mitm Handy oder Tablet zu spielen, ist schon recht innovativ. Man kann davon halten, was man will.
hardtobelieve
16. Oktober 2022 um 13:03 Uhr@Waltero
Hab’s doch davor geschrieben.: Es waren mehrere – Sony und vermutlich GeForce Now. Nur hat GeForce Now keine Belege, da die Spiele schon vor der Übernahme abgezogen wurden. Behaupten kann jeder etwas, deswegen ist „several“ auch erstmals legitim und im CMA Dokument so korrekt (was anderes habe ich nicht behauptet).
NACH Prüfung in Phase 2 wird von „several“ nur noch Sony übrig bleiben und das weißt du auch.
Schade, dass hier eine Diskussion nicht wie auf einer Multiplatt-Seite funktioniert.
mic46
16. Oktober 2022 um 13:09 UhrWenn man bedenkt, das der Game Pass schon 5 Jahre auf dem Markt ist und für lange Zeit ja für fast umsonst zu haben war, ist der zuwachs von 25 Mio. Abos doch eher Schwach.
Dieser sollte ja Sony und Co. Feuer unter dem Dach machen, was in meinen Augen voll in die Hose ging.
Wenn dieser Deal nicht zustande kommt, wird sich das auch auf dem Game Pass negativ auswirken.
Außerdem zeigt diese gewünschte Übernahme, das MS kein Vertrauen zu deren eigenen Studios hat.
Wie sollen diese dann Motiviert neue IPS erschaffen, wenn in sowas vor der Nase geknallt wird.
Keine Tolle Sache sich mit fremden Federn schmücken zu wollen um die eigentliche Unfähigkeit zu vertuschen, wenn es um Entwicklung von Spielen geht.
Waltero_PES
16. Oktober 2022 um 13:09 Uhrhardtobelieve:
Es ist absolut durchschaubar, was Du hier versuchst. Und ich gebe Dir Brief und Siegel, dass es mehrere waren. Im Übrigen wurde Sony im Bericht zumeist direkt mit SIE zitiert.
CirasdeNarm
16. Oktober 2022 um 13:17 Uhr@Studienwolf
Der Gamepass ansich ist hier nicht das eigentliche Problem und ganz ehrlich, so innovativ, wie er immer dargestellt wird, ist er nun wahrlich nicht, da es z.B. PS Now bereits zuvor gab und es natürlich wieder die Aufgabe von Microsoft war, dieses Konzept zu übernehmen und anzupassen. Eine eigene, innovative Idee ist es jedoch mitnichten.
Den Erfolg kann man dem Konzept definitiv nicht absprechen, nur wie du bereits selbst dargelegt hast, füllt MS diesen Dienst mit Drittanbieter-Spielen wie kein Zweiter und durch die fragwürdigen Deals zusätzlich noch mit Games, die sie sich lediglich eingekauft haben. Kurz gesagt, sie machen in der Summe keinen Finger krumm, sondern öffnen lediglich die Brieftasche und stellen sich, auch weil die Nutzer das gerne so sehen, als weißen Ritter hin. Keine wirklich nette Methode, aber sie funktioniert offenbar, was natürlich auch an einer Gamerschaft liegt, die am liebsten alles umsonst in den Rachen geschoben haben möchte. Das ist meines Erachtens nach das schlimmste an der Ganzen Geschichte.
Bringt MS in Zukunft auch eigene starke Marken in den Pass, sähe das Ganze wieder etwas anders aus, nur die aktuelle Vorgehensweise stößt nun einmal (nicht nur mir) sauer auf.
MeinFrosch
16. Oktober 2022 um 13:29 UhrMic46
Wenn man bedenkt, das der Game Pass schon 5 Jahre auf dem Markt ist und für lange Zeit ja für fast umsonst zu haben war, ist der zuwachs von 25 Mio. Abos doch eher Schwach.
Ich behaupte mal, dass ich nicht viel Ahnung habe in diesem Bereich, aber ich behaupte ebenfalls, dass du noch weniger hast als ich, anders kann ich mir dieses Zitat oben nicht erklären.
