Immer wieder wurde in den vergangenen Jahren Kritik an Lootboxen und anderen glücksspielähnlichen Mechaniken laut. Einem aktuellen Bericht von Videogames Chronicle zufolge sollen minderjährige Spielerinnen und Spieler in Großbritannien zukünftig effektiver vor Lootboxen beschützt werden.
Um Verbote zu vermeiden, entschied sich der britische Verband der Spieleindustrie (kurz: UKIE) dazu, neue Grundsätze zu erlassen, die der Videospielindustrie auf der Insel Raum für Selbstregulierung lassen. Oder anders ausgedrückt: Es liegt erst einmal an den Entwicklern und Publishern, im Bereich der Lootboxen und anderer Mechaniken dieser Art für den Schutz von Minderjährigen zu sorgen.
Empfohlen werden die Richtlinien unter anderem von einer technischen Arbeitsgruppe, die vom britischen Ministerium für Kultur, Medien und Sport einberufen wurde.
Diese Maßnahmen werden empfohlen
Doch mit welchen Schritten soll der Zugriff Minderjähriger auf Lootboxen eingeschränkt werden? Als erste Maßnahme wird empfohlen, für effektivere Kindersicherungen zu sorgen, die verhindern, dass Spielerinnen und Spieler unter 18 Jahren auf Lootboxen zugreifen können. Auch wenn auf den unterschiedlichen Plattformen bereits Kindersicherungen vorhanden sind, kritisieren Experten, dass die Mechaniken viel zu leicht zu umgehen sind.
Des Weiteren möchte der britische Verband der Spieleindustrie eine öffentliche Informationskampagne in die Wege leiten, mit der mehrere Ziele verfolgt werden. Zum einen sollen Erziehungsberechtigte über die Risiken von Lootboxen und ähnlichen Inhalten aufgeklärt werden, die laut Experten nicht nur finanzieller Natur sind. Auch eine drohende Abhängigkeit für glücksspielähnliche Inhalte sei nicht auszuschließen.
Zudem sollen die Schutzmaßnahmen für Minderjährige, die auf den unterschiedlichen Plattformen oder Konsolen zur Verfügung stehen, effektiver beworben werden. Der nächste Schritt besteht darin, dass bei Lootboxen vor dem Kauf angezeigt wird, wie wahrscheinlich es ist, einen bestimmten Gegenstand zu erhalten. Eine Funktion, die beispielsweise von „FIFA Ultimate Team“ unterstützt wird.
Weitere Meldungen zum Thema:
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Laut der UKIE wird der Videospielindustrie in Großbritannien ein Jahr Zeit eingeräumt, die vorgeschlagenen Maßnahmen umzusetzen. Anschließen wird sich ein Gremium zusammensetzen und den Fortschritt bewerten, um im Zweifelsfall über weitere Schritte zu beraten.
Quelle: Videogames Chronicle
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Kommentare
OzeanSunny
18. Juli 2023 um 18:03 UhrDieses ganze System mit diesem Müll kann ruhig verschwinden.
Wenn es keiner nutzen würde wäre diese Geschichte schon lange vorbei.
Aber scheint ja genug Leute zu geben die so etwas brauchen und kaufen.
LunaticFringe00
18. Juli 2023 um 18:16 UhrMan sollte auch den Zugang zu solchen Fifa Streams ala Trymacs , MontanaBlack und wie sie alle heißen für Minderjährige einschränken. Reinbuttern und Packs ziehen ist quasi der ganze Inhalt dieser Streams aber wenig das Gameplay des Games.
Ryu_blade887
18. Juli 2023 um 18:25 UhrWas hat die Regierung sich da einzumischen??
Ja ich mag generell kein lootboxen und allgemein dlcs aber das geht der regierung nix an was man konsumiert
Fuwa
18. Juli 2023 um 18:29 UhrEs geht hier um Minderjährige das ist schon wichtig
Rikibu
18. Juli 2023 um 18:48 UhrGegenvorschlag…
auf die Konsolen muss ein System für die Spielkontrolle, welches die ganzen out of control gehenden Monetarisierungsmechanismen deaktiviert. Nur so bekommt man die Verantwortung vom Kopf auf die Füße gestellt. Statt das gesetzlich wegzuknüppeln, sollte man an die Verantwortung der Elternschaft apellieren, inkl. der Grundlage, wer sich nicht kümmert, hat Pech, der hat gegenüber solchen Dienstleistern kein Mitleid zu erwarten. Wer Kosten verursacht, muss zahlen. Wer seine Aufsichtspflicht vernachlässigt und „ich hab von Digital keine Ahnung“ agiert, der sollte keine Kinder in diese Welt entlassen dürfen, wenn er nicht adäquat für sie sorgen kann und ihnen gewisses Handwerkszeug mitgeben will und kann.
