Auch in den vergangenen Tagen dominierte die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft die Schlagzeilen der internationalen Spielepresse.
Los ging es mit der unbestätigten Meldung, dass sich die US-amerikanische Federal Trade Commission (kurz: FTC) dazu entschieden haben könnte, eine Antitrust- beziehungsweise Kartell-Klage gegen die Übernahme einzureichen. Nachdem Bloomberg in dieser Woche berichtete, dass sich Microsoft für einen möglichen Rechtsstreit mit der FTC wappnet, sorgt die New York Post aktuell für neuen Gesprächsstoff.
Wie unter Berufung auf FTC-Insider berichtet wird, sollen zwei Mitglieder des Gremiums, das die knapp 69 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme untersucht, auf der Seite von Microsoft stehen beziehungsweise die Übernahme befürworten. Dies würde innerhalb des Gremiums zu einer Pattsituation führen, die laut der New York Post die Position der FTC-Vorsitzenden Lina Khan entscheidend schwächen könnte.
Khan wollte offenbar Härte zeigen
Den unbestätigten Berichten zufolge ist Khan eine entschiedene Gegnerin der Übernahme und möchte den Deal vor Gericht bringen, um zu demonstrieren, dass die FTC gewillt ist, die Macht beziehungsweise den Einfluss großer Technologieunternehmen einzudämmen. Weiter geht aus dem Artikel hervor, dass das Gremium aus drei demokratischen Mitgliedern und einem Mitglied aus den Reihen der Republikaner besteht. Die Republikanerin Christine Wilson habe bereits klar gemacht, dass sie die Übernahme unterstützt. Sollten sich die Angaben der New York Post bewahrheiten, dann scheint die Einheit der Demokraten zu bröckeln.
Mindestens einer der drei Demokraten im Gremium soll nämlich gewillt sein, die Position von Microsoft zu unterstützen und der Übernahme zuzustimmen. Dies würde zu einer Abstimmung von zwei zu zwei Stimmen führen. Um zu verhindern, dass ihre eigene Position geschwächt wird, soll Khan laut der New York Post mittlerweile erwägen, auf eine Klage zu verzichten und der Übernahme zuzustimmen, sofern Microsoft gewillt ist, nicht näher genannte Zugeständnisse zu machen.
Wie diese aussehen könnten, zeigen unbestätigte Berichte der New York Times, in denen es hieß, dass sich Microsoft dazu verpflichten könnte, die „Call of Duty“-Reihe für einen Zeitraum von zehn weiteren Jahren auf den PlayStation-Systemen anzubieten. Laut William Kovacic, dem ehemaligen Vorsitzenden der FTC, könnte es Khan nun vor allem darum gehen, das Gesicht zu wahren.
Weitere Meldungen zum Thema:
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„Der Ausweg ist zu sagen: ‚Wir haben ein tolles Angebot bekommen und das nur, weil wir so knallhart sind'“, kommentierte Kovacic das Ganze. Erschwerend komme hinzu, dass Zugeständnisse dieser Art die Übernahme wahrscheinlicher machen. „Was es schwierig macht, ist, wenn Microsoft zu seinen Freunden in Blau geht und sagt: ‚Wir haben ein Lösungspaket für alle wahrgenommenen Probleme bereitgestellt, und die Leute bei der FTC sind sehr unvernünftig, wenn sie es nicht annehmen“, so Kovacic weiter.
Offizielle Stellungnahmen zum aktuellen Bericht der New York Post liegen bisher nicht vor.
Quelle: New York Post
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Kommentare
cycloop bx
05. Dezember 2022 um 19:15 UhrCod ist zum Glück nur ein kleiner Teil des Kuchens.
Microsoft geht es bei dem Deal um viel, viel mehr.
Don Jekyll
05. Dezember 2022 um 19:21 Uhr@callmesnake
Danke besser hätte ich es nicht Ausdrücken können.
TemerischerWolf
05. Dezember 2022 um 19:27 UhrCycloop
Ja, insbesondere Mobile Games habe ich gehört. Können gerne den Teil „rauskaufen“ und schon hat das Theater nach der langen Zeit endlich ein Ende. Ist ja wirtschaftlich schon bedeutend, aber die Faszination von Zocken auf dem Handy konnte ich noch nie nachvollziehen und werde ich wohl auch nicht mehr.^^
TemerischerWolf
05. Dezember 2022 um 19:30 UhrPSler
„Wie peinlich kann man sein?
