„Resident Evil“ ist im Jahr 2023 so allgegenwärtig wie schon lange nicht mehr. Erst vor wenigen Wochen veröffentlichte Capcom im Zuge des Launches der PlayStation VR2 eine kostenlose Erweiterung, um den jüngsten Serienteil „Resident Evil: Village“ in VR spielbar zu machen. In den Jahren zuvor veröffentlichte man u.a. Neuauflagen der ersten drei Serienteile und erhielt dafür sowohl von der Presse als auch der Community enorm positives Feedback.
„Resident Evil 4“ allerdings stellte das Team vor besondere Herausforderungen. Das Original war eine Art Neuanfang für die gesamte Serie: Weg vom methodischen Survival-Horror, hin zu einem actionreicheren Panik-Grusel. „Resident Evil 4“ gilt als Meilenstein des Genres und auch der Serie.
Das am 24. März 2023 für PC und Konsolen erscheinende „Resident Evil 4 Remake“ gehört daher zu den am sehnlichsten erwarteten Neuerscheinungen des noch jungen Kalenderjahres. Zu Recht, wie sich im ausführlichen Test herausstellt.
Schön und ganz schön gruselig
Aber von vorne: „Resident Evil 4 Remake“ ist ein Third-Person-Actionspiel, in dem ihr Spezialagent Leon S. Kennedy kontrolliert. Den kennen einige vielleicht noch als Polizisten aus dem zweiten Serienteil. Inzwischen ist der ehemalige Cop allerdings bei der Division of Security Operations gelandet und kämpft dort gegen den Bio-Terrorismus.
Im Intro erfahrt ihr ein wenig über die Hintergründe und Leon betont hier auch, wie hart diese Zeiten für ihn waren und sind. In „Resident Evil 4“ verschlägt es ihn auf der Suche nach Präsidententochter Ashley Graham ins spanische Hinterland. Das Mädchen wurde von der Los-Illuminados-Sekte entführt. Die Rettung von „Baby Eagle“ ist das zentrale Motiv im Spiel und im Verlauf werden Leon und Ashley auch gemeinsam den Gefahren der Spielwelt trotzen.
Diese begegnen euch in „Resident Evil 4 Remake“ etwa durch die vom Las-Plagas-Parasiten vereinnahmten, fanatischen Dorfbewohnern oder auch Sektenmitgliedern. Und natürlich dürfen auch dicke Brocken wie El Gigante oder der Kettensägen-Typ nicht fehlen.
Wichtig: Auch wenn es im „Remake“ keine Quick-Time-Events und damit etwa kein Button-Mashing mehr gibt, müsst ihr doch immer wieder schnelle Reaktionen beweisen, um etwa im rechten Moment Attacken zu kontern.
Technisch macht die hier getestete PS5-Version im Vergleich zum Original natürlich einen gewaltigen Sprung nach vorne. Als wir zu Beginn des Spiels einige finstere Häuser mit der Taschenlampe in der Hand durchforsten und dabei neben blutigen Leichenteilen auch die dazu passenden Werkzeuge entdecken, läuft es uns eiskalt den Rücken herunter.
Gerade die Passagen in völliger Dunkelheit sind extrem atmosphärisch und spielen in Verbindung mit dem 3D-Sound geschickt mit einem ständigen Gefühl der Bedrohung und Anspannung. Die über 15 Jahre alte Formel des virtuellen Grusels funktioniert viele Jahre später noch ausgezeichnet und sorgt für einen konstant hohen Puls im Verlauf der insgesamt 16 Kapitel.
Auch in Bezug auf die Effekte wartet das „Remake“ mit optischen Verbesserungen auf: Gerade das Mutieren der vom Las-Plagas-Parasiten befallenen Dorfbewohner sieht herrlich ekelhaft aus und weckt Erinnerungen an John Carpenters „Ding aus einer anderen Welt“. Die optische Wucht der gewaltigen Bosskämpfe reicht zwar nicht ganz an „God of War: Ragnarok“ heran, ist aber dennoch mehr als bemerkenswert.
