Mit seinem DualSense Edge erweitert Sony in wenigen Tagen sein hauseigenes PlayStation 5-Portfolio um einen Pro-Controller. Wir haben für unsere große PLAY3.DE-Review vorab ein Exemplar zur Verfügung gestellt bekommen und durften das neue Gerät somit bereits ausführlich ausprobieren. Wie sich der neue PS5-Controller in unserem Test geschlagen hat und für wen sich ein Kauf lohnen könnte, das verraten wir euch in den nachfolgenden Zeilen.
Was ist alles beim DualSense Edge dabei?
Doch ehe wir auf den neuen PS5-Controller an sich eingehen, vorab ein paar kurze Worte zum Lieferumfang des Geräts. Dieses steckt in einer durchaus schicken, robusten weißen Schutztasche mit dem PlayStation-Logo darauf. Im Inneren findet ihr dann den DualSense Edge mit insgesamt sechs austauschbaren Stick-Kappen (2x Standard, 2x hoch, 2x niedrig), die ihr statt der regulären DualSense-Analogstickaufsätze mit wenigen Handgriffen anbringen könnt.
Darüber hinaus sind noch 2x Hebelrücktasten und 2x halbrunde Rücktasten (Paddels) sowie ein geflochtenes USB-Kabel zum Aufladen des Controllers und ein dazu passendes Steckergehäuse enthalten. Euch erwartet somit ein ziemlich umfangreiches Paket, das andeutet, was ihr allem mit dem neuen Gerät anstellen könnt.
Spannende neue Extras
Doch kommen wir nun endlich zum DualSense Edge selbst, der auf den ersten Blick wie ein etwas edlerer Standard-DualSense aussieht. Zunächst fällt Schwarz als etwas prominentere Farbe auf, etwa beim Touchpad, dem Digipad und den Aktionstasten. Auch die Form und Größe hat sich gegenüber dem normalen PS5-Controller nicht verändert, was angesichts dessen, wie gut das Gerät in der Hand liegt, durchaus nachvollziehbar ist.
Deshalb sollte es nicht verwundern, dass auch der DualSense Edge sehr gut in der Hand liegt beziehungsweise sogar noch einen Tick besser als sein „Vorgänger“. Das ist dem Umstand zu verdanken, dass Sony zusätzliche Texturen ergänzt hat, genauer auf dem Touchpad und an den beiden Triggern (L2 + R2). Bei genauerer Betrachtung fallen dann auch die ersten Extras auf, die der PlayStation-Hersteller seinem Pro-Controller spendiert hat.
Zunächst könnt ihr nun einstellen, wie weit sich die beiden Trigger durchdrücken lassen: Das geht schön unkompliziert mit zwei kleinen Reglern auf der Unterseite des DualSense Edge, die ihr in drei Stufen einstellen könnt. Für schnelle Shooter-Games ist es zum Beispiel von Vorteil, die Trigger nicht komplett durchdrücken zu müssen, um die Waffe abzufeuern, schließlich kann in einem heißumkämpften Match jede Sekunde entscheidend sein. Zudem könnt ihr die Intensität der Trigger einstellen, etwa den Bereich, in dem der Controller auf eure Eingabe reagiert. Auch dies kann in einigen Games wichtig sein.
Die Kehrseite der Medaille hierbei ist natürlich, dass ihr auf das besondere Feeling, das die adaptiven Trigger vermitteln, verzichten müsst. In einem Spiel wie „Horizon Forbidden West“ simuliert der DualSense das Spannen einer Bogensehne, während in Shootern der Waffenabzug imitiert wird. Das macht einige Games noch immersiver und solltet ihr auf dieses Feature wertlegen, müsst ihr abwägen, ob es euch wert ist, dies vorübergehend zu deaktivieren.
Die zuvor erwähnten austauschbaren Sticks lassen sich mit wenigen Handgriffen anbringen: Ihr müsst nur auf den Release-Knopf auf der Unterseite des Controllers drücken, um ein Plastikteil, das leider ein wahrer Fingerabdruckmagnet ist, über den Analogsticks zu lösen. Anschließend müsst ihr nur noch einen kleinen Hebel neben einem der Sticks umlegen und schon könnt ihr diesen herauslösen.
