Kürzlich sorgte das US-amerikanische Entwicklerstudio Blizzard Entertainment mit einem Patent für Gesprächsstoff. Beschrieben wurde eine Technologie zur Erzeugung von 2D-Bildern, bei der auf eine künstliche Intelligenz beziehungsweise maschinelles Lernen gesetzt wird.
Schnell wurde das besagte Patent natürlich mit den aktuellen Projekten von Blizzard Entertainment wie beispielsweise „Diablo 4“ in Verbindung gebracht. Doch damit nicht genug: Gleichzeitig äußerten Spielerinnen und Spieler die Befürchtung, dass Blizzard Entertainment bei der Erstellung von Assets in Spielen wie „Diablo 4“ den leichten Weg gehen und auf Grafiken setzen könnte, die von einer künstlichen Intelligenz erschaffen werden.
Um dahingehend erst gar keine Gerüchte aufkommen zu lassen, meldete sich mit Mike Ybarra niemand geringeres als der Präsident von Blizzard Entertainment zu Wort und wies darauf hin, dass das eingangs erwähnte Patent schlichtweg aus dem Kontext gerissen wurde.
Bizzard setzt auf hohe künstlerische Standards
Weiter versprach Ybarra, dass Blizzard Entertainment bei der Entwicklung von Spielen hohe künstlerische Standards verfolgt und sich bei der Gestaltung von Assets und Grafiken nicht auf KI-Technologien verlässt. „Blizzard wird sich immer bemühen, die Blizzard-Qualität aufrechtzuerhalten. Sie versuchen, die jüngsten KI-Fortschritte (generative KI) mit etwas völlig anderem in Verbindung zu bringen“, so Ybarra.
Und weiter: „Unser Ansatz bei Blizzard besteht darin, maschinelles Lernen und KI auf additive und empathische Weise einzusetzen und es unseren talentierten Teams zu ermöglichen, mehr Zeit für kreatives Denken und Aufgaben von höchster Qualität aufzuwenden.“ Etwas näher ins Detail ging Brendan Sewell, der Design-Manager hinter „Hearthstone“.
Demnach geht es im Patent von Blizzard Entertainment um eine Technologie, durch die eine KI den Stil eines Bildes aufgreift und auf Basis dessen unterschiedliche Texturen erstellt. Allerdings handelt es sich laut Sewell nicht um eine Hilfe, die auf Knopfdruck Grafiken oder Assets generiert, die anschließend nur via Copy & Paste in ein Spiel eingefügt werden müssen.
„Ich vermute, vieles davon hätte sich geklärt, wenn das Patent, um das es in dem Artikel ging, tatsächlich im Artikel verlinkt wäre. Das ist keine KI-Kunst“, ergänzte Sewell. „Die ethischen Überlegungen dazu sind ungefähr die gleichen wie die Ethik eines Photoshop-Filters. Es ist ein Werkzeug, um Zeit beim Erstellen von Texturvarianten zu sparen.“
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Somit muss nicht befürchtet werden, dass in „Diablo 4“ auf Grafiken und Inhalte gesetzt wird, die einfach nur von einer KI entworfen und in das Spiel verfrachtet wurden. Das neue Action-Rollenspiel von Blizzard Entertainment wird am 6. Juni 2023 für den PC und die Konsolen veröffentlicht.
Blizzard will always strive to maintain Blizzard quality. You’re trying to associate recent AI advances (generative AI) to something completely unrelated. @brendensewell says it well here: https://t.co/FXA7WKz2XL. Our approach at Blizzard is to use machine learning and AI in ways… https://t.co/GljUqtkwEb
— Mike Ybarra (@Qwik) May 5, 2023
I suspect a lot of this would be cleared up had the patent the article was about actually been linked in the article. This isn’t AI art. The ethics considerations of this are about the same as the ethics of a photoshop filter. It’s a tool to save time creating variant textures. pic.twitter.com/jXd5lgXvsk
— Brenden Sewell (@BrendenSewell) May 4, 2023
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Kommentare
xjohndoex86
09. Mai 2023 um 12:32 UhrBei Assets und Texturen wäre es mir wurscht, so lange sie wertig sind. Nur nicht beim Level/Open World- und Artdesign an sich. Da möchte ich schon vollkommen eigene Kreativität sehen und nichts aus der Retorte.
naughtydog
09. Mai 2023 um 17:29 Uhr„bemühen“ ein interessantes Verb.
Djura
09. Mai 2023 um 19:17 UhrInvestoren scharren schon mit den Hufen, damit die KI in der Spieleentwicklung eingesetzt werden. Reduzierung der Personalkosten bei potentiell steigenden Umsätzen bedeutet mehr Rendite.
Rein hypothetisch betrachtet.