Microsoft ist weiterhin bestrebt, die 69-Milliarden-Dollar-Übernahme von Activision Blizzard durch die Prüfungen der Aufsichtsbehörden zu bringen. Nach wie vor scheint die „Call of Duty“-Reihe das Zünglein an der Waage zu sein, bei der Sony befürchtet, dass sie früher oder später von den PlayStation-Konsolen genommen wird, sollte es zum Abschluss der Übernahme kommen.
Microsofts Phil Spencer hingegeben betonte wiederholt, dass Microsoft den PlayStation-Spielern nichts wegnehmen möchte. Doch was meint das Xbox-Oberhaupt damit? In einem aktuellen Interview umriss er die Strategie der Redmonder und erklärte auch, wie es zu den Exklusiventscheidungen kommt.
Als Beispiel nannte Phil Spencer das kommende „Starfield“, das im Rahmen der E3 2018 – und somit lange vor der Übernahme von Bethesda durch Microsoft – angekündigt wurde. Von einer Exklusivveröffentlichung auf den Xbox-Systemen war damals keine Rede. Erst nach der Übernahme des Publishers wurde klar, dass PlayStation-Spieler leer ausgehen werden.
Doch bedeutet dieser Schritt bereits, dass den PlayStation-Spielern etwas weggenommen wurde? Spencer dazu: „Ich habe nie gesagt, dass Starfield nicht exklusiv für die Xbox sein wird. Ich denke, was ich gesagt habe, ist, dass wir es von Fall zu Fall betrachten werden. Wir werden keine Spiele zurückziehen, die auf anderen Plattformen erscheinen.“
Wie steht es um The Elder Scrolls?
„Starfield“ ist eine neue Marke, was die Exklusivveröffentlichung durchaus begründbar macht, denn PlayStation-Spieler kamen mit dieser IP bislang nicht in Berührung. Doch auch „The Elder Scrolls 6“ ereilt offenbar dasselbe Schicksal, auch wenn sich Microsoft bisher davor drückte, das Kind klar beim Namen zu nennen. Hierbei handelt es sich um eine Franchise, die auf den PlayStation-Konsolen etabliert ist.
Dazu erklärte Phil Spencer schon im Januar 2022, dass Microsoft andere Plattformen zwar nicht abstrafen möchte. „Aber um auf der Xbox vertreten zu sein, möchte ich, dass wir in der Lage sind, das komplette Paket dessen, was wir haben, anzubieten. Und das trifft zu, wenn ich an Elder Scrolls 6 denke. Das gilt, wenn ich an jede unserer Franchises denke“, so der Xbox-Chef damals recht schwammig in Bezug auf Exklusivveröffentlichungen.
Im aktuellen Interview untermauerte Spencer noch einmal das Bestreben, Spiele auch exklusiv zu veröffentlichen: „Wenn wir also neue Spiele auf den Markt bringen, gibt es bestimmte Spiele, die wir… exklusiv ist für uns immer ein bisschen schwierig, weil wir alles auch auf dem PC ausliefern, aber sagen wir einfach, auf der Xbox, dem PC und in der Cloud spielbar. Und einige davon werden auf anderen Konkurrenzplattformen nicht verfügbar sein.“
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Interessant ist der folgende Punkt: „Es gibt bei Bethesda kein Beispiel dafür, dass wir der PlayStation-Community etwas weggenommen haben, das sie hatten. Oder dass wir Spiele, die die Leute spielen, nicht weiter aktualisieren.“
Spencers Aussage bedeutet im Grunde, dass alle kommenden Spiele von Activision Blizzard oder der zuvor übernommenen Unternehmen exklusiv für die Xbox-Systeme erscheinen könnten, da es sich nicht um existierende Produkte handelt, die von PlayStation-Spielern bereits gespielt werden können. Die allgemeine Verfügbarkeit einer Franchise auf einem konkurrierenden System scheint nicht ausschlaggebend zu sein, wie das Beispiel „The Elder Scrolls 6“ zeigt.
Es gibt aber auch Gegenbeispiele. „Minecraft“ zum Beispiel wird auf den PlayStation-Konsolen seit der Übernahme auch mit neuen Spielen unterstützt, sodass am Ende nicht klar ist, welche der vielen übernommenen Marken es wirklich treffen wird.