Kleinere Abzüge gibt es lediglich für die wenigen Unsauberkeiten. Im Test flogen beispielsweise Kistenteile merkwürdig durch die Luft und auch die Darstellung von Haar oder Gras sah mitunter nicht hundertprozentig aus.
Kämpft sich besser
Auch wenn „Resident Evil 4″ seinerzeit das schnellste und actionsreichste Spiel der Serie war, hatte es dennoch seine Limitierungen – etwa, dass ihr nicht gleichzeitig laufen und schießen konntet. Capcom passt das Spielprinzip an moderne Standards an: Leon bewegt sich deshalb deutlich schneller, kann im Sprint nachladen und schießen. Die Steuerung ist dabei angenehm flott.
Einige Einschränken gibt es dennoch: Beispielsweise könnt ihr Angriffen nicht wie in anderen Actionspielen direkt ausweichen. Stattdessen könnt ihr sie kontextsensitiv und timing-basiert blockieren und so herrlich harte Sequenzen aktivieren.
Das System funktioniert gut, sorgt aber auch dafür, dass ihr ungewohnt bewegungsfreudig mit Leon agieren müsst. Gerade in stressigen Momenten macht es nämlich oft mehr Sinn, einfach an Feinden vorbei zu spurten oder die Flucht zu ergreifen. In Resident Evil 4“ habt ihr es häufig mit mehr als einem Gegner zu tun. Dadurch ist die so genannte „Crowd-Control“ enorm wichtig. Granaten oder auch Schüsse mit der Schrotflinte schleudern oft gleich mehrere Kontrahenten zu Boden und eröffnen so Zeitfenster für weitere Angriffe.
Auf kurze Distanz bietet das „Resident Evil 4 Remake“ nun gleich mehrere Optionen: Seid ihr unbeobachtet, könnt ihr unachtsame Zombie-Dorfbewohner hinterrücks mit dem Messer meucheln. Derartige Attacken ohne Schneidewerkzeug sind allerdings nicht möglich. Ein Stealth-Spiel ist „Resident Evil 4“ dadurch aber noch lange nicht. Anschleichen ist eher eine gut gemeinte Alternative, bevor das nächste Mal die Hölle losbricht.
Aufgrund der gelegentlichen Munitionsknappheit besitzt das Messer ohnehin eine prominente Position im Kampfgeschehen. Die Klinge nimmt bei häufigem Einsatz Schaden, kann repariert oder auch aufgelevelt werden. Geratet ihr mal in die Fänge der Unholde, könnt ihr euch mit einem Messer befreien. Allerdings solltet ihr dabei immer wieder die Schadensanzeige im Auge behalten. Diese ist anfangs ein wenig nervig, bringt aber zugleich eine taktische Komponente ins Spiel. Denn auch wenn ihr im Verlauf immer wieder Messer entdeckt, so will jeder Einsatz gut überlegt sein.
Zudem eignet sich die Klinge ausgezeichnet zum Vorbereiten von Nahkampfattacken und dem damit verbundenen Betäuben von Gegnern. Für kurze Verschnaufpausen sorgen übrigens weiterhin eingestreute Rätsel, wie etwa das Suchen von Schlüsseln sowie kleinere Schalter-Puzzles. Diese fallen aber weitaus weniger komplex und ausschweifend als bei den Vorgängern aus.
Bewährtes neu aufbereitet
Abseits der Kämpfe passt Capcom sowohl das Storytelling und die Darstellung der Charaktere als auch das Leveldesign dezent an. Viele Gebiete wurden vorsichtig erweitert, um so beispielsweise zusätzliche Extras auszulegen und Spieler verstärkt zum Erforschen der Umgebung zu motivieren.
