Nachdem die Embracer Group in den vergangenen Jahren auf Expansionskurs war und regelmäßig Entwicklerstudios sowie deren Marken übernahm, setzt das Unternehmen fortan auf Verschlankung.
In diesem Zuge hat die Embracer Group ein groß angelegtes Restrukturierungsprogramm angekündigt, das sich auf Kosteneinsparungen, Kapitalzuweisung, Effizienz und Konsolidierung konzentriert. Ebenfalls sind Entlassungen von Mitarbeitern, Studioschließungen oder -verkäufe sowie die Streichung oder Aussetzung von Spieleprojekten vorgesehen.
Das Umstrukturierungsprogramm soll bis März 2024 in mehreren Phasen laufen. Die erste Phase, die bereits begonnen hat, zielt in erster Linie auf Kosteneinsparungen in der gesamten Gruppe ab, während eine weitere Phase, die ebenfalls schon läuft, weitere Analysen vorsieht, um spezifische Maßnahmen festzulegen.
Die letzte Phase fokussiert sich auf die interne Konsolidierung, die weitere Nutzung von Ressourcen und die Steigerung der Synergien innerhalb der Embracer Group.
Die Maßnahmen werden unter anderem die folgenden Punkte umfassen:
- Matthew Karch wird zum vorläufigen Chief Operating Officer und Phil Rogers zum vorläufigen Chief Strategy Officer ernannt, um die Programmplanung und -umsetzung gemeinsam zu leiten.
- Senkung der allgemeinen Gemeinkosten, der Unternehmens-, Publisher- und Vertriebskosten sowie der allgemeinen Verwaltungskosten.
- Die Schließung von Studios und die Beendigung von Projekten, die noch nicht bekannt gegeben wurden und bei denen nur geringe Erträge zu erwarten sind.
- Schaffung eines umfassenderen, zentralisierten Prozesses für Investitionen in Spiele und Überprüfung des Projektfortschritts unter Beibehaltung der kreativen Freiheit.
- Konsolidierung von Unternehmen und Geschäftsbereichen, einschließlich der Überprüfung der operativen Konzernstrukturen.
- Verringerung der Investitionen in die externe Entwicklung und stärkere Konzentration auf die interne Entwicklung auf der Grundlage des eigenen oder kontrollierten geistigen Eigentums.
- Verstärkte externe Finanzierung von intern entwickelten Spielen mit großem Budget.
- Erneuter Fokus auf die Hauptgeschäftsfelder der Gruppe.
- Einführung eines zentralisierten und standardisierten, datengestützten und präziseren Ansatzes zur Spieleprognose.
Lars Wingefors äußert sich in einem offenen Brief
Der Embracer Group CEO Lars Wingefors meldete sich in einem offenen Brief zu den angekündigten Maßnahmen. Laut seiner Aussage wird das vorgestellte Programm dazu beitragen, das Unternehmen vom derzeitigen investitionsintensiven Modus in ein hochgradig Cashflow-generierendes Unternehmen zu verwandeln.
„Es wird uns in die Lage versetzen, der sich verschlechternden Wirtschafts- und Marktrealität als starkes Unternehmen zu begegnen. Und es wird unsere Priorisierung von Wachstum mit eingeworbenem Kapital grundlegend in Richtung Optimierung und Wachstum auf der Grundlage unserer eigenen Cashflows ändern. Das Programm wird unsere Nettoverschuldung deutlich senken“, so Wingefors.
Nach Abschluss des Programms möchte die Embracer Group in den kommenden Jahren im PC-/Konsolensegment ein Rentabilitätswachstum bei geringerem Geschäftsrisiko und mit höheren Margen erzielen. Dies wiederum werde die Möglichkeit bieten, „weiter zu wachsen und die hochwertigen Erlebnisse zu liefern, die unsere Spieler wirklich schätzen“.
Das komplette Statement des CEOs kann hier gelesen werden.
Weitere Meldungen zur Embracer Group:
- Gescheiterter Milliarden-Deal lässt den Aktienkurs einbrechen
- 234 Spiele sollen bis März 2026 erscheinen
Zuletzt musste die Embracer Group auch Rückschläge hinnehmen. Der finanzielle Erfolg von „Saints Row“ blieb unterhalb der Erwartungen, während „Dead Island 2“ den Unternehmensangaben zufolge hingegen einen guten Start hinlegte.
