Lasst uns doch direkt mit dem Offensichtlichen beginnen: “Return to Monkey Island” gilt als “echter dritter Teil” der Reihe und lässt die Herzen der Fans höher schlagen. Wer sich schon damals mit Guybrush Threepwood durch die Bildschirme geklickt hat, freut sich aufgrund zahlreicher bekannter Schauplätze, Charaktere und Anspielungen nun auch über diesen Teil. Lediglich der Grafikstil wird unter Nostalgieliebhabern heiß diskutiert.
Die Autorin dieses Beitrags ist frisch in das “Monkey Island”-Franchise eingestiegen, obwohl Point-and-Click-Adventures wie “Deponia” definitiv zu den eigenen Lieblingsspielen zählen. Deshalb bekommt ihr mit dieser Review zu “Return to Monkey Island” einen frischen, nicht nostalgisch verklärten Blick auf das Game. Vor allem klären wir hier auch die Frage: Braucht man Vorwissen, um die Geschichte von “Return to Monkey Island” zu verstehen?
Das Geheimnis von Monkey Island
Wie es der Name des Spiels schon verrät, wollt ihr in der piratenmäßigen Haut von Protagonist Guybrush zurück nach Monkey Island. Warum? Weil der Oberbösewicht des Franchises, Piratenchef LeChuck, eine Karte zum Geheimnis von Monkey Island aufgetrieben hat. Und um ihm zuvorzukommen, müsst ihr nun auch auf die namensgebende Affeninsel.
Als ziemlich mittelloser Pirat ohne Schiff oder Crew wird das leider ein bisschen schwierig, also startet ihr auf Mêlée Island und versucht, neue Mitglieder zu rekrutieren und einen fahrbaren Untersatz zu finden. Das klappt allerdings nicht, also verkleidet ihr euch als untoter Pirat und heuert auf dem Schiff von LeChuck als Schrubbi an. Die Decks schrubbend macht ihr euch so auf den Weg nach Monkey Island, um das Geheimnis möglichst vor dem Bösewicht aufzudecken.
Rätselspaß auf PlayStation 5
Point-and-Click-Adventures sind eigentlich typische PC-Spiele. Schließlich lassen sich Objekte mit der Maus meist viel gezielter ansteuern, als mit dem Analogstick des Controllers. “Return to Monkey Island” hat das aber gut gelöst: Auf dem Bildschirm sind alle Elemente, mit denen ihr interagieren könnt, gekennzeichnet. Ihr bewegt euch einfach in die Nähe und navigiert von Punkt zu Punkt mit dem Stick.
Die meisten Dinge könnt ihr anschauen, kommentieren und ab und zu mitnehmen. Auch in eurer Tasche lassen sich die gesammelten Gegenstände ziemlich einfach verwenden und miteinander kombinieren.
Zu Anfang des Spiels stehen zwei Schwierigkeitsgrade zur Auswahl. Ihr braucht aber keine Angst vor der schwierigen Variante zu haben: Dank hilfreichem Tipp-Buch, das jederzeit zur Verfügung steht, kommt eigentlich jeder gut durch. Das ist auch ziemlich gut gestaltet, sodass es nicht zu viele Hinweise freigibt, wenn ihr das nicht wollt.
Vor allem in den ersten drei Stunden sind die Rätsel aber sowieso noch ziemlich einfach und für Adventure-Veteranen wohl schnell ohne großes Grübeln gelöst. Später wird es deutlich kniffliger. Nach nur 10-12 Stunden habt ihr es aber auch mit mehreren Denkpausen geschafft.
Optimal für Nostalgiker, Retro-Liebhaber und “Monkey Island”-Fans
Da es in der Vergangenheit bereits viele “Monkey Island”-Games gab, sind Erinnerungen an die gute alte Zeit und wiederkehrende Charaktere natürlich ein absolutes Must Have. Und die Writer geben sich auch alle Mühe, die “Weißt du noch damals?”-Anekdoten für Neulinge des Franchises verständlich zu machen. Es gibt sogar ein Museum, das viele Stücke von Guybrushs Abenteuern enthält!
Richtiges Nostalgiegefühl kommt aber vermutlich nur auf, wenn man die vorherigen Teile alle gespielt hat. Wer völlig neu im Franchise ist, könnte von den vielen nostalgischen Gesprächen über alte Abenteuer sogar fast ein wenig genervt sein – denn sie passieren wirklich oft.
Wer die alten Spiele kennt, wird sich auf Mêlée Island, der Startinsel, vermutlich gut zurechtfinden. Ob sich das wie ein Recyceln alter Schauplätze anfühlt, müssen Veteranen wohl selbst entscheiden. Aber da ihr nach zwei Stunden im Spiel auch schon in See stechen werdet, ist das wohl auch zu verschmerzen. Außerdem, ihr könnt es euch sicher denken: NOSTALGIE!