Für Shooter empfiehlt es sich beispielsweise, den rechten Stick ein Stück zu erhöhen, um das Zielen zu erleichtern. Da aktuelle Stick-Modelle häufig Anfällig für Drifts oder ähnliche Fehler sind, wären hier weitere Alternativen sinnvoll, etwa Genre-spezifische Sticks (Shooter-, Fighting-Games) oder alternative Modelle wie Hall-Effekt-Joysticks, die eine höhere Lebenserwartung als die verbauten Teile haben.
Ein echter Game-Changer, im wahrsten Sinne des Wortes, sind jedoch die neuen Funktionstasten, die ihr unterhalb der beiden Analogsticks findet. Diese gewähren euch Zugriff auf eure Steuerungsprofile, von denen ihr zwischen vieren ganz bequem und unkompliziert per Tastendruck in Windeseile wechseln könnt.
Deutlich besseres Spielgefühl
Über das Einstellungsmenü des DualSense Edge-Controllers könnt ihr eure Steuerungsprofile einstellen. Feinjustierungen lassen sich in einem Spiel sogar angenehm fix vornehmen, etwa zwischen zwei Runden oder zwei Missionen. Neben der zuvor bereits erwähnten Trigger-Empfindlichkeit lässt sich ebenfalls die der beiden Analogsticks anpassen, für jeden individuell, falls ihr möchtet. Da unterschiedliche Genres nach verschiedenen Optimierungen verlangen, haben wir die Einstellungsmöglichkeiten des kommenden Pro-Controllers mit diesen Games ausprobiert und abhängig vom Genre ein anderes Steuerungsprofil erstellt:
- Bright Memory: Infinite (Ego-Shooter)
- The Last of Us Part I (Survival-Horror-Adventure)
- Tom Clancy’s Ghost Recon: Wildlands (Taktik-Shooter)
- Gran Turismo 7 (Racing-Simulation)
- Need for Speed Unbound (Arcade-Racing)
- Devil May Cry 5: Special Edition (Action/Hack’n’Slay)
Des Weiteren haben wir den DualSense Edge mit Spielen aus so vielen unterschiedlichen Genres getestet, da so die Vielfältigkeit des Geräts wunderbar gezeigt werden kann, denn bei jedem Titel hatten wir den Eindruck, nach unseren Modifikationen ein deutlich besseres Spielgefühl erreicht zu haben. „The Last of Us Part I“ und „Ghost Recon: Wildlands“ sind beispielsweise eher langsame Shooter, nach unseren Anpassungen jedoch merklich flotter und präziser.
Bei „Gran Turismo 7“ und „Need for Speed Unbound“ war das ohnehin bereits in beiden Games sehr gute Fahrgefühl noch besser an, dank der noch direkteren Umsetzung unserer Kommandos. Selbiges gilt für „Devil May Cry 5: Special Edition“, in dem Dante, Nero & Co. geradezu über den Boden gleiten, während wir die Gegner dank der sich etwas geschmeidiger bewegenden Kamera jederzeit gut im Blick behalten und bearbeiten konnten.
Wir hatten das Gefühl, das vor allem action- und temporeiche Spiele, in erster Linie Shooter, vom DualSense Edge profitieren und insbesondere in schnellen Online-Multiplayer-Gefechten dürften die vielfältigen Optionen des neuen Pro-Controllers euch die womöglich überlebenswichtigen Sekunden geben, um einen Kampf zu euren Gunsten zu entscheiden. Bei anderen Genres war war zwar ein Unterschied spürbar, allerdings dürfte dieser in Singleplayer-Erfahrungen oft weniger entscheidend sein.
Bis hierhin habt ihr es außerdem sicherlich bereits gemerkt: Sony bietet mit dem Controller viele Möglichkeiten, das Gerät an eure persönlichen Vorlieben anzupassen. Ihr könnt nämlich, falls ihr möchtet, noch sehr viel mehr tun. Nahezu jede Taste des Edge lässt sich individuell belegen. Ausnahmen sind lediglich die Systemtasten und das Touchpad, wobei diese deaktiviert werden können, solltet ihr das wollen. Doppelbelegungen einer Taste sind leider nicht möglich.
