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System Shock in der Hands-On-Vorschau: Wie viel Klassiker steckt in der Science-Fiction-Neuauflage?

Eine durchgedrehte künstliche Intelligenz, eine Raumstation voller Zombies und Cyborgs und jede Menge Retro-Charme: Die Neuauflage des Shooter-Klassikers „System Shock“ steht in den Startlöchern. Wir verraten, was euch auf der Citadel Raumstation erwartet!

System Shock in der Hands-On-Vorschau: Wie viel Klassiker steckt in der Science-Fiction-Neuauflage?

In Zeiten, in denen die erste Generation von Shooter-Spielen in erster Linie die Action in den Mittelpunkt rückte, wagte „System Shock“ etwas Neues. Entwickler Looking Glass nutzte die Ego-Perspektive und erzählte ein spannendes und vor allem intelligentes Science-Fiction-Abenteuer. Besonders die 1994 für PC veröffentlichte „Enhanced Edition“ trumpfte in puncto Storytelling groß auf und integrierte in der CD-ROM-Version umfangreiche Sprachausgabe, die dem düsteren Actionspiel noch mehr erzählerische Tiefe verlieh.

Entwickler Night Dive Studios bringt den Klassiker „System Shock“ zurück. Bei der Neuauflage handelt es sich um ein Remake, nicht um ein Reboot. Das Team hält sich also vergleichsweise dicht an die Vorlage, passt aber dennoch Gameplay und Technik deutlich an die moderne Hardware an.

Nach einer langen, teils sehr holprigen und durch Crowdfunding unterstützten Entwicklung nähert sich das Projekt nun langsam der Fertigstellung. „System Shock“ soll im März 2023 unter anderem für PS4 und PS5 auf den Markt kommen. Im Rahmen des Steam Next Fests veröffentlichte Night Dive Studios eine neue Beta Demo, die bereits etliche Rückschlüsse auf das fertige Spiel zulässt!

Was ist geschehen?

Die Beta Demo beginnt mit einem an „Blade Runner“ oder „Cyberpunk 2077“ erinnernden Schwenk über eine futuristisch anmutende Großstadt. Im Hintergrund hören wir die Nachrichten über die Entwicklungen des Megakonzerns Trioptimum. Kurze Zeit später schlüpfen wir in die Haut des später als Hacker bekannten Hauptcharakters.

Wir stapfen durch seine Wohnung und dürfen dabei etwa mit seiner E-Gitarre herumspielen oder die Dusche ein- und ausschalten. Haben wir davon genug, klemmen wir uns hinter den Rechner und verschaffen und Zutritt zum Trioptimum-Server. Wenige Momente später tauchen bewaffnete Spezialeinheiten auf und nehmen den Hacker fest. Das Letzte, was wir zu Gesicht bekommen, ist ein Gewehrkolben, als die auf unserem Nasenbein einschlägt.

Aus der Ohnmacht erwacht, blicken wir auf das Hologramm von Edward Diego, dem Verantwortlichen von Tripoptimum und dem Vizepräsidenten der Citadel Raumstation. Er zwingt uns, die dort herrschende KI SHODAN zu manipulieren … ehe er uns selbst auf die verfluchte Station schickt.

Die Prämisse hinter „System Shock“ ist zunächst denkbar simpel: Ihr erwacht als Hacker auf der Citadel Station. SHODAN ist durchgedreht und hat einen Teil der Crew in Cyborgs verwandelt, andere wiederum wurden zu Versuchskaninchen und streunen als Zombies durch die Gänge. Der Rest wurde brutal niedergemetzelt.

Im Original wurde dieser Einstieg noch als pixeliges Render-Filmchen dargestellt. Im Remake sind die Szenen interaktiv, was der Atmosphäre – trotz der wenig spektakulären Inszenierung – zugutekommt. Im Anschluss erwacht ihr in euer Heilkammer und müsst erstmal herausfinden, was auf der Citadel überhaupt geschehen ist.

Mehr als nur ein Shooter

„System Shock“ vereinigt Elemente verschiedener Genres. In erster Linie ist es ein Action-Spiel aus der Ego-Perspektive, allerdings findet ihr auch kleinere Stealth- und Rätsel-Elemente darin. Darüber hinaus müsst ihr immer wieder in den Cyberspace einsteigen, um dort beispielsweise Türen zu öffnen oder andere Hindernisse aus dem Weg zu räumen.

Kurz nach dem Start aber seid ihr zunächst vollkommen ahnungslos und müsst euch in der neuen Umgebung zunächst zurechtfinden. Die Citadel besteht aus sechs Ebenen, die über Aufzüge miteinander verbunden sind. Ihr startet auf der Krankenstation, gelangt später aber auch zum Hangar oder zu den Quartieren. Bei der Darstellung der Gebiete vermischt Night Dive Studios geschickt Moderne und Nostalgie miteinander.