Was wäre denn für 5 Jahre eine angemessene Abonnentenzahl, damit es für dich ein Erfolg wäre.
Wenn ich alleine Netflix als Pionier des Streamings sehe und die eine Grössere Zielgruppe haben als ein Gamepass, dann ist das was der Gamepass vorzuweisen hat, durch aus respektabel.
Aber wie gesagt was weiß ich schon.
hardtobelieve
16. Oktober 2022 um 13:34 Uhr@PlayStation4ever
Dann fällt ja GeForce Now raus.
Welche Competitor der einen Store oder Plattform betreibt bleibt dann noch übrig, dessen Ansicht nach Microsoft das Versprechen, Bethesda Content weiterhin verfügbar zu machen, nicht einhielt?
Kannst du mir da konkret einen Wettbewerber neben Sony nennen? Vermutlich nicht.
hardtobelieve
16. Oktober 2022 um 13:37 Uhr„Außerdem zeigt diese gewünschte Übernahme, das MS kein Vertrauen zu deren eigenen Studios hat.
Wie sollen diese dann Motiviert neue IPS erschaffen, wenn in sowas vor der Nase geknallt wird.
Keine Tolle Sache sich mit fremden Federn schmücken zu wollen um die eigentliche Unfähigkeit zu vertuschen, wenn es um Entwicklung von Spielen geht.“
Sind doch eh unfähig, wofür also motivieren? Durch Motivation gewinnen sie nicht an Fähigkeiten 🙂
mic46
16. Oktober 2022 um 13:42 Uhr@MeinFrosch,
Game Pass fast auf allen Systemen erhältlich, billig dazu, dann „nur 25 Mio.“ Abos.
Ja gebe mich geschlagen, Du hast den besseren Durchblick, mit Brille versteht sich.
hardtobelieve
16. Oktober 2022 um 13:45 Uhr@Waltero
„Es ist absolut durchschaubar, was Du hier versuchst. Und ich gebe Dir Brief und Siegel, dass es mehrere waren. Im Übrigen wurde Sony im Bericht zumeist direkt mit SIE zitiert.“
Das einzige was ich versuche ist eine Antwort von dir zu erhalten. Es ist aber absolut durchschaubar bzw offensichtlich, dass du darauf keine Antwort hast und deswegen davon ablenkst.
Wenn du schon Brief und Siegel geben kannst, dann kannst du doch easy einen Wettbewerber nennen (so viele gibt es halt nicht mit einem eigenen Store/Plattform), dann kannst du mich überzeugen. Wirst du mir vermutlich nicht nennen können, also nichts da mit Brief und Siegel.
hardtobelieve
16. Oktober 2022 um 13:50 Uhr@PlayStation4ever
Wow, so kann man sich aus einer richtigen Diskussion natürlich entziehen.
Bin gespannt wie die CMA die Beschwerden von EA und Ubisoft in dieser Sache sieht, dass kein Bethesda Content in deren Launcher enthalten ist.
hardtobelieve
16. Oktober 2022 um 13:53 Uhr@PlayStation4ever
Steigert Motivation deiner Ansicht nach die Soft Skills, Hard Skills oder Effizienz oder alles zusammen?
Gibt’s denn wenigstens darauf eine Antwort oder willst du dich hier wieder entziehen?
MeinFrosch
16. Oktober 2022 um 13:58 UhrMic46
Mit deiner „Brille“ ist deine Aussage nur verständlich.
Neutral verglichen mit anderen Abodiensten ist das Wachstum vollkommen in Ordnung und eher normal als schwach.
hardtobelieve
16. Oktober 2022 um 14:31 Uhr„Wenn ich nicht motiviert bin, etwas neues zu machen oder zu lernen, dann werde ich dies nie in Erfahrung bringen können, was ich wirklich kann.“
Also muss man doch erst lernen (was vollkommen selbstverständlich ist) und die Fähigkeiten tauchen doch nicht durch Motivation von alleine plötzlich auf (was vollkommen selbstverständlich ist).
