Im Jahr 2006 kündigte der Publisher Sega ein Rollenspiel auf Basis der beliebten „Aliens“-Marke an, das sich zwischenzeitlich unter dem Namen „Aliens: Crucible“ bei Obsidian Entertainment in Entwicklung befand und 2009 endgültig eingestellt wurde.
In diversen Tweets sprach Obsidians Game-Designer Josh Sawyer sowohl über die Entwicklung als auch das Scheitern des „Aliens“-Rollenspiels. Laut Sawyer war das Scheitern vor allem auf die Tatsache zurückzuführen, dass bei Obsidian Entertainment seinerzeit darauf verzichtet wurde, einen Director für einen neuen Titel einzusetzen.
Zur damaligen Zeit vertraten die Entwickler des Studios nämlich den Standpunkt, dass es dem kreativen Prozess schaden würde, einer Führungskraft die volle Kontrolle über die kreativen Entscheidungen zu übertragen. Allerdings stellte man durch das Scheitern von „Aliens: Crucible“ schnell fest, dass die Entwicklung eines Spiels mit einem eingesetzten Director deutlich strukturierter ausfällt.
Aus diesen Erfahrungen resultierte, dass sowohl das „Aliens“-Rollenspiel als auch „Alpha Protocol“ nachträglich mit einem Game-Director versehen wurden.
Alpha Protocol führte zum Aus von Aliens: Crucible
Da „Aliens: Crucible“ größtenteils ohne einen Game-Director entwickelt wurde, machte das Projekt mit den Jahren nur wenige Fortschritte. „Der Fortschritt des Spiels war sehr langsam, besonders wenn es darum ging, brauchbare Spiellevel zu erstellen“, so Sawyer weiter. „Wir hatten damals ein weiteres Spiel mit Sega in der Entwicklung: Alpha Protocol. Sega hat Aliens (meiner Meinung nach verständlicherweise) zugunsten von Alpha Protocol zurückgestellt.“
„Es waren viele coole Ideen in Arbeit“, ergänzte der Game-Designer. „Die wichtigste Lektion, die ich aus der Erfahrung gelernt habe, ist, dass man ohne spielbare Level nicht viel von einem Spiel hat (es gibt natürlich Ausnahmen).“ Abschließend ging Sawyer kurz auf den 2021 veröffentlichten Coop-Shooter „Aliens: Fireteam Elite“ ein, der laut dem Obsidian-Veteranen mit einem ähnlichen Setup aufwartete.
„Ich war froh, Aliens: Fireteam Elite zu spielen, weil das gesamte Setup ähnlich war“, erklärte er. „Ein kleines Team, Third-Person, mit Schwerpunkt auf Deployables und Support-Aktionen. Damit endeten die Gemeinsamkeiten, aber es war schön zu sehen, dass die Idee in der Praxis tatsächlich Spaß machen konnte.“
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Abschließend stellte Sawyer bisher unveröffentlichte Artworks zu „Aliens: Crucible“ bereit. Das Rollenspiel sollte laut den damaligen Planungen für den PC, die PlayStation 3 und die Xbox 360 erscheinen.
I got to work on an Aliens RPG for SEGA from 2006-2009. Obsidian didn’t have directors at that time, just leads who were all considered peers. It resulted in a lot of dysfunction when the leads didn’t agree on how to do something. https://t.co/Zz6jRqYkD7 pic.twitter.com/JoxW5V3424
— Josh Sawyer (@jesawyer) April 16, 2023
I was happy to play Aliens: Fireteam Elite because the overall setup was similar: small team, 3rd person, with an emphasis on deployables and support actions. The similarities ended there, but it was nice to see the idea could actually be fun in practice. RIP, squad. pic.twitter.com/zmVWsX0RKu
— Josh Sawyer (@jesawyer) April 16, 2023
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Kommentare
Horst
18. April 2023 um 09:49 UhrNaja, Alpha Protocol war ja anscheinend auch nicht so der Bringer, wenn ich mich richtig erinnere… Pillars of Eternity und The Outer Worlds waren tolle Spiele, aber ansonsten bietet Obsidian die letzten Jahre nicht viel geniales, was sehr schade ist…
Nanashi
18. April 2023 um 09:50 UhrDem Spiel trauere ich heute noch hinterher. Wenn das wiederbelebt werden würde wäre mir das lieber, als so ein Strategie-Spiel