Während des laufenden Verfahrens zwischen der FTC und Microsoft wurden Beweismittel vorgelegt, die von Sony stammen. Wie bei den meisten anderen Unterlagen nahm das Unternehmen eine Schwärzung bestimmter Angaben vor. Allerdings arbeitete Sony bei einem der Dokumente etwas schlampig, was die Budgets von „The Last of Us Part 2“ und „Horizon Forbidden West“ zum Vorschein brachte.
Mehr als 200 Millionen Dollar
Die Entwicklung von „The Last Us Part 2“, dessen Produktion im Jahr 2014 und somit nur ein Jahr nach dem Launch des Originalspiels begonnen wurde, kostete Sony 220 Millionen US-Dollar, während Aloys zweiter Teil mit 212 Millionen US-Dollar zu Buche schlug.
Zu Spitzenzeiten waren offenbar um die 200 Personen (The Last of Us Part 2) bzw. 300 Personen (Horizon Forbidden West) mit den Projekten beschäftigt, wie sich den schlecht geschwärzten Dokumenten ebenfalls entnehmen lässt.
Sony did great job on the document redactions… not 🙃 https://t.co/aPQgk9JU8L pic.twitter.com/5rJQbZbbd0
— Tom Warren (@tomwarren) June 28, 2023
Die reinen Entwicklungskosten sind allerdings nur ein Teil der Ausgaben, die für ein Spiel fällig werden. Ebenso hoch können mitunter die Marketingbudgets sein. Zwar wies Sony darauf hin, dass „die globalen Marketingkosten für AAA-Spiele hoch sind, selbst für etablierte Franchises“. Eine Zahl nannte der PS5-Hersteller allerdings nicht.
Die enormen Kosten verdeutlichen noch einmal, warum sich Sony weiterhin sträubt, die Neuveröffentlichungen der PlayStation Studios in das PlayStation Plus-Abo aufzunehmen.
So erklärte der PlayStation-Chef Jim Ryan kürzlich zu einem Game Pass-ähnlichen System: „Die Höhe der Investitionen, die wir in unsere Studios tätigen müssen, wäre nicht möglich. Und wir glauben, dass die Auswirkungen auf die Qualität der Spiele, die wir entwickeln, nicht im Sinne der Spieler wären.“
Im Rahmen des Rechtstreits zwischen der FTC und Microsoft sorgte eine weitere Aussage von Ryan für Aufmerksamkeit. So behauptete er, dass die meisten Publisher den Xbox Game Pass als wertvernichtend ansehen.
Auch der Publisher Activision Blizzard, der von Microsoft übernommen werden möchte, sieht als eigenständiges Unternehmen keinen Anreiz, den Xbox Game Pass mit Neuveröffentlichungen zu unterstützen. Nach der Übernahme, sofern sie tatsächlich zustande kommt, möchte Microsoft den Xbox Game Pass hingegen zügig mit Inhalten von Activision Blizzard füllen.
Weitere Meldungen zum Thema:
- Microsoft: In der „einzigartigen Position, um Sony aus dem Geschäft zu drängen“
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Die Verhandlung wird in dieser Woche bis Donnerstag fortgesetzt. Allerdings ist erst in den kommenden zwei Wochen mit einer Entscheidung zu rechnen. Sollte sich die FTC durchsetzen und eine einstweilige Verfügung erwirken, wäre die Frist für den Microsoft-Activision-Deal bis zum 18. Juli 2023 nicht mehr zu halten. Neuverhandlungen oder ein Abbruch der Übernahmebestrebungen könnten die Folge sein.
Weitere Meldungen zu Horizon: Forbidden West, The Last of Us: Part 2.
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Kommentare
TemerischerWolf
29. Juni 2023 um 09:32 UhrMartgore
So ganz falsch liegst du grundsätzlich nicht, allerdings ist es schon auch so, dass selbst wenn man den Worst Case nimmt, den Vollpreis also unsinnigerweise (natürlich viel zu schlecht) komplett(!) außen vor lässt und rechnet 3 Mio wären zu 40 EUR verkauft worden und ganze 7 Mio zu 20 EUR kommt man auf gut 260 Mio, also deutlich über die 200+x Mio und das ist wohlgemerkt der Worst Case hier und die Verkäufe gehen ja auch immer noch weiter. Als groß würde ich die Gewinne aber dennoch auch nicht bezeichnen, gerade angesichts des eingegangenen Risikos, dass man ja auch deutlich weniger verkaufen könnte.
Ansonsten sehe ich den schnellen Preisverfall bei Games grundsätzlich schon lange kritisch (zB Jordan hat sich Diablo 4 jetzt schon für 35 EUR geholt aber auch der absolute Megaseller Hogwarts Legacy ist jetzt nach 4 Monaten auch schon im Sale zu haben).
„aber diese Titel verkaufen die Konsolen und dadurch hat man kundenbindung.“
Denke durchaus auch, dass es diesen wichtigen Effekt gibt.
martgore
29. Juni 2023 um 10:18 Uhr@temerischerwolf selbst bei 40€ im Schnitt, was wohl immer noch zu hoch ist, gehen ja noch steuern und andere Nebenkosten weg.
Der große gewinnt bleibt aus, aber das ist da laut Sony auch nicht das Ziel
StudienWolf
29. Juni 2023 um 10:55 Uhr@wolf
„(zB Jordan hat sich Diablo 4 jetzt schon für 35 EUR geholt)“
Da muss man aber bedenken, dass er es sich gebraucht geholt hatte. Da sehen Sony oder MS oder sonst wer, ja auch kein Geld von.
Aber ansonsten stimme ich martgore und (welch Wunder :D) dir in diesen Belangen auch zu.