Die Paddles hatten wir zudem weiter oben bereits erwähnt, für die es insgesamt zwei Plätze auf der Unterseite des DualSense Edge gibt, wobei die Anbringung schön unkompliziert funktioniert. Außerdem lassen sich diese angenehm drücken und können vor allem in hektischen Shooter-Gefechten ein Lebensretter sein, etwa indem auf die Paddles Aktionen wie Slides, Sprünge oder Nachladen gelegt werden. Andere Pro-Controllern, die in einer ähnlichen Preisklasse spielen, bieten jedoch oft mehr Paddle-Steckplätze, was noch mehr Freiraum für Individualisierungen bietet.
Ein würdiger Pro-Controller
Die Kehrseite der vielen neuen Features des DualSense Edge ist allerdings ein Punkt, der bereits für allerlei Diskussionen gesorgt hat: Die Akkulaufzeit. Diese fällt im direkten Vergleich etwas kürzer aus als beim normalen DualSense. Wir konnten, bei allen Einstellungen auf Maximum ungefähr drei Stunden mit dem Gerät spielen. Wenn ihr alles runterdreht, dürften wohl um die neun Stunden realistisch sein. Sofern ihr auf einige Features verzichten möchtet.
Doch auch, wenn wir die etwas kürzere Akkulaufzeit außen vor lassen, habt ihr sicherlich bemerkt, dass ihr mit dem DualSense Edge einen mehr als nur würdigen Pro-Controller erhaltet, den ihr dank der zahlreichen Individualisierungsoptionen ganz an eure persönlichen Bedürfnisse und Vorlieben bei euren Lieblingsspielen anpassen könnt. Allerdings richtet sich ein solches Gerät natürlich nicht an jeden Gamer beziehungsweise jede Gamerin, sondern eher einen kleineren Kreis, der sehr viel Zeit in diese Leidenschaft investiert.
Apropos Investition: Ein Punkt, der im Vorfeld für allerlei Gesprächsstoff sorgte, ist der Preis von Sonys neuem Pro-Controller. Mit 240€ ist das Gerät sicherlich nicht unbedingt ein Schnäppchen, allerdings richtet sich der DualSense Edge hiermit nicht primär an Casual-Gamer. Wir können euch natürlich nicht sagen, dass ihr dieses Geld unbedingt ausgeben sollt, doch was wir euch sagen können, ist, dass ihr einen sehr ansprechenden Gegenwert erhaltet, der das Spielgefühl in euren Lieblingsspielen noch zusätzlich aufwerten kann. In dieser Preisklasse bietet das Gerät zudem mehr Optionen als das eine oder andere Konkurrenzgerät.
Kommentare
Juan
23. Januar 2023 um 15:06 UhrBin mal gespannt wann der ankommt, hoffentlich noch vor dem Releasetag.
Rikibu
23. Januar 2023 um 15:09 UhrHoffentlich kommt Sony nich auf die Idee, für die VR2 Pro Controller einzuführen…
Rookee
23. Januar 2023 um 15:11 Uhr6-7h akku laufzeit. Nein danke
Juan
23. Januar 2023 um 15:38 UhrZwei pro Controller bestellen und gut ist.
Pro27
23. Januar 2023 um 15:39 UhrAkkulaufzeit mit 6h mehr als ausreichend.
Also für mich jedenfalls.
Zentrakonn
23. Januar 2023 um 16:07 UhrHoffentlich am Wochenende
Dunderklumpen
23. Januar 2023 um 16:08 UhrFunktioniert das Teil auch mit der Sony Ladestation? Hätte man ja eigentlich mal testen/erwähnen können. Also finde ich @Sven Raabe 😉
Highman
23. Januar 2023 um 16:13 UhrFand dass der ps4 controller immer noch besser in der hand lag als der ps5 controller. Beim ps5 tuen mir irgendwand die finger weh.
