Nach einer kleinen Pause kehrt die Crunchyroll Anime Night in Form von „Sword Art Online Progressive: Aria of the Starless Night“ zurück und somit direkt mit einem waschechten Highlight! Wir durften uns das Werk bereits vorab anschauen und verraten euch, warum es sich selbst für Fans, die mit der TV-Serie bereits vertraut sind, lohnt, sich den Film anzuschauen.
Dies mag zwar ein Game sein, aber es ist kein Spiel!
Anders als in der Hauptgeschichte steht diesmal Fanliebling Asuna im Mittelpunkt, deren Mutter die Oberschülerin ziemlich unter Druck setzt. Sie verlangt von unserer Hauptfigur nichts weniger als Bestleistungen am Fließband und diese hat so ihre liebe Mühe, den hohen Erwartungen immer gerecht zu werden. Dank ihrer Schulfreundin Mitsumi findet sie jedoch einen Ausgleich vom kräftezehrenden Schulalltag: Videospiele!
Mitsumi ist es letztendlich auch, die Asuna von einem neuen Game erzählt, das schon bald in aller Munde sein soll: Sword Art Online, kurz SAO. Es ist ein brandneues VRMMORPG, das es den Spielerinnen und Spielern erlaubt, so realistisch wie noch nie in eine Fantasywelt einzutauchen. Nachdem die beiden Freundinnen einen gemeinsamen Tag im Game verbracht haben, müssen sie jedoch feststellen, dass aus dem Spiel schnell blutiger Ernst wird.
Die Handlung des rund 97 Minuten langen Anime-Films basiert auf einer gleichnamigen Light Novel-Vorlage, die eine alternative Version des Aincrad-Arcs, also des ersten Handlungsstrangs der Franchise, erzählt. Diesmal jedoch eben nicht aus der Perspektive von Hauptcharakter Kirito, sondern aus der seiner Freundin Asuna, was auch langjährigen Fans der Anime-Reihe einen neuen Blickwinkel auf die damaligen Geschehnisse eröffnet.
Dies macht sich „Aria of the Starless Night“ geschickt zunutze, um der vertrauten Geschichte einen frischen Twist zu geben und einige inhaltliche Lücken des Originals zu schließen.
Lass uns das Spiel gemeinsam durchspielen und nach Hause zurückkehren
Hierzu zählte unter anderem, wie Asuna zu einer geschickten Schwertkämpferin geworden ist, die gemeinsam mit Kirito fast auf Augenhöhe kämpfen konnte. Zu verdanken hat unsere „Sword Art Online Progressive“-Heldin dies ihrer Freundin Mitsumi oder auch Mito, wie sie sich im Spiel nennt. Sie hat bereits an der Beta-Phase des Games teilgenommen und kennt deshalb schon einige wichtige Kniffe, die sie an ihre Freundin weitergibt.
Da Asuna als Anfängerin somit gewissermaßen eine Mentorin an ihrer Seite hat, wird eine schöne und vor allem glaubhafte Erklärung dafür geliefert, wie Asuna so lange in Aincrad überleben konnte. Da beide immer zusammenhalten, entwickelt sich unsere Protagonistin von einem verwöhnten Mädchen zu einer knallharten Einzelkämpferin. Dem Film gelingt es dabei, eine gute Balance zwischen ihrem besser werdenden Skill und ihrer Unerfahrenheit zu halten.
Hierdurch wird auch das Gefühl der Gefahr – immerhin stehen hier permanent ihre Leben auf dem Spiel – spürbar verstärkt, was für mehr deutlich mehr Spannung sorgt. Immer wieder wird Asuna mit der niederschmetternden Realität konfrontiert, die ihr wiederholt aufzeigt, dass sie auf sich alleine gestellt kaum eine realistische Überlebenschance hat. Es sind düstere Momente wie diese, in denen sie sogar suizidale Tendenzen aufweist, die besonders zu Herzen gehen und dank denen die positiven Momente sowie Erfahrungen, etwa ihre ersten Erfolgserlebnisse und ihre Fortschritte, umso heller strahlen können.
Mito ist deshalb eine willkommene Ergänzung, die es auch Fans der 1. „SAO“-Season erlaubt, neue Seiten der vertrauten Geschichte zu erleben. Nun, zumindest in der ersten Hälfte von „Aria of the Starless Night“, denn im weiteren Verlauf des Films rückt sie zusehends in den Hintergrund. Hierfür liefert die Story zwar eine ordentliche Erklärung, doch die Auflösung des Konflikts zwischen Asuna und Mito, der hier in Gang gebracht wird, ist nicht allzu packend.
