Microsoft möchte Activision Blizzard für rund 69 Milliarden Dollar übernehmen. Es ist ein geplanter Deal, der von mehreren Regulierungsbehörden genauer geprüft wird. Vermieden werden soll, dass ein solcher Zusammenschluss Nachteile für die Konsumenten hätte.
Auf die „Call of Duty“-Reihe müssten PlayStation-Spieler zehn Jahre lang nicht verzichten, sollte ein kürzlich durchgesickertes Angebot zum Tragen kommt. Doch auch unabhängig davon scheint Jim Ryan, der Vorstandsvorsitzende von Sony Interactive Entertainment, die Übernahme kritisch zu sehen.
Tech-Gigant mit langer Geschichte der Dominanz
In einem Gespräch mit der New York Times widmete sich Ryan zunächst Microsofts Vorwurf, dass man die Aufsichtsbehörden in die Irre führen wollte, indem man „die Bedeutung von Call of Duty für die Rentabilität des Unternehmens überbewertet“ habe.
Es sei „nicht wahr“, dass Sony die Aufsichtsbehörden getäuscht habe. Gleichzeitig betonte Ryan, dass Microsoft „ein Tech-Gigant mit einer langen Geschichte der Dominanz von Industrien“ sei und dass „es sehr wahrscheinlich ist, dass die Wahlmöglichkeiten, die Gamer heute haben, verschwinden werden, wenn dieser Deal zustande kommt.“
Es ist ein Vorwurf, dem sich Microsoft nicht gänzlich entziehen kann. Die Unternehmensgeschichte ist geprägt von Monopolisierungen, Wettbewerbsverletzungen, illegalen Produktbündelungen und Prozessen. So versuchte das Unternehmen schon vor 20 Jahren, die „Vorherrschaft vom PC-Markt auf das Internet auszudehnen“.
Von einer Vorherrschaft auf dem Gamingmarkt ist Microsoft zwar weit entfernt. Doch die Strategie ist ähnlich: Der finanzkräftige Konzern übernimmt seit Jahren kleinere und größere Entwickler sowie ganze Publisher und lässt neue Spiele in der Regel exklusiv für die Xbox-Systeme produzieren. Das gilt beispielsweise für „Starfield“ und „The Elder Scrolls 6“.
Zwar betonte der Xbox-Chef Phil Spencer im Oktober 2020, dass die Übernahmen nicht erfolgen, um den Spielern etwas wegzunehmen. Doch müsse man „diese Spiele auf keiner anderen Plattform als den von uns unterstützten Plattformen ausliefern, damit das Geschäft irgendwie für uns funktioniert“.
Das wirft die Frage auf, was nach einer Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft mit der „Call of Duty“-Reihe passieren würde, gäbe es keine Regulierungsbehörden.
Aufgrund der Bedingungen sei Microsoft aber offen für „eine formelle Zustimmung zu Einschränkungen der Geschäftspraktiken, um kartellrechtliche Bedenken auszuräumen“, berichtet die New York Times und verweist darauf, dass die Vereinigten Staaten und andere Länder solche Zusagen zunehmend als unzureichend betrachten, es sei denn, ein Unternehmen gliedert einen Teil seines Geschäfts aus.
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Wie eine solche Übernahme auch laufen kann, verdeutlicht der Kauf von Bungie: Sony übernahm den Entwickler für 3,6 Milliarden Dollar. Zugleich betonte Ryan: „Wir wissen, wie wichtig die Community von Bungie für das Studio ist, und freuen uns darauf, sie bei ihrer Unabhängigkeit und ihrem weiteren Wachstum zu unterstützen.“ Eingegliedert wurde der Entwickler als „unabhängige Tochtergesellschaft“.
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Kommentare
Knoblauch1985
22. November 2022 um 21:02 UhrAaaallllterrr…was für’n Kino hier!
Mr.x1987
22. November 2022 um 21:32 Uhr@James Blond du wiedersprichst dir ja in jedem Kommentar.Alle böse und wollen die Kohle der Konsumenten, nur Spencer nicht, der will nur dein Freund sein wa?
Mr.x1987
22. November 2022 um 21:39 Uhr@Steras83 das weißt du,nur der gute James nicht..
Magatama
22. November 2022 um 22:29 Uhr@Frosch1968
„Anstatt dieser lächerlichen Rumheulerei sollte sich Sony auf eigene Stärken besinnen. Immerhin haben sie gute Marken, ein VR und die derzeit größte Konsolenbasis. Also einfach die Rumheu(ch)lerei lassen !“.
Sorry, ich wähle jetzt grad mal dich aus, ist nicht persönlich, aber ähnliches sagen ja viele hier. Und das ist einfach viel zu kurz gedacht. Denn CoD hat auf der Playstation eine Spielerbasis von Millionen von Spielern. Wenn die jetzt mit dem Spiel zum MS Gamepass wechseln würden, hätten sie ja auch gleich nen ganzen Haufen andere „kostenlose“ Spiele zur Verfügung. Warum sollten sie, wenn sie sich erst mal für dieses Totengräber-Tool registriert haben, also Geld für Sony-Lizenzen ausgeben? Sie haben ja schon quasi die MS-Lizenzen. Das ist der Anfang von einer gigantischen Gamer-Migration. Das kann existenziell bedrohend für Sonys Spiele-Abteilung sein. Das sieht Sony, und es macht ihnen Sorgen. Verständlicherweise.