Dann sind wir in meinem vorherigen Kommentar ja einig, den du wie so üblich mit deiner inflationär genutzten Phrase „das ist ja das dümmste was ich je gelesen habe“ kommentiert hast 🙂
hardtobelieve
16. Oktober 2022 um 14:33 UhrAlles was du geschrieben hast ist natürlich auch selbstverständlich;)
mic46
16. Oktober 2022 um 14:41 Uhr@MeinFrosch,
Tja, du hast deine, ich meine Meinung dazu, welche dann die richtige ist, kann nur MS him’self beantworten.
Blacknitro
16. Oktober 2022 um 15:10 UhrHabt ihr Langeweile 😀
MeinFrosch
16. Oktober 2022 um 15:31 UhrMic46
Denke da liegt das Problem. Du beueteilst nach deiner Meinung. Ich vergleiche einfach, wie normales Wachstum, bei anderen Abodiensten anfangs ausgesehen hat.
Ob es zufriedenstellend für MS ist wieder ein anderes Thema.
Aber du hast Recht. Ist halt deine Meinung.
mic46
16. Oktober 2022 um 16:01 Uhr@MeinFrosch,
„Ob es zufriedenstellend für MS ist wieder ein anderes Thema.“
Aber im Kern geht es genau darum, Zufriedenheit und Wachstum, beides gehört nun mal zusamen.
Und da denke ich, dass MS sein Ziel „Vermutung“ nicht erreicht haben, zumal es diesen Game Pass auch auf dem PC gibt, der ja eine Riesige Base darstellt, vom Mobil mal ganz zu Schweigen.
Und wenn ich da Sonys Abo Dienst als Vergleich nehme, denn es nur auf Konsole gibt, verstärkt nur meine Meinung noch mehr.
Ist halt eine Meinung und stellt von mir kein Fakt dar.
Und nein, will dem Game Pass nicht schlechtes.
mic46
16. Oktober 2022 um 16:03 Uhr*den
mic46
16. Oktober 2022 um 16:40 Uhr26
ach so bekommt man viele Likes.
Dann versuche ich es mal mit……Wieso?.
darkbeater
16. Oktober 2022 um 16:57 UhrMein Lieblingskommentar lass ich mal zum Teil weg, es geht doch ganz einfach Exklusivspiele dürfen nur noch kommen, wen die Spieleentwickler zu Konsolenhersteller xy gehören und zeitexklusiv und exklusiv Deals werden abgeschafft, wen die Spieleentwickler zu keinen Konsolenhersteller gehört.
Waltero_PES
16. Oktober 2022 um 17:00 UhrSo, wie angekündigt gebe ich einmal eine kurze Zusammenfassung der zuletzt publizierten Dokumente der CMA, insbesondere des Issue Statements. Diese Dokumente sind unter folgender Adresse einsehbar:
gov.uk/cma-cases/microsoft-slash-activision-blizzard-merger-inquiry
Zum Verfahren: Zur Phase 2 existiert ein Zeitplan (Timetable Phase 2). Daraus geht hervor, dass das Issue Paper bereits Teil von Phase 2 ist. Die Phase 2 begann demnach am 15.09., das Issue Statement wurde am 14.10 veröffentlicht. Das Statement hat den Zweck, die Problemanalyse darzustellen und den beteiligten Parteien die Chance zu bieten, Fakten zu dem Sachverhalt vorzutragen (Rückmeldungen bis zum 28.10.). Die CMA beabsichtigt die aus Phase 1 gewonnen Erkenntnisse, daneben aber auch weitere Fakten (Issue Paper, 4). Es werden im Papier die Bereiche genannt, die eine realistische Aussicht auf eine erhebliche Beeinträchtigung des Wettbewerbs bieten (substantial lessening of competition; SLC). Die CMA sagt aber auch, dass in Phase 2 weitere Bereiche untersucht werden können, wenn es dementsprechende Hinweise gibt (5). Um die folgenden Bereiche geht es demnach in der Phase 2-Prüfung:
