Der „PowerWash Simulator“ konnte im Nu zahlreiche Gamer-Herzen erobern. PLAY3.DE hatte pünktlich zum PlayStation 5-Release des Titels kürzlich die Gelegenheit, ein E-Mail-Interview mit Dan Chequer, dem Lead Designer des Spiels bei Entwicklerstudio FuturLab zu sprechen. Unter anderem ging er auf die positive Resonanz des Games, dessen besondere Anziehungskraft und auch die Zukunft des Spiels ein.
PLAY3.DE: Mit eurem „PowerWash Simulator“ scheint es euch gelungen zu sein, bei vielen Spielern einen Nerv zu treffen. Waren du und das Team ein wenig überrascht, wie gut euer Spiel ankam?
Dan: Der Zuspruch, den das Spiel gefunden hat, hat unsere Erwartungen in jeder Hinsicht übertroffen! Wir wussten, dass wir etwas geschaffen hatten, das Spaß macht, aber es war auch potentiell sehr nischig, so dass wir wirklich keine Ahnung hatten, wie es bei seiner „Early Access“-Veröffentlichung aufgenommen werden würde. Glücklicherweise hat es sofort eine sehr leidenschaftliche Gruppe von Spielern und Unterstützern gefunden, zusammen mit positiver Aufmerksamkeit von sehr prominenten Twitch- und YouTube-Spielern!
Seit seiner Veröffentlichung hat sich das Spiel zu einem regelrechten Phänomen entwickelt. Was glaubst du, macht den „PowerWash Simulator“ so faszinierend und ansprechend?
Dan: Ich vermute, ein Teil davon ist der erste Eindruck vieler Leute, der da lautet: „PowerWhat Simulator?!“. In den Anfangstagen gab es für das Spiel nur sehr wenig formelles Marketing, so dass es für die frühen Spieler ein Element der Entdeckung gab. Es ist ein Konzept für ein Spiel, das wie eine Parodie klingen mag, aber wir sind es sehr ernsthaft und mit viel Liebe zum Detail angegangen, was hoffentlich die Erwartungen vieler übertraf, die es in Erwartung eines eher banalen Spiels ausprobierten.
Wenn man erst einmal gespielt hat, macht das Fehlen von Zeitdruck oder feindlichen Bedrohungen das Spiel zu einem sehr einladenden Ort, denke ich. In vielen Spielen muss der Spieler seinen Platz in einer Welt von sich bewegenden Objekten und Systemen finden, aber im „PowerWash Simulator“ geht der Schmutz nirgendwo hin, bis man ihn weggewaschen hat, und wenn er weg ist, ist er weg. Das Spiel überlässt es den Spielern, das Tempo zu bestimmen, und gibt ihnen völlige Freiheit, wie sie die Dinge angehen wollen. Wir wollten, dass man das Spiel ebenso leicht verlassen wie wieder aufgreifen kann, damit die Spieler nach ihrem eigenen Zeitplan und zu ihren eigenen Bedingungen spielen können.
Der „PowerWash Simulator“ wuchs langsam und stetig während der Early-Access-Phase auf Steam, in der die Geschichte fast episodisch erzählt wurde, so dass es in der Community viele Spekulationen über die Storyelemente gab. Als wir zum letzten Update vor der vollständigen Veröffentlichung kamen, hatten sich viele Spieler sehr in die fiktive Stadt Muckingham und ihre Bewohner verliebt, und wir waren begeistert, wie viel Liebe das Ende des Spiels erhalten hat.
Die „überwältigend positiven“ Nutzerbewertungen, die das Spiel während der Early-Access-Phase auf Steam erhalten hatte, verschafften dem Spiel eine hervorragende Ausgangsposition für die Vollversion und halfen hoffentlich dabei, neuen Spielern das Vertrauen zu geben, das Spiel auch auszuprobieren!
Im „PowerWash Simulator“ konzentriert ihr euch auf sogenanntes Environmental Storytelling anstelle von klassischen Zwischensequenzen. Warum habt ihr euch gerade für diesen Weg entschieden, und was waren die Gründe gegen das Erzählen von Geschichten mittels Zwischensequenzen?
