Aus „Jurassic Park“ wurde „Jurassic World“, eine der größten Blockbuster-Franchises in Hollywood. Das Stealth-Abenteuer „Jurassic World Aftermath Collection“ spielt zeitlich zwischen dem 2015 veröffentlichten Reboot und dem drei Jahre später erschienenen „Jurassic World: Das gefallene Königreich“. Als Sicherheitsexperte Sam verschlägt es euch auf die Isla Nublar. Beim Anflug auf die Insel werdet ihr allerdings von Flugsauriern aus der Luft geholt und müsst euch in den kommenden Stunden vor aufdringlichen Raptoren und anderen Dinos in Sicherheit bringen.
„Jurassic World Aftermath Collection“ basiert auf der bereits 2020 für Oculus Quest veröffentlichten PC-Variante. Falls ihr euch fragt, wieso das Spiel als „Collection“ verkauft wird, hier die Antwort: Ursprünglich erschien der Titel in zwei Teilen, die nun zu einem Gesamtpaket zusammengefasst wurden. Leider sieht man dem Action-Stealth-Game sein Alter und auch seine Ursprünge allzu deutlich an. Denn trotz einiger technischer Verbesserungen bleibt „Jurassic World Aftermath Collection“ hinter den Erwartungen und den Möglichkeiten der PlayStation VR2 zurück.
Dinos lebendig, Spielwelt tot
Die Präsentation spielt gerade bei VR-Spielen eine entscheidende Rolle – das zeigten zuletzt „Horizon Call of the Mountain“ (Test) und „Star Wars: Tales from the Galaxy’s Edge Enhanced Edition“ eindrucksvoll. Wer in „Jurassic World“ jedoch fotorealistische und hochauflösende Dinosaurier-Action erwartet, wird enttäuscht.
Das Spiel verwendet eine sehr minimalistisch gehaltene Cel-Shading-Grafik. Diese stellt zwar die Urzeittiere ordentlich dar, doch gerade die Innenabschnitte der Forschungsanlage der Isla Nublar sind enorm eintönig und langweilig. Natürlich spielt man hier mit den bekannten Bildern der Filmlizenz und so erfreuen wir uns an Dinosaurierstatuen im Sonnenlicht oder auch gewaltigen Schädeln, alles in allem aber ist „Jurassic World Aftermath Collection“ gerade in den ersten Stunden kein sonderlich hübsches Spiel.
Später wird dies zweifellos besser und so wartet das Spiel schließlich auch mit einigen Wiedersehen mit alten Bekannten auf. Bereits in den ersten Spielminuten lässt uns das erste Aufeinandertreffen mit einem T-Rex das Blut in den Adern gefrieren. Diese Momente jedoch sind spärlich gesät und viel häufiger ertappten wir uns dabei, wie wir uns über die größtenteils tote Umgebung und ihre kaum vorhandenen Interaktionsmöglichkeiten ärgerten.
Wo etwa „Horizon Call oft he Mountain“ mit Physik-Spielereien glänzt und uns mit Äpfeln jonglieren lässt, blicken wir hier auf leblose Requisiten, die wir weder aufheben noch anderweitig verwenden können. Dadurch wirkt die Spielwelt leider enorm starr und eher wie eine Kulisse. Dadurch ändert sich die eigene Spielweise. Anstatt jeden Raum zu untersuchen, rennen wir später nur noch schnell von einem markierten Zielpunkt zum nächsten.
Wie “Alien Isolation” mit Dinosauriern?
In puncto Gameplay nimmt sich “Jurassic World” das Niveau seiner Vorlage zum Vorbild und gibt sich vergleichsweise seicht. Ihr arbeitet euch durch die verschiedenen Stationen der Isla Nublar, löst dabei Schalterrätsel und andere Puzzles. Praktischerweise weist euch euer Kompass jederzeit zum nächsten Ziel, sodass ihr euch in den ohnehin schon linearen Levels eigentlich nicht verlaufen könnt.
Etwas Würze bringt die Stealth-Mechanik ins Spiel. Vor allem Raptoren wollen Sam im Spielverlauf ans Leder. Da ihr über keinerlei Waffen verfügt, seid ihr körperlichen Konfrontationen schutzlos ausgeliefert. Entsprechend solltet ihr den Riesenechsen ausweichen und möglichst nicht in die Quere kommen. Werdet ihr dennoch entdeckt, solltet ihr euch schleunigst per Sprint unter einen Tisch oder in einen Lüftungsschacht in Sicherheit bringen.
Mit unserem Hacking-Tool können wir die Biester ebenfalls ablenken. Die Raptoren sind dabei längst nicht so clever wie etwa die Xenomorphs aus “Alien Isolation”. Sie sind nicht in der Lage, Schränke oder Kisten zu öffnen, in denen ihr euch verstecken könnt. Spannend ist das Katz-und-Maus-Spiel aber allemal und spiegelt auch die aufregenden Momente der Filmvorlage sehr gut wider.
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Für eine bisweilen dichte Atmosphäre sorgt auch die ausgezeichnete Soundkulisse. Dank 3D-Umgebungsgeräuschen könnt ihr das Schnaufen und Tippeln der Dinos als Anhaltspunkte für ihre aktuelle Position verwenden. In seinen besten Momenten ist “Jurassic World Aftermath” daher durchaus intensiv, auch wenn das Spiel mit allzu krassen Schockmomenten geizt und die Attacken der Raptoren in letzter Sekunde mit einem roten Bildschirm überblendet.
Hervorzuheben ist auch den ebenso starke, englische Sprachausgabe u.a. von Laura Bailey und Jeff Goldblum, die das Geschehen mit ihren Funksprüchen hervorragend untermalen.
Kommentare
Rikibu
22. Februar 2023 um 16:40 UhrWar schon auf der quest ein alien isolation mit dinos mit nur zweckmäßigen schauwerten.
Von einem jurassic park vr erwarte ich da viel mehr… da guck ich mir lieber nochmal jurassic park in dreams in vr an.