Die britische CMA sorgte mit der Ankündigung, dass der geplanten Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft nicht stattgegeben werden könne, in diesem Jahr für Schlagzeilen. Doch nachdem sich die FTC in den USA nicht mit einer vergleichbaren Entscheidung durchsetzen konnte, verhalf der französische Publisher Ubisoft dem Xbox-Hersteller zu einer Rückkehr an den Verhandlungstisch.
Mit einem zeitlich begrenzten Verkauf der Cloud-Streaming-Rechte an Ubisoft konnten die britischen Wettbewerbshüter umgestimmt werden. Darauf lässt die vorläufige CMA-Entscheidung schließen. Die finale Entscheidung wird wahrscheinlich ähnlich ausfallen.
Ubisoft begründet Erwerb der Cloud-Streaming-Rechte
Doch warum entschied sich Ubisoft dafür, in die Breche zu springen und über viele Jahre zu einem zentralen Anbieter von Cloud-Streaming-Inhalten zu werden? Immerhin legte Google mit einem vergleichbaren Angebot einen beachtlichen Fehlstart hin und musste Stadia zwischenzeitlich wieder vom Markt nehmen.
Den Aussagen von Ubisofts CEO Yves Guillemot zufolge, habe das Streaming das Potenzial, die Spieleindustrie genauso zu revolutionieren, wie es die Fernseh- und Filmindustrie verändert hat.
„Als Netflix zum ersten Mal ankündigte, ins Streaming-Geschäft einzusteigen, fielen die Aktien des Unternehmens stark und es wurde viel Kritik geäußert“, so Guillemot. „Heute sehen wir, was aus ihnen geworden ist. Mit Videospielen wird es genauso sein, aber es wird Zeit brauchen. Und wenn es dann losgeht, wird es sehr schnell gehen.“
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Zumindest 2023 sieht es nicht danach aus, dass sich das Cloud-Gaming zeitnah durchsetzen kann. So schätzt die Forschungsgruppe Omdia, dass Cloud-Gaming-Dienste in diesem Jahr 3,2 Milliarden Dollar einbringen werden. Das wären nur rund zwei Prozent der gesamten Verbraucherausgaben für Spiele. Zugleich geht man davon aus, dass sich diese Zahl in den nächsten fünf Jahren mindestens verdoppeln wird.
Laut Guillemot glaubt Ubisoft fest daran, dass viele Spiele in den nächsten fünf bis zehn Jahren gestreamt und in der Cloud produziert werden. Das habe den Publisher dazu bewogen, den Deal mit Microsoft voranzutreiben.
Vor allem für Schwellenländer interessant
Guillemot geht ebenfalls davon aus, dass die fortschreitende Entwicklung mobiler Technologien dazu führen wird, dass das Streamen von Spielen in Schwellenländern an Popularität gewinnt – insbesondere in den Ländern, in denen Konsolenspiele weiterhin nicht allzu sehr verbreitet sind.
„Länder, die sehr schnell vorankommen müssen, springen oft auf neue Technologien und überspringen die alten Methoden der alten Systeme“, so die Worte des Ubisoft-CEOs. „Wir glauben daher, dass [diese Regionen] schneller als andere auf Streaming und die Cloud umsteigen werden.“
Ebenfalls betonte er, dass die Cloud-Streaming-Rechte mit einer einmaligen Zahlung beansprucht werden konnten.
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Wohin die Reise ebenfalls gehen könnte, verdeutlichte eine kürzliche Ankündigung: So gab Apple bekannt, dass das iPhone 15 Pro AAA-Spiele in Konsolenqualität unterstützen wird. Als eines der ersten Games plant Capcom die Veröffentlichung einer Portierung des Remakes von “Resident Evil 4”. Es soll in diesem Jahr zum Preis von 60 US-Dollar für die neue iPhone-Pro-Generation veröffentlicht werden.
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Kommentare
Rikibu
27. September 2023 um 13:28 Uhr@ Red Realm Rabbit
DRM verbieten? ok, aber nur wenn Mc Donalds, Haribo, coca cola usw. auch ihre Rezepte rausgeben…
du verlangst allen ernstes, dass Kultur zum Freiwild wird? wofür? damit sie noch mehr geklaut wird? damit sie noch weniger wertgeschätzt wird?
Es ist legitim, geistiges Eigentum zu schützen… wenn du das nicht willst, bitte nach China auswandern…
Legion
27. September 2023 um 13:30 UhrDer Markt wird es annehmen und der Wandel ist in vollem Gänge. Für mich ist es eh die letzte Gen die ich zocke und das dürfte auch gut passen.
Auf Cloud, Streaming und netflix artige Gammelgames habe ich auch keine Lust.
TemerischerWolf
27. September 2023 um 13:36 UhrLegion
„Der Markt wird es annehmen und der Wandel ist in vollem Gänge“
Echt, wo siehst du das? Stadia ist weg vom Fenster und was man so hört nimmt der Markt auch xCloud nicht wirklich an.
naughtydog
27. September 2023 um 13:54 Uhr@Gilga84
Ich meine das ausschließliche Streaming, das am Ende überbleibt, nicht sowas wie Netflix, das parallel angeboten wird.
Rikibu
27. September 2023 um 14:33 UhrDer Game Streaming Markt wird unterm Strich genauso strugglen wie der Videostreamingmarkt es bereits jetzt tut.
Solange jeder seine Insellösung bietet, bei dem man sich als Kunde nicht aus allem bedienen kann was die Branche so hergibt, hats doch schon verloren.
Die Grundidee von streaming ist ja eigentlich, das Trägermedium wegzulassen (Disc)… aber die Art des streamings, wie es jetzt teils praktiziert wird, fühlt sich so an, als würde jeder Anbieter seinen eigenen physischen Datenträger anbieten, der nur mit dem eigenen Datenträgerabspielgerät funktioniert…
und das soll die Zukunft sein? das soll die Zugriffsbarriere senken und neue Zielgruppen erschließen?
ich sehe das nicht kommen mit dieser Art der exklusiv vermarktung.
naughtydog
27. September 2023 um 15:55 Uhr@Rikibu
Leider braucht man diese Zerklüftung, damit sich die Anbieter gegenseitig im Zaum halten. Man stelle sich mal vor, es wäre alles in einer Hand. Da wäre das eine Abo drei mal so teuer, wie die Summe aus allen aktuell bestehenden Angeboten. So oder so, wir Kunden verlieren dabei, weil wir nichts erwerben sondern alles nur mieten.
naughtydog
27. September 2023 um 16:09 Uhr@Rikibu
Das Urheberrecht ist nicht automatisch weg, ohne DRM.
naughtydog
27. September 2023 um 16:19 Uhr@Rikibu
gameswirtschaft de/politik/eