Vor wenigen Tagen wurden die Nominierungen für die The Game Awards 2022 bekanntgegeben. Um die Auswahl von FromSoftwares „Elden Ring“ in der Kategorie „Best Narrative“ entbrannte daraufhin eine Diskussion in den sozialen Medien.
Die Debatte ist recht hitzig. Doch nun meldete sich Cory Barlog, seines Zeichens Director von „God of War“ aus dem Jahr 2018 sowie Produzent des kürzlich erschienenen „God of War: Ragnarök“, mit einer versöhnlichen Antwort zu dem Diskurs.
Erzählung und Geschichte sei von Spiel zu Spiel unterschiedlich
„Erzählung und Geschichte bedeuten so viele Dinge in Spielen“, schrieb Barlog auf Twitter. „Die Art und Weise, wie sie vermittelt werden und die Häufigkeit sind in allen Spielen unterschiedlich. Weil Spiele so sind, wie sie sind, habe ich das Gefühl, dass es in ALLEN Spielen eine Erzählung/Geschichte gibt.“
Spiele würden die Nutzer auf eine einzigartige und bewegende Reise mitnehmen, auch wenn sich diese nicht auf traditionelle Weise manifestieren würde, so Cory Barlog weiter. Auch habe man sich lange an eine spezielle Vorstellung von einer Geschichte geklammert, weil man diese Erfahrungen mit Büchern, Filmen und mit dem Fernsehen gemacht hätte. Spiele seien jedoch relativ neu und müssten diese Vorstellung erst noch verändern, so wie viele bereits damit angefangen haben, sie zu verändern.
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„Grundsätzlich denke ich, dass alle Spiele in irgendeiner Form für Story und Erzählung nominiert werden sollten, weil sie alle auf eine Art und Weise einzigartig in der Welt der Spiele sind“, schließt Barlog seinen Beitrag ab. Wie bei einigen Spielen von FromSoftware wird auch die Geschichte von „Elden Ring“ durch die Interaktionen mit den NPCs, Gegenstandsbeschreibungen sowie die Spielwelt an sich erzählt.
Quelle: Twitter, GamesRadar
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Kommentare
Trinity_Orca
17. November 2022 um 15:47 UhrGow ragnarok kann ja best narrative gewinnen. Aber da gab es auch nicht viel konkurenz ausser elden ring. Für mich bieten Spiele wie Uncharted oder Last of us eine bessere erzählung. In gow ist das pacing mit dem die story vermittelt wird sehr durchwachsen da man immer wieder wenn man wissen will wie es weiter geht es zu langsam vorran geht.
Was storys in elden ring angeht. Viele mögen das nicht, ich mag es aber , es fühlt sich an als würde man zb nach Ägypten fliegen und die monumente besuchen. Auf dem weg dorthin bekomme ich auch nicht 5 stunden eine erzählung aufgedrückt wie die ganze geschichte ägyptens ist sondern muss mich mit leuten unterhalten,videos anschauen,schilder lesen.. dadurch bleibt der ort im kopf und hat etwas mystisches. Sowas macht auch vielen spass..
martgore
17. November 2022 um 16:19 Uhr@ps4ever
Ist mir wie gesagt völlig wumpe was gewinnt. Das macht weder ER für mich besser oder schlechter. Aber auch GoWR würde für mich nicht plötzlich mehr gameplay Tiefgang besitzen. Das ich doch mal Bock darauf bekomme. Nur weil du oder auch irgendwelche 30 Presse Menschen einen der beide Titel küren.
Für mich ist seit 2 Jahren Hunt Goty, weil ich da am meisten Zeit reinstecke, dicht gefolgt von ER und TLOU part One (obwohl ich das nicht für Notiz gehalten habe) eigentlich müsste TLOU gerade wieder gewinnen ^^
martgore
17. November 2022 um 16:20 UhrNotiz – nötig .. ich sollte mich mehr bemühen:)
vangus
17. November 2022 um 16:28 Uhr@martgore
-„Und was ist die beste Art eine Story zu erzählen ?“-
Jedes Medium bzw. jede Kunstform hat seine eigene Sprache. Hier geht es gerade um Videospiele, also ist hier die beste Art, wenn die Story mit der interaktiven Sprache erzählt wird, also mit dem Gameplay bzw. über Gamemechaniken, nicht mit Cutscenes oder Textdokumenten. Beste Beispiele dafür sind u.a. What Remains of Edith Finch, Inside, Journey, TLoU (trotz Cutscenes), Half Life 2, Bound, Hellblade, Gone Home, Detroit, Unpacking, usw…
Bei Filmen ist es die beste Art, die Filmsprache anzuwenden, also eine Geschichte mit Bildern, Schnitt und Ton zu erzählen, nicht mit Wörtern.