Und an alle, die fälschlicherweise konsolenspezifisch entwickelte Exklusivspiele mit dem Einkauf von Multiplayer-Titeln inklusive einer anschließenden Exklusiv-Umwandlung vergleichen: Das sind Äpfel. Und das sind Birnen. Niemand hat etwas dagegen, wenn MS MS-Exklusivtitel entwickelt. Sogar, wenn sie sie nur kaufen (Starfield) kann man prinzipiell nichts gegen sagen. Aber wenn sie Publisher kaufen inklusive Multiplattform-Titeln wie Elder Scrolls, CoD oder Diablo und sie danach exklusiv machen, nehmen sie diese Games der anderen Community weg. Das ist etwas, was Sony nicht macht. Im Gegenteil, die neue Sony Geschäftspolitik geht ja immer mehr auf Zeitexklusivität und bringt die dann zwei Jahre später auch für MS (auf den PC). Der Vergleich hinkt also nicht nur, er ist schlicht und ergreifend kompletter Unsinn.
Horkruks
23. November 2022 um 01:35 UhrGenial wie sich die Z0rn Crew mit der Play3 Crew battlet.
Einer dümmer als der andere.
Jeder normalo sollte wissen das MS AB kaufen will um Sony zu vernichten.
Sony versucht halt mit allen Mitteln das zu verhindern.
Lügen werden wohl beide iwie.
MS könnte zb einfach einen Shooter bringen der quasi CoD ist aber ohne dann einfach nicht so nennen.
Dann kann Sony da gar nix mehr machen.
Multi sollte multi bleiben egal wer wen oder was kauft.
Carneol
23. November 2022 um 02:07 Uhr@Magatama
Man kann es sich natürlich auch zurecht biegen! Der PC ist keine exklusive Plattform. Jeder der möchte kann seine Software dafür entwickeln.
VerrückterZocker
23. November 2022 um 04:08 Uhr@Horkruks Sony zu vernichten? Zu viel Klebstoff gehabt?^^
Wenn Sony weg wäre, wäre das auch fatal für MS, viel eher möchte MS Sony dadurch dazu bringen den GamePass auch auf der Playstation zur Verfügung zu stellen.
Vernichten… Also manche denken echt das wäre der totale Krieg oder sind einfach nur merkwürdige Fanboys.
PC Exklusiv? Woher kommt denn dieser Schmarn, dort hat man Steam, Epic, EA Play, UbiConnect und viele anderer Launcher. Vieles läuft auch auf Linux und man müsste nicht einmal Windows als System benutzen, leider funktioniert unter Linux nicht jedes Spiel.
Auch wenn man Windows nutzen sollte, verdient MS gar nix daran, solange man sich die Spiele nicht im XBox Store kauft oder bei Steam ein MS Spiel. MS drückt sogar Prozente an Steam ab, obwohl die einen eigenen Launcher haben. Wo ist das was Exklusiv?
Zorn ist doch der Hetzer von XD oder liege ich da falsch? Hatte auf XD mal eine Weile mitgelesen, ist überwiegend eine unangenehme Truppe. Leider sind manche PSler nicht wirklich besser unterwegs, was man besonders auf Multiplattform Seiten feststellen kann. Werde nie verstehen wieso sich vermeintlich Erwachsene über ein Spielzeug so dermaßen streiten kann
Feuerstein
23. November 2022 um 07:34 Uhr@playstation4ever „ Auch falsch! Seit Ryan da ist, hat die PlayStation Sparte Umsatz- und Gewinnrekorde aufgestellt. Und jetzt macht er einen fantastischen Job, den ABK Deal zu verhindern. Der Erfolg spricht aktuell ganz klar für Ryan.“ wir warten immer noch auf deine Quellen zu deiner Aussage. Wo hat Jim Ryan Erfolg gehabt um den Deal zu verhindern? Eine Meldung gab es dazu nicht.
Feuerstein
23. November 2022 um 07:36 Uhr@Hando „ Dieser Satz macht mich echt sprachlos….
Bei Microsoft kommen gar keine Spiele und vor allem keine selbstentwickelten. Die nächsten Spiele die von denen rauskommen sind alle aufgekauft!“
Auch Sony entwickelt seine Spiele nicht selbst sondern die gekauften Studios.
consoleplayer
23. November 2022 um 08:24 UhrMan kann als Xbox Fan Jim Ryan wirklich nicht böse sein, dass er alles unternimmt um den Deal zu verhindern und sein Unternehmen dadurch zu schützen. Das ist sein Job. Mich würde es freuen, wenn für COD eine möglichst langer Vertrag ausgehandelt werden kann, der die Marke auch an die PS bindet. Den Deal wird Ryan aber höchstwahrscheinlich nicht verhindern können.