Ubisofts Open-World-Serie „Assassin’s Creed“ feierte 2022 15-jähriges Jubiläum. Im Jahr 2007 erblickte der erste Teil und mit ihm Desmond Miles und dessen Assassinen-Vorfahre Altair das Licht der Welt. Und der Rest ist Geschichte!
Noch im September vermeldete Ubisoft, dass sich „Assassin’s Creed“-Abenteuer in diesem Zeitraum über 200 Millionen Mal verkauft haben. „Assassin’s Creed“ ist eine der größten Gaming-Marken weltweit. Und genau deshalb blicken wir zurück auf seine Historie und ihre Tops und Flops.
TOP: Open-World-Innovator
Ubisoft beeinflusste mit der „Assassin’s Creed“-Serie zweifellos ein ganzes Genre. Nicht zu Unrecht prägte man damit auch den Begriff der „Ubisoft-Formel“, die eine bestimmte Darstellung und Konzipierung einer offenen Spielwelt darstellte.
Was machte die Welten von „Assassin’s Creed“ aus? Zunächst einmal die völlige Freiheit. Ganz egal, in welchem Teil: Es gibt keine (oder zumindest kaum) künstlichen Grenzen. Die Kletterkünste der Kuttenkiller war im ersten Teil bereits sehr ausgeprägt, aber noch nicht perfekt. Kein Wunder, schließlich musste das Entwicklerteam damals noch die Möglichkeiten ausloten und vor allem auch die Architektur der Städte anpassen. Freiheit war das Motto, diese umzusetzen aber eine enorme Herausforderungen.
Andere Elemente wie etwa das Freischalten der Karte durch das Erklimmen von Türmen und dem anschließenden Adlersprung in einen Heuhaufen zogen sich ebenfalls als Markenzeichen durch die Serie. “Assassin’s Creed” ist ein Stück Open-World-Geschichte und prägte so das Genre mit.
FLOP: Immer das Gleiche!
Doch so spannend das Setting und auch die spielerischen Möglichkeiten immer wieder waren, so übertrieb es Ubisoft mit „Assassin’s Creed“. Zwischen 2009 und 2015 erschienen insgesamt acht Titel unter der Assassinenflagge.
Ähnlich wie bei EA Sports „FIFA“-Reihe nutzten sich auch die Klingen der lautlosen Attentäter enorm schnell ab. Spielkonzepte wiederholten sich aufgrund der alljährlichen Erscheinungsweise. Neue Elemente wie etwa der Aufbau einer eigenen Assassinengilde in „Brotherhood“ stachen nur kurz heraus, ehe auch schon der nächste Teil in den Startlöchern stand. Spätestens mit „Revelations“ machten sich Abnutzungserscheinungen breit.
„Assassin’s Creed“ verlor durch die Masse an immer neuen Titeln das Besondere. Jedes Spiel fühlte sich irgendwie gleich an. „Assassin’s Creed 4: Black Flag“ bildet hier eine interessante Ausnahme: Das Piraten-Setting und die Möglichkeit, die Karibik an Bord der Jackdaw unsicher zu machen, sorgten für ein wenig frischen Wind in dem angestaubten „Assassin’s Creed“-Franchise. Aber spätestens mit „Unity“ wurden die wahren Probleme der Serie überdeutlich.
TOP: Die Coolness der Assassinen
Ganz egal, ob als italienischer Leisetreter, als spartanischer Krieger oder vielleicht doch eher als Wikinger: Die Prämisse des lautlosen und gewieften Killers, der durch die Lande streift und seine Ziele (hoffentlich) lautlos ausschaltet, ist mehr als packend.
Einen Teil der Faszination machen hier mit Sicherheit auch die Ausrüstung und das Konzept hinter den Assassinen aus. Ursprünglich war „Assassin’s Creed“ ja als Nachfolger von „Prince of Persia: The Sands of Time“ geplant. Doch Serienschöpfer Patrice Désilets und seinem Team wurde mit der Zeit klar, das man zwar die Beweglichkeit des Prinzen für das nächste Projekt übernehmen könnte, aber dass dort eher das blutige Handwerk der Attentäter im Mittelpunkt stehen sollte.
In Puncto Story verknüpfte man den Konflikt zwischen Templern und Assassinen mit Hilfe einer gegenwärtigen Rahmenhandlung, in der man mit Hilfe des Animus in die Gedankenwelt der Vergangenheit reiste. Das war cool, neu und interessant. „Requisiten“ wie beispielsweise die versteckte Klinge als Mordwerkzeug oder auch der mysteriös anmutende Assassinenmantel trugen sicher zur Faszination des Spiels bei.
