Am 19. November 2020 erschien die PlayStation 5. Also zumindest theoretisch. Denn die Covid-Pandemie und das weltpolitische Geschehen machten interessierten Next-Generation-Fans das Leben schwer: Lieferengpässe sorgten dafür, dass die Konsole seit Release zu keinem Zeitpunkt dauerhaft verfügbar war.
Vorbei die Zeiten, in denen man einfach online eine neue Konsole shoppte oder in einen Elektromarkt spazierte und diese einfach aus dem Regal nahm. Dennoch verkaufte sich die Konsole bis November 2022 weltweit 25 Millionen Mal und ist damit für Sony ein Riesenerfolg. Trotzdem: So wirklich angekommen scheint PlayStation 5 auch nach zwei Jahren noch nicht.
Kaum da, schon wieder weg!
Nie fühlte man sich so sehr als „Jäger und Sammler“ wie in den vergangenen Jahren: Das Warten auf neue Lieferungen, der Ärger über Scalper und die Wut über krude Vorverkaufsvorgänge. Nein, die ganz große Freude über das Erscheinen einer neuen PlayStation-Generation wollte nicht aufkommen.
Auch zwei Jahre später ist Sonys weiße Schönheit nicht dauerhaft verfügbar und bis heute versuchen sich Reseller damit eine goldene Nase zu verdienen. Und selbst wenn der Volksmund behauptet, dass Vorfreude bekanntermaßen die schönste Freude sei, so trübten die Umstände die Euphorie doch deutlich.
Immerhin: Die Situation besserte sich über die Monate und immer mehr Konsolen stehen für Interessierte bereit. Regelmäßige Chargen kommen. Und wer ein wenig die Augen und Ohren offenhält, hat inzwischen gute Chancen, eine Konsole zu ergattern.
In diese Rechnung spielt natürlich auch die im August 2022 angekündigte Preiserhöhung mit hinein. Aufgrund des „globalen Wirtschaftsumfelds“ stieg der Preis für die Standard-Edition mit Laufwerk von 499,99 auf 549,99 Euro und für die ungeliebte Digital-Edition von 399,99 auf 449,99 Euro. Das bedeutete einen Zuschlag von satten zehn bzw. 12,5 Prozent für alle Neukunden – die ja bekanntermaßen ohnehin schon mit der Inflation sowie steigenden Lebenshaltungs- und Energiepreisen zu kämpfen haben.
An der Stelle müsste man eigentlich den PS5-Slogan „Play has no limits“ umdichten in „Play has no limits – aber dein Dispo schon“. Und wisst ihr noch als Sony die PlayStation 4 mit „This is for the Players“ bewarb. Der Spruch ist denkbar schlecht gealtert.
Andere Baustellen
Wo wir gerade beim Thema Geld sind: Die am 22. Februar 2023 erscheinende PlayStation VR 2 wird wohl das teuerste Gaming-Spielzeug des kommenden Jahres. Das Basispaket ist mit 599 Euro teurer als die ganze Konsole. Natürlich steckt in der neuen VR-Brille jede Menge Technik drin. Aber Virtual-Reality war schon in der Vergangenheit eine Nische und wird mit einem derartigen „Kampfpreis“ auch Nische für wenige Privilegierte bleiben.
Nichtsdestotrotz wird es natürlich spannend sein zu sehen, wie sich VR auf der PlayStation 5 entwickelt und vor allem auch, ob es endlich die sagenumwobene Killer-App geben wird, die (ähnlich wie etwa „Half-Life: Alyx“) zumindest für einen kleinen Run auf das VR-Gadget sorgen kann.
Auch der Umbau des Online-Dienstes PlayStation Plus brachte nicht den erhofften Erfolg. Die Aufteilung in Pakete und der damit verbundene Zugriff auf Software-Kataloge sollten eigentlich für mehr Abonnenten sorgen. Aber stattdessen sah Sony einen deutlichen Rückgang in den Nutzerzahlen. Nach dem Neustart sprangen zwei Millionen Abonnenten ab. Man verdient zwar durch die neue Preisstruktur mehr Geld pro Abonnent, aber der Trend ist durchaus alarmierend. Auch hier scheint Sony ein wenig den Draht zum Nutzer zu verlieren.
Immerhin gibt es genug starke Spiele
Aber ich möchte auch gar nicht nur auf den schlechten Seiten und Problemen der PlayStation 5 in den vergangenen 24 Monaten herumreiten. Um ehrlich zu sein, lief bei mir keine Konsole derart konstant und bereitete mir so viel Freude. Der Grund dafür ist simpel: Die vielen guten Spiele. Gerade die Exklusivtitel überzeugten auf ganzer Linie.
Zuletzt erschien mit „God of War: Ragnarök“ ein heißer Kandidat auf das Spiel des Jahres, aber auch sonst in den zwei Jahren zuvor konnte Sony immer wieder mit großen Produktionen punkten: „Spider-Man: Miles Morales“, „Demon’s Souls“, „Returnal“, „Ratchet & Clank: Rift Apart“ und natürlich „Horizon: Forbidden West“ sind nur einige der Hochkaräter, die PS5-Besitzern die vergangenen zwei Jahre versüßten.
Und mit Titeln wie „Marvel’s Spider-Man 2“, „Final Fantasy 7 Rebirth“ oder „Forspoken“ stehen auch bereits für das kommende Jahr einige große Titel parat – mehr werden sicherlich noch folgen. Ich beklage mich also nicht über zu wenig Spielspaß oder gar problematische Hardware.