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Kommentare
Sunbro_Patze
13. Juni 2023 um 10:25 UhrHat man wohl zu viel eingekauft in letzter Zeit. Die können ja Tomb Raider und Co Squareenix zurück verkaufen, für den symbolischen Wert von einem Euro.
Horst
13. Juni 2023 um 10:28 UhrDie hässliche Welt des Business! Kaufen, kaufen, kaufen, ausdünnen, wegwerfen!
Kiki0815
13. Juni 2023 um 10:29 UhrMicrosoft richt den Braten schon 🙂 Die haben ja noch zu wenig Studios da werden weitere 30 Studios den Regulierungsbehörden auch schon wurscht sein 🙂
Echodeck
13. Juni 2023 um 10:32 UhrDas wird da noch ein Dickes Ende nehmen ist mir bis heute schleierhaft wo die überhaupt das Kapital für die Übernahmen her haben …..
Yamaterasu
13. Juni 2023 um 10:42 UhrErst alles einkaufen, jetzt alles kaputtsparen. Die haben doch Lack gesoffen.
ChraSsEalIeNKi
13. Juni 2023 um 10:47 UhrDie TombRaider Geschichte habe ich bis jetzt nicht richtig verstanden.
Crystal Dynamics, Eidos Montreal unter dem Dach vom Nordamerikanischen Square Enix für 300 Million, wo mehr als 50 Spiele IP’s unter anderem TombRaider den Besitzer wechseln !?!?!!
Wüsste gern welche Vorteile sich da für Square Enix ergeben haben.
darkbeater
13. Juni 2023 um 10:51 Uhr@ChraSsEalIeNKi weil vielleicht die Tomb Raider Marken nicht so viel Umsatz bringen und viele von den alten IPS werden nicht mal genutzt, die versauern im Keller.
Renello
13. Juni 2023 um 10:53 UhrIch rieche einen anderen Braten weit aus Fernost.
Square verkauft den Westen an Tencent. Square macht alles verbliebene aktuell PS Exklusiv.
Halte das alles für sehr gemauschelt und verdächtig.
Würde mich nicht wundern, wenn Square, Tencent und Sony unter einer Decke stecken und Sony sich so klammheimlich und günstig die westlichen Marken sichert.
ras
13. Juni 2023 um 10:56 Uhr„Wüsste gern welche Vorteile sich da für Square Enix ergeben haben.“
Geld sparen.
Darth_Banane567
13. Juni 2023 um 10:58 UhrTencent und Sony haben auch gleichzeitig in Fromsoftware investiert
Darth_Banane567
13. Juni 2023 um 10:59 Uhr@Renello
Crysis
13. Juni 2023 um 11:04 UhrDie können gerne die Tomb Raider Lizens an Sony verkaufen.
RatedR
13. Juni 2023 um 11:15 UhrAber hey, alles aufkaufen wollen xD
ChraSsEalIeNKi
13. Juni 2023 um 11:21 UhrGeld sparen also..
Deshalb verkauft man so günstig 2 Studios und diverse IP’s .. .
@darkbeater.. Ja aber selbst wenn die TombRaider Spiele jetzt nicht den finanziellen Erwartungen gerecht wurden, wird man doch nicht zu dem Preis die Studios veräußern. 300 Mio also dass, wird man schon als Gewinn für ein Tomb Raider Spiel einfahren denke ich..
ras
13. Juni 2023 um 11:24 UhrDu musst das im Ganzen sehen.
Sieh es mal so. Du hast 2 Autos. Verkauf das 1, dann sparst du auf langer Sicht Geld.
Kein Benzin etc.
Renello
13. Juni 2023 um 11:25 Uhr@Acid187
Hilf mir, was bedeutet das?
Benwick
13. Juni 2023 um 11:28 UhrTomb Raider wurde doch an Amazon weiterverkauft, wenn ich mich nicht irre!?
StoneyWoney
13. Juni 2023 um 11:39 Uhr@Benwick Das war, wenn ich mich nicht irre, bisher nur ein Gerücht.
Magatama
13. Juni 2023 um 11:45 Uhr„Die Schließung von Studios und die Beendigung von Projekten, die noch nicht bekannt gegeben wurden und bei denen nur geringe Erträge zu erwarten sind.“
Also das aus für neue, kreativere Projekte? Wäre fatal.