1. Ausschluss von konkurrierenden Konsolenspielplattformen (ohne Spieleabonnements).
2. Ausschluss von konkurrierenden Spieleabonnements.
3. Ausschluss von Anbietern von Cloud-Gaming-Diensten durch Nutzung des Microsofts Ökosystem.
Zugrunde liegt der Analyse die sog. Schadenstheorie (theorie of harm; 23 – 27). Für jeden der drei Bereiche wird separat geprüft, inwieweit die folgenden Punkte kumulativ erfüllt sind:
(a) Fähigkeit (Ability): Wäre das fusionierte Unternehmen in der Lage, seine Kontrolle über die Inputs (Abschottung bei den Inputs) oder den Zugang der Wettbewerber zu einem Kunden zu nutzen, um die Wettbewerbsfähigkeit oder den Wettbewerbsanreiz seiner Konkurrenten zu beeinträchtigen?
(b) Anreize (Incentive): Hätte das Unternehmen den Anreiz, dies tatsächlich zu tun, d. h. wäre es rentabel?
(c) Auswirkungen (Effect): Würde der Ausschluss dieser Konkurrenten den Wettbewerb insgesamt erheblich beeinträchtigen?
Waltero_PES
16. Oktober 2022 um 17:03 UhrIch fasse die wichtigsten Punkte zu den drei Verdachtsfällen für SLCs zusammen:
1. Ausschluss von konkurrierenden Konsolenspielplattformen (ohne Spieleabonnements; 29-32)
Hierbei geht es darum, dass Microsoft Inhalte von Activision anderen Plattformen vorenthalten könnte (Exklusivität), später (Zeitexklusivität) oder in schlechterer Qualität verfügbar machen, Features oder Upgrades vorenthalten könnte (Inhaltsexklusivität) sowie die Großhandelspreise auf anderen Plattformen erhöhen könnte.
Die Schadensanalyse kommt zu dem Ergebnis, dass Microsoft die Fähigkeit (Ability; 30) hätte, da das fusionierte Unternehmen eine bedeutende Marktmacht bei Konsolenspielen inne hätte und es nur wenige – wenn überhaupt – alternative Franchises mit dem Bekanntheitsgrad und der Beliebtheit von CoD gibt. Hier wird auf Sony fokussiert, weil Nintendo ein anderes Marktsegment bedient und der Markt für Konsolen hochgradig konzentriert ist. Die CMA nimmt an, dass die bestehenden Verträge mit Activision für Sony keinen ausreichenden Schutz bieten.
Zum Anreiz (Incentive; 31) hat die CMA ein Finanzmodell aufgestellt und kommt zu dem Schluss, dass der Anreiz, Sony vom Markt zu verdrängen, größer ist, als von den Parteien dargestellt. Das Verhalten in der Vergangenheit lässt vermuten, dass Microsoft kurzfristig Verluste inkauf nehmen würde, um die Nutzerbasis zu erhöhen. Die CMA führt hier an, dass Microsoft in der Vergangenheit Publisher aufgekauft hat, die vorher auf verschiedenen Plattformen veröffentlicht haben, um deren Inhalte exklusiv zu machen. Selbst kleinere IPs, die kaum geeignet sind, neue Kunden zu generieren, wurden exklusiv gemacht. Des Weiteren wird eine Strategie der tlw. Abschottung befürchtet, in der nur die engagierten COD-Spieler zur Xbox wechseln und mit den weniger engagierten auf anderen Plattformen Einnahmen generiert werden.
Zu den Auswirkungen (Effect; 32) stellt die CMA fest, dass zwar der Markt für Spielekonsolen im Allgemeinen betrachtet wird. Da Sony allerdings der engste Wettbewerber auf einem hoch konzentrierten Markt (für Spielkonsolen) ist, hat die CMA die Auswirkungen des Zusammenschlusses auf die Wettbewerbsfähigkeit von Sony eingehend geprüft. Die CMA kommt zum Schluss, dass sich Abschottungsstrategien erheblich auf die Einnahmen und die Nutzerbasis von Sony auswirken könnten. Direkte und indirekte Netzwerkeffekte wirken dabei verstärkend. Die Auswirkungen würden insbesondere die nächste Konsolengeneration betreffen.
