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Need for Speed Unbound im Test: Endlich eine Rückkehr zur alten Form?

Mit "Need for Speed Unbound" biegt die bekannte Racing-Reihe für eine neue Runde auf die Rennstrecke ein! In unserem großen PLAY3.DE-Test verraten wir euch, ob es sich lohnt, sich hier hinters Steuer zu setzen.

play3 Review: Need for Speed Unbound im Test: Endlich eine Rückkehr zur alten Form?

8.0

"Need for Speed Unbound" ist seit dem 2. Dezember 2022 unter anderem für PlayStation 5 erhältlich.

In den letzten Jahren gab es für Fans von Electronic Arts‘ „Need for Speed“-Reihe ein stetiges Auf und Ab, denn nur selten konnten die jüngsten Ableger der Spieleserie den Fan-Erwartungen wirklich gerecht werden. Mit „Need for Speed Unbound“ ist nun seit wenigen Tagen der neueste Teil des Franchise im Handel erhältlich. Wir haben fleißig Runden im Racing-Game gedreht und verraten euch in unserem Test, ob die Marke endlich zu ihrer alten Form zurückkehren kann.

Ein neues Racing-Talent am Steuer

Beginnen wir mit dem Story-Modus: Zunächst erstellt ihr euch in einem Editor einen eigenen Charakter, ehe ihr im Prolog des Games als ein aufstrebendes Talent, das Teil einer kleinen Crew ist. Obwohl es anfangs ziemlich gut läuft, soll sich das schon bald ändern, denn ihr und euer Mentor werdet von eurer besten Freundin hintergangen! Ein paar Jahre später müsst ihr wieder von vorne anfangen und versuchen, eure einstige Vertraute auf der Straße auszustechen und sie letztendlich zu schlagen.

Die Geschichte legt einen großen Fokus auf die Themen Familie und Vertrauen, was an bekannte Blockbuster wie etwa die „Fast & Furious“-Reihe erinnert. Erzählt wird die Handlung sowohl über ordentlich inszenierte Zwischensequenzen als auch Telefonate, die ihr erhaltet, während ihr durch die offene Spielwelt saust. Eine sonderlich komplexe Story solltet ihr jedoch nicht erwarten, denn diese verläuft ziemlich vorhersehbar und ohne echte Highlights. Sie ist somit eher zweckdienlich.

Allerdings ist das durchaus zu verschmerzen, denn sie führt euch gut in die Grundlagen der Steuerung ein und gibt euch die Möglichkeit, eure Fahrfähigkeiten in verschiedenen Rennevents zu beweisen. Ihr könnt euch in klassischen Rundkursrennen, bei Drift-Events und Streckenrennen austoben. Sonderlich originell sind die verfügbaren Events leider nicht. Zudem wiederholen sich einige Kurse schon in den ersten Stunden recht schnell, weshalb wir zwischenzeitlich Probleme hatten, wirklich interessante Rennen zu finden, für die sich der Aufwand einer Teilnahme auch wirklich lohnen würde.

Neu sind die sogenannten Takeovers: Hier müsst ihr mit eurem Wagen einen Kurs abfahren und mit gekonnten Boosts sowie Drifts Hindernisse überwinden. Jede erfolgreiche Aktion lässt eure Punktezahl in die Höhe schießen. Sollte es euch gelingen, die vorgegebenen Zielvorgaben zu knacken, könnt ihr gutes Geld verdienen. Diese Events heben sich angenehm von den übrigen Angeboten von „Need for Speed Unbound“ ab und machen wirklich großen Spaß, wenn ihr den Dreh erst einmal raus habt.

Das ist übrigens ein gutes Stichwort, denn die Einstiegshürde ist nicht ohne und es dürfte einige Zeit vergehen, bis ihr die Konkurrenz deutlich hinter euch zurücklassen könnt. Um die Sache noch etwas interessanter zu machen, könnt ihr mit einem anderen Fahrern übrigens vor dem Rennen auch wetten, um noch mehr Geld zu verdienen, was zusätzliche Würze in die Sache bringt. Der durchaus knackige Schwierigkeitsgrad hat hier sowohl positive als auch negative Aspekte.