Einzige Erklärung, da du ja sagst, kein Troll zu sein: du musst Jim Cryan sein.“
Wie peinlich man sein kann…naja, man könnte sowas wie „Jim Cryan“ schreiben.^^
PixelNerd
05. Dezember 2022 um 19:54 UhrLange schon bekannt, nur Gamingmagazine haben es ignoriert oder schlecht recherchiert.
Pitbull Monster
05. Dezember 2022 um 20:00 UhrJa genau, der eine leitet ein Millionen schweres Unternehmen und der andere schreibt täglich hier unbedeutenden Müll. Wer ist wohl peinlich?
Pitbull Monster
05. Dezember 2022 um 20:01 UhrIhr Grünen, die täglich neue Accounts hier machen, nur um zu Trollen seit die Peinlichkeit der Gaming Industrie.
News-Kommentator
05. Dezember 2022 um 20:36 UhrIch bin maßlos enttäuscht! Aber sowas von! Nachdem ich den Aussagen der Green Defense Force geglaubt habe, weil sie haben ja den Durchblick, und ich mir bereits eine Xbox Series X samt(!)!)!)!)!)!)!)! diesem GamePass, dem Revolutionierer der Gaming-Industrie, in den Papierkorb, ähm, ich meine natürlich Warenkorb gelegt habe, muss ich lesen, dass der A/B Deal, den Winzigweich-Mikro$chrott eingeleiert habe, wohl doch nicht so ganz problemlos über die Bühne geht.
Klage hier und da will A/B für den Deal kämpfen(!) als wäre man aufm Schlachtfeld. Zugeständnisse. Revidierung von Aussagen. Nebenlkerzen. Usw.
Ich bin maßlos traurig.
Nicht. 🙂
martgore
05. Dezember 2022 um 21:04 UhrGewinner ? die Leser die sich von dem Kinderkonsolenkrieg (hier leider mehr von der PS Fraktion, wahrscheinlich weil Sony Seite?) unterhalten lassen
Verlierer ? alle Kinder und Heranwachsenden die immer noch nicht wissen, wie blöd sie teils rüber kommen, in ihrem verteidigungsmodus für “ihre” Marken.
News-Kommentator
05. Dezember 2022 um 22:06 Uhr@PSler
Gönn dich Entspannung. Der Deal tangiert mich minimal peripher zu 99,8% in meinem Alltags. Die restlichen 0,02% amüsiere ich mich über die GDF unter den play3-News zu dem Deal.
Wozu Fakten, wenn ich eure alternative Wahrheiten habe? Fakten werden durch eure qualitative, hust, quantitative Aussagen doch nur überbewertet. 🙂
In diesem Sinne: Gehabt dich wohl.
News-Kommentator
05. Dezember 2022 um 22:17 UhrKorrektur: „…die restlichen 0,2%…“
Langer Tag heute. Im Gegensatz zu M$ verdiene ich Geld. LOL. 😀
consoleplayer
05. Dezember 2022 um 22:52 UhrWenn die FTC den Deal genehmigt, wird eine extrem große Hürde genommen worden sein.
consoleplayer
05. Dezember 2022 um 22:53 UhrKorrektur: Sobald 😀
WhiteWolf
05. Dezember 2022 um 22:53 UhrAlso ein Sieg Sonys würde anders aussehen , das kann man drehen wie man will, einzigst positive für Sony wäre würde der Deal scheitern, deswegen wird auch alles dafür getan.
So einfach ist das , da gibt es auch nichts schön zu reden.
hardtobelieve
05. Dezember 2022 um 23:12 Uhr@PSler
Der Typ ist komplett durch.
Ist vermutlich Panik, da der Deal durchgehen wird und nun will er das so drehen, dass Sony selbst bei einer Genehmigung des Deals der Gewinner sein wird und nicht Microsoft. Kinder und ihre Phantasiewelten ^^
Waltero_PES
06. Dezember 2022 um 00:30 UhrIst schon ein seltsamer Akt, dass sich der Bericht tlw. auf eine Aussage des ehemaligen Vorsitzenden der FTC stützt. In der Welt, in der ich lebe, macht man so etwas nicht. Ich denke mal, dass er Druck auf Ms. Khan ausüben möchte. Ob geklagt wird oder nicht, wissen wir nicht. Wenn man sich die Vita von Frau Khan anschaut, kommt aber eher nicht der Gedanke auf, dass sie gegen ihre Überzeugung handeln wird, um ihr Gesicht zu wahren. Wir werden sehen.
