Die Embracer Group war jahrelang auf Expansionskurs. Zahlreiche Marken wurden übernommen und auch Studios wie Gearbox, das im Fall der „Borderlands“-Reihe weiterhin mit Take-Two kooperiert, wanderten in den Besitz der Schweden. Ebenfalls gekauft wurden Piranha Bytes und Bugbear Entertainment sowie ganze Studio-Gruppen wie Saber Interactive und der Publisher Plaion (ehemals Koch Media).
Spätestens mit dem Scheitern des riesigen 2-Milliarden-Dollar-Geschäfts wurde deutlich, dass die Expansion Grenzen hat und die schwierigere Aufgabe darin besteht, das Firmengeflecht nachhaltig zu betreiben, was im Juni zur Bekanntgabe von Entlassungen, Studioschließungen und Spieleinstellungen führte.
Embracer rechnete im Vorfeld damit, dass der 2-Milliarden-Dollar-Zufluss dazu beitragen werde, neue Projekte zu finanzieren. Aufgrund der fehlenden Finanzmittel traf es unter anderem das Studio Campfire Cabal, das nicht einmal in der Lage war, das erste Spiel zu veröffentlichen.
Weitere Spiele betroffen
In einem kürzlich veröffentlichten Ergebnisbericht informierte Lars Wingefors, der CEO der Embracer Group, die Investoren über den Kosteneinsparungsplan und bestätigte ebenfalls, dass weitere Spiele und Teams eingestellt bzw. aufgelöst werden.
„Wir machen gute Fortschritte bei unserem Restrukturierungsprogramm. Wir sind auf dem besten Weg, unsere Ziele zu erreichen, darunter die Reduzierung der Investitionen um mindestens 2,9 Mrd. SEK und der Gemeinkosten um mindestens 0,8 Mrd. SEK bis zum Geschäftsjahr 2024/25 sowie das Erreichen einer finanziellen Nettoverschuldung von unter 8 Mrd. SEK bis zum Ende dieses Geschäftsjahres“, so seine Worte, wobei es erwähnenswert ist, dass 8 Milliarden schwedische Kronen immerhin rund 670 Millionen Euro sind.
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Laut Wingefors wurden erste Maßnahmen zur Schließung sowie andere Initiativen zur Verringerung der Anzahl von Projekten und Studios ergriffen. Und in Abstimmung mit den operativen Gruppen wurden Initiativen zur Einsparung von Gemeinkosten definiert.
„Nach einer Reihe von ersten Maßnahmen erwarten wir weitere Einsparungen nach Abschluss einer globalen Überprüfung der bestehenden Pipeline, die derzeit durchgeführt wird. Diese Überprüfung wird unsere Kapitalzuweisung leiten, um die Kapitalrendite zu optimieren“, so der CEO weiter. „Ziel des Programms ist es, konzernweit effizient zu arbeiten und das Geschäftsrisiko kurzfristig zu reduzieren.“
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Embracer möchte letztendlich sicherstellen, dass diejenigen, die entlassen werden, zuerst davon erfahren, nachdem bei vorangegangenen Entlassungen mitunter die Medien zuerst entsprechende Kenntnisse hatten.
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Kommentare
keksdose81
20. August 2023 um 10:40 UhrDie leiden wohl unter Kaufsucht. Erst kaufen sie wie verrückt und dann schließen sie die firmen.
OzeanSunny
20. August 2023 um 11:03 UhrEs scheint als hätte man sich übernommen bei den ganzen Käufen.
Mal schauen wie es da in Zukunft weitergeht
Stuka
20. August 2023 um 11:29 UhrSo kann man sich auch der Konkurrenz entledigen ^^
redeye4
20. August 2023 um 12:18 UhrTja, wer hätte gedacht dass ohne Sinn und Verstand kaufen irgendwann schlechte Folgen hat…
Fummelulf
20. August 2023 um 12:27 UhrAch, nur 700 Millionen Euro Schulden?
Na, das geht doch noch.