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Die PlayStation 5 ist nach zwei Jahren mehr als etabliert, aber im Vergleich zu früheren Generationen war der Start und auch die weitere Entwicklung schwierig: Kaum hatte die Industrie die Covid-Pandemie halbwegs hinter sich gelassen, katapultierte der Ukraine-Krieg die Weltwirtschaft in einen Strudel aus Inflation, Knappheit und Unsicherheit.
Bemessen an den Umständen ist die Entwicklung der PlayStation 5 ein kleines Wunder und objektiv als großer Erfolg für Sony zu werten. Nichtsdestotrotz trüben immer wieder Probleme den ungetrübten Spielspaß des zweifellos sehr starken Software-Lineups.
Und deshalb mein Geburtstagsgruß: Liebe PlayStation 5, es ist schön, dass du da bist. Auf noch viele weitere Jahre – vielleicht in einem etwas ruhigeren Fahrwasser und mit noch mehr Rückenwind.
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Kommentare
FCKfanKidz
21. November 2022 um 02:51 UhrFeierabend und gute Nacht euch allen
SeniorRicketts
21. November 2022 um 03:49 Uhr@Allroundgamer79
sag mir mal bei welchem game die x, games schneller lädt im geschlossenen zustand
AllroundGamer79
21. November 2022 um 06:38 Uhr@SeniorRicketts
Weiss ich nimmer auswendig was es alles für Games sind,letzte beispiel war A Plague Tale Requiem,
nur knapp aber ja XS war schneller.
Schrieb doch schon es handelt sich um Sekunden wo nicht mal der Rede wert sind,und selbst wenns mal 10 Sec. auf der PS5 sind,glaube bringt keinen Xboxler um 10 Sek. später zu zocken.
naughtydog
21. November 2022 um 08:23 UhrDa sich auf der PS5 die PS4-Spiele erst so spielen, wie man sie damals gerne gehabt hätte, finde ich schon, dass sie „angekommen“ ist. Zumindest bei mir.
consoleplayer
21. November 2022 um 09:55 UhrIch bin mit der PS5 bisher sehr zufrieden. Schnell und leise ist sie. Mit dem Nachholen der PS4 Titel habe ich jede Menge Spaß. HFW fand ich fantastisch und in ein paar Wochen gehe ich GOW R an. Das wird sicher eine sensationelle Spielerfahrung. Freue mich sehr darauf. Im Prinzip ist mein einziger Kritikpunkt bisher der extrem schwache Akku des DS. Da hätte Sony nicht sparen sollen.
cycloop bx
21. November 2022 um 10:20 UhrSeniorRicketts
Eine Minute googlen. Da findet man diverse Listen und Vergleiche.
Die Xbox ist sehr oft die schnellere Variante.
Auch wenn es für uns Spieler völlig egal sein könnte.
Da es sich oft um wenige Sekunden dreht.
RikuValentine
21. November 2022 um 12:50 Uhr@Hendl
Sony hat nicht damit aufgehört. Da seitdem Crossgen Games erschienen sind laufen die PS4 Versionen direkt auf der PS5 besser. Wenn du von Third Party redest hat Sony damit nichts zu tun. Das liegt dann am Studio die PS4 Versionen anzupassen.
Und ob die PS4 Strom spart wäre ich mir auch unsicher.
Dracus242
21. November 2022 um 12:52 UhrEinige sollten sich echt ein anderes Hobby suchen. Was hier stellenweise für Stuss von sich gegeben wird ist ein Trauerspiel erster Güte. Egal auf welchen Seiten man unterwegs ist, überall hauen sich angebliche Pseudoexperten und Fans Halbwissen um die Ohren um die jeweilige Gegenseite von ihrer Überkonsole zu überzeugen. XD, P3, CW , Gamepro usw. überall der selbe Dreck.
TemerischerWolf
21. November 2022 um 14:28 UhrSteras83
LOL
Sehr interessant, dass du dich von diesen an Yago gerichteten Post derart angesprochen fühlst. Ist auf jeden Fall notiert. 😉
Mag sein, dass es daran liegt, dass du erst seit November einen Account hast und daher wenig weißt, aber Yago und ich kennen durchaus solche Fälle. Ist Fakt. ^^
Und ansonsten brauchst du mir als (Ex-)PCler und Besitzer praktisch aller Konsolen auch nichts über verschiedene Plattformen erzählen. Danke. 😉
KoA
21. November 2022 um 15:14 Uhr@ cycloop bx:
„Die Xbox ist sehr oft die schnellere Variante.“
Die XB ist bei betreffenden Multiplattform-Titeln immer nur dann etwas schneller beim Laden der Daten, wenn der Programm-Code bevorzugt für die herkömmliche Win-PC-Architektur programmiert und ausgelegt ist, ohne die hardwareseitigen Vorteile der PS5 überhaupt anzusprechen, wie dies u.a. bei etlichen alten abwärtskompatiblen Spielen der Fall ist.
Sobald der Code jedoch die immerhin doppelt so schnelle SSD-Speicher-Architektur der PS5 richtig auszunutzen weiß, hat die XB technisch ganz klar das Nachsehen. 🙂
Zockerfreak
21. November 2022 um 15:35 UhrIch und meine bessere Hälfte gönnen uns zu Weihnachten eine Switch,Sony hat mich als Kunden verloren.
Yago
21. November 2022 um 16:08 Uhr@Zockerfreak
Dann alles gute und bitte hier abmelden 🙂
Zockerfreak
21. November 2022 um 19:34 Uhr@Yago
Nö,hab ja noch immer alle Konsolen vor der PS5 und nutze die auch noch