Diese Ergänzung fallen aber in keiner Weise negativ auf, sondern wurden mit viel Fingerspitzengefühl ergänzt. Andere Gameplay-Elemente wie etwa die Escort-Passagen mit Ashley wurden entschlackt. Bei Angriffen segnet sie jetzt nicht mehr das Zeitliche, sondern geht nur zu Boden. Ein Neustart ist also nicht mehr notwendig. Den gibt es lediglich, wenn ihr euch zu weit von ihr entfernt oder die Angreifer sie wegtragen.
Beim legendären „Resident Evil 4“-Händler kauft ihr weiterhin Waffen und Upgrades. Neu dabei sind aber auch Nebenaufträge. Diese sind allerdings eher Arbeitsbeschaffungsmaßnamen und warten leider nicht mit zusätzlichen Geschichten auf. Stattdessen geht es meist um das Sammeln bestimmter Objekte oder das Erledigen von Gegnern. Insgesamt fährt „Resident Evil 4 Remake“ mit allerlei Bonusaufgaben und Herausforderungen sehr viel Content für „Completionists“ inklusive New Game Plus auf.
Kommentare
Doppeldenker86
17. März 2023 um 15:59 UhrZum Glück habe ich es damals 2005 nur so nebenbei gezockt und schon das aller meiste aus dem Spiel vergessen. Vor dem 4er Remake zocke ich noch als Einstimmung das 2er Remake.
Nanashi
17. März 2023 um 16:11 UhrHab das Original damals geliebt und regelrecht verschlungen. Zwar ziemlich anders, als die Vorgänger, aber was für ein Brett in Punkto Spannung und Atmosphäre. War dann über das PS4-Remaster regelrecht schockiert, wie schlecht es dann doch gealtert ist. Bin daher über das Remake wirklich sehr gespannt, gerade weil die beiden vorherigen Remakes auch schon großartig waren.
SeniorRicketts
17. März 2023 um 16:15 UhrWhaddya buyin?
This
Tulpe
17. März 2023 um 16:38 UhrIch zocks erst mal schön auf easy durch,alles anschaun und genießen, hoffe es sind dann keine Abschnitte herausgeschnitten auf easy. Und dann schön im NG+ auf normal durch. Freu mich drauf.
Misko2002
17. März 2023 um 16:43 UhrIch spiel es zum ersten Mal…und wie ich mich freue!!!! RE2 das Remake, Resi 7, Resi 8 habe ich geliebt….umso mehr freue ich mich auf diesen Teil!!!
Thraexz81
17. März 2023 um 17:18 UhrJa ja. Erst sind wieder alle gehyped und dann wird wieder zerrissen.
Gurkengamer
17. März 2023 um 17:23 UhrAlso die bereits geleakte Trophäen Liste hat es ganz schön in sich :O wird ne harte platin. hardcore s rank, kein Kraut, kein Händler besuch usw…
logan1509
17. März 2023 um 17:47 UhrDas Remake vom 2. Teil wird wohl trotzdem mein Favorit bleiben, alleine schon wegen des doch realistischeren „Zerlegen“ der Zombies.
Tarorist
17. März 2023 um 17:57 UhrFür mich schon immer der beste Teil der Reihe gewesen.
Bin sehr gespannt selbst ins Remake einzutauchen.
Kratos88
17. März 2023 um 18:17 UhrFand die Demo jetzt nicht so gut.
Aber das eigentliche Spiel wird schon besser sein.
Plastik Gitarre
17. März 2023 um 18:38 Uhrwollte es eigentlich auslassen. ign video review 10 von 10 und mit masterpiece betitelt macht mich einfach zu neugierig. und ja das spiel war wirklich damals wegweisend. schon 18 jahre her da war ich zarte 30. hihi.
feabhra
17. März 2023 um 18:38 UhrDas Original habe ich eher in langweiliger Erinnerung. Da war nichts Gruseliges dran. Eher so ein blöder Hektik Shooter. Und das hier scheint ähnlich zu sein…….Call of Zombie Wumm….lach
MR.B
17. März 2023 um 20:16 UhrHabe ja nie verstanden, was man gegen Quick-Time-Events, Ashley und beim Zielen nicht laufen zu können, hatte…naja…damit sollten dann jetzt auch die letzten Nörgler zufriedengestellt werden. Oder auch nicht xD Ich freu mich. Ist vorbestellt! Qualität wird belohnt!
