Vor allem in den Neunziger Jahren wurden erfolgreiche Serien wie „Dragon Quest“ oder „Final Fantasy“ als Japan-Rollenspiele oder abgekürzt JRPGs bezeichnet. Begriffe, die zuletzt in der Kritik standen. Beispielsweise wies „Final Fantasy XVI“-Produzent Naoki Yoshida im Frühjahr darauf hin, dass diese Bezeichnungen von vielen japanischen Studios seinerzeit als diskriminierend empfunden wurden.
Einen anderen Standpunkt vertritt hier Platinum Games‘ Hideki Kamiya, der kreative Kopf hinter Serien wie „Bayonetta“ oder „Devil May Cry“. Kamiya sieht in Begriffen wie Japan-Rollenspielen oder JRPGs laut eigenen Angaben keine negativ konnotierten Bezeichnungen.
Ganz im Gegenteil: Laut Kamiya sollten Entwickler und Studios aus dem Land der aufgehenden Sonne stolz auf diese Bezeichnungen sein, da mit diesen die typisch japanischen Eigenheiten und Stärken, die Rollenspiele oftmals bieten, hervorgehoben werden.
Darüber hinaus sei es nun einmal so, dass sich Produktionen aus Japan und dem Westen teilweise deutlich voneinander unterscheiden. Dies gilt laut Kamiya nicht nur für Videospiele. Als Beispiel nannte der bekannte Game-Designer die unterschiedlichen Herangehensweisen im Bereich der Manga und Comics oder der Animes und Cartoons.
Der Unterschied zwischen Bayonetta und God of War
Um die Unterschiede zwischen westlichen und japanischen Künstlern hervorzuheben, sprach Kamiya mit „God of War“ und „Bayonetta“ zudem zwei der bekanntesten Actionserien der Videospielwelt an: „Wenn man sich Bayonetta als Charakter anschaut, dann sieht sie nicht so stark aus wie Kratos. Sie erweckt nicht den Eindruck, als könnte sie es mit diesen riesigen Dämonen aufnehmen. Dennoch ist sie auf eine einzigartige Weise erschaffen worden, aus einer besonderen japanischen Perspektive auf die Sicht von Actionspiele-Helden.“
Kamiya weiter: „Wenn es nun also um den Begriff JRPGs geht, dann hängt das Ganze damit zusammen. Dies sind Rollenspiele, die in gewisser Weise nur von japanischen Entwicklern mit ihrer einzigartigen Sensibilität bei der Schaffung dieser Erlebnisse erschaffen werden können. Ich denke, es ist auf jeden Fall etwas, das in Zukunft gefeiert werden sollte. Und jemand sollte wirklich das Ziel verfolgen, einen ‚König der JRPGs‘-Titel zu entwickeln, um all dies zum Ausdruck zu bringen.“
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Unter dem Strich sollten japanische Entwickler laut Kamiya also stolz auf den Begriff JRPGs sein. Laut dem „Bayonetta“-Schöpfer geht es bei dieser Bezeichnung nämlich nicht etwa um die Herkunft der Rollenspiele, sondern darum, die einzigartigen Fähigkeiten und Ansätze japanischer Entwickler hervorzuheben.
Quelle: Videogames Chronicle
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Kommentare
Bahamut_Omega
05. August 2023 um 11:38 Uhr@ras
Verstehe. Habe dein Kommentar von erster Seite gelesen und werde das Zitat in Zukunft berücksichtigen. Danke.
Könntest du aber noch einen Link zur Quelle nachlegen?
Ändert aber nicht meine Meinung zu Yoshidas Arbeit an FFXVI. Sry
Katsuno221
05. August 2023 um 11:59 UhrIch bin Jrpg Fan seit den 90ern und für mich ist es DER STIL und DAS Genre überhaupt.
FF15 so wie FF16 sie schwer dazu zu zählen, da haben die Vorredner recht.
Die rpg Elemente die man hat, die haben auch die letzten Tomb Raider und Assassin Creed spiele gehabt , teils sogar deutlich mehr.
Tatsächlich würde ich sagen es sind halt Action Adventure aus Japan die versuchen westlich zu wirken? Keine Ahnung , auf jeden Fall sehr komisch wenn man drüber nach denkt ^^
Chains
05. August 2023 um 13:47 UhrDie Hauptreihe hat sich für mich nun ab Teil 16 erledigt. Das Spiel hat für mich zu viel falsch gemacht, sodass ich es pro Woche nur 2-3 Stunden ausgehalten haben und jetzt habe ich abgebrochen.
Remakes von alten Teilen nehme ich noch mit. Aber wenn Teil 17 genauso wird, dann habe ich mit Final Fantasy abgeschlossen. Und bevor jemand herumjammert, es liegt nicht am Kampfsystem, auch wenn ich die alten Systeme bevorzuge.
xjohndoex86
05. August 2023 um 15:08 Uhr@ras
Wieso verfälscht? Das war doch nunmal die Kernaussage, dass es ihnen (warum auch immer) absolut nicht geschmeckt hat, weil es sich (warum auch immer) diskriminierend angefühlt hat. Und so wurde das hier auch wiedergegeben. Da man muss ja jetzt nicht Kleinlich sein.
Dabei ist ja einzig und allein das was Kamiya sagt ja der Punkt warum man das J so hervorheben möchte. Kann das auch absolut nicht nachvollziehen, warum man das anders sehen sollte.
Sakai
05. August 2023 um 15:49 UhrDas ist doch mal eine gute Einstellung. Sehe ich genauso.
Animefreak7
05. August 2023 um 19:58 UhrIch behaupte das square sich trotz starker Verkaufszahlen kein gefallen mir ff 16 getan hat
Krawallier
05. August 2023 um 21:43 UhrSehe ich ähnlich, man hat dem Land ja quasi ein eigenes Genre zugeordnet und eines was international sehr beliebt ist.
Trinity_Orca
06. August 2023 um 11:45 UhrIch mag japanische spiele. Aber ich mag keine jrpgs. Deshalb verbinde ich leider schon negatives mit JRPGs.
Damit verbinde ich überzeichnete Manga charaktere, oft sehr jung, viel Kitsch, viele cutscenes und ein altbackenes Spielsystem.
Gibt aber viele die genau auf das stehen.
Silenqua
07. August 2023 um 00:39 UhrJRPG Fan seit Secret of Mana. Die Japaner sollen stolz sein auf die unzähligen Perlen die dortige Entwicklerstudios produziert haben.
Finde es zb immer wieder schade wenn es heißt man wolle das nächste Spiel westlicher machen.
Magatama
07. August 2023 um 14:01 UhrIch stimme Kamiya-san zu. JRPGs hatten immer den anderen Vibe, den man lieben oder hassen kann. Es ist auf jeden Fall ein Alleinstellungsmerkmal. Bezeichnend, dass ausgerechnet die FF-Macher das nicht gut finden, die ja mit FF16 auch versuchen, aus der Reihe immer mehr eine westliche RPG-Reihe zu machen. Was ja gründlich in die Hose zu gehen scheint, der Aktienwert schmiert schon ab …