Einem Bericht von Bloomberg zufolge haben die Technologiegiganten Google und Nvidia Bedenken gegen die angestrebte Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft, nachdem schon die FTC kürzlich Klage gegen den Deal erhob.
So sollen Google und Nvidia Informationen vorgelegt haben, die eine zentrale Behauptung der FTC untermauern würden. Die Regulierungsbehörde geht davon aus, dass Microsoft insbesondere in den Bereichen Mobile-Games, Abonnements und Cloud einen unfairen Vorteil aufbauen könnte.
Die Kommission argumentiert darauf aufbauend, dass das Geschäft den Wettbewerb in der Videospielindustrie behindern würde. Für August wurde eine interne Verhandlung angesetzt. Sowohl Google als auch Nvidia könnten im Rahmen des FTC-Prozesses als Zeugen geladen werden.
„Google und Nvidia haben Informationen zur Verfügung gestellt, die eine zentrale Behauptung der FTC untermauern – nämlich dass Microsoft einen unfairen Vorteil auf dem Markt für Cloud-, Abonnement- und mobile Spiele erlangen könnte -, so die Personen, die aufgrund der Vertraulichkeit des Verfahrens nicht genannt werden wollten“, heißt es im Artikel von Bloomberg.
Laut der Angabe der Publikation habe Nvidia der FTC mitgeteilt, dass ein „gleichberechtigter und offener Zugang“ zu Spielen erforderlich sei, ohne sich jedoch explizit gegen die Übernahme auszusprechen.
Menschen sollen mehr Zugang zu Spielen haben
Microsoft war in den vergangenen Monaten weitgehend bestrebt, die Bedenken der anderen Marktteilnehmer und der Regulierungsbehörden auszuräumen. Das Unternehmen schloss beispielsweise einen 10-Jahres-Vertrag, um „Call of Duty“ auf die Spieleplattformen von Nintendo zu bringen. Gleichzeitig erklärte sich der Xbox-Anbieter dazu bereit, künftige Versionen des Shooters auf Steam zu veröffentlichen.
„Wir sind bereit, uns mit den von Regulierungsbehörden oder Konkurrenten aufgeworfenen Fragen zu befassen und haben dies auch proaktiv getan, um sicherzustellen, dass das Geschäft vertrauensvoll abgeschlossen werden kann“, so der Microsoft-Sprecher David Cuddy. „Wir wollen, dass die Menschen mehr Zugang zu Spielen haben, nicht weniger.“
Microsofts geplante Übernahme von Activision Blizzard wurde in Ländern wie Brasilien, Saudi-Arabien und Serbien genehmigt. Doch in den USA und Großbritannien scheinen die Hürden deutlich höher zu sein. Entsprechend reagierte der Aktienkurs von Activision Blizzard und gab nach der Veröffentlichung des Artikels von Bloomberg nach.
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Microsoft möchte Activision Blizzard unter anderem erwerben, um im Bereich der mobilen Spiele Fuß zu fassen. Während das in Redmond ansässige Unternehmen in dieser Sparte bisher weitgehend zurückhaltend agierte, würde Microsoft mit Spielen wie „Candy Crush“, „Call of Duty Mobile“ und „Diablo Immortal“, die ebenfalls ein Teil des Deals sind, schlagartig zu einem Big Player der Mobile-Branche werden.
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Kommentare
Gecko
15. Januar 2023 um 22:09 UhrOh playstation4ever
Sag mir bitte, welchen Sinn macht es, einen Deal den man laut deiner Aussage verhindern kann, in die Länge zu Ziehen? XD merkste selber oder?
Wäre die ftc sich sicher, würde sie dem ein Ende setzen. So zögern sie das unvermeidliche nur hinaus
Gecko
15. Januar 2023 um 22:12 Uhr„Momentan sieht es gut aus für die FTC. Alles läuft nach Plan. “
Ja, bestimmt war es auch geplant dass die EU der FTC über den Mund fährt und ihre Lügner offenbart xD
Axxis78
15. Januar 2023 um 22:25 UhrJe länger es dauert bis Klarheit herrscht, umso schlechter für Microsoft.
Haben sich schlecht auf den Deal vorbereitet, wenn man das so leicht hinauszögern kann.
Das bleibt am Unternehmen hängen.
Gecko
16. Januar 2023 um 10:23 Uhr@ps4e
Ja die ftc will den Deal verhindern, hat aber keinerlei relevante Grundlagen dafür. Sonst wäre der Drops schon längst gelutscht. Hinhalten ist stets ein Zeichen von Schwäche.
Ich kenne den Vertrag nicht den MS mit ABK aufgesetzt hat, ich bin mir aber sicher dass die 3mrd nicht gezahlt werden müssen wenn äußere Kräfte das voranschreiten derart behindern. In erster Linie geht es dabei ja um ein zurücktreten einer Partei.
Und selbst wenn es so käme, und ABK infolgedessen 3rd bekommen würde und MS neu verhandeln müsste, wobei verhandeln ja in dem Fall nur ein Füllwort ist da ABK ja von MS gekauft werden möchte, würde MS sicher nicht auf die 3Mrd verzichten. Die würden die sich schon wieder holen.
Davon abgesehen ist es bei der Größenordnung für MS völlig wurscht, ob der Deal am Ende des Tages 69Mrd oder 72Mrd gekostet hat. Die Zahlung der ich glaube 92$ pro Aktie stehen ja auch noch im Raum.
Alles in allem hat es für Anleger, für ABK, für Sony derzeit nur Nachteile mit jedem Tag den es länger dauert. MS hat sicherlich auch alternative Strategien in petto. Ich will nicht wissen mit wie vielen Publishern oder Studios sie in der Zwischenzeit schon weiter Deals ausgehandelt haben.
Wie es letzten Endes kommt kann keiner vorraus sagen. Aber offensichtliche Gegebenheiten derart zu ignorieren und fehl zu interpretieren ist schon ne Kunst für sich. Dir würde es sicher gut tun Mal Abstand von der Thematik zu nehmen anstatt dich wie die Wildsau auf jeden Post zu stürzen
Radium
16. Januar 2023 um 22:28 UhrGOTT, habt ihr Probleme. Wenn die FTC nix zu entscheiden hätte oder irgendwie Einfluss nehmen könnte, würde man sich so eine Institution nicht halten. Und die Tatsache, dass immer mehr Firmen aus der Versenkung kommen und Einwände gegen den Deal haben, zeigt doch, dass viele sich der Tragweite noch garnicht bewusst waren. MOMENTAN, ist in Sachen Übernahme für Microsoft noch garnichts sicher und nicht nur in Amerika.