Natürlich peppt man die Technik deutlich auf. Je näher ihr euch jedoch an Wände, Objekte und Schalter begebt, desto stärker schimmern die alten, pixeligen Texturen durch. Dies geschieht allerdings mit viel Fingerspitzengefühl, sodass das neue „System Shock“ nicht in Tristesse versinkt, sondern angenehm retro-verliebt daherkommt. Andere Anspielungen finden sich bereits in der Demo: Nachdem wir einen Berserker-Boost zum steigern unserer Nahkampfattacken intus haben, taumeln vor uns plötzlich die alten Bitmap-Zombies des Originals als Visionen durch die Gänge.

Night Dive Studios modernisiert auch Teile der Station selbst. Gleich zu Beginn etwa entdecken wir anstatt einer Rampe einen versteckten, halbhohen Eingang durch den wir hindurchschlüpfen müssen. Man bemüht sich also mehr Abwechslung in die Citadel-Architektur zu bringen.

Wie spielt sich „System Shock“?

In seinem Kern bleibt „System Shock“ aber ein Actionspiel. Kurz nachdem ihr aus der Lebenskammer erwacht, findet ihr die erste Waffe: Eine Eisenstange. Mit ihr legt ihr euch mit Zombies und Wachrobotern an. Der Nahkampf ist noch verbesserungswürdig. Das Feedback ist nicht deutlich genug und es gibt keine Option zum Blocken oder Ausweichen. Hier mangelt es eindeutig an Wucht.

Die Waffenauswahl beschränkt sich zu Beginn noch auf Pistolen und Elektro-Blaster, sowie einige Granatentypen. Hier schlägt sich „System Shock“ ordentlich. Die Gefechte sind schnell und actionreich, auch wenn die Gegner-KI sicherlich nicht herausragend ist. Da ihr aber gegen Cyborgs, Mutanten und Roboter antretet, ist dieser Schwachpunkt sicherlich vernachlässigbar.

Besonders wichtig: Auch wenn “System Shock” kein Survival-Horror ist, so sind Munition und auch Stauraum im Inventar knapp. Ihr müsst also immer wieder überlegen, was ihr mitnehmen und mit welcher Waffe ihr angreifen wollt.

Dabei variiert das Remake das Tempo sehr geschickt: Zwischen den Feuergefechten wartet „System Shock“ immer wieder mit Schalter- und Draht-Puzzles auf, die zwar schlecht bis gar nicht erklärt werden, aber zumindest ein wenig Tempo aus dem Spiel nehmen. Ähnlich wie in „Dead Space“ entdeckt ihr immer wieder Audio-Tagebücher und Notizen der einstigen Crew und ergründet so langsam die zurückliegenden Geschehnisse.

Es wirkt so, als würde Night Dive Studios das Drumherum (also die so genannte Lore) ausführlicher erklären als das Original. Neu dabei sind die ersten im zweiten “System Shock” integrierten Automaten zum Verkaufen von Schrott und doppelten Gegenständen. Die verdienten Münzen investiert ihr an Verkaufsmaschinen in Inventarerweiterungen.


News zu System Shock: 


Eine besondere Rolle nimmt der bereits angesprochene Cyberspace ein. An Schlüsselstellen bewegt ihr euch durch diese 3D-Welt und legt euch dort “fliegend” mit Sicherheitsprogrammen und anderen Gegnern an. Auch wenn das Remake auf die Drahtgitteroptik des Originals verzichtet, so passt die technische Umsetzung sehr gut zum Original.

Einschätzung: gut

Night Dive Studios probiert im „System Shock“-Remake den Spagat und möchte sowohl Kenner des Originals als auch Neueinsteiger glücklich machen. Wer das Spiel von 1994 noch vor Augen hat, wird die unzähligen Anspielungen und die Nähe zum Klassiker zu schätzen wissen.

Die Spieltiefe und Atmosphäre greift die Neuauflage äußerst geschickt auf und erinnert in puncto Stimmung fast schon an „Dead Space“. Doch ganz hoch wollen wir die Erwartungen an „System Shock“ nicht hängen. Denn so sehr sich Night Dive Studios auch in Nostalgie ergötzen, so bringt die Treue zum Original auch Probleme mit sich.

Die Pixel-Optik und auch die Darstellung der Charaktermodelle sind ebenso Geschmackssache wie das bis dato noch mangelhafte Treffer-Feedback. So wird das neue „System Shock“ vielleicht nicht ganz den Massenmarkt erreichen, aber zumindest die ältere Gamer-Generation glücklich machen.

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Kommentare

questmaster

questmaster

15. Februar 2023 um 22:45 Uhr
Hellogamer80

Hellogamer80

16. Februar 2023 um 09:07 Uhr
StoneyWoney

StoneyWoney

16. Februar 2023 um 10:17 Uhr
xjohndoex86

xjohndoex86

16. Februar 2023 um 11:59 Uhr