Dan: Der Verzicht auf Zwischensequenzen hat eindeutig einen Kostenvorteil, aber ehrlich gesagt hatten wir das Gefühl, dass sich das Spiel nicht wirklich für eine solche Erzählweise eignet. Zum Beispiel beinhaltete das eigentliche Gameplay, abgesehen von der Spielfigur, keine weiteren Leute.
Wir wussten, dass wir mit dem Hochdruckreiniger eine wirklich starke Gameplay-Mechanik hatten, und unser oberstes Ziel bei diesem Spiel war es, den Spieler so wenig wie möglich daran zu hindern, diese zu erleben. Wir wollten also eine Geschichte haben, der der Spieler so viel oder so wenig Aufmerksamkeit schenken kann, wie er möchte.
Wir hatten auch diese Orte und Objekte, auf die der Spieler über einen längeren Zeitraum direkt schauen konnte. Die Verwendung dieser Objekte und des Schmutzes, der sie bedeckte, schien ein sehr natürlicher Weg zu sein, um den Spielern, die sich dafür interessierten, die Welt und die Geschichte durch Entdeckung und Schlussfolgerungen zu offenbaren.
Es liegt in der Natur der Sache, dass Schmutz eine Geschichte hat, und wir haben viel darüber nachgedacht, was diese verschiedenen Verschmutzungen tatsächlich verursacht hat. Die Idee mit den Pfotenabdrücken im Dreck kam schon früh auf und war der Ursprung der immer wiederkehrenden Geschichte mit der verschwundenen Katze. Wir wollten auch Elemente in der Spielumgebung haben, die sich im Laufe der Geschichte entwickeln können, so entstand die Idee des Vulkans.
Der Spielercharakter ist einer der passivsten, die man in einem Spiel finden kann. Die Geschichte spielt sich um ihn herum ab, nicht wegen ihm; sogar die Aufträge selbst werden direkt an ihn vergeben, durch Mundpropaganda zwischen den Kunden.
Letztendlich geht es dem Spielercharakter, genau wie dem Spieler, nur um eines: Dinge zu reinigen. Die Vorstellung, dass dies mit dem übermäßigen Austausch von Kundentextnachrichten und einer drohenden Weltkatastrophe am Horizont einhergeht, schien uns eine lustige Idee zu sein.
Inzwischen ist „PowerWash Simulator“ auch für PlayStation 5 erhältlich. Gibt es eine Funktion, die das Team unbedingt verwirklichen wollte? Was die PS5-Version betrifft, wie wollte das Team die Vorteile der Hardware und des DualSense-Controllers nutzen?
Dan: Wir haben die einzigartigen Hardware-Aspekte der PlayStation 5 noch nicht vollständig zum Laufen gebracht. Wir experimentieren gerade mit den verschiedenen Funktionen des DualSense-Controllers, die wir hoffentlich in einem zukünftigen Update einbauen können.
Apropos Current-Gen-Version: Pünktlich zum Start des Spiels wurde auch ein kostenloser Tomb Raider-DLC veröffentlicht, mit dem die Spieler Croft Manor säubern können. Wie ist diese Zusammenarbeit zustande gekommen?
Dan: Wir waren schon immer Fans der Serie, und unsere Freunde bei Square Enix Collective stellten uns dem Team von Crystal Dynamics vor, das gerne bereit war, mit uns zusammenzuarbeiten.
Wenn du an die Zukunft von „PowerWash Simulator“ denkst, was wäre der nächste Schritt, um das Spiel noch weiter zu verbessern? Gibt es vielleicht schon Ideen für weitere Inhalte?
Wir haben eine lange Roadmap für den „PowerWash Simulator“ geplant. Das kostenlose „Tomb Raider Special Pack“ wurde gerade veröffentlicht, während ein Final Fantasy-Special Pack mit dem Thema „Midgar“ angekündigt wurde und bald erscheinen wird. Außerdem wird es weitere Bonusaufgaben geben, die die Stadt Muckingham in naher Zukunft weiter ausbauen, sowie weitere lizenzierte Special Packs. Mehr kann ich leider noch nicht verraten, aber es wird noch viel mehr zu putzen geben!
