Der neuste Microsoft-Leak ist gewaltig. Neben der Enthüllung von Hardware-Plänen, die künftige Konsolen und einen überarbeiteten Controller umfassen, erhalten sie ebenfalls Informationen zu den Spielen von First-Party-Studios und externen Publishern.
Doch damit nicht genug: Eine enthüllte Mail-Kommunikation zwischen Führungskräften, die im Mai 2022 stattfand, macht Microsofts Bemühen deutlich, Videospiele zu finden, die im vergangenen Jahr die große First-Party-Lücke füllen sollten.
„Ich habe das Gefühl, dass wir mit unserem Spiele-Lineup in einem riesigen Loch stecken“, meinte Phil Spencer, der eine 16-monatige Lücke zwischen der Veröffentlichung von “Halo Infinite” im Dezember 2021 und der Veröffentlichung von “Redfall” sah.
“Das ist wirklich eine katastrophale Situation für uns, wenn man bedenkt, wie viel wir über unseren GP-Content-Fond in Inhalte für alle Studios investiert haben. Wir müssen daraus lernen und einen Plan für die Zukunft entwickeln”, so der Xbox-Chef weiter.
Herausforderungen der Spiele-Akquise
Spencer forderte sein Xbox-Team auf, Spiele von Drittanbietern ins Boot zu holen und somit die entstandene Lücke auszugleichen: „Lasst uns die Ärmel hochkrempeln und mit der Planung der Spiele für die nächsten zwei Jahre beginnen.“
Der Xbox Chief Financial Officer Tim Stuart reagierte auf Spencers Ansage mit einer Aufzählung von Spielen, die von Drittanbietern geplant sind, darunter “Dragon Age 4” und Ubisofts “Skull & Bones”. Sie verweilen nach wie vor nicht im Handel. Ebenfalls wurde “Resident Evil Revelations” erwähnt, womit aber vermutlich “Resident Evil 4” gemeint war.
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Die weitere Korrespondenz zwischen den Führungsleuten thematisierte die Herausforderungen, die mit der Gewinnung von Day-One-Veröffentlichungen für den Xbox Game Pass einhergehen. Um ein Spiel von einem großen Publisher wie EA oder Ubisoft zu finanzieren, müsse Microsoft andere Bereiche des Geschäfts “hart” vorantreiben.
Dazu gehöre die Stärkung bestehender Live-Service-Spiele von First-Party-Studios wie “The Elder Scrolls Online”, “Sea of Thieves”, “Minecraft”, “Forza Horizon 5” und „Halo“.
Baldur’s Gate 3 von Microsoft unterschätzt
Die Mails liefern ebenfalls einen Hinweis darauf, welche Summen Microsoft gewöhnlich in die Sicherung von Day-One-Deals für den Xbox Game Pass investiert.
Bemerkenswert ist vor allem, dass das Unternehmen hinter der Xbox im Fall von “Baldur’s Gate 3” zu einer Einschätzung kam, die sich später als ziemlich falsch herausstellen sollte. Das Unternehmen bezeichnete den Titel im Wortlaut als „second run Stadia PC RPG“.
Tatsächlich entwickelte sich “Baldur’s Gate 3” zu einem riesigen Erfolg, zumindest auf anderen Plattformen. Xbox-Spieler warten weiterhin auf die Veröffentlichung. Als Hürde erwies sich die abgespeckte Leistung der Xbox Series S, die letztendlich zu einem Kompromiss führte.
Die Fehleinschätzung von Microsoft führte auch dazu, dass die möglichen Kosten für eine Aufnahme von “Baldur’s Gate 3” in den Xbox Game Pass mit nur fünf Millionen Dollar eingestuft wurden. Für andere Day One-Veröffentlichungen hatte das Unternehmen deutlich mehr prognostiziert:
- Baldur’s Gate 3 – 5 Millionen Dollar
- Lego Star Wars: The Skywalker Saga – 35 Millionen Dollar
- Dying Light 2 – 50 Millionen Dollar
- Assassin’s Creed Mirage – 100 Millionen Dollar
- Suicide Squad – 250 Millionen Dollar
- Mortal Kombat 1 – 250 Millionen Dollar
- Star Wars Jedi: Survivor – 300 Millionen Dollar
Zu den niedrigpreisigen Spielen mit erwarteten Aufnahme-Kosten in Höhe von fünf Millionen Dollar gehörten laut Eurogamer auch “Just Dance” und “Return to Monkey Island”.