Bestes Beispiel dafür ist das Finale in Zwei Glorreiche Halunken. Das ist pure Filmsprache. Das ist zumindest die höchste Kunst, was Preise verdient hat.
@President Evil
Andere Medien zu imitieren ist nur Cutscenes, Texte lesen, Audiologs usw.
Andere Medien werden nicht imitiert, wenn die interaktive Sprache angewandt wird.
President Evil
17. November 2022 um 16:53 Uhr@Vangus
Genau!
xjohndoex86
17. November 2022 um 17:48 UhrEs geht bei FromSoft Titeln nicht um das typische Storytelling, wie man es sonst kennt. Es gibt hier keinen roten Faden den man folgt sondern viele kleine Schnipsel aus Erkunden, Handlungsfetzen, Itembeschreibungen und INTERPRETATION. Vaatividya bspw. macht tolle Lorevideos aber es ist seine Interpretation, seine Fantasie die diese Skizze von FromSoft ausmalt. Es gibt nicht DIE Handlung, sondern „nur“ einen Background. Und der ist so famos, das man hunderte Geschichten draus stricken kann. Gerade bei Elden Ring ist es als würde man wie der kleine Bastian in „Die unendliche Geschichte“ eintauchen. Aber wie gesagt, wer keine Fantasie hat und die übliche ausgemalte Storyline erwartet der wird natürlich nie diese Faszination verstehen des Enviromental Storytellings. Und keiner beherrscht das so grandios wie diese Schmiede.
Paradigm
17. November 2022 um 17:53 Uhrxjohndoex86
Ich bin da ganz bei dir. Dennoch würde ich die Story gern mal von From Software „offiziell“ erklärt bekommen. 🙂
President Evil
17. November 2022 um 18:16 Uhr@ Paradigm
Das wird nie passieren. Weil es genau so gedacht ist, dass die Geschichte in deinem Kopf entsteht. Und bei jedem Spieler anders.
Dieser Chefjapaner von Fromsoft hat es mal so erklärt:
Um englisch zu lernen hat er in seiner Studienzeit viele Romane auf englisch gelernt (hauptsächlich horror). Er hat nie alles verstanden. Deshalb musste er sich vieles selbst zusammenreimt. Seiner aussage nach waren das die besten bücher die er je gelesen hat.
Als er die Sprache dann im griff hatte, hat er sein lieblingsbuch aus dieser Zeit nochmal gelesen und war enttäuscht – ‚’seine‘ geschichte war viel besser.
Genau dieses Gefühl will er den Spielern mit seinen Games vermitteln
xjohndoex86
17. November 2022 um 18:29 UhrGenau das ist die Inspiration und Idee dahinter. Etwas fragmentiert wiedergeben, dass vom Spieler ausgefüllt wird. Genau deswegen gab es doch so viele tolle „Ach, so hatte ich das noch gar nicht betrachtet“-Momente in der Community. Tja, ist schon fast schade, dass das Interesse so gestiegen ist bei Elden Ring und man gleichtzeitig den Mainstream vollkommen überfordert sieht. Ist halt nicht für ein breites Publikum, sondern nach wie vor ein Nischentitel im Herzen. Und ich hoffe, man lässt sich da auch nicht beirren. Sekiro bspw. war mir schon fast zu gradlinig.
xjohndoex86
17. November 2022 um 18:31 Uhr@Paradigm
Das wäre so, als wenn dir Richard Kelly erklärt, worin es in Donnie Darko geht. Es soll doch eben der Reiz sein, dass immer Fragen im Raum stehen bleiben werden. So kann man eine Geschichte immer wieder neu entdecken.