Unity zog in der vergangenen Woche mit der Ankündigung einer neuen Runtime-Gebühr Kritik auf sich. So sollen Entwickler künftig für die Anzahl an Installationen eines Spiels bezahlen, sofern ein gewisses Kontingent überschritten wird.
Nachdem die neue Gebühr in den letzten Tagen hitzig diskutiert wurde und erste Entwickler gar damit drohten, ihre Spiele aus den Stores zu nehmen, folgte von Unity ein Statement, in dem eine Überarbeitung der Richtlinien versprochen wurde.
„Wir haben euch gehört“, so die Erklärung. “Wir hören zu, sprechen mit unseren Teammitgliedern, unserer Community, unseren Kunden und Partnern und werden Änderungen an der Richtlinie vornehmen.”
Bloomberg enthüllt erste Informationen zum Unity-Update
Während ein offizielles Statement in den kommenden Tagen folgen soll, möchte Bloomberg erste Informationen zum aktualisierten Vertriebsmodell hinter der Unity-Engine erfahren haben. Demnach scheinen sich die Macher mehr der Struktur der Unreal-Engine anzunähern.
Diese Änderungen sind laut Bloomberg am neuen Runtime-Modell geplant:
- Es erfolgt eine Begrenzung der Gebühren auf 4 Prozent des Umsatzes eines Spiels für alle Entwickler, die mehr als 1 Million Dollar verdienen.
- Der Installationsschwellenwert gilt nicht mehr rückwirkend, sodass nur Installationen ab der Einführung der Richtlinie angerechnet werden
- Unity wird die Anzahl der Installationen nicht mehr mit der eigenen Methode zählen, sondern Entwickler und Publisher werden die Anzahl der Installationen selbst an Unity melden.
Zum Vergleich: Werden Spiele auf Basis der Unreal Engine veröffentlicht, verlangt Epic Games 5 Prozent des Umsatzes, sobald ein Spiel die Grenze von 1 Million Dollar erreicht.
Unitys CEO John Riccitiello räumte zwar ein, dass das Unternehmen bei der Ankündigung des Runtime-Fee-Plans in Bezug auf die Kommunikation mit den Kunden besser hätte agieren sollen, betonte aber auch: “Ich glaube nicht, dass es eine Version davon gibt, die ganz anders ausgegangen wäre als das, was passiert ist.”
Weitere Meldungen zum Thema Unity:
Neben der reinen Kritik an den Gebühren gibt es auch Berichte, in denen Entwickler behaupten, dass die neue Gebühr lediglich als Täuschungsmanöver dient. Ziel sei es eher, AppLovin – Unitys Konkurrenz im mobilen Sektor – auszubooten.
Einem Bericht von mobilegamer.biz zufolge haben Entwickler die Möglichkeit, eine Befreiung der Laufzeitgebühr zu erhalten. Hierfür müssen sie sich dafür entscheiden, ihre Apps und Spiele mit Unitys LevelPlay-System zu entwickeln. Vor allem bei Nutzung der Monetarisierungsfunktionen des Systems werde diese Gebührenbefreiung gewährt.
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Kommentare
Barlow
19. September 2023 um 08:47 Uhr„Ein Versuch war’s Wert“
ADay2Silence
19. September 2023 um 08:52 UhrDer Schaden wurde schon bereits angerichtet
Kiki0815
19. September 2023 um 08:55 UhrLol das Update klingt aber gänzlich anders als was die davor kommuniziert haben, von daher ist die Aussage vom Unity CEO das es gar nicht anders gelaufen wäre ist völliger Blödsinn – die wollten eine fixe Summer und rückwirkend eine Vergütung für jede Installation ab einm gewissen Umsatz, das wesentlich unter der 1 Million lag. Unfassbar Was die sich erlaubt haben, ich denke mit dem Modell werden sich Studios in Zukunft wesentlich flexibler bei den Game Engines aufstellen und alternativen anschauen und einführen um nicht gänzlich abhängig zu sein. Da klingt der Piranha Bytes Ansatz mit eigener Engine ja gar nicht schlecht 🙂
Kiki0815
19. September 2023 um 08:57 Uhr@Play 3 bitte führt eine Edit Funktion ein um Kommentare, die nicht älter als 5 Minuten sind, im Nachhinein zu korrigieren – am Handy ist das vertippen mit den wurstfingern einfach furchtbar 🙂 THX
SEEWOLF
19. September 2023 um 09:25 Uhr@Kiki0815
Poste doch deinen Kommentar wiederholt mit der Korrektur und dem Zusatz „Update“ oder „Patch“. Das würde in etwa einer Korrekturfunktion entsprechen. Was Entwickler und Artikel-Redakteure können, können wir doch auch. Die frühere Editier-Funktion wird play3 meiner Ansicht nach nicht mehr ermöglichen.
Evermore
19. September 2023 um 10:27 UhrDas Vertrauen ist weg. Aber wenigstens müssen kleine Indie Entwickler nicht mehr für ihre Spiele blechen die schon seit Jahren auf dem Markt sind. Auch Projekte die schon so weit in der Entwicklung stecken das ein Engine Wechsel nicht mal eben möglich ist können beruhigt fertiggestellt werden.
Spätestens danach würde ich mir aber auch eine Alternative suchen wenn ich in dieser Situation wäre.
naughtydog
19. September 2023 um 11:14 UhrDieses Runtime-Modell ist der größte Blödsinn und ein Datenschutzalptraum. Einfach: ab Summe X werdern Y Gebühren fällig. J. Rich E. Tello-Spast!
bastardo
19. September 2023 um 12:39 UhrDie haben sich selbst gekilled aber dank insider trading vom ceo und co kommen sie gut weg
Wuuhuuuu