moody_hank
17. März 2023 um 20:33 UhrMotion Sickness Settings bei einem Flat-Spiel. WTF?
Ich habe in der Demo mal ein paar Einstellungen ausprobiert. ZB volles Sichtfeld. Aber trotzdem wird mir etwas unwohl. Ich bin da zugegebenermaßen recht empfindlich. Aber sowas hatte ich bisher nur bei VR-Titeln.
So richtig Spaß macht das nicht. Mich stört vor allem, dass die Lauf- und gerade Gehgeschwindigkeit schwankt. Vermutlich sollte es realistischer wirken, hier schrittweise zu beschleunigen und abzubremsen. Aber es ist echt ungeil. Weiß nicht, die Demo lässt mich kalt. Hab sie 2x gestartet und 0x durchgespielt.
Dodger
17. März 2023 um 20:39 UhrIch habe gerade die Demo gespielt und weiß jetzt was ich will. Ein Remake von Code Veronica.
Hab das Original DayOne auf dem Game Cube gezockt und war von jedem Aspekt begeistert. Aber 18 Jahre später lockt mich dieses Dauergeballer gegen unzählige Gegner einfach nicht mehr hinter Ofen vor. Keine Frage, der kurze Abschnitt spielt sich gut, es wurde sinnvoll angepasst und modernisiert, aber restlos überzeugt hat es mich nicht.
Aufgrund der vielen Top-Wertung hatte ich kurz geschwankt, werde aber warten. Zum Einen bis der VR Modus verfügbar ist und zum Anderen bis es günstiger ist.
ResiEvil90
17. März 2023 um 20:56 UhrDas wird so geil!
Natürlich längst vorbestellt 🙂
iceman8899
17. März 2023 um 21:04 UhrLeider auch nur ein weiteres RE warte da lieber auf SH
Tiger williams
17. März 2023 um 21:57 Uhr9.0 Liebes Play 3 Team ? Ihr Meint wohl 10. !
Satchfreak
18. März 2023 um 02:03 UhrWas ist denn jetzt der angekündigte VR Inhalt? Gibt’s dazu schon Infos?
Mr. Spock
18. März 2023 um 09:25 UhrSchade, dass das Spiel nicht komplett ist. Ich habe gelesen, dass die Ada Missionen fehlen.
Dodger
18. März 2023 um 11:16 UhrDie Ada Missionen fehlen? Wenn das korrekt ist, dann ist es noch ein Grund mehr mit dem Kauf zu warten.
xjohndoex86
18. März 2023 um 12:07 UhrDas wäre jetzt auch noch meine Frage gewesen, ob auch alle Modi mit an Board sind? Tja… Wird dann hoffentlich noch nachgereicht.
questmaster
18. März 2023 um 12:17 UhrSo habe heute auch zugeschlagen. Bei den Wertungen konnte ich nicht widerstehen. Hatte RE4. auf dem R. Knecht mit Mods gezockt aber nur 32 zoll Monitor. Jetzt schön mit der PS5 auf der Couch sitzen/Lümmeln, die große Glotze an und schick.
SeniorRicketts
18. März 2023 um 15:55 Uhr@logan
Ist hier genau gleich nur das sich der kopf nicht spaltet und msn kann den Ganados ganze stücke rausschießen
SeniorRicketts
18. März 2023 um 16:02 UhrUnd die Gegner sind keine Zombies wie sie hier im artikel genannt werden
Luve Raw
18. März 2023 um 18:21 UhrEigentlich hab ich mir geschworen keine Spiele mehr zum Release zu kaufen aber hier werd ich schwach
Hab mir damals die US Version auf dem gamecube importieren lasse um die Bonus Inhalte zu zocken xD