Nachdem die britische Competition and Markets Authority (kurz: CMA) im Januar darauf hinwies, dass die Prüfung der geplanten Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft um acht Wochen verlängert wird, berichtete die New York Times vor wenigen Tagen, dass sich auch die CMA gegen den 68,4 Milliarden US-Dollar schweren Deal aussprechen wird.
Berichte, die mit Bobby Kotick niemand geringeres als den CEO von Activision Blizzard auf den Plan riefen. In einem von CNBC geführten Interview warnte Kotick die CMA und Großbritannien vor solch einem Schritt, da sich eine Ablehnung der Übernahme seiner Meinung nach negativ auf den britischen Technologie-Sektor auswirken wird.
„Wenn ein Deal wie dieser nicht durchkommt, werden sie nicht das Silicon Valley, sondern das Death Valley“, führte Kotick mit einem Blick auf die vom britischen Premierminister Rishi Sunak angekündigte Gründung einer neuen eigenständigen Regierungsabteilung für Wissenschaft, Innovation und Technologie aus.
Fokus der Übernahme liegt auf dem Mobile-Bereich
Während es den Wettbewerbshütern vor allem um die zugkräftige „Call of Duty“-Reihe geht, wies Kotick gegenüber CNBC darauf hin, dass der Fokus der Übernahme für Microsoft auf der Mobile-Sparte von Activision Blizzard beziehungsweise King liegt. Mit dieser soll Microsoft in die Lage versetzt werden, sich auf dem Mobile-Markt gegen die japanische und vor allem gegen die chinesische Konkurrenz zu behaupten. Zumal letztere von der chinesischen Regierung mit einem für ausländische Unternehmen restriktiven Markt geschützt wird.
„Ob es die FTC, die CMA oder die EU ist, sie kennen unsere Branche nicht, also versuchen sie, auf den neuesten Stand zu kommen und die Branche besser zu verstehen“, führte Kotick aus. „Ich glaube nicht, dass sie voll und ganz verstehen, dass es sich um ein Free-to-Play-Geschäft handelt, dass die japanischen und chinesischen Unternehmen die Branche dominieren. […] Und ich denke, sie sind ein bisschen verwirrt, wo die Konkurrenz heute ist. Die besten Unternehmen der Welt sind derzeit Unternehmen wie Tencent und ByteDance, und dies sind Unternehmen, die alle geschützte Märkte haben.“
„Wir hatten Mühe, in den japanischen Markt einzutreten. Wir können den chinesischen Markt nicht ohne einen Joint-Venture-Partner betreten, also sind die Konkurrenz nicht wirklich europäische oder amerikanische Unternehmen. Es sind wirklich diese Unternehmen in Japan und China.“
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Abschließend verwies Kotick noch einmal auf das Vorhaben des britischen Finanzministers Jeremy Hunt, im Vereinigten Königreich das nächste Silicon Valley zu erschaffen, und die Tatsache, dass der britische Technologie-Sektor seiner Meinung nach von Übernahmen dieser Art profitiert – sowohl hinsichtlich neuer Arbeitsplätze als auch im Bereich möglicher technischer Innovationen.
„Wenn Sie aus Großbritannien kommen und über unglaublich gut ausgebildete Arbeitskräfte verfügen, über viel technisches Talent verfügen. An Orten wie Cambridge, wo die beste KI und das beste maschinelle Lernen zu finden sind, dann denke ich, dass Sie eine Transaktion wie diese dort begrüßen werden“, meint Kotick.
In wie weit die Aussagen des Activision Blizzard-CEOs Einfluss auf die Entscheidung der britischen Wettbewerbshüter haben werden, bleibt allerdings abzuwarten.
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Kommentare
Horkruks
08. Februar 2023 um 14:23 UhrSorry aber man weiss doch das MS den Sony Spielern die Spiele klauen will.
Gibt doch in letzter Zeit genug Anzeichen und sogar Beweise.
Ich denke das wird nix.
Muss MS halt wieder kleine Studios kaufen und diese am Ende dann wieder dicht machen.
sickbiig
08. Februar 2023 um 14:35 UhrZusammengefasst:
„Wäh wäh, da ist ein Markt, der nicht von den USA oder einem US-Unternehmen dominiert wird, also ist das schlecht“
clunkymcgee
08. Februar 2023 um 16:19 UhrDie Jungs von RBTV hatten leider überhaupt keine Ahnung. Das ist schon erschreckend gewesen. Dafür bekommen sie unter ihrem Video auch gerade mächtig Kritik. Verdient übrigens.
SeniorRicketts
08. Februar 2023 um 16:46 UhrEr warnt hahaha
Ich kann nimma
Dem huen gehts doch nur ums geld was er am ende rausbekommt
Dad wären wahrscheinlich mehrere jahresgehälter und somit ein rekord für ihn
bastardo
08. Februar 2023 um 19:08 UhrHat der typ dort wieder seinen charme spielen gelassen und jemandem mit dem tot gedroht?
Warum der typ noch frei rum läuft ist mir nicht begreiflich. Aber wenn so jemand hinter einem deal steht spricht das für Qualität
Hellogamer80
09. Februar 2023 um 08:20 Uhrziemlich unserioes dieser kotick
Magatama
09. Februar 2023 um 15:44 UhrSollen sie doch einfach den unbegrenzt weiteren Multiplattform-Status von CoD vertraglich zusichern und den Rest verscherbeln. Wollen sie aber nicht. Das hat schon einen Grund, newwoa.