Call of Duty soll eine Ausnahme bilden
Nach reichlich Druck machte Microsoft im vergangenen Jahr das Angebot, „Call of Duty“ vertraglich über mehrere Jahre hinweg auf den PlayStation-Systemen zu lassen. Diese Angebot wurde von Phil Spencer noch einmal erneuert.
Dabei betonte er ebenfalls, dass auf allen Plattformen identische Inhalte erscheinen sollen. „Wenn wir sagen, überall verfügbar oder nicht exklusiv, wollen wir die absolut beste Version von Call of Duty für jeden Spieler auf jeder dieser Plattformen machen“, so seine Worte.
Und weiter: „Wenn du zum Beispiel ein Minecraft-Spieler auf der PlayStation bist, hast du nicht das Gefühl, dass du die schlechtere Version von Minecraft oder Minecraft Dungeons oder Legends hast, die bei der Veröffentlichung herauskommt.“
„Call of Duty“ generiert auf den PlayStation-Konsolen riesige Umsätze, die sich Microsoft wohl nicht entgehen lassen möchte. Angeblich verfügt PlayStation über einen Marktanteil von 70 Prozent. Dennoch ist die Frage offen, ob mögliche Spinoffs, die auf der Marke basieren, aber nicht so heißen, ebenfalls ein Teil des Vertrages wären.
Weitere Meldungen zum Thema:
- Phil Spencer: Xbox würde auch ohne Activision Blizzard weiterbestehen
- Activision Blizzard: Sony von Bobby Kotick der Sabotage beschuldigt
Wann die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft abgeschlossen wird, ist weiterhin offen. Microsoft geht davon aus, dass der Publisher – und damit Marken wie „Overwatch“, „Diablo“, „World of Warcaft“ und „Crash Bandicoot“ – in diesem Jahr in den Besitz des Unternehmens wandern wird.
Weitere Meldungen zu Microsoft, Phil Spencer.
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Kommentare
Puhbaron
02. März 2023 um 04:29 Uhr@SerkanTer Bisher steht keine der Behörden auf rechtlichen festem Boden. Vor’m Gericht würden die alle verlieren, okay die FTC ist’s ja auch gewohnt.
User666
02. März 2023 um 06:00 UhrIch bin auch froh wenn der Deal endlich durch ist. Dann ist ruhe
Mr.x1987
02. März 2023 um 06:15 UhrWow wir haben hohen Besuch, Microsoft’s Staranwälte hier am Start.
SerkanTer
02. März 2023 um 06:16 Uhr@KoA du liegst absolut falsch 🙂
Ich habe hier einen Ausschnitt aus dem Equity Bericht in diesem schrieben mehrere UK Anwälte (die mit der Sache vertraut sind), dass eine Genehmigung der Kartellämter EC und China bald verkündet werden wird . Sobald EU den Deal durchwinkt, hat die CMA keine andere Chance, als es durchzuwingen. Zumal Microsoft einen 10 Jahresdeal mit allen Activision/Blizzard Titel vorschlagen kann (vorher war es nur auf CoD bezogen). hier ist der ausschnitt:
One lawyer following the case noted that the EC accepted similar remedies last year in Meta’s acquisition of Kustomer. This lawyer also expects way more opposition from the CMA, who left the door „barely open“.
– A second Brussels-based lawyer believes that the remedies offered by MS will be enough for the EC, noting that the timeline of the EU investigation is almost in step with the CMA: „The CMA is looking at a theory of harm that the EC has already dismissed so there are some differences on the substance, but I would be surprised if the final decisions are fundamentally inconsistent“.
– It looks like the EC is only worried about competition being reduced in the markets for the distribution of console/PC games and PC operating systems (nothing about cloud gaming, then).
– The same second lawyer dismisses the concerns regarding COD because recent acquisitions in the audio-visual sector like the 21st Century Fox didn’t focused on single money-spinning franchises.
– The second lawyer also says that MS is offering provisions ensuring that Sony gets the game at a discount of the Microsoft price and any new version of the game at the same time as MS.
– Google raised concerns again about the merger creating a very Windows centric environment and developers having to write for Windows. This lawyer believes that the EC has already decided that this concern doesn’t make sense.
– A third lawyer believes that the EC identified several competition concerns and fails to see how opening COD to more partners will solve other issues.
– It looks like MS/ABK will propose (to the EC and likely the CMA) an official package that will compromise the offer of a ten-year license for all ABK games. This remedy will be marked tested (as usual) and they expect the acceptance of the majority of the market with one or two exceptions that shouldn’t be enough to block the deal, that would go forward with a conditional clearance.