Außerdem wird dann Microsoft eh demnächst auftauchen und versuchen, die zu schlucken 🙂
Rikibu
13. Juni 2023 um 11:57 Uhraber das heißt ja auch, dass man quasi eine Kehrtwende in seinen Entscheidungen macht? Man gibt doch nicht Unsummen an Budget für Projektpitches raus, die im nachgang als nicht gewinnträchtig deklariert werden?
Dann ist doch vorher schon fragwürdig entschieden worden?
Vielleicht ist aber auch der Holzhammerexpansionsweg das eigentliche Problem
Hiei
13. Juni 2023 um 12:01 UhrEmbracer kann auch bloß wahllos einkaufen. Wirkliche absolute Toptitel und Must Haves sind bei denen bis jetzt Mangelware.
Barlow
13. Juni 2023 um 12:09 Uhr„Außerdem wird dann Microsoft eh demnächst auftauchen und versuchen, die zu schlucken “
Pff Anfänger.. die haben das schon alles unter’m Tisch abgewickelt und warten nur noch draus, es öffentlich zu machen.
Laut CD/Eidos zumindest soll alles beim alten bleiben.
Kann mir vorstellen, das es Aspyr & Co. treffen könnte.
ChraSsEalIeNKi
13. Juni 2023 um 12:33 UhrIch verstehe jetzt was du mir sparen meinst,
@ras. Man verkleinert sich schrumpft etwas und so, gecheckt. Vielleicht habe ich meine Frage auch nicht richtig gestellt, denn genauer formuliert, hätte man nicht für eine wesentlich größere Summe verkaufen können? Warum verzichtet man“wenn es denn so ist“ drauf? Evtl. Sind die 300 Mio ja angemessen.. Bin ja kein WirtschaftsPachter 😉
Eloy29
13. Juni 2023 um 12:58 UhrDas nächste Tomb Raider da ist Amazon der Publisher, das ist die Wahrheit und kein Gerücht.
Puhbaron
13. Juni 2023 um 13:02 Uhr@Renello Tencent und Sony machen gemeinsame Sache ? Also die Japaner und Chinesen, die sich absolut hassen, gerade im Business? Bevor das geschieht, fusionieren Sony und Microsoft. 😀
Rügenwalder
13. Juni 2023 um 13:06 UhrIch habe mit meinen Businesspartnern bei Sony schon viele interne Meetings über das Thema gehabt, über die ich hier natürlich nichts verraten darf.
Ich bin nämlich ein großer Player in der Industry und habe Connections und Insiderwissen. Alle anderen hier tun so als hätten sie Ahnung, aber sondern in WIrklichkeit nur laienhaften Müll ab.
Ok, Peace out.
darkbeater
13. Juni 2023 um 14:29 Uhr@Puhbaron das wäre doch was, wen Sony und Microsoft fusionieren, die ein haben gute Entwickler, die anderen sehr viel Geld und die Konsole nennen, die den Play X oder so. 🙂
M4g1c79
13. Juni 2023 um 15:48 UhrRügenwalder wieso peace out? Macht der Paulaner Garten zu?
Kamehamehaha
13. Juni 2023 um 16:23 UhrHaben die nicht die Herr der Ringe Lizenz? Bitte abgeben
Dunderklumpen
13. Juni 2023 um 19:39 Uhr@ChraSsEalIeNKi
Es ist doch nicht so schwer. Man hat 3 Standorte mit mehr als 900 Mitarbeitern abgegeben, also monatliche Fixkosten im Millionen Bereich. Anscheinend waren die um ein wesentliches höher, als die zu erwartenden monatlichen Einnahmen.
ChraSsEalIeNKi
14. Juni 2023 um 08:04 Uhr@Dunderklumpen ..
Scheinbar ist es schwer… zu verstehen oder den Inhalt meiner Frage für dich zu erfassen.
Deine Antwort bezieht sich auf die Beweggründe.
Ich frage aber nach dem WERT!!!
Natchios
14. Juni 2023 um 11:07 Uhrwenn die den karren nach der rasanten beschleunigung in der spur halten und dann alle automatismen greifen kann auch microsoft noch was lernen.
ich bin gespannt wo die reise hingeht, denn mit den vielen studios und ankündigungen von vielen trible a produkten erwarte ich einiges.
allerdings, was bei den oben erwähnten titeln auffällt ist das beide keine deutsche sprachausgabe haben.
wenn das bei embracer group spiele standard ist, dann hoffe ich das sie so schnell wie möglich ihren laden zu machen müssen. ^^