Im Gegensatz dazu wurden bei „Red Dead Redemption 2“ und „Grand Theft Auto 5“ monatliche Kosten veranschlagt: Fünf Millionen bzw. zwischen zwölf bis fünfzehn Millionen Dollar pro Monat. Dies lässt darauf schließen, dass manche Spiele für eine einmalige Pauschalgebühr zu haben sind, während andere Deals laufende Kosten verursachen.
Weitere Meldungen zum Xbox-Leak:
- Xbox: Cloud-Gaming soll durch Next-Gen-Konsole wiederbelebt werden
- Microsoft zielt auf 2028: Neue Xbox-Konsole im Meeting besprochen
Ebenfalls wurde die Wahrscheinlichkeit, dass ein Xbox Game Pass-Deal zustande kommt, bewertet – im Fall von „Star Wars Jedi: Survivor“ mit „niedrig“, der Wow-Faktor jedoch mit „sehr hoch“. „Mortal Kombat 1“ bekam eine „sehr niedrige“ Wahrscheinlichkeitsbewertung, aber einen „mittelhohen“ Wow-Faktor.
Die Mail-Kommunikation endete mit Phil Spencers Vorschlag, dass Microsoft die “Dark Souls”-Serie von FromSoftware in das Game Pass-Programm aufnehmen sollte. Auf diese Weise könnte man vom Erfolg der Veröffentlichung von “Elden Ring” profitieren. Welche Kosten den Redmondern dafür vorschwebten, ist nicht bekannt.
Weitere Meldungen zu Microsoft.
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Kommentare
Clive95
19. September 2023 um 21:10 Uhr@Wastegate es ist halt überhaupt kein Vergleich die FF16 Thematik mit einem ganzen Publisher Kauf zu rechtfertigen. Das ist eine ganz andere Dimension die da betreten wurde. Auch war Final Fantasy schon immer mehr auf den japanischen Konsolen daheim, vor allem da sich die Reihe und andere japanische Spiele einfach nicht gut verkaufen auf der Xbox. Auch waren SE und Microsoft zwischenzeitlich mal sehr zerstritten, ob das immer noch so ist oder ob FF14 einfach nur aus damaligen Verhandlungen entstanden ist kann keiner sagen. Im Fall von FF7 finanziert Sony sogar das Projekt, wer weiß ob SE das sonst jemals gemacht hätte. Die Bethesda spiele waren hingegen schon immer auf allen Plattformen zuhause, weshalb der Schlag ins Gesicht noch mal ein ganz anderer ist.
TemerischerWolf
19. September 2023 um 21:11 UhrWastegate
Sorry aber wer behauptet die X wäre der PS5 in Sachen Design überlegen, weiß nicht was gutes Design ist.
Wastegate
19. September 2023 um 21:12 UhrHab ich nie behauptet
Jordan82
19. September 2023 um 21:12 Uhr@Wastegate
MS hat doch genau solche Deals wie Sony ist doch nichts neues , es gab sie früher es gibt sie heute .
MS hatte Mass Effect 1 damals oder die kaufen den PC Spielern Alan Wake weg und es wird umeinmal was ganz anderes draus .
Neue Beispiele sind Stalker und ARK 2 und die zig Time Exklusiven die es diese Gen schon gab .
TemerischerWolf
19. September 2023 um 21:12 UhrNa dann ist das geklärt. 😉
TemerischerWolf
19. September 2023 um 21:13 Uhr@Wastegate
Jordan82
19. September 2023 um 21:14 UhrAber Publisher kaufen ist ne andere Nummer als Marken oder sich ein Spiel zu kaufen das ist schon gefärdung für den freien Markt , wie wenn sich Sony jetzt SE unter den Nagel reißen würde.