Carneol
06. Dezember 2022 um 01:37 UhrEinen großen Dank an alle Kommentare! Immer wieder unterhaltsam 🙂
Man kann es nur wert schätzen wie Sony, auf einer Fanseite, verteidigt wird. Allen voran unsere Rockstars, PS4E und Fanboy-Irgendwas. Daumen hoch!
Auf Konsumzombies wie euch ist Playstation besonders stolz. 80€ fürn Remaster? Ist zu wenig! Gleich noch die Seele und ein Platz im Ruderverein. Und natürlich die Konkurrenz vernichten( mit Nintendo hat es ja auch geklappt), Monopol ist geil 😀
Gecko
06. Dezember 2022 um 08:33 UhrSony wird sich den exklusiven Schnickschnack in CoD in der Vergangenheit viel gekostet haben lassen. Und Sony weiß, dass das in Zukunft noch teurer werden könnte und die Konkurrenz sogar direkt Querfinanziert würde. Ich denke das ist einer der Hauptgründe.
Ich denke MS wäre so dreist und würde Sony tatsächlich auch weiterhin exklusive Inhalte anbieten, aber eben teuer
hardtobelieve
06. Dezember 2022 um 09:01 Uhr@Gecko
Die „exklusiven“ Inhalte werden dann Gamepass Ultimate User erhalten (wie auch schon jetzt bei Halo und co. der Fall ist), nur kostet es Microsoft dann nichts, wo Sony im Vergleich wohl einige Millionen an Activision hinblättern musste. So kriegt die Xbox Plattform also den Content „for free“, Sony geht komplett leer aus. Naja, wenigstens sparen die dann die Millionen.
Magatama
06. Dezember 2022 um 14:28 UhrMannmann, das ist schon teilweise Kindergarten hier. Da streitet man sich, wer jetzt „gewinnt“, MS oder Sony. Hier geht’s nicht um die Ehre eines Konzerns, hier geht’s um die Zukunft unseres Hobbys. Die Nachricht ist eher schlecht, denn sie sieht eher danach aus, dass der Deal, auch mit Einschränkungen durchgehen kann. Das wäre schlecht für uns alle, denn es hilft MS weiter, ihren Gamepass-Mist aus- und aufzubauen. Hin zu monpolistischen Zuständen. Das trifft dann alle Gamer. Sie fangen ja jetzt schon an, die Preise für Spiele zu erhöhen. Wartet mal ab, was mit dem Gamepass passiert, wenn ihr von ihm abhängig seid, „Perlen“ wie CoD zu zocken. Prost Mahlzeit.
consoleplayer
06. Dezember 2022 um 14:36 UhrBitte nicht schon wieder mit Monopol oder monopolistischen Zuständen anfangen. Auch nach AB ist das in weiter Ferne und deswegen wird dieser Deal höchstwahrscheinlich auch durchgehen.
Magatama
06. Dezember 2022 um 15:16 Uhr@ consoleplayer
Aber genau um dieses Thema geht’s doch hier. Auf Sicht. Nicht wegen CoD, das ist nur ein Mittel zum Zweck. Es geht hier um den Gamepass und Abos. Und um das Abo-Monopol.
consoleplayer
06. Dezember 2022 um 15:31 UhrEs geht ja hier darum, dass MS nicht zu mächtig wird im Gamingmarkt. Monopolistische Zustände sind einfach unfassbar weit weg. Durch das COD-Angebot über 10 Jahre ist das ganze nochmal deutlich entschärft. Auch ohne Monopol könnte MS jedoch zu stark werden, deswegen wird die Übernahme untersucht. Über ein Monopol kann man da aber nicht sprechen, auch nicht auf Sicht. Das schaffst MS auch mit einer sofortigen COD Exklusivität nicht. Dafür sind viel zu viele Mitbewerber am Markt. Gerade in einer Zeit, in der die Konsolen durch Stream etwas an Relevanz zu verlieren.
Das Thema Abo-Monopol ist ein schwieriges. Auf der einen Seite hat Sony auch viele Abonnenten bei PS+ wie auch MS bei XLG+GP. Auf der anderen Seite dürfte der GP wesentlich anziehender sein als die beiden höheren Stufen von PS+. Was soll man nun machen? Den weiteren Ausbau des GP blockieren bis auch Sony sich bereit erklärt die beiden höheren Stufen mit Vollgas zu pushen? Dass es beim Abo in Richtung Monopol gehen könnte, liegt auch an Sony’s „Desinteresse“ an so einem Konkurrenzprodukt.
