Während der erste Teil der dritten Staffel von „The Witcher“ in unserem hauseigenen Test noch als „gelungen“ gilt, sehen das viele Fans anscheinend ganz anders. Auf der Bewertungsplattform Rotten Tomatoes steht die neueste Staffel der Netflix-Serie bei den Kritikern bei 77 Prozent, fällt bei den Fans mit gerade einmal 22 Prozent jedoch gnadenlos durch.
Ein großer Kritikpunkt der Zuschauer ist der vereinfachte Plot, bei dem Handlungselemente aus Andrzej Sapkowskis Romanen verändert dargestellt oder ganz weggelassen wurden. Laut Tomek Baginski, dem ausführenden Produzenten der Serie, gibt es mehrere Gründe, warum die Handlung der Serie vereinfacht werden musste.
Komplizierte Handlungen müssen wegen Amerikanern angepasst werden, so Baginski
In einem Interview mit einem polnischen Sender sprach Tomek Baginski kürzlich über „The Witcher“ und die Kritik an der Netflix-Serie. Laut dem Produzenten würde viel hinter den Kulissen passieren, beispielsweise wenn Drehbücher neu geschrieben werden müssen, weil ein Darsteller erkrankt. „Es gibt viele verständliche Gründe, warum kontroverse Entscheidungen getroffen werden. Aber der Zuschauer hat diesen Kontext nicht, deshalb tut es manchmal weh, weil in dem Buch etwas besser war“, so Baginski im Gespräch mit dem polnischen Sender Wyborcza.
Zudem sei es nötig, die Handlung zu vereinfachen. Als Beispiel erzählte der Produzent von seinen Bemühungen, den Warschauer Aufstand von 1944 zu verfilmen. „Für die Amerikaner war es völlig unverständlich, zu kompliziert, weil sie in einem anderen historischen Kontext aufgewachsen sind, in dem alles geregelt war: Amerika ist immer gut, der Rest sind die Bösen. Und es gibt keine Komplikationen.“ Eine Vereinfachung des Plots sei sinnvoll und notwendig, wenn „eine Serie für eine große Masse von Zuschauern mit unterschiedlichen Erfahrungen aus verschiedenen Teilen der Welt gemacht wird und ein großer Teil davon Amerikaner sind“.
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Dies ist nicht das erste Mal, das Baginski auf die Notwendigkeit eines vereinfachten Plots zu sprechen kam. Bereits im letzten Jahr erklärte er die zweite Staffel von „The Witcher“ damit, dass die Handlung „umso weniger wichtig wird, je jünger das Publikum ist“. Unter anderem erwähnte der Produzent dabei die Social-Media-Plattform TikTok. Kinder sollten sich „widerstandsfähig gegenüber längeren Inhalten und langen und komplizierten Ursache-Wirkungs-Ketten“ machen, so Baginski.
Quelle: Eurogamer, Rotten Tomatoes
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Kommentare
AlekNator
03. August 2023 um 15:02 UhrDas nenne ich mal ne gewagte Anschuldigung. Naja, die Schuld bei anderen zu suchen ist so oder so meistens einfacher.
Van_Ray
03. August 2023 um 15:07 UhrMir fehlt noch die letzte Folge, aber ich fand die Staffel deutlich besser als Staffel 2 bis jetzt. Ok der ganze Ciri-Part ist langweilig as fuck, aber das war er auch schon in den Büchern und im Spiel.
Van_Ray
03. August 2023 um 15:09 UhrUnd ansonsten ist es klar, dass man einen Film anders gestaltet als eine Serie und beides anders als ein Buch. Der Witcher ist als Universum schon relativ komplex, das haben sie in der Serie aber ganz ordentlich umgesetzt.
Gokuda93
03. August 2023 um 15:17 UhrIch als großer Witcher Fan der sogar Witcher Tattoos hat, bin absolut enttäuscht was sie mit der Serie gemacht haben. Hab alle spiele, alle Bücher und haufenweise Merchandise. Hatte auch das große Glück in Warschau zwei Entwickler zu treffen, und mit ihnen ein Bier zu trinken. Habe nicht mal die dritte angefangen weil ich absolut gar keinen Bock auf diesen Mist habe den sie da verzapft haben.
CBandicoot
03. August 2023 um 15:20 UhrWeiß nicht wie das ganze wirklich ausschaut, aber sachen wegen den Amis zu vereinfachen oder verändern scheint mir immer plausibel. Die jammern immer wie sau wegen allem, Bildung ist dort ein Fremdwort und für sie gibts ja sowieso nur USA und sonst nichts daher wird das ganze zum Teil schon stimmen.
Was ich persöhnlich definitiv nicht glaube ist: „die Handlung umso weniger wichtig wird, je jünger das Publikum ist“.