Zunächst gelingt es den Verantwortlichen rund um Regisseur Ayako Kōno („NieR: Automata Ver1.1a“) zwar, mit den Erwartungen der Zuschauer zu spielen, immerhin kommt Mito in der ursprünglichen Version der Handlung nicht vor. Doch wenn sich der Anime-Film in der zweiten Hälfte immer mehr jenen Inhalten annähert, die wir in sehr ähnlicher Form bereits in der TV-Serie gesehen haben, entwickelt sie sich immer mehr zum dritten Rad am Wagen, auch weil sie kaum mit anderen Spielerinnen und Spielern interagiert. Zudem wird sie zusehends von einem bestimmten Charakter überschattet: Kirito.
Insgesamt schafft es „Sword Art Online Progressive: Aria of the Starless Night“ somit zwar ziemlich gut, seine neue Handlung mit den vertrauten Story-Abschnitten zu verbinden, allerdings wäre diesbezüglich noch etwas mehr möglich gewesen. Gerade wie sich Asuna und Mitsumi am Ende wiederfinden, ist nicht ähnlich mitreißend wie ihre gemeinsame Anfangszeit im Game. Zudem ist sie nicht ähnlich dramatisch, wie ihre Trennung vermuten lassen würden.
Ein audiovisuelles Upgrade
Während die Story also nicht ihr ganzes Potential entfalten kann, ist die audiovisuelle Qualität definitiv ein Upgrade gegenüber der 1. Staffel der „SAO“-Anime-Serie. Optisch sieht der Film schlichtweg fantastisch aus, von den toll gezeichneten Charaktermodellen über die teils malerischen, weitläufigen Landschaften bis hin zu den beeindruckend animierten wie gleichermaßen temporeich inszenierten Kampfszenen. A-1 Pictures („Lycoris Recoil“) liefern erneut auf einem sehr hohen Niveau ab.
Kurzum: Es ist ein Seherlebnis, das sein Original deutlich in den Schatten stellt und das ihr unbedingt auf der großen Leinwand erfahren solltet.
Ebenfalls mehr als nur gelungen ist die akustische Untermalung der Szenen: Hier erklingen oftmals die aus der Anime-Serie bekannten Melodien, wobei Asunas eigenes Thema diesmal deutlich prominenter genutzt wird als zuvor. Gerade während der krachenden Kampfszenen, in denen Schwerter aufeinanderprallen, Monster ein markerschütterndes Brüllen ausstoßen und unsere Helden alles in die Waagschale werfen, läuft der Soundtrack zur Höchstform auf.
Darüber hinaus kann auch die deutsche Synchronisation einmal mehr glänzen, die bei der Oxygen Sound Studios GmbH („Demon Slayer“) in Berlin unter der Dialogregie und nach einem Dialogbuch von Nicole Hise entstand. Allen voran Lisa May-Mitsching als Asuna liefert eine hervorragende Leistung ab, doch auch die übrigen Cast-Mitglieder, zu denen etwa Patrick Keller als Kirito und Peggy Pollow als Argo gehören, wissen zu überzeugen.
Für Fans der „SAO“-Franchise im Speziellen dürfte kein Weg an „Aria of the Starless Night“ vorbeiführen, immerhin erhalten sie hier eine frische Perspektive auf bekannte Ereignisse des Aincrad-Arcs und das durch die Augen eines waschechten Fanlieblings in Form von Asuna. Der Anime-Film gewährt uns nie zuvor gesehene Einblicke und glänzt dabei vor allem mit der spannenden Charakterentwicklung unserer Protagonistin.
Doch auch all jene, die bisher womöglich noch keine Berührungspunkte mit der Marke gehabt haben sollten, können einen Blick riskieren. Da mit dem ersten Film der „Progressive“-Reihe gewissermaßen eine Neuauflage der Originalhandlung startet, benötigen sie kein umfangreiches Vorwissen um die Welt oder Charaktere. Zudem ist Asuna im Zentrum so überzeugend, dass sie alteingesessene Fans wie „SAO“-Neulinge gleichermaßen in ihren Bann ziehen kann.
„Sword Art Online Progressive: Aria of the Starless Night“ startet am 27. Juni 2023 im Rahmen der Crunchyroll Anime Night in teilnehmenden deutschen Kinos.
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Kommentare
Ifosil der Zweite
27. Juni 2023 um 06:56 UhrAuch mal gut, über sowas verstärkt zu berichten. Die Annahme, dass hier auch viele Animes schauen, ist korrekt.