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PS5: US-Senatorin will Sonys "98-Prozent-Monopol" bekämpfen

Eine US-Senatorin beklagt sich über die Dominanz von Sony auf dem japanischen Markt und fordert Maßnahmen, die gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen. Nintendo wurde in ihrer Rechnung nicht berücksichtigt.

PS5: US-Senatorin will Sonys „98-Prozent-Monopol“ bekämpfen

Nachdem Microsoft und Activision vor einigen Wochen behaupteten, dass Sony auf dem Konsolenmarkt einen Marktanteil von 70 bis 80 Prozent hat, geht eine US-Senatorin noch einen Schritt weiter.

Der Demokratin Maria Cantwell (Vertreterin des Bundesstaates Washington) ist es offenbar ein Dorn im Auge, dass die Xbox aufgrund der Dominanz anderer Systeme in Japan einen untergeordneten Einfluss hat. Allerdings sorgten ihre Aussagen bei den meisten Branchenkennern eher für Stirnrunzeln.

Monopol von 98 Prozent

Während einer Anhörung des Finanzausschusses des Senats zum Thema „The President’s 2023 Trade Policy Agenda“ sprach Cantwell davon, dass Sony in Japan bezogen auf den High-End-Spielemarkt einen Anteil von 98 Prozent hat.

„Mir wurde gesagt, dass Sony ein Monopol von 98 Prozent des High-End-Spielemarktes kontrolliert. Und dennoch hat die japanische Regierung Sony erlaubt, durch Exklusivverträge und Zahlungen an Spiele-Publisher ein eklatantes wettbewerbswidriges Verhalten an den Tag zu legen und Spiele zu etablieren, die zu den beliebtesten in Japan gehören“, so Cantwell.

Bei ihrer Aussage ignoriert die US-Senatorin zunächst einmal die Tatsache, dass nicht Sony mit der PlayStation den japanischen Markt dominiert, sondern Nintendo mit der Switch, auch wenn sie diese offenbar nicht zu den High-End-Spielerfahrungen zählt.

Switch auf dem japanischen Markt auf Platz 1

Der Spielemarkt ist recht komplex und die Marktanteile eines Videospielunternehmens beziehen sich nicht nur auf die reinen Konsolenverkäufe. Allerdings geben diese einen Hinweis darauf, wie erfolgreich eine Plattform ist. Den jüngsten Charts aus Japan zufolge kommt die PS5 demnach auf 3,16 Millionen Verkäufe, während die Xbox Series S und Xbox Series X zusammen seit ihrem Launch in Japan 433.500 Abnehmer fanden. Bezogen auf die Konsolenverkäufe wäre der Marktanteil der PS5 in diesem Fall bei 88 Prozent.

Ein gänzlich anderes Bild zeigt sich, wenn die Switch hinzugezogen wird. Sie kommt über alle Modelle hinweg in Japan auf mehr als 28,5 Millionen Verkäufe. Bei einem Vergleich der drei Konsolenplattformen dominiert die Switch mit einem Anteil von 89 Prozent, gefolgt von der PS5 mit zehn Prozent und der Xbox Series X/S mit nur einem Prozent. Dieser Vergleich hinkt allerdings ein wenig, da die Switch mehrere Jahre vor den Konsolen der aktuellen Generation auf den Markt kam.

Bemerkenswert ist es auch, dass die Spiele-Charts in Japan wöchentlich fast ausschließlich von Switch-Spielen bevölkert werden. Zuletzt konnte sich mit „Hogwarts Legeacy“ nur ein PS5-Titel in die Top 10 hocharbeiten. Der Titel landete auf Rang 7.

Senatorin möchte gleiche Wettbewerbsbedingungen

Doch auch wenn die US-Senatorin den japanischen Videospielmarkt gar nicht zu kennen scheint und ebenfalls PC- sowie Mobile-Systeme ignoriert, in denen Microsoft künftig stärker vertreten sein möchte, fordert sie Maßnahmen, die gegen Sony in die Wege geleitet werden.

Zunächst beschuldigte sie die japanische Federal Trade Commission, dieses „ausschließende Verhalten“ nicht zu untersuchen, und konfrontierte im Anschluss die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai mit den folgenden Worten: „Was können wir Ihrer Meinung nach tun, um diese Probleme anzugehen und gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen?“

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Tai antwortete, dass es zwar Gespräche zwischen den Regierungen der USA und Japans über die digitale Wirtschaft gebe, aber: „Das ist neu für mich, aber lassen Sie mich das zurücknehmen und ich bin gerne bereit, mit Ihnen und Ihrem Team in dieser Sache weiterzuarbeiten“.

Während die angebliche 98-prozentige Marktmacht von Sony in Japan sehr sorgfältig ausgewählt wurde, um eine überragende Dominanz von Sony zu konstruieren, sind „Exklusivverträge und Zahlungen an Spiele-Publisher“, wie sie von Cantwell kritisiert wurden, eine gängige Geschäftspraktik in der Spieleindustrie. Auch Microsoft, Epic Games und viele andere Unternehmen gehen derartige Verträge ein.

In Bezug auf tatsächliche Monopole weist Kotaku übrigens auf einen anderen Fakt hin. So schreibt die Publikation: „Und wenn sie über Monopole sprechen will, zeigen die neuesten Steam-Statistiken für den PC, dass 96 Prozent der installierten Basis der Plattform Windows verwendet.“ Windows ist das seit Jahrzehnten dominierende Betriebssystem von Microsoft.


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Auch in der Videospielindustrie arbeitet sich Microsoft mit allerlei Übernamen nach oben: Nachdem der Xbox-Hersteller zahlreiche einzelne Studios und mit Bethesda ein ganzes Studiopaket samt der dazugehörigen Marken in den eigenen Besitz brachte, könnte die Übernahme von Activision Blizzard die Amerikaner hinsichtlich der Videospieleinnahmen auf eine Stufe mit Sony bringen.

Analysten gehen aber nicht davon aus, dass die Konsolenverkäufe davon signifikant beeinflusst werden. Ohnehin schwebt Microsoft eine Zukunft vor, in der über die Cloud Milliarden Spieler angesprochen werden, die mit dem Xbox Game Pass ein Abo abschließen.

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Kommentare

binkurzafk

binkurzafk

27. März 2023 um 15:10 Uhr
KonsoleroGuy

KonsoleroGuy

27. März 2023 um 15:28 Uhr
News-Kommentator

News-Kommentator

27. März 2023 um 17:56 Uhr
proevoirer

proevoirer

27. März 2023 um 22:07 Uhr
Krawallier

Krawallier

27. März 2023 um 23:16 Uhr
Krawallier

Krawallier

27. März 2023 um 23:38 Uhr
Playstationfreak76

Playstationfreak76

28. März 2023 um 15:07 Uhr
naughtydog

naughtydog

29. März 2023 um 08:05 Uhr