Viele meiner Liebsten Filme und Serien haben eine gute Handlung, auch viele welche ich als Kind/Jugendlicher angeschaut habe und diese heute noch gerne sehe.
nico2409
03. August 2023 um 15:43 UhrIch sag mal es liegt vor allem an der Wökeness oder es war f
Legion
03. August 2023 um 15:47 UhrStaffel 3 war mit das Schlechteste was ich in den letzten Jahren gesehen habe. Sowas von unterirdisch, auch ein Cavill konnte aus diesem Müll kein Gold mehr machen.
Verständlich das der keine vierte Staffel drehen wollte.
sonderschuhle
03. August 2023 um 15:50 UhrDie haben Breaking Bad, HBOs Serien wohl noch nie gesehen.
kitetsufighter
03. August 2023 um 15:57 UhrAha, da ist jemand so wie es aussieht um keine ausrede verlegen. Geben wir doch dem Publikum die schuld^^
Das selbe Publikum, dass sich die Serie großteils wegen dem „Hauptdarsteller“ und seiner Porträtierung von Geralt angesehen hat.
Cavill wäre als witcherfan bis zum ende geblieben, wenn man das sourcematerial mit respekt behandelt hätte, doch wie man von ehemaligen mitarbeitern der produktion hören konnte, hielten die verantwortlichen nicht allzuviel vom original werk.
Sie haben gemeint sie könnten es besser machen, haben ihre eigenen ideen einfließen lassen und ihr eigenes Ding draus gemacht. Wie gut das funktioniert hat wenn diese schreiber mit einem vollkommen eigenständigen machwerk daherkommen konnte man „witcher: blood origin“ sehen, welche eine desaströse Bruchlandung nicht nur in sachen einschaltquote sondern auch in fan- und criticreception hingelegt hat.
13% audiencescore und 29% criticscore bzw 21% top criticscore auf rotten tomatoes sprechen bände^^
Für wen wurde diese show gemacht? Nicht für die eigentliche fanbase. Klar muss man bei tv adaptionen immer mal wieder kompromisse eingehen, was das storytelling etc betrifft, aber eine etablierte marke wie the witcher mit einer breitaufgestellten bereits vorhandenen fanbase derart gegen die wand zu fahren ist schon wieder eine kundt für sich.
Richtig umgesetzt und mit cavill als lead hätte the witcher für netflix etwas ganz grosses im stil von stranger things werden können, so ist jetzt eine 4te staffel mehr als nur fraglich und dass sage ich nicht nur weil die 4te staffel auf UNBESTIMMTE zeit aufgeschoben wurde (ja ich weiss da spielt der autorenstreik ne grosse rolle, aber selbst aus diesem grund hätte es nicht auf UNBESTIMMTE zeit verschoben werden müssen.
Für diese ganzen shows gibts gewisse klauseln in den verträgen und der streik dauert wenn ich mich recht erinnere seit dieser woche so lange, dass sich studios nun entscheiden können bereits genehmigte shows zu streichen, ohne irgendwelche Repressalien befürchten zu müssen.
Das ganze fällt dann aufgrund des streiks und dessen dauer unter höhere gew.allt und so können unliebsame unprofitable projekte ganz unkompliziert gecancelled werden.
Außerdem hat netflix das in den letzten jahren so gehandhabt, dass wenn eine show einen gewissen prozentsatz an zuschauern unterschreitet von der ersten episode bishin zum staffelfinale, diese nicht verlängert wird.
Mit dem ausstieg cavills hatte staffel 3 schon mit schwächelnden einschaltqutoen zu kämpfen und im verlauf der staffel wurden diese umso gravierender.
Ich für meinen teil glaube nach dem momentanen stand der dinge nicht an eine 4te staffel und wenn doch, wird diese ganz ohne cavill auch die letzte sein.
Greifchen
03. August 2023 um 16:02 UhrHaha
ras
03. August 2023 um 16:07 UhrIch zitiere mal ein Statement, von 2018, von der Leiterin der Produktion und Drehbuchautorin von der Witcher Netflix Serie, Lauren Schmidt Hissrich.
„Will i move through the book and start changing peoples cultral heritage or ethnic makeup or gender because Im feeling really „liberal“ that day? No. Thats ridiculous and contrary to what any writer would do, because we are storytellers. Story comes first.“
Ah ja:)
Bahamut_Omega
03. August 2023 um 16:12 UhrNaja… Bei der Sache mit TikTok gehe ich mit. Entarteter Konsum in Zeitraffer. Die „swipe“ Kultisten, nur zu binären Denken fähig, gefangen zwischen Konsumschnellfeuer und Like-bottons. Die Hirne sind doch längst auf Eintopf-Status runtergetikt und die Aufmerksamkeitsspanne runtergetokt.
OzeanSunny
03. August 2023 um 16:14 UhrDer einzige der daran schuld ist, ist der Showrunner.
Sie hat bei the Witcher die absolute Kontrolle über das Drehbuch und ist dafür verantwortlich das Henry Cavill ausgestiegen ist.
Und ja die dritte Staffel ist einfach nur schlecht.
Und der Abschied von Cavill in der letzten Folge ist so schwach das sagt einfach alles aus.
Das sie zerrissen wird ist mehr als verdient.