Die CMA kommt zu dem Schluss, dass eine wesentliche Beeinträchtigung auf die Wettbewerbsfähigkeit von Sony nachteilige Auswirkungen auf den gesamten Wettbewerb hätte und letztlich den Verbrauchern schaden würde (z. B. durch höhere Preise, geringere Qualität oder geringere Innovation bei Spielen und Spielkonsolen).
2. Ausschluss von konkurrierenden Spielabonnement-Diensten
Hierbei geht es entsprechend der Möglichkeiten zur Abschottung oben (Zeit-, Inhalts und allgemeine Exklusivität sowie Erhöhung von Großhandelspreisen) darum, inwiefern Inhalte von Activision konkurrierenden Anbietern von Spieleabonnements vorenthalten werden könnten.
Bzgl. der Fähigkeit (Ability; 35) stellt die CMA fest, dass Spieleabonnements immer wichtiger werden und Microsoft bereits der stärkste Anbieter von Spielabonnementdiensten ist. Die CMA schließt, dass die Kombination der Inhalte von Activision mit dem Game Pass die Eintrittsbarrieren für zukünftige Wettbewerber erhöhen, Microsofts Position als führenden Anbieter von Spieleabonnements festigen und den bestehenden und potenziellen Wettbewerb beinträchtigen könnte.
Bzgl. der Anreize (Incentive; 36) hat Microsoft öffentlich erklärt, dass einer der wichtigsten Gründe der Übernahme ist, Activision-Inhalte dem Gamepass hinzuzufügen, um diesen von Wettbewerbern zu unterscheiden. Daneben sind Microsofts First-Party-Spiele in keinem anderen Spieleabonnement enthalten. Zudem legen interne Dokumente von Microsoft nahe, dass ein Anreiz besteht, Inhalte anderen Abonnementdiensten vorzuenthalten.
Daneben haben Dritte der CMA mitgeteilt, dass Microsoft davon profitieren würde, Inhalte von Activision exklusiv für Game Pass zu machen, und dass dies mit Microsofts Verhalten in Bezug auf frühere Übernahmen übereinstimmt, einschließlich ZeniMax Media, wo Microsoft sein Versprechen nicht einhielt, Bethesda-Inhalte weiterhin in anderen Stores und auf verschiedenen Plattformen verfügbar zu machen.
Bzgl. der Auswirkungen (Effects; 37) kommt die CMA zu dem Schluss, dass Spieleabonnement-Dienste einen im Entstehen begriffener Markt sind, der sowohl direkte als auch indirekte Netzwerkeffekte aufweist. Die Kombination von Game Pass als dem stärksten etablierten Angebot mit dem bedeutenden Spielekatalog von Activision könnte den Wettbewerb durch eine vollständige oder teilweise Abschottung oder eine Kombination aus beidem erheblich beinträchtigen. Dies könnte die Marktzutrittsschranken erhöhen, die Zahl der Wettbewerber auf einen oder wenige Anbieter reduzieren und die Marktmacht von Microsoft erheblich steigern. Der Zusammenschluss kann diesen Effekt hervorrufen oder zumindest beschleunigen, wodurch den Verbrauchern Wettbewerb zwischen den Plattformen länger vorenthalten wird.