DerKaiser3
19. September 2023 um 21:20 UhrDie Xbox sieht vom Design aus wie ein Kantholz.
Steckt ja auch nix hinter kann mann auch als Tür Stopper nutzen.
martgore
19. September 2023 um 21:21 UhrNaja, kann den gp Kunde ja am Ende egal sein. Im Moment bekommt man für „wenig“ Geld viel Spielzeit. Ob MS drauf zahlt und evtl. am Ende sogar den gp wieder einstampft (was ich nicht glaube) kann ihm ja egal sein.
Erst mal war er ein Schnäppchen Jäger.
SteveSunderland86
19. September 2023 um 21:23 UhrSONY kauft sich ein PAAR Monate exklusiv Deals. MS kauft GANZE UNTERNEHMEN samt Existenzen, heuchelt „evtl. erscheinen die Spiele auch woanders“.
Finde den Fehler.
Mr.x1987
19. September 2023 um 21:23 Uhr@Wastegate ein bisschen getriggert, weil deine heile Xboxwelt gerade in sich zusammenfällt?Ist doch auch nicht schlimm das dir das Bauklotzdesign besser gefällt;-)
KonsoleroGuy
19. September 2023 um 21:30 UhrIch sag bloß Splinter Cell Conviction exklusiv bis heute auf XBox aber Hauptsache MS verteidigen.
Zockerfreak
19. September 2023 um 21:54 UhrLangsam nervt es mich auch wie MS ohne Sinn und Verstand das Geld zum Fenster raus wirft,da könnte man soviele geile exclusiv Spiele in Auftrag geben,warum man so vehement auf dem GP setzt bleibt mir eh ein Rätsel.Auch wenn er viele Vorteile bietet
branch
19. September 2023 um 22:37 UhrIch seh das ähnlich wie @Martgore.
Wer den GP besitzt, dem sind die zukünftigen Konsequenzen scheißegal. Jetzt Spaß haben, das ist alles.
Diese ganzen MS Leaks werden paar Tage für Aufsehen sorgen, danach ist wieder jeder vorm unterhaltungsbildschirm und der Dreck geht weiter. Ist doch immer so.
WAR
19. September 2023 um 23:26 UhrIch habe den Test Gelesen der mit dem sie auf 84 gekommen sind kann ich nur Empfehlen lächerlicher geht es kaum.^^
Waltero_PES
19. September 2023 um 23:28 UhrNormalerweise müssten die Day-One Kosten in etwa den durch die Game-Pass Aufnahme entgangenen Einnahmen (+ x) entsprechen. Und zwar auf allen Plattformen. Man darf nicht vergessen, dass viel PlayStation User als Zweitkonsole eine Xbox haben. Das x scheint umso größer, je attraktiver das Spiel. Tendenziell werden da für die großen Spiele annähernd die Entwicklungskosten gezahlt. Was soll man sagen? Der Gamepass benötigt viel mehr Kunden, damit sich das irgendwie rechnet.
WAR
19. September 2023 um 23:30 UhrWer nach der Nintendo sache noch zu dem Drecks Konzern hält dem kann man nicht mehr helfen das zeigt doch was MS vorhat.
sickbiig
20. September 2023 um 00:39 UhrKann jemand Acid187 rufen, damit er seine Milchmädchenrechnung neu aufstellt xD
Saleen
20. September 2023 um 02:37 UhrGanz schön heftiger Leak seitens Microsoft
Nicht schlecht was man auf Computerbase gelesen bekommen hat
Das mit Nintendo wäre natürlich als Akquisition schon wirklich eine brachiale Nummer gewesen aber das hätte nie funktioniert
Klar, Nintendo und Sony würde ich selbstverständlich gemeinsam sehen wollen aber Microsoft und Nintendo…. Nein ^^
Maka
20. September 2023 um 08:11 UhrWüsste echt gern mal wie sie die „Kosten für eine Aufnahme in den Xbox Game Pass“ berechnen. Man sieht ja, dass die großen Titel richtig viel Kohle kosten.
Lessthan
20. September 2023 um 08:47 UhrWird wohl eine Mischkalkulation aus der Anzahl der Verkäufe von vorherigen Teilen (sofern die IP bereits vorhanden), Verkäufen ähnlicher Titel, Userbase GP die diese oder ähnliche Titel bereits gespielt haben. Sollte das Spiel exklusiv im GP verfügbar sein, kommen noch die Verluste für den Nichtverkauf auf anderen System hinzu.