Zischrot
03. August 2023 um 16:16 UhrSofort Absetzen und Serie mit neuen Showrunnern, die nicht meinen eine Story und Charaktere besser schreiben (lassen) zu können als der eigentliche Autor, rebooten. Ich würde wetten da würde sogar Henry direkt wieder mitmachen. Das jetzt kann und darf einfach nicht das filmische Ende des Witchers sein!
TomCat24
03. August 2023 um 16:20 Uhr@Bahamut: Daumen hoch. Super Kommentar.
Serien und Filme gehen daran zu Grunde , dass sie einer bestimmten politischen Strömung dienen müssen … da mal ein lautes Hallo an Disney und Netflix.
Genauso wahr ist allerdings, dass sich die wenigsten „jungen“ Menschen noch auf etwas konzentrieren können, dass länger als ein TikTok Video oder ein Tweet . Und ja betrieblich habe ich genug mit der jüngsten Generation zu tun . Ich bin schon glücklich, wenn man artikulieren kann, dass man ein Päuschen braucht und nicht einfach sein Geschäft auf dem Boden verrichtet .
SasukeTheRipper
03. August 2023 um 16:38 UhrWas ein Schwachsinn. Mich hat schon die erste Staffel nicht überzeugt, hat aber ganz andere Gründe als der Plot. Aber zurück zum Thema: Game of Thrones oder Der Herr der Ringe sind in den USA ja auch total gefloppt und unpopulär, weil die Leute zu dumm sind. Oh je, was eine traurige Ausrede.
Frank Castle
03. August 2023 um 16:41 UhrGut
3DG
03. August 2023 um 16:46 UhrMan kann nicht die Schuld anderen geben wenn man es selbst vereinfacht. Dann zieh halt die Vision durch, der dem es gefällt bleibt der Rest geht. War doch immer schon so. Wie soll sich jemand auf etwas komplexeres einlassen wenn ihm die Möglichkeit genommen wird .
Wo wäre from software heute wenn sie das bei ihren Spielen so gemacht hätten?
Verrückter Vogel
03. August 2023 um 17:27 UhrNicht das erste Mal das ich lesen über die Amis. So sind die halt.
Blupsi
03. August 2023 um 17:53 UhrJa genau Game of Thrones und Harry Potter wurden ja auch vereinfacht damit sich keiner an die Bücher halten muß. Wie kann man nur so einen Schwachsinn von sich geben.
Wenn man sich mal das Maging of auf Neflix ansieht muß man sich sofort fragen auf was für Drogen die Showrunnerin ist solche entscheidungen zu treffen. Was sie so Erzählt vom entstehungsprozess Spiegelt wieder was hier schon gesagt wurde. Sie ist der Meinung Sie kann es besser als der Autor der Bücher. Tomek B ist nur ein Berater der Serie für die Mythologie und das verständnis der Polnischen Kultur. Was er von sich gibt liegt nicht mal ansatzweise in seinem Beurteilungsrahmen. Ist wohl durch die Serie auch auf ein hohes Ross gestiegen und von sich selbst sehr eingebildet.
Shaft
03. August 2023 um 19:50 Uhrja, schon klar. wundert mich nur, daß sie herr der ringe nicht auf tick, trick und track reduziert haben. ist doch eigentlich zu komplex für die amis. oppenheimer – zu komplex! barbie – zu komplex! walker texasranger – ne, der nicht. fazit: frodo roundhousekicked sauron, oppenheimer roundhousekicked die japaner und barbie roundhousekicked ken.
Magatama
04. August 2023 um 12:19 UhrDer Mann hat ja sicher Recht mit seinen Einlassungen zu Amis (Britische Serien sind da z.B. sehr viel anspruchsvoller) und Smartphone-Zombies der TikTok-Generation. Das lässt ihn aber nicht vom Haken. Denn die Frage ist: Was will ich machen? Ein qualitativ gutes Produkt, oder Müll, den dafür die hirntote Masse in Masse kauft. Wer sich dem niedrigsten Level unterwirft, produziert eben nur den niedrigsten Level. Praktisch alle nachhaltig erfolgreichen Produkte haben etwas gewagt, haben nicht auf das „mach’s so dumm und billig wie möglich, dann läuft’s“ gehört. Man kann den Witcher-Netflix-Machern also getrost zurufen: Selber Schuld.
Lisa-Chan
04. August 2023 um 13:22 UhrEinfach nur Quatsch. Hätten sie die Serie1:1 wie das Spiel gemacht, wäre es auch sehr beliebt gewesen, ich meine warum sollte das Spiel so gut ankommen und die Serie nicht? Wenn man das Spiel liebt so wie es ist, dann wäre das gleiche auch bei der Serie wenn es wie das Spiel wäre. Sonst wäre das Spiel doch auch nicht gut angekommen weil es ja nicht „amerikaner gerecht“ gemacht worden ist.. einfach keine Mühe gegeben und gedacht dass der Name alleine schon reichen würde. Aber der Name alleine reicht nicht sieht Walking Dead Games etc.