Vielen Dank, dass du dir Zeit für dieses Interview genommen hast, Dan!
Anmerkung: Dieses Interview wurde verkürzt und verdichtet.
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Kommentare
Index-
19. Februar 2023 um 14:17 UhrKeine Ahnung wieso , aber an manchen Tagen gibt es nix chilligeres als 2-3 Stunden den Simulator zu spielen
MonadoX
19. Februar 2023 um 14:35 UhrSquare Enix probiert sich aus. Mit kleineren RPGs letztes Jahr oder halt mal auch hiermit ^^ … warum eigentlich auch nicht. Bin mal gespannt, ob das Unternehmen damit halt erfolgreich fährt.
VerrückterZocker
19. Februar 2023 um 15:49 UhrNettes Interview, dennoch kann ich nicht verstehen woher die Begeisterung für solch ein langweiliges Spiel kommt. Habe es angetestet und war selten so sehr von einem Spiel gelangweilt 😀 da putze ich doch lieber im wahren Leben die Bude, kann auch ziemlich entspannend sein
Rikibu
19. Februar 2023 um 16:53 Uhr@ VerrückterZocker
Super generalargument gegen gaming
Wozu fifa – spiel ich doch echt fußball
Wozu ego shooter – geh ich in schützenverein
VerrückterZocker
19. Februar 2023 um 17:03 Uhr@Rikibu
So ein Mumpitz kann auch nur von dir kommen 😀
Ein Spiel das nur um putzen geht, ist für mich halt tierisch langweilig und wenig entspannend, da putze ich lieber die Bude und relaxe dabei ein wenig.
Man versteht halt nur das was man verstehen will, mehr gibt es zu deinen Schmarn nicht zu sagen
Cholera
19. Februar 2023 um 17:28 Uhr@VerrückterZocker
Würde es dir auch gefallen, bei mir zu putzen? Sorry aber, der Versuch ist es wert
VerrückterZocker
19. Februar 2023 um 17:53 Uhr@Cholera
Ne ne ne, nur die eigenen Vier Wände 😀
News-Kommentator
19. Februar 2023 um 19:18 UhrViel amüsanter sind die User derartiger Spiele, die sich dann „Gamer“ nennen… Ne Jung, ne Reinemacheperson bist du. Kein Gamer.
Rikibu
19. Februar 2023 um 19:59 Uhr@VerrückterZocker
irgendwie überzeugt deine Gegenargumentation so überhaupt gar nicht.
Schließlich gibt es immer etwas, was in der Echtwelt tatsächlich einen Mehrwert erzeugt, den du beim spielen nicht hast.
Simulatoren sind aber zb. dafür gut, nebenher Podcasts oder eigene Musik zu hören…
bleibt nur das Hindernis, dass man nicht ordentlich bestehende Multimedia Geschichten in die Konsolen integrieren kann… das war mal alles besser
Schlimm genug, dass Musik hören heute mit „spotify“ gleichgesetzt wird…
VerrückterZocker
19. Februar 2023 um 20:28 UhrPasst wohl dann zu Leuten die sich nicht auf eine Sache konzentrieren können, zumindest beim Podcast hören wäre mir spielen zu blöde. Nun gut, wenn ich was höre ist das schon mehr als „Geschwätz“.
Spreche den Leuten auch gar nicht ihren „Spaß“ ab, kann es bei vielen Simulatoren einfach nicht nachvozwas daran entspannend sein soll, da die Spiele schlicht zu langweilig sind.
Da zocke ich lieber sowas wie No Man’s Sky, ist entspannend und fordert ebenso wenig eine permanente Aufmerksamkeit.
Und keine Bange, deine Argumente überzeugen ebenso wenig
Rikibu
20. Februar 2023 um 12:27 Uhr@
FacePalmDude
du heulst doch darüber, dass sich andere unterhalten… das geht auch offline… als wärst du gezwungen das zu lesen…