Dazu kommt dass ich bei jedem spiel sofort die adaptiven trigger ausmach. Bei nfs unbound regt es mich zum beispiel extrem aus dass man den widerstand nicht deaktivieren kann. Ist ein feature dass ich persönlich überhaupt nicht gebraucht haben.
blackkahn
23. Januar 2023 um 16:41 Uhr@Dunderklumpen ja du kannst den Edge mit der Sony Ladestation aufladen
Fatalis
23. Januar 2023 um 16:41 Uhr@ dunderklumpen ja funktioniert ohne Probleme habe so eben ein Video gesehen von Dr. Unboxking
Kayo
23. Januar 2023 um 17:25 UhrHabe im Dezember bei meinen 2 Controllern jeweils den Akku getauscht. Bei Edge mache ich das gleich von Anfang an. Die Controller laufen jetzt locker doppelt so lang.
Austausch ist super easy und dauert keine 5min. Meine Empfehlung ist der Lioncast Akku!
Dunderklumpen
23. Januar 2023 um 19:33 UhrBesten dank euch 🙂
Armin
23. Januar 2023 um 20:59 Uhr@Highman manche können halt nur jammern
DarkSashMan92
23. Januar 2023 um 22:17 UhrIch bleib bei Maus/Tastatur bei Shootern an der PS5
spider2000
24. Januar 2023 um 01:16 Uhr@Kayo
Ich habe bei den PS4 Controller und den DualSense auch immer den Akku ausgetauscht. Benutze immer den hochleistungs Akku von Paxo und bin mehr als zufrieden. Verstehe einfach nicht, warum Sony da immer so ein Baby Akku verbaut.
Alex The Kid
24. Januar 2023 um 07:22 UhrSchade, dass es die selben Maße hat. Für mich dann leider zu unergonomisch und Fingerkrämpfe, wie beim normalen Controller, nach ner halben Stunde vorprogrammiert. Muss dann wohl in Zukunft doch zu einem Drittanbieter Controller wechseln
Twisted M_fan
24. Januar 2023 um 08:59 UhrDas mit dem Akktu interessiert mich persönlich überhaubt nicht,da ich lieber immer mit Kabel spiele und ich mit aufladerei nichts mehr mit am Hut habe.Heatset hänkt auch immer per Kabel am Controller und ist für mich perfekt.Oder man kauft sich später einen besseren Akku dazu wenn die Garantie abgelaufen ist.
Ich würde allerdings sicherlich keine 240€ ausgeben denn im endeffekt sind die Paddels das wichtigste und dafür gibt es für etwa 30-40€ Einbau Erweiterungen die genau so gut funktionieren und einfach einzubauen sind.Diese ganzen Profile und gedönst Erstellung braucht man nicht unbedingt.Was aber am Edge Controller sehr geil ist,ist das die Sticks ausgetauscht werden können wenn man z.B. wie ich vom Drift Problem betroffen ist.
Sony hat hier aber wieder ein tolles Produkt entwickelt was auch ich gerne hätte,ich aber nicht bereit bin dafür 240€ zu zahlen.Außerdem ist das in Online Spielen einfach unfair und unausgeglichen gegenüber Spieler die mit dem Standard Controller unterwegs sind.Diese Pads sind einfach ein Fluch im MP das kann keiner schönreden.
-Satus-
24. Januar 2023 um 12:28 UhrFinde ich zu teuer und die Akkulaufzeit ist mir zu niedrig.
Nach PS2 Zeiten wieder mit kabelgebundenen Pads anfangen, darauf habe ich jetzt nicht so viel Lust.
clunkymcgee
25. Januar 2023 um 10:14 UhrLese bis jetzt nur Gutes über den Controller. Der Preis schreckt natürlich viele ab, aber man kann nicht abstreiten, dass es auch ein hervorragendes Produkt ist und der MS Pro Controller ja auch mal richtig teuer war bzw. auch noch ist.
Wer sich über solche Features im MP beschwert, der hat noch nicht die andere Seite der Medaille kennengelernt -> Modding, Maus/Tastatur. Das ist einfach „normal“, dass sich Leute gewisse Vorteile verschaffen. Es ist ja kein Autoaim oder Aimlock im Spiel, sondern einfach mehr Komfort.