FLOP: Unity
Machen wir uns nichts vor: Kein „Assassin’s Creed“-Teil war vom Start weg fehlerfrei. Aber man muss es so klar attestieren: „Assassin’s Creed Unity“ (2014) war der Tiefpunkt der Serie. Und dabei war es noch nicht einmal ein schlechtes Spiel. Das Problem war schlicht der Fakt, dass das Spiel unfertig auf den Markt kam und auf vielen Plattformen unzählige Programmfehler aufwies. Wir alle erinnern uns sicherlich noch an die Bilder eines gesichtslosen Arno Victor Dorian oder daran, wie der Protagonist kurzerhand „durch die Welt hindurch fiel“.
Ähnlich wie etwa bei „Cyberpunk 2077“ gingen die Fehler schnell viral und erzeugten einen „Assassin’s Creed ist kaputt“-Shitstorm. Ubisoft musste sogar die PC-Version zeitweise offline nehmen, um weiteren Schaden zu verhindern. Als Wiedergutmachung bot man später die Erweiterung „Dead Kings“ an. Trotzdem: Das Image von „Assassin’s Creed“ litt massiv unter dem katastrophalen Launch.
TOP: Neuausrichtung zum Action-Rollenspiel
In Folge des „Unity“-Fiaskos und der Veröffentlichung des bereits in der Entwicklung befindlichen „Syndicate“ legte „Assassin’s Creed“ eine Pause ein, ehe es 2017 mit geballter Kraft in Form von „Assassin’s Creed: Origins“ wieder zurückkehrte.
Ubisoft wagte hier den so lange erhofften Quantensprung. Aus dem Action-Stealth-Game wurde ein reinrassiges Action-Rollenspiel in einer noch gewaltigeren Spielwelt. Mit Bayek von Siwa wart ihr im Ptolemäischen Ägypten unterwegs und wurdet ganz nebenbei zum ersten Assassinen der Bruderschaft. Aber noch besser: „Odyssey“ verbesserte das Kampfsystem deutlich und stockte die Optionen für Loot, Crafting und Inventarmanagement deutlich auf.
Mit „Odyssey“ wurde das Gameplay hinter „Assassin’s Creed“ tiefer, jedoch brachte die Neuausrichtung auch kleinere Probleme mit sich.
FLOP: Fast schon zu groß?
An jeder positiven Entwicklung gibt es auch etwas Negatives. „Assassin’s Creed“ wuchs durch die Neuausrichtung und die Spiele wurden fast schon unübersichtlich groß – wahre Lebensaufgaben. „Origins“ überflutete einen mit zufällig generierten Nebenaufgaben, das 2019 veröffentlichte „Odyssey“ krankte an wenig überzeugenden Massenschlachte, bei denen ihr entweder auf Seiten von Athen oder Sparta antreten durftet. Einen großen Unterschied machte das allerdings nicht. Auch der jüngste Serienableger „Valhalla“ (2020) hatte seine Probleme und bot gerade im Endgame zu wenig Neues.
Die aktuellen Teile heimsten oftmals den Kritikpunkt „Zuviel des Guten“ ein und vielleicht passt Ubisoft auch gerade deshalb kommende „Assassin’s Creed“-Ableger stärker an und variiert künftig den Umfang seiner Abenteuer. Dem Erfolg tat dies im Falle von „Assassin’s Creed: Valhalla“ übrigens keinen Abbruch. Bereits Anfang 2022 knackte Ubisoft hier eine Milliarde US-Dollar Umsatz.
TOP: Auf dem Weg in den Mainstream
Wie groß „Assassin’s Creed“ mittlerweile ist, zeigt sich auch darin, wo die Marke inzwischen überall zu finden ist. Erinnert ihr euch beispielsweise noch an „Assassin’s Creed: Discovery“, welches als virtuelle Geschichtsstunde konzipiert war? Oder an den leider viel zu schlechten Kinofilm mit Michael Fassbender in der Hauptrolle?
