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Sword Art Online Progressive Scherzo of Deep Night: Eine würdige Fortsetzung? - Filmkritik

Wir durften uns den Anime-Blockbuster "Sword Art Online Progressive: Scherzo of Deep Night" schon vor dem deutschen Kinostart ansehen und verraten euch, ob ihr den Gang ins Kino eures Vertrauens antreten solltet.

Sword Art Online Progressive Scherzo of Deep Night: Eine würdige Fortsetzung? – Filmkritik
Crunchyroll und Sony Pictures bringen "Sword Art Online Progressive: Scherzo of Deep Night" am 25. Juli 2023 in die deutschen Kinos.

Die Crunchyroll Anime Movie Night ist zurück und damit steht nun die Fortsetzung von „Sword Art Online Progressive: Aria of the Starless Night“ in den Startlöchern. Wir durften uns „Sword Art Online Progressive: Scherzo of Deep Night“ bereits vor dem deutschen Kinostart ansehen und verraten euch in unserer Filmkritik, ob ihr euch den Anime-Kinofilm anschauen solltet.

Du wirst gewiss an Stärke gewinnen

Inzwischen ist knapp ein Monat vergangen, seit sich das erste VRMMORPG der Welt, Sword Art Online, in ein Spiel auf Leben und Tod verwandelt hat. Noch immer sind tausende Spieler und Spielerinnen in der virtuellen Realität gefangen, darunter auch Asuna und ihr Verbündeter Kirito. Beide wollen mit vereinten Kräften weiter voranschreiten, um irgendwie die oberste Ebene des Games zu erreichen.

Einige Zeit später sollen sich unsere beiden Helden jedoch in einem Konflikt zwischen zwei Gilden wiederfinden, die eigentlich gemeinsame Sache im Kampf gegen einen mächtigen Bossgegner machen sollten. Als wäre all das noch nicht schlimm genug, scheint jemand im Hintergrund die Fäden in der Hand zu halten. Ehe sich Asuna und Kirito versehen, finden sie sich erneut in einem erbitterten Überlebenskampf wieder – werden sie diese Herausforderung überstehen?

Mit rund 100 Minuten Laufzeit ist „Scherzo of Deep Night“ minimal länger als sein Vorgänger, doch wie dieser flog der Anime-Film geradezu an uns vorbei. Das liegt vor allem an einem guten Pacing und einem angenehmen Wechsel aus ruhigen, emotionalen Momenten sowie flott inszenierten Actionszenen. Im Gegensatz zum ersten „Progressive“-Ableger konnte uns die Story des Sequels allerdings oft nicht ähnlich packen.

So interessant wie der Vorgänger?

Die Prämisse der „Progressive“-Reihe ist es, Ereignisse aus Asunas Blickwinkel zu zeigen, die wir so in der Originalgeschichte teils noch nicht gesehen haben. Ein Plan, der im ersten Teil noch ziemlich gut aufging, immerhin haben wir einige spannende Einblicke in die SAO-Anfangszeit unserer Heldin bekommen. Ganz nebenbei beantwortete der Film so noch die eine oder andere offene Frage, etwa wie Asuna zu der versierten Kriegerin wurde, die wir kennen.

Dem „Aria of the Starless Night“-Sequel fehlt der Kniff in diesem Ausmaß, weshalb uns die Geschichte nicht ähnlich packen konnte. Unsere Protagonistin wird charakterlich leider nicht ähnlich ergründet und es gibt keine vergleichbaren neuen Enthüllungen. Stattdessen wird eher ein verhältnismäßig kleines Abenteuer innerhalb dieses Universums erzählt und hinsichtlich der Charakterzeichnung viel Potential ungenutzt gelassen.

Ähnliches gilt für den Konflikt zwischen den beiden zuvor erwähnten Gilden. Diese wetteifern darum, wer einen Bossgegner erledigen soll, doch eine echte Kooperation erweist sich als überaus schwierig. Wir erfahren im Laufe des Films, dass eine weitere Gruppierung einen Konflikt zwischen den Gilden provozieren will, was wichtig für zukünftige Entwicklungen der Geschichte ist. Weil diesem Subplot jedoch nur sehr wenig Raum zugestanden wird, kann auch dieser Teil des Films nicht alles ausspielen, was möglich gewesen wäre.