Langsam weiter und immer weiter

Beginnen wir mit den positiven: Die Rennen gegen eure KI-Gegner sind von Beginn an fordernd und verlangen von euch, stets aufmerksam zu sein. Wenn ihr im Rausch der Geschwindigkeit an Hindernissen und andere Fahrzeugen vorbeisaust, kann euch jeder Fehler zum Verhängnis werden. Dadurch bleiben die Rennevents vor allem in den ersten Spielstunden stets spannend und dank des hervorragenden arcadigen Fahrgefühls auch immer überaus unterhaltsam. Da in so ziemlich allen verfügbaren Events ein recht großer Wert auf gut getimte Drifts gelegt wird, hebt sich der EA-Racer etwas von anderen Genre-Konkurrenten ab.

Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass ihr anfangs nur recht überschaubare Chancen auf den Sieg haben dürftet, was zwischenzeitlich durchaus frustrierend sein kann. Selbst wenn ihr kaum Fehler machen solltet, werden euch die besten KI-Fahrer sehr wahrscheinlich hinter sich lassen. Allerdings ist das durchaus beabsichtigt, denn so seid ihr dazu gezwungen, euch mit eurem Auto genau auseinanderzusetzen und das Maximum aus ihm herauszuholen. Wenn ihr erst einmal Geld in verschiedene Verbesserungen gesteckt und den fahrbaren Untersatz an eure Bedürfnisse angepasst habt, wird es in den Rennen gleich viel besser laufen.

„Need for Speed“-typisch dürft ihr auch wieder viele Teile eurer Autos optimieren, um sowohl die Optik als auch die Leistung und das Handling upzugraden. Zunächst ist dies auf jeden Fall ratsam, euer bei Events verdientes Geld möglichst in solche Upgrades zu investieren. Das tut ihr, indem ihr eure Garage aufwertet, was euch wiederum Zugriff auf bessere Ersatzteile gewährt. Zumindest, wenn euch die Polizei euer Cash nicht vorher abnehmen sollte.

Natürlich sind auch wieder die Cops hinter euch her, sollte eure Fahndungsstufe zu hoch steigen. Jedes Event, an dem ihr teilnehmt, ist mit einem gewissen Risiko verbunden. Zunächst ist dieses noch recht überschaubar, doch bei den lukrativeren Rennen im späteren Spielverlauf werden immer mehr Polizeifahrzeuge auf euch aufmerksam werden. Hier ist euer Nitrovorrat euer bester Freund, denn mit dem Extraschub könnt ihr den Abstand zu euren Verfolgern gut vergrößern.

Mit waghalsigen Aktionen (Beinaheunfälle, Drifts, Fahren im Gegenverkehr, Sprünge) sowie dem Fahren im Windschatten eures Vordermannes füllt ihr euren Nitrovorrat wieder auf. Ein neues wichtiges Element ist in diesem Zusammenhang übrigens der sogenannte Burst-Nitro, eine aus drei Teilen bestehende Spezialanzeige neben eurer eigentlichen Nitroleiste. Jeder Abschnitt des Bursts gibt euch einen heftigen Schub und sind alle drei Teile aufgeladen, geht es richtig ab! Sollten die Gesetzeshüter euch jedoch für einige Sekunden festsetzen können, werdet ihr verhaftet und verliert euer zuvor erspieltes Geld.

Große, leblose Open-World

Wir reden hier allerdings von einem ziemlich großen „falls“, denn die KI der Polizeifahrer agiert nicht gerade sonderlich clever. Solange sie euch im Blick behalten, fahren sie euch zwar recht hartnäckig hinterher, allzu große Anstalten, um euch aus dem Verkehr zu ziehen, machen sie jedoch nicht. Über den Funk könnt ihr zwar hören, wie sie Rammmanöver ankündigen, doch während unseres Tests ist das nie vorgekommen. Mit schnellen Richtungswechseln könnt ihr die Polizisten in der Regel schnell abhängen, weshalb diese KI-Gegner eher lästig denn wirklich bedrohlich sind. Das nimmt den Verfolgungsjagden leider einiges an Spannung.