In Zukunft arbeitet Ubisoft verstärkt mit Netflix zusammen. Im Rahmen dieser Kooperation entsteht nicht nur ein „Assassin’s Creed“-Mobile-Game, sondern vor allem auch eine Live-Action-Serie. Zündet diese, könnte das „Assassin’s Creed“ auf die nächste Stufe heben – ähnlich wie zuletzt etwa „The Witcher“. Damit könnte die Marke noch stärker im Mainstream ankommen als bislang ohnehin schon.
Neuste Meldungen zu Assassin’s Creed:
- Assassin’s Creed Red: Insider spricht von Problemen bei der Entwicklung
- Assassin’s Creed Mirage: Ubisoft möchte beliebtes Element aus AC Unity zurückbringen
- Assassin’s Creed Hexe: Wird kein Rollenspiel und setzt auf eine ganz neue Struktur
Fest steht: „Assassin’s Creed“ wird uns alle auch in den kommenden Jahren begleiten. Mit Titeln wie „Mirage“ (2023), „Codename Hexe“ oder eben auch „Infinity“ dürfte mehr als genügend Gesprächsstoff und Munition für die Serie vorhanden sein.
Weitere Meldungen zu Assassin’s Creed, Special.
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Kommentare
CybernetikFrozone
26. Dezember 2022 um 11:57 Uhr@freedonnaad Was bist du für eine Person,wenn ich beschlossen habe,das ich die die Reihe nicht weiter spielen werde,solange sie so ist,wie sie ist,dann ist das Wenn Ubisoft will,das ich Assasins Creed Spiele,sollen sie mir doch genügend Geld bezahlen. Als ob ich alles Spielen muss um eine Meinung zu haben, Teil 1,3 und Youtube reicht doch.
Buzz1991
26. Dezember 2022 um 12:16 UhrIch bin schon lange aus der Reihe aus. Teil 1 hat mich begeistert. Es war etwas völlig neues. Überall entlangklettern, beeindruckend aufgebaute Städte und ein eher simples, aber doch spannendes Gameplay. In diesem Teil standen auch noch die Auftragsmorde im Fokus. Das ging ab Teil 2 etwas verloren, wenn gleich Teil 2 dafür in allen anderen Bereichen besser war und für mich auch insgesamt das beste AC aller Zeiten ist. Brotherhood und Revelations waren gute Add-ons zum Vollpreis, aber die Reihe nutzte sich langsam ab. AC III ließ ich aus. AC IV Black Flag hat mich überzeugen können, hat sich aber schon stark vom Assassinen-Thema entfernt. Danach habe ich die Reihe nur noch am Rand verfolgt. Ich bin überhaupt kein Freund von regelmäßigen Veröffentlichungen, nehmen sie der Reihe doch spürbar an Reiz. Heute hat sich Assassin’s Creed völlig verlaufen. Es muss ein Reboot her. Zurück zu den Anfängen. Attentate ala Hitman müssen im Vordergrund stehen und der Fokus auf eine Stadt oder maximal zwei Städte. Wird aber nicht passieren, weil AC mit den letzten Ablegern in der breiten Masse angekommen ist und nur das schnelle Geld zählt und nicht die Spielerfahrung.
Somit bleibt AC für mich in guter Erinnerung, wenn ich an Teil 1 und 2 denke (und in Teilen Black Flag), aber das war’s auch.
Samael
26. Dezember 2022 um 12:17 Uhr@freedonnaad
Dass er 180 meinte sollte selbstverständlich sein. Und ganz ehrlich, ich hab auch nur Teil 1,2 und 3 gespielt, 4 war nich mein Setting bzw diese Seeschlachten waren nich mein Fall, probiert hab ichs trotzdem. Und die neue Trilogy, da war mir von Beginn an klar, dass das nix für mich sein wird. Dennoch hab ich Valhalla gespielt, und nach 30 min gings mir schon gegen den Strich, aus genau den Gründen, die ich befürchtet hatte. Grade zu AC informiere ich mich sehr ausführlich, eben weil ich endlich wieder auf Ableger hoffe, die Ansatzweise an Teil 2 anknüpfen werden. Daher musste ich mir auch Origins und Odyssey nich erst kaufen um zu wissen, dass mich das nich reizen wird
StevenB82
26. Dezember 2022 um 12:34 UhrValhalla mit Abstand mein größter Flop. Ein totales Inhaltschaos ohne jeden roten Faden und nichts davon wirklich angenehm. Hahnebüchende Begründung fűr das Weglassen von New Game plus
User666
26. Dezember 2022 um 13:18 UhrValhalla finde ich super. Bin gespannt auf das neue Mirage. Soll ja wieder kleiner werden. Freu mich schon
Saleen
26. Dezember 2022 um 13:31 UhrFand Unity im Nachgang deutlich besser! Meine persönliche Vorliebe war auch das Setting. Hatten die wirklich gut gepatcht bekommen. Mit Mods heute noch sehr ansehnlich….