Von oben herab hagelnde Verbote und tonnenweise Regelwerk ist Unsinn… einfach mal die alten in die Pflicht nehmen…
Pro27
18. Juli 2023 um 19:13 Uhr@riki
Dir ist schon klar daß es hier um Kinder geht oder?
Eltern haben eine Aufsichtspflicht stimmt jedoch sollte den Machenschaften mancher Einhalt geboten werden.
Das ist Schwachsinn was du von dir gibst.
Oder sind die Eltern schuld wenn einem Kind Drogen auf dem Schulweg angeboten werden?
Meine fresse
Ryuga
18. Juli 2023 um 20:13 UhrWichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Die Zeiten haben sich geändert und was früher Mal das Sammeln von Ü-Eiern war, ist heute z.B. das Sammeln von Pets bei AdoptMe in Roblox.
Klar gehört so etwas mit in die „digitale Erziehung“, aber viele die nicht diese technische Affinität haben, verlieren bei den neuen Apps und In-Game Shops einfach den Überblick.
Puhbaron
19. Juli 2023 um 07:20 UhrWerbung für uns an Kinder, sollte in der EU allgemein streng verboten werden, wird ja Gott sei Dank endlich diskutiert, dann erledigen sich solche Lootboxen und auch die Openingstreams“ von selbst.
@Rikibu: Du kannst noch so kompetent als Eltern sein, dagegen kommt jedoch niemand an.
KaterCarlo
19. Juli 2023 um 09:25 Uhrgenerell abschaffen,nur als Belohnung beim Zocken – Levelaufstieg zB.
Rikibu
19. Juli 2023 um 10:40 Uhr@Pro27
Natürlich soll es zum Schutze der Kinder sein, ob Vorwand oder nicht, sei dahin gestellt.
Dennoch habe ich als Erzeuger, Erziehungsverpflichteter (nicht Berechtigter) die Aufgabe, ein Auge darauf zu haben, dass
a) mein Kind lernt überhaupt verantwortungsvoll mit ihm gegebenen Geld umzugehen
b) zu schauen, was es mit dem Geld macht und ggf. auch darüber sprechen, was vielleicht eine Fehlinvestition war
nur so erlangt man irgendwann diese Reife eines mündigen Bürgers, der irgendwann aus der Obhut des Staates entlassen wird, und dann mit echtem Glücksspiel konfrontiert wird, welches vollkommen legal ist.
Dann wundert man sich aber, dass die Kinder von einst, denen man von gesetzlicher Ebnee aus die seichte Konfrontation mit den mechanismen des Kapitalismus vollkommen entzogen hat, auf die schiefe bahn geraten, weil sie zuerst mit echtem Glücksspiel konfrontiert werden, ohne dass sie das einordnen können.
Hier wird also primär ein mögliches Problem aus dem Verantwortungsbereich in einen anderen verschoben… nicht mehr, nicht weniger. Und ob das für eine Gesellschaft so gesund ist, wenn Vater Staat Verantwortung abnimmt, statt sie den Kindserzeugern zumindest im Ansatz mitzugeben… ja dann brauchen wir uns über die Unfähigkeit mit Geld umzugehen usw. überhaupt nicht mehr wundern…
Ist man dann noch direkter, frage ich mich, warum es noch Pokemon Sammelkarten und Panini Sammelmist, und Kundenbindungsinstrumente in Supermärkten mit Sammelalbum usw. zu kaufen gibt… nur weils auf gedrucktem Papier ist, ist der Umstand noch lange nicht besser.
Pro27
19. Juli 2023 um 13:46 Uhr@riki
Wenn du es so ausführlich erklärt wird wie oben Pflichten ich dir bei.
Man darf es nur nicht auf die Erziehungsberechtigten allein abwälzen und präventive Massnahmen seitens des Gesetzgebers nicht verteufeln.
Sorry dafür jedoch hab ich es so von dir gelesen bzw verstanden.
Bei der Masse der Ereignisse die auf Kinder und Eltern eiprasseln verliert man den überblick.
Ich selbst habe für meine Kinder entschieden streaming Dienste zu nutzen wegen der Werbefreiheit und in online Shops nur mit einem Elternteil zu shoppen sowie Games in eshops.
Umgang mit Geld ist dann wieder eine eigene Geschichte…. Möglichkeiten es zu verdienen schaffen bis zu Belohnungssystemen die nachhaltig wirken um ein positives Ergebnis zu erzielen.
Ich als Vater von 2 Kids die noch zu jung sind richtig zu differenzieren begrüße dahingehend Hilfe vom Gesetzgeber.
Abwarten was am Ende übrig bleibt.