Magatama
06. Dezember 2022 um 15:46 Uhr@consoleplayer
Wie gesagt, beim Monopol geht’s nicht um eine Spielemarke, sondern um Spielmodelle (Abo-Gamepass). Was man machen kann? Den GP nicht interessanter machen (Day-One-Release von Marktführer-Spielen). Es wäre mal lustig zu sehen, wie MS reagieren würde, wenn Sony als Kompromiss vorschlagen würde, CoD nicht in den GP zu packen. Da würden die eher 20 Jahren Multi-Konsole zustimmen 🙂
consoleplayer
06. Dezember 2022 um 15:58 UhrMagatama
Das meine eben. Darf MS ihr Produkt (GP) dann so lange nicht mehr weiter wachsen lassen bis sich Sony dazu entschließt ihr eigenes Produkt (PS+ Extra/Premium) auch wachsen zu lassen?
Wenn Sony zB. in 10 Jahren möglicherweise das Interesse an so einem Abo entdeckt und beginnt darin zu investieren, dürfte auch MS erst dann weiter machen mit den Investitionen? Wenn Sony niemals ihr Abo pusht, dann darf auch niemals MS ihr Abo pushen? Oder wie stellst du dir das vor?
Magatama
07. Dezember 2022 um 01:57 Uhrconsoleplayer
Natürlich ist der Abo-Markt offen. Und es ist in der Tat erstaunlich, wie unterschiedlich die Positionen von Sony und MS da (noch) sind. Aber vielleicht auch verständlich, wenn man die Aufstellung und Vergangenheit der Unternehmen betrachtet. Nur – was MS macht, ist halt nach Marktregeln zumindest nicht eindeutig korrekt. Denn sie tun das, was sie immer tun (und davon auch schon mehrmals von Kartellbehörden abgehalten wurden) – sie kaufen einen evtl. entscheidenden Marktvorteil ein. Sie entwickeln das nicht aus sich heraus. Nicht aus eigener Innovation im Untenehmen. Vergleichbar etwa mit folgendem Szenario: Disney kauft Lucasfilm und Marvel. Und wird auf einmal vom Nobody zum Marktführer. Und als Netflix-Kunde kann man nicht mehr die Fortsetzung von „The Extense“, keine Marvel-Serien, keine Star-Wars-Serien, kein Family Guy, Futurama, How I Met Your Mother etc. mehr sehen, die vorher noch im Programm waren. Jetzt kann man natürlich sagen „macht mir nix aus, zweimal einen Video-on-demand-Service zu bezahlen“, man kann’s aber auch nicht wollen. Wenn dann natürlich Disney noch 75% aller TVs herstellen würde (MS Anteil an Computer-Betriebssystemen), dann wird’s problematisch, wenn du eben nicht zu ihnen wechseln willst. Dann kontrollieren sie nämlich irgendwann alles, Konkurrenz eliminiert. Das muss nicht so kommen. Aber es ist definitiv das, was MS will. Und das fände ich schlecht für alle Gamer. Würde ich genauso sagen, wenn Sony an der Stelle von MS stehen würde.
consoleplayer
07. Dezember 2022 um 07:03 UhrMagatama
Es mag sein, dass MS in anderen Bereichen eine zu starke Position erreicht hat. Da verstehe ich auch, dass man sehr vorsichtig ist.
Im Gaming sind wir doch aber in einer gänzlich anderen Situation. Da ist MS sogar ganz weit weg von der Marktführerschaft und selbst der Marktführer ist extrem weit weg von monopolistischen Zuständen. Die größten Marktteilnehmer im Gaming haben laut MS einen Anteil von unter 20%. MS selber liegt irgendwo bei 10%. Auch ich würde es schlecht finden und auch selbst spüren, wenn MS den Gamingmarkt beherrschen würde. Daher bin ich auch froh, dass COD für sehr lange Zeit Multi bleiben würde, so dass Sony weiterhin stark (ziemlich sicher auch weiterhin vor MS) im Gaming bleibt. Diese Übernahme wird mMn von vielen doch etwas übertrieben gesehen. Wenn kaum jemand in de Abo-Markt im Gaming will, dann kann man auch die wenigen, die es wollen nicht daran hindern.
Wenn die Behörden den Deal genehmigen, dann werden sie schon nicht so eine große Gefahr sehen für den Markt. Wenn der geblockt wird, dann wird es ihnen eben doch zu heiß sein. Ich persönlich gehe weiterhin von einer Genehmigung aus, da gerade durch das COD-Angebot über 10 Jahre der Schaden für Sony minimiert wird.