Origins war vom Setting super
Odyssee hat dann dafür gesorgt, dass ich absolut auf Kriegsfuß in Sachen Open World geworben bin dabei mochte Ich das Genre sehr….(Es gibt Ausnahmen!)
Aber Valhalla …
Alter, keine Ahnung was mich da geritten hatte um einen Kauf zu tätigen aber dieses Spiel werde Ich definitiv nicht beenden und verbuche es als einer meiner fehl Käufe 2020.
Es ist absolut zu groß und die Präsentation geht bei dem Game gar nicht zurecht. Vieles wirkt steif und nicht ordentlich gecaptchert in Sachen Motion und es kommt mir stellenweise vor wie ein Doppel A Titel ^^
Was soll’s…
Man muss nicht alles beenden.
GeraltvonRivella
27. Dezember 2022 um 00:32 Uhr@GeaR
Ich hab lediglich gesagt, dass mir Valhalla besser gefällt weil es nicht so ein schlechtes Gegner Balancing wie Elden Ring hatte und die AC Spiele mich generell mehr ansprechen aufgrund vom den settings die man bedient. Jo und schlechte Spiele verkaufen sich halt nicht. Fifa ist wieder eine Kopie vom vorjahr, aber spielt sich weiterhin gut mal als Beispiel zu nehmen. Der Vergleich mit Ghost of Tsushima sollte lediglich als Vergleich ziehen um zu zeigen wie viel Erfolg Valhalla an sich eigentlich hat. Weil wird ja nur schlechtes über das Game an sich rum erzählt, obwohl es bei der Masse mehr verkauft wurde als jeder einzelne Teil davor. Deine Gründe sind berechtigt, allerdings auch eher ein Problem welches nur für dich spricht. Ist auch okay, deine Meinung ist nicht falsch. Habe das Spiel auch auf Schwer gespielt und fand die Schwierigkeit passend. Wenn man 100 mal gegen den Boss antreten will kann man ja Elden Ring zocken. Einige sind froh, und ich hab ein paar graue Haare mehr weil man ab dem Godskin Duo wirklich dass Spiel auch gleich unterbrechen könnte. Ich bin froh, dass nicht jeder dieser Ansatz geht bzw. sind doch auch beide Spiele sehr lang? Elden Rings Endgame ist absoluter Dreck in meinen Augen. Aber nicht jeder wird so denken. Ghost of Tsushima war sogar noch langweiliger, nach der 100ten Copy Paste Location und ständig dem nächsten Fuchs zu folgen, in einer Story mit dem langweiligsten Hauptcharakter überhaupt. Man kennt das ganze Spiel in 10-15 Stunden. Aber ist grundsätzlich Geschmacksache da einem auch einfach das Setting zum Spiel zieht. Und ob dus glaubst oder nicht: Ich bin ausnahmsweise mal kein xbox troll, sondern einfach jeden der andere Spiele mag als du. Ich hätte in den AC Vorgängern auch gerne mein eigenes Vikinger Team gestaltet, altmodische Rap Battles gemacht, mein Camp aufbauen, verschiedene Waffen auszutesten, Plündern, Basim gegen dem Orden helfen. Mit dem Schiff durch Norvegen im Sturm zu segeln, Animus Missionen ect. Man muss ja nichtmal übertriebene glühende Rüstungen tragen, aber man hat die Möglichkeit was schon okay für ein RPG ist. Irgendwann wird es natürlich repetitiv, ist aber normal wenn du dir auch als Beispiel die anderen 2 Spiele ansiehst, die für mich persönlich schneller repetitiv wurden. Dafür musst du den Content nicht machen und kannst das Spiel auch ohne Filler zocken.
RoyceRoyal
27. Dezember 2022 um 11:46 UhrIch mochte den Anfang der Serie, habe aber schon bei AC 2-3 den Faden verloren, bzw. UBI hat den Faden verloren. Und wenn das einmal so ist, muss ich die anderen Teile ja gar nicht erst spielen.
So wird -Hexen- mein nächster Teil werden, an dem Thema komme ich doch nicht herum.