Darth_Banane567
20. September 2023 um 08:59 UhrUnglaublich was du da an Geld verbrennen:D
Patrick86
20. September 2023 um 11:29 UhrBis heute war die xbox series x für mich eine komplette Fehlinvestition, da es damals sehr rar war um die Konsolen war hab ich zugeschlagen in der Hoffnung das bald spiele kommen wie Fable 4,bis heute nichts außer Starfield vor kurzem und das juckt mich auch nicht wirklich. Und das alles nach 3Jahren,Hut ab vor Microsoft. Ich hab zwar den Gamepass aber spiele so gut wie nichts.
Da ja anscheinend nächstes jahr ne neue xbox kommen soll bzw. vl. auch eine pro dann mal überlege ich meine jetzige zu verkaufen hmm….
Der Herr Spencer gehört mal entfernt, mehr als Studio einkaufen kann der Kobold nicht.
Magatama
20. September 2023 um 13:39 UhrAber der Gamepass ist rentabel, na klar. Unfassbar, wie viel Inkompentenz da am Ruder ist. Alleine, dass der Hallo Spencer immer noch seinen Job hat, zeigt, dass die Etage darüber auch keinen Plan hat. Der Typ ist doch die personifizierte Inkompetenz. Wenn der nicht Geld bis zum Mond in der Hinterhand hätte, würde die ganze XBox-Sparte schon längst auf dem Friedhof der Unternehmenspleiten verrotten. Bitter, dass der so viel Unheil anrichten darf, und dann bringt’s ja noch nicht mal MS selbst was.
Lustig ist allerdings, dass er sagt: „Lasst uns die Ärmel hochkrempeln und mit der Planung der Spiele für die nächsten zwei Jahre beginnen.“ und damit meint, lass uns mal überlegen, wen wir alles kaufen. Also nicht so wirklich lustig ist es dann doch nicht.
DisasterDoe
20. September 2023 um 14:59 UhrAlso da muss man doch wirklich hinterfragen ob der GP nicht ein totales Verlustgeschäft ist… zumindest im Moment. Bei diesen Schätzzahlen nur für die Aufnahme in den GP (Day One) inkl. anderer Preise (nicht Day One) und den ganzen Bonuszahlungen (täglich, wöchentlich, monatlich (wenn ich es noch richtig im Kopf habe) – nachzuhören in einem Auf ein Bier Podcast), müssten die Spielekosten alleine bereits die Einnahmen auffressen. Darin sind aber die Kosten für die Infrastruktur sowie Personal noch nicht einmal inbegriffen. Ganz zu schweigen von den Produktionskosten der eigenen Spiele.
In Verbindung mit anderen Meldungen, dass die VK Zahlen der Spiele und Konsolen Rückläufig sind, gibt es ein paar schwere Aufgaben zu bewerkstelligen. Meiner Meinung nach ist aber Mr. Phil Spencer der falsche Mann dafür.
KoA
20. September 2023 um 21:39 UhrEs ist nicht allein Phil Spencer, der in der Sache derart fragwürdig verfehlt agiert. Die restliche MS-Führungsriege neben und über ihm, ist doch ganz offenkundig ebenso „schräg“ gepolt. 🙂
naughtydog
21. September 2023 um 10:41 Uhr@DisasterDoe
Das ist er defininitv. Allein die oben genannten Titel sind fast 1 Mrd. $. Der Umsatz des GP war zuletzt mit 2 Mrd. $ benannt. Wie soll das funktionieren, wenn mal die meisten Spiele nicht mehr über fremde Plattformen finanziert werden und die Kosten für MS dadurch noch steigen?!
Kaum jemand wird bereit sein 50 Geld im Monat für ein Leih-Abo zu zahlen.
Am besten Sony versagt jedem Spiel, das im GP erscheint, den Zugang zur Playstation. Dann ist das Thema in zwei Jahren erledigt. Noch haben sie den Hebel dafür und können damit Releases im GP verhindern bzw. so teuer machen, dass es sich für MS nicht lohnt.