The CMA is still the final boss, but it’s starting to sound that the EC and China are going to approve the deal. It’s also interesting that the EC maybe is not worried about cloud gaming.
Ich kann dir ebenfalls mitteilen, dass Sony gerade bei der FTC ganz böse Verloren hat…. Sie müssen alle Dokumente der letzten Jahren an Microsoft übergeben und Microsoft kann dahingehend Argumente für sich herauspicken. Sony ist mit der Belästigungs klage gescheitert 🙂
http://www.fosspatents.com/2023/03/defeat-for-sony-as-ftc-judge-largely.html?m=1
Also ich gehe definitiv von einer Genehmigung (wie es vom Anwalr beschrieben wurde) von dem chinesischen sowie europäischen Kartellämtern aus. CMA und FTC werden diesem folgen. Und komm mir jetzt nicht damit, das die CMA angeblich verhaltensbezogene Maßnahmen nicht anerkennt. sobald die EU Kartellämtern den Deal durchwinken kann die CMA nur zustimmen 😉
WAR
02. März 2023 um 06:48 UhrRuhe ist wenn der Monopolist an die Leine gelegt wird man sollte MS als das bewerten was sie sind und an dem was der Konzern schon getan hat.
Zwischen den Fans wird es auch keine Ruhe geben ganz im Gegenteil.
KoA
02. März 2023 um 08:03 Uhr@ Puhbaron:
„Ein Jahrzehnt sollte für jeden großen Publisher völlig ausreichen, um einen Shooter zu etablieren.“
Dass behauptest Du hier ernsthaft, nachdem über ein Jahrzehnt für ein Unternehmen wie MS offensichtlich nicht gereicht hat, um selbst etwas vergleichbares aufzuziehen, und sich deswegen genötigt sieht,, für so etwas Unsummen auf den Tisch zu legen? Ganz zu schweigen, von Microsofts Versagen, beim eigenständigem Aufbau ganz normaler Studios. 😀
„Abgesehen davon wird danach einfach neu verhandelt. Das Problem ist damit nicht mehr existent,“
Nachdem Microsoft mit dem AB-Deal Tatsachen geschaffen hat? Das glaubst Du doch wohl selbst nicht, oder etwa doch? 🙂
Magatama
02. März 2023 um 11:57 Uhr@ Gecko
Du musst die Beiträge schon auch richtig lesen. PS4E hat geschrieben, WENN der MS-Deal durchgeht, DANN sollte Sony zurückschlagen. Ich denke aber nicht, dass sie das dann tun werden. Sony hat sich bisher nicht kirre machen lassen. Die haben einen anderen Plan als MS, den verfolgen sie konsequent.
Phil Sp hassendes Hermelin
02. März 2023 um 13:04 Uhr@Acid187
Starfield wurde 2013 als Marke registriert. Wurde 2018 auf der E3 angekündigt. Playstation wurde nie explizit erwähnt. Jedoch bestätigte Peter Hines das Exklusivität nie in Betracht bezogen wurde, dies änderte sich aber als Bethesda von Microsoft aufgekauft wurde. Er entschuldigte sich sogar weil es nicht mehr auf PS5 erscheint und hatte Verständnis das PS5 Spieler „angry“ sein könnten.
Ab 8:25
https://www.youtube.com/watch?v=ebNlaSEfc5w
Phil Sp hassendes Hermelin
02. März 2023 um 13:10 Uhr(Probiers nochmal, links scheinen hier nicht zu funzen)
@Acid187
Starfield wurde 2013 als Marke registriert. Wurde 2018 auf der E3 angekündigt. Playstation wurde nie explizit erwähnt. Jedoch bestätigte Peter Hines das Exklusivität nie in Betracht bezogen wurde, dies änderte sich aber als Bethesda von Microsoft aufgekauft wurde. Er entschuldigte sich sogar weil es nicht mehr auf PS5 erscheint und hatte Verständnis das PS5 Spieler „angry“ sein könnten.
Ab 8:25
youtube.com/watch?v=ebNlaSEfc5w
Wurde also nie explizit angekündigt, man kann nach Peter Hines Äusserungen aber sicher davon ausgehen das es sich ine Entwicklung für PS5 befand.
Phil Sp hassendes Hermelin
02. März 2023 um 13:35 UhrWenn man es ganz genau nimmt dann wurde es nie offiziell für PS5 angekündigt. @Acid187