Neuer 2D-Grafikstil
Schon nach Veröffentlichung des ersten Trailers wurde viel über den Grafikstil von “Return to Monkey Island” diskutiert. Retro-Fans und Nostalgieliebhaber hätten vermutlich gerne den pixeligen Look von Damals zurück. Als Neueinsteiger gefällt uns der Stil aber ehrlich gesagt ziemlich gut! Und das können wir euch auch erklären:
Der Grafikstil wirkt für das Genre modern und frisch – optimal, um einzusteigen. Es gibt (Achtung, unpopuläre Meinung!) durchaus einige Point-and-Click-Fans, die nämlich nur aufgrund der alten Grafik im Pixel-Stil die wirklich großen Meisterwerke von damals einfach nicht nachholen wollen. Da kann so ein moderner Stil wie dieser ein guter Einstieg ins Franchise sein. Zugegebenermaßen haben wir uns optisch aber ein bisschen mehr erhofft: Ab und an wirken die Hintergründe etwas eintönig und uninspiriert, hier und da hätte man einfach noch ein bisschen mehr Liebe in Details stecken können.
Lustige Piratengeschichte mit deutscher Sprachausgabe
Eine Sache direkt vorweg: Uns hat die Geschichte von “Return to Monkey Island” gut unterhalten. Guybrush ist ein amüsanter Schrubbi und toll vertont! Nahezu alle Figuren haben eine tolle Synchronisation und gut geschriebene Dialoge, die einen zum Lachen bringen. Auch, wenn es vielleicht nicht zu 100% euren Humor trifft, sind viele Unterhaltungen einfach unterhaltsam und werden euch zum Schmunzeln bringen.
Wir wissen natürlich, dass an dieser Stelle niemand über den Verlauf der Geschichte gespoilert werden möchte. Wird Guybrush das Geheimnis aufdecken und damit die komplette Reihe beenden? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Möglicherweise wird er von einem 17-äugigen Monster vom Planeten “Vulkan” aufgefressen, noch bevor er auf dem Schiff von LeChuck Monkey Island überhaupt erreicht.
Mit anderen Worten: Wir verraten natürlich nichts.
Kommentare
Pfälzer
09. November 2022 um 18:29 Uhr„Frischer Grafik-Stil“
Ist bei mir ein negativ Punkt
feabhra
09. November 2022 um 18:49 UhrMuss ich mal schauen. Kriege ich kostenlos über den XBox Game Pass.
bausi 2
09. November 2022 um 18:55 UhrHaut niemand heutzutage mehr vom hocker hätte vor 20 Jahren erscheinen sollen
callmesnake
09. November 2022 um 19:39 UhrDanke an die Redaktion
sonderschuhle
09. November 2022 um 20:05 UhrIch mag lustige Spiele, habe auch unterstützt. Ich zocke lieber mal solche Games, als FIFA, CoD, AC … 🙂
Hendl
09. November 2022 um 21:21 Uhr@play3: was bedeutet die Ladezeiten sind knackig???
Grinder1979
09. November 2022 um 21:56 Uhr@feahbra
ist ja gut… 🙂
RikuValentine
09. November 2022 um 21:58 Uhr@bausi
Ich glaub du hast den Hype und den bisherigen Launch verpasst.
feabhra
09. November 2022 um 22:44 UhrGrinder 1979: Was ist gut ??? Das ist eben bei mir so, und da kann man eben mal reintesten….Zahle ja auch für den Pass…
bausi 2
09. November 2022 um 22:56 UhrWelcher hype ?
Hab nichts mitbekommen
RikuValentine
10. November 2022 um 06:04 Uhr@bausi
Sag ich ja. Du hasts verpasst.
naughtydog
10. November 2022 um 08:42 UhrDie deutsche Synchro ist tatsächlich in Ordnung. Habe viel schlimmeres erwartet. Was mir nicht so gefällt, ist, dass man die relevanten Dinge in der Spielwelt nicht selbst suchen muss, sondern einfach durchschalten kann. Ansonsten, wenn es so weitergeht wie die erste halbe Stunde, sehr schön.
naughtydog
10. November 2022 um 08:42 Uhr@feabhra
Du hast bereits dafür bezahlt.
MeinFrosch
10. November 2022 um 10:30 UhrDer Grafikstil ist gewöhnungsbedürftig aber es fühlt sich an wie Monkey Island und hoffe auf weitere Teile.
Hab erst ca eine Stunde gespielt. Aber God of War muss wohl noch warten.
Kintaro Oe
10. November 2022 um 10:40 Uhr„HEY! HINTER DIR! EIN DREIKÖPFIGER AFFE!“
naughtydog
10. November 2022 um 13:40 Uhr@Kintaro Oe
Verkaufst du diese modischen Lederjacken oder Wandteppiche?
attitude2011
10. November 2022 um 16:46 UhrDie Synchro bei Monkey Island war doch immer top. Zudem sind mittlerweile fast alle Synchros von AA oder AAA spielen top. Manche sind auch vor 20 Jahren eingeschlafen und grade aufgewacht….