Doch das soll nun nicht heißen, dass der neueste Anime-Film der beliebten Franchise nichts zu bieten hätte. Asuna sowie Kirito hätten ehrlich gesagt zwar durchaus ein paar mehr Ecken und Kanten vertragen können, denn vieles läuft beinahe schon zu glatt, doch dafür funktionieren unsere beiden Hauptfiguren auch in „Progressive“ weiterhin wunderbar als Doppelgespann und es ist gerade in den ruhigen Momenten herzerwärmend, wie sie sich langsam immer näher kommen.

Einen solchen Moment gibt es ebenfalls mit Asunas Freundin Mito, die eine zentrale Rolle im Vorgängerfilm einnahm. Ohne zu viel verraten zu wollen, entfaltet sich hier eine emotional packende Sequenz zwischen den einstmals besten Freundinnen, die uns nicht nur mit ihrer rasant inszenierten Choreographie, sondern vor allem mit ihren ruhigen Zwischentönen regelrecht an den Bildschirm fesselte.

Des Weiteren ist der Auftritt des Charakters Argo, einer überaus gewieften Informationshändlerin, ein gelungenes kleines Highlight. Mit ihrer frechen Art bringt sie etwas frischen Wind in die bekannte Figurenriege, auch wenn sie nur in relativ kurzen Sequenzen mit von der Partie ist. Sie hat eine ganz besondere Präsenz in ihren Szenen und reißt diese so spielend leicht an sich. Gegen eine Rückkehr von ihr in einem potentiellen Sequel hätten wir nichts einzuwenden.

Ihre Präsenz kommt insbesondere in den ruhigeren Momente schön zur Geltung, die „Sword Art Online Progressive: Scherzo of Deep Night“ seinen Protagonisten ab und an gewährt. Diese sind eine angenehme Abwechslung von der brachialen Action und erlauben es uns, eine andere Seite an Asuna & Co. kennenzulernen.

Aincrad so schick wie selten zuvor

Apropos brachiale Action: Natürlich bietet der zweite „Progressive“-Anime-Film auch hiervon einiges und diese sieht einmal mehr wirklich hervorragend aus. Vor allem der zweite Bosskampf des Anime-Films sticht mit seinem nahezu nahtlosen Mix aus klassischen 2D- und modernen 3D-Animationen heraus, die beide zu einem rasant inszenierten wie gleichermaßen visuell mit vielen kleinen Details bestechenden optischen Leckerbissen verschmelzen.

In den teils herrlich überdrehten Actionszenen läuft das Team von A-1 Pictures einmal mehr zur Höchstform auf. Darüber hinaus sind gleichsam die gefühlvollen Momente wunderbar gelungen, die mit wunderschönen Zeichnungen aufwarten, welche die Gefühlsregungen der Charaktere perfekt transportieren. Untermalt werden all diese Szenen durch Remixe bekannter Melodien, wodurch sich alles zwar vertraut, doch gleichzeitig auch frisch anfühlt.

Trotz seiner Schwächen erwartet euch somit auch mit „Sword Art Online Progressive: Scherzo of Deep Night“ eine unterhaltsame Filmerfahrung, die mit einem guten Mix aus flotten wie kurzweiligen Actionszenen und emotionalen Charaktermomenten überzeugt. Es ist zwar schade, dass der Anime-Film nicht sein ganzes Potential zu nutzen weiß, doch wenn ihr euch auch nur entfernt für die Franchise begeistern können solltet, wird sich der Kinobesuch definitiv lohnen.

„Sword Art Online Progressive: Scherzo of Deep Night“ startet am 25. Juli 2023 in ausgewählten deutschen Kinos.

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Kommentare

OzeanSunny

OzeanSunny

25. Juli 2023 um 06:50 Uhr
Drakeline6

Drakeline6

25. Juli 2023 um 07:05 Uhr