Darüber hinaus hält die Open-World von „Need for Speed Unbound“, Lakeshore City, natürlich noch weitere Beschäftigungsmöglichkeiten für euch bereit. Die zwischen den Events frei befahrbare Spielwelt ist in mehrere Bereiche unterteilt, die sich optisch angenehm voneinander unterscheiden. Es gibt Strecken am Wasser entlang, durch durch Wälder hindurch und natürlich auch urbane Gebiete, etwa einen Chinatown-Distrikt oder ein Hafengebiet.

In den verschiedenen Arealen gibt es auch allerlei zu entdecken, unter anderem Sammelobjekte wie versteckte Streetart-Kunststücke oder optionale Herausforderungen. Letztere können daraus bestehen, überall in der Open-World verstreute Plakattafeln zu zerstören oder auch Radarfallen auszulösen. In ihrer Gesamtheit sind all das nette Beschäftigungen, die euch ein kleines bisschen Abwechslung zwischen den Rennen bieten.

Selbstverständlich ist auch wieder ein Mehrspielermodus an Bord, der sich sehr ähnlich anfühlt wie der Story-Modus: Auch hier erstellt ihr euch eine Spielfigur, mit der ihr danach an verschiedenen Events teilnehmt. Ein Unterschied ist, dass ihr online nicht von der Polizei gejagt werdet. Ihr könnt euch also ganz auf spannende Rennen gegen andere Spieler konzentrieren. Während unseres Tests funktionierte hier alles bereits sehr gut; Verbindungsprobleme oder Schwierigkeiten, Mitspieler zu finden, hatten wir keine.

Schade ist hierbei jedoch, dass die Spielwelt im Single- wie Multiplayer eher leblos ist. Es gibt zwar ein paar Fußgänger, die mal durch die Straßen gehen, und einige Fahrzeuge, die sich mit euch auf der Straße befinden, doch vollends überzeugen konnte uns Lakeshore nicht. Das liegt ebenfalls daran, dass wir uns recht schnell an den Bereichen sattgesehen haben. Da es keine Schnellreisefunktion gibt, müsst ihr zwangsweise viel umherfahren, weshalb die leblose Open-World noch mehr auffällt. Da hilft leider auch der stattliche Fuhrpark von insgesamt über 140 lizenzierten Boliden, an denen ihr herumschrauben dürft, nur bedingt weiter.

Im Rausch der Geschwindigkeit

Ehe wir zum Fazit kommen, noch ein paar Worte zur Technik von „Need for Speed Unbound“. Grafisch kann sich der Arcade-Racer wirklich sehen lassen, was nicht nur an der durchaus schick anzusehenden Open-World, sondern vor allem den toll designten Fahrzeugmodellen liegt. Diese glänzen mit vielen kleinen Details, insbesondere, wenn ihr mit dem integrierten Fotomodus eure fahrbaren Untersätze genauer unter die Lupe nehmt. Zudem ist, wie weiter oben bereits angeklungen, die Fahrphysik Criterion-typisch wirklich hervorragend gelungen. Jedes Auto steuert sich etwas anders und eure Tunings haben stets einen spürbaren Einfluss.

An dem Stilmix aus sehr realistischer Optik bei Spielwelt und Autos auf der einen sowie einer Cel-Shading-Optik bei Figuren und Effekten auf der anderen Seite dürften sich indes die Geister scheiden. Es ist definitiv ein einzigartiger visueller Look, der dabei hilft, den Titel von der Genre-Konkurrenz abzuheben. Ob ihr diesem an diesem doch recht eigenwilligen Mix letztendlich tatsächlich Gefallen findet, dürfte hingegen sehr von euren persönlichen Präferenzen ab.