3. Ausschluss von Anbietern von Cloud-Gaming-Diensten durch Nutzung des Microsofts Ökosystem
In Bezug auf Nutzer und Inhalte hat die CMA festgestellt, dass Microsofts bestehende Nutzerbasis, Inhalte und Beziehungen zu Drittanbietern bereits einen erheblichen Vorteil gegenüber konkurrierenden Cloud-Gaming-Diensten bieten. Des Weiteren verfügt Microsoft mit Azure über eines der weltweit führenden Cloud-Plattformen, die Microsoft ebenfalls einen Vorteil gegenüber konkurrierenden Anbietern von Cloud-Gaming-Diensten bietet. Und schließlich geht die CMA auch auf Windows, dem weltweit marktführenden Betriebssystem für PCs ein. Hier sieht die CMA Vorteile gegenüber konkurrierenden Anbietern von Cloud-Gaming-Diensten in Bezug auf (i) Kosten, (ii) uneingeschränktem Zugang zum Windows-Betriebssystem (die Konkurrenten haben derzeit nur Zugang zu Windows Server, das nach Ansicht einiger Anbieter für Spiele schlechter geeignet ist als der Windows Client) und (iii) Werbeaktionen, da Microsoft mit Windows Strategien einsetzen kann, um PC-Nutzer für seinen Cloud-Gaming-Dienst zu gewinnen.
Bzgl. der Fähigkeit (Ability; 41) stellt die CMA fest, dass Microsoft bereits vor der Fusion Vorteile (s.o.) gegenüber der Konkurrenz hat und die Fusion das integrierte Angebot erheblich stärken würde. Nach der Übernahme würde Microsoft über das bei weitem stärkste integrierte Angebot in den Bereichen Cloud, Betriebssysteme und Spiele-Inhalte verfügen. Die Investitionen, die ein Wettbewerber tätigen müsste, um ein konkurrenzfähiges Angebot zu entwickeln, könnte nach dem Zusammenschluss wesentlich erhöht werden.
Bzgl. der Anreize (Incentive; 43) stellt die CMA fest, dass die Fusion Abschottungsstrategien erst möglich machen könnte, da Microsofts Spiele-Ökosystem erheblich gestärkt wird. Es wird befürchtet, dass Spiele und Inhalte exklusiv gemacht (s.o.), Konkurrenten der Zugang zu Azure verwehrt werden und schließlich Windows-Lizenzen vorenthalten werden könnten.
In Bezug auf die Auswirkungen (effect; 44) stellt die CMA fest, dass der Erwerb der Inhalte von Activision es Microsoft ermöglichen könnte, mehr Nutzer für seine Cloud-Gaming-Plattform zu gewinnen. Angesichts der Stärke der Netzwerkeffekte auf diesem Markt könnte dies eine Abschottungsstrategie, die Microsofts breiteres Ökosystem nutzt, effektiver machen und damit den Anreiz erhöhen, oben beschriebene Abschottungsstrategien zu verfolgen.
Die CMA befürchtet zudem, dass Microsoft zu einem de facto „Gatekeeper“ zwischen Publishern und Spielern werden könnte, sollte Microsoft eine signifikante Marktmacht bei den Cloud-Gaming-Diensten erlangen. Dies könnte sich negativ auf unabhängige Entwickler und Publisher auswirken, die mit dem Spieleportfolio von Microsoft konkurrieren. In der Konsequenz besäße Microsoft die Möglichkeit, den Zugang zu Zugang zu den Spielern zu kontrollieren, hohe Gebühren für den Vertrieb von Spielen zu verlangen und Spiele-Rankings zu manipulieren.
Der letzte Part des Issue Paper befasst sich mit den weiteren Prüfungsinhalten in Phase 2 (46-49): Gibt es gegenläufige Faktoren, die ein SLC verhindern (u. a. auch Markteintritte und Expansionen von Dritten)? Inwieweit könnte es durch den Zusammenschluss zu Effizienzgewinnen kommen, die ein SLC verhindern würden?
Sofern trotz allem ein SLC zu erwarten ist, wird geprüft, ob und in welchem Maße Auflagen ein SLC verhindern könnten. Bei der Abwägung der Auflagen wären auch die Auswirkungen auf die Kundenvorteile zu berücksichtigen, die infolge des Zusammenschlusses entstehen.
Betroffene Parteien können sich zu diesem Issue Paper bis zum 28.10.2022 per email äußern.