Da ist die Weihnachtsgratifikaktion also nicht in Gefahr.
Puh, nochmal Glück gehabt
Gaia81
20. August 2023 um 12:54 UhrVersteh echt nicht wie Microsoft oder Sony da so schlafen konnten. Marken wie deus ex oder Tomb raider damals ja fast geschenkt bekommen
KaterCarlo
20. August 2023 um 13:24 Uhrsparen ist angesagt!wird noch weitere treffen!
Pitbull Monster
20. August 2023 um 14:25 UhrDas blöde an der ganzen Sache ist, dass sie auch gute Indie Studios geschluckt haben. Wäre echt doof wenn sie gerade diese Studios schließen würden.
Stuka
20. August 2023 um 14:54 Uhr@Gaia81
Wahrscheinlich waren die letzten Ableger vin Deus Ex und Tomb Raider nicht sonderlich kommerziell erfolgreich. Sonst hätte man die Marken nicht günstig veräußert.
Fummelulf
20. August 2023 um 15:01 Uhr@Gaia
Manchmal ist das einfach so.
Sony hatte sich doch mal die Filmrechte an Spiderman für 10 Millionen Dollar gekauft.
Für 500.000 extra, oder so ähnlich, hätten sie alle anderen Marvel Characters dazu bekommen.
Wollten sie aber einfach nicht.
SEEWOLF
20. August 2023 um 15:08 UhrDas wird irgendwann auch mit MS passieren und dann ist das Geheule groß. Mit dem fokussierten GP wird sich der Haufen gekaufter Studios bei gewohnt geringem Gamingoutput dauerhaft nicht über Wasser halten lassen. Aber wem erzähle ich das.
Ach und der Vollständigkeit halber: Es ist bei aller Liebe auch bei Sony keine zukünftige Schieflage ausgeschlossen.
Rikibu
20. August 2023 um 15:13 Uhr@ Gaia81
was zur Hölle will Microsoft mit weiteren Marken?
Die kriegen nicht mal grandiose Fortsetzungen ihrer bereits im Besitz befindlichen Marken auf die Reihe. Noch mehr Marken würden das Problem noch verschärfen. Marken helfen nicht bei Kreativproblemen.
SasukeTheRipper
20. August 2023 um 16:23 UhrSowas wie Tomb Raider hätte sich Sony schon ruhig mal gönnen können – gefühlt war Lara Croft damals eines der PS1-Maskottchen. Ich hoffe zumindest mal, dass der nächste Teil nicht zu lange auf sich warten lässt und qualitativ an die letzten 3 Spiele anschließen kann.
Dunderklumpen
20. August 2023 um 19:25 UhrSE hat 300 Millionen dankbar genommen und mehrere Studios, ca. 1000 Mitarbeiter und damit monatliche Fixkosten von einigen Millionen abgegeben.
Embracer hätte mit den Milliarden die ganzen laufenden Kosten sicher erstmal Deckeln können, bis die Studios irgendwann etwas rausbringen, das Einnahmen generiert.
Ohne die Milliarden…….
hat man wohl zu wenig auf der hohen Kante.
botombraider
20. August 2023 um 20:45 UhrDann die Frage wie alle es akzeptieren das Microsoft activision blizzard aufkauft. Weil wenn es ihnen nichts nützt aber Sony stark schadet . Dann könnte man der Meinung sein Microsoft darf sie nicht bekommen. Weil sie haben genug Geld um zu überleben, während Sony weniger hat?
naughtydog
21. August 2023 um 10:33 UhrMarken kaufen reicht eben nicht. Wenn man damit keine gescheiten Spiele macht, legt man eben drauf. So hat sich z.B. die LOTR-Lizenz bislang eben nicht als Schnäppchen rausgestellt.
Solange das gesparte Geld nicht sinnvoll in die Entwicklung guter Titel geht, bleibt das ganze Ding eine Lachnummer.