Selbiges gilt für den Soundtrack, der vor allem aus allerlei Hip-Hop-Tracks besteht. Insgesamt sind 70 Songs von Künstlern und Künstlerinnen aus 25 Ländern enthalten. Während der Rennen helfen sie dabei, euch immer weiter nach vorne zu peitschen. Des Weiteren passen die ausgewählten Musikstücke ziemlich gut zum Vibe der Story und dem ausgefallenen Grafikstil. Wie sehr ihr die Musik genießen könnt, ist allerdings auch von eurem Geschmack abhängig.

Durchgehend gut gefiel uns dafür die konstante Bildrate von 60 FPS bei einer 4K-Auflösung. Das Geschwindigkeitsgefühl ist, vor allem mit einem der teureren Luxusboliden oder einem stark hochgezüchteten Fahrzeug, schlichtweg hervorragend und die Umgebung rauscht nur so an euch vorbei. Dabei geht auch allerlei zu Bruch, etwa Zäune, Bäume, Laternen sowie Verkehrsschilder. Lediglich immer wieder ins Bild ploppende Objekte trüben den technischen Eindruck etwas. Ein bekanntes Problem, das der EA-Titel mit vielen Open-World-Games gemein hat.

8.0

Wertung und Fazit

PRO
  • Großartiges Fahr- & Geschwindigkeitsgefühl
  • Schicke Optik & gute Performance bei 60 FPS mit 4K-Auflösung
  • Tuning hat spürbare Auswirkungen auf die Performance eurer Fahrzeuge
  • Fordernde wie spaßige Rennen gegen die KI
CONTRA
  • Polizei-KI nicht sonderlich helle
  • Anzahl der Renntypen eher überschaubar
  • Story eher Mittel zum Zweck

Need for Speed Unbound im Test: Endlich eine Rückkehr zur alten Form?

Nachdem die langlebige Racing-Reihe in den letzten Jahren ziemlich ins Schlingern geraten war, findet sie mit „Need for Speed Unbound“ wieder zurück in die Spur. Das Fahrgefühl ist den Rennspiel-Profis von Criterion Games einmal mehr wirklich hervorragend gelungen und dank der umfangreichen Tuningoptionen könnt ihr eure Fahrzeuge sehr schön modifizieren.

So arbeitet ihr euch langsam die Rangliste nach oben und zeigt euren Rivalen nach einigen Spielstunden, wo der Hammer hängt. Dank des tollen Geschwindigkeitsgefühls kommen die späteren Rennen mit den hochgezüchteten Boliden fast schon einem Rausch gleich.

Dass die Serie noch nicht ganz an alte Glanztage anknüpfen kann, liegt vor allem an kleineren Schwächen wie der leblosen Welt, vielen langen Fahrwegen oder auch der eher beschränkt agierenden Polizei-KI. Auch die Anzahl der Renn-Events hätte gerne größer ausfallen dürfen. Ob ihr mit eurem Spielcharakter mitfiebern und den Stilmix mögen werdet, hängt dafür sehr von euren eigenen Vorlieben ab.

Insgesamt ist „Unbound“ jedoch wieder ein Schritt in die richtige Richtung und legt ein gutes Fundament, auf dem nachfolgende Titel aufbauen können.

Kommentare

hardtobelieve

hardtobelieve

08. Dezember 2022 um 08:26 Uhr
hardtobelieve

hardtobelieve

08. Dezember 2022 um 08:26 Uhr
hardtobelieve

hardtobelieve

08. Dezember 2022 um 08:35 Uhr
Kalderkleine

Kalderkleine

08. Dezember 2022 um 09:08 Uhr
dark_reserved

dark_reserved

08. Dezember 2022 um 09:12 Uhr
Flex_deine_Ex

Flex_deine_Ex

08. Dezember 2022 um 09:30 Uhr
Seven Eleven

Seven Eleven

08. Dezember 2022 um 10:20 Uhr
Ridgewalker

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08. Dezember 2022 um 13:41 Uhr
Twisted M_fan

Twisted M_fan

08. Dezember 2022 um 17:14 Uhr
Seven Eleven

Seven Eleven

08. Dezember 2022 um 18:15 Uhr