BaArEi
16. Oktober 2022 um 17:03 Uhr@PlayStation4ever
„Die IPs, die SE somit besitzt sind für die Xbox und andere Plattformen abseits der PlayStation nicht wirklich Kernrelevant.“
Diese These halte ich für sehr gewagt und um es mal mit klaren Worten zu sagen für vollkommen falsch! Du ignorierst hier vollkommen Nintendo. Gerade spiele wie octopath traveler etc. sind perfekt für die Switch. SE Support du die Switch zudem auch kontinuierlich.
Frage da ich dazu nichts gefunden habe, aber hier in den Kommentaren schon mehrmals behauptet wurde, dass sich SE spiele auf Xbox nicht so oft verkaufen: wo kann man das nachlesen? Ernstgemeinte Frage.
Ich habe es vor ein paar Monaten in einem anderen Artikel schon mal geschrieben: für mich würde der Kauf von SE die Gaming Branche sogar noch viel mehr negativer beeinflussen als ein möglicher kauf von AB durch MS. Bei AB ist hauptsächlich Sony betroffen. Nintendo minimal, da es hier von AB nicht so viele Spiele gibt. Für PC und Mobile ändert sich quasi nichts.
Würde aber Sony SE kaufen, dann wären hier Nintendo, Xbox und PC gleichermaßen betroffen, da Sony tendenziell alles exklusiv macht. Bzw. am PC erst viel später Release. Das würde u.a. die Marktmacht gegenüber nintendo und Xbox nochmal weiter ausbauen
Waltero_PES
16. Oktober 2022 um 17:04 UhrMeine Schlussfolgerungen:
1. Die Schlussfolgerungen und Prüfungsschwerpunkte in Phase 2 sind bereits im Issue Paper definiert. Es ist nicht ersichtlich, dass sich ein neues Gremium mit der Untersuchung befasst. Das bestehende Gremium ist auf der Internetseite vorgestellt. Vielmehr geht es darum, die vorliegenden Schlussfolgerungen zu validieren, ggf. gegenläufige Faktoren zu identifizieren und Auflagen zu prüfen.
2. Es geht mitnichten nur um die Betrachtung des Konsolenmarkt, sondern auch um den Markt für Spieleabonnements und Cloud-Gaming Dienste. In beiden Segmenten hat Microsoft bereits eine marktbeherrschende Position, die durch die Fusion noch verstärkt werden würde. Die CMA fürchtet gar, dass Microsoft zu einem Gatekaper zwischen Spielern und Publishern werden könnte, wenn Cloud-Gaming-Dienste weiter an Bedeutung gewinnen.
3. Die CMA gibt nichts auf die Zusicherungen von Microsoft, Abschottung zu unterlassen, weil Microsoft in der Vergangenheit gegenteilig gehandelt hat. Man hat selbst öffentlich verkündet, dass man sein Ökosystem mit den Inhalten von Activisison stärken möchte.
4. Effizienzgewinne, die die beschriebenen Gefahren und Nachteile für den Wettbewerb in irgendeiner Weise aufwiegen könnten, sehe ich nicht.
5. Dasselbe bei den Auflagen: Man wird Microsoft kaum verbieten können, Inhalte von Activision im Gamepass und Cloud-Gaming anzubieten. Selbst wenn die Inhalte anderen Anbietern zur Verfügung gestellt werden, wird die bestehende Marktmacht des Gamepasses und im Cloud-Gaming verstärkt und der Wettbewerb erheblich beeinträchtigt.
6. Der CMA dürfte klar sein, dass trotz Auflagen das zukünftige Verhalten von Microsoft bzgl. des Umgangs mit den Inhalten kaum zu kontrollieren ist und immer Anreize bestehen, den Wettbewerb zu unterminieren. Ich sehe hier keine Auflagen, die die Nachteile und Gefahren in irgendeiner Weise verringern könnten.
7. Sofern es die Anwälte von Microsoft nicht hinbekommen, eine vollkommen andere Betrachtungsweise der CMA zu erreichen, wird der Deal nicht durchgehen können. Mit anderer Betrachtungsweise ist bspw. gemeint, dass der Konsolenmarkt, Spieleabos und Cloud-Gaming nicht separat betrachtet werden, sondern als ein integrierter Markt. In Brasilien hatte man damit ja Erfolg.
8. Die bestehenden Wettbewerbsvorteile in verschiedenen Segmenten sind bereits so massiv, dass sich Kartellbehörden berufen fühlen könnten, genauer hinzuschauen.
9. Wichtige Aspekte, wie bspw. der Umgang, die kommerzielle Nutzung sowie die Kombination von Kundendaten, sind hier noch gar nicht thematisiert.
Waltero_PES
16. Oktober 2022 um 17:05 UhrWollte eigentlich einen eigenen Forums-Thread ufmachen. Der letzte wurde allerdings geschlossen und auf den allgemeinen Spielethread verwiesen. Da mir das zu unübersichtlich ist, poste ich das jetzt erst einmal hier.
Waltero_PES
16. Oktober 2022 um 17:08 UhrUnd daher denke ich also, dass dieser Deal bereits jetzt zumScheitern verurteilt ist!
hardtobelieve
16. Oktober 2022 um 17:08 Uhr@drunkensnow
Persönlich werden weil du an Gerüchte, Leaks oder laienhafte Prognosen glaubst, armselig. Wenn die CMA das offizielle Ergebnis mitteilt, kann man weiter reden.
Spencer brauche ich nicht glauben, er publiziert die Mitteilungen nicht. Was er sagt ist PR, nicht mehr, nicht weniger.
hardtobelieve
16. Oktober 2022 um 17:23 Uhr@PlayStation4ever
Kein Problem, dein eigenes Verhalten hat dir wohl nicht geschmeckt 😉
Ein PS gebe ich dir aber noch mit: selbst 1,5 Jahre nach dem Aufkauf von Bethesda sind alle Bethesda Inhalte auch für die Playstation veröffentlich worden und auch keiner der Inhalte wurde abgezogen.
BaArEi
16. Oktober 2022 um 17:26 Uhr@PlayStation4ever danke für die Antwort. Muss ich mal schauen ob ich da ein paar Zahlen finde, weil das würde mich tatsächlich interessieren.
Pro27
16. Oktober 2022 um 18:26 UhrSollte Sony se kaufen wird es der gleiche Deal wie bei Bungie.
Warum sollten sie Nintendo nicht beliefern.
Warum sollte ein FF online nicht multiplattform werden.
Ihr vergleicht hier Äpfel mit Birnen Leute.
70 Milliarden nur exclusive gegen 5 Milliarden multiplattform.
Die gtf hilflos am rudern…
Pro27
16. Oktober 2022 um 18:36 UhrDa geht es um das liebe Geld…
PC, xbox und Nintendo nicht zu beliefern wenn die so schönes Geld haben….
Pro27
16. Oktober 2022 um 18:40 UhrMs will ihren gp pushen und Sony Geld generieren da ist der Unterschied.
Würde der ms nur ansatzweise xbox Umsätze in relation zu den Investitionen machen würde es nie zu dem Deal kommen.
Was im Rückschluss nur mehr eine markt Dominanz vermuten lässt.
Da und nur da liegt für mich der Unterschied.
Mit bethesta hat ms schon vorgezeigt wie es laufen soll.
Pro27
16. Oktober 2022 um 18:42 UhrDu möchtest spielen… Gp abonnieren…
Tanz zu unserem takt…
Waltero_PES
16. Oktober 2022 um 18:53 UhrPS4ever:
Nicht dafür – kleine Fleißarbeit 😉
darkbeater
16. Oktober 2022 um 18:54 Uhr@Pro27 wir tanzen eh nach der pfeife der Konsolenhersteller, du willst Spiel xy spielen, kauf unsere Konsole oder du willst online spielen abonniere unseren online Service.
Pro27
16. Oktober 2022 um 18:56 UhrJetzt kannst du aber noch zwischen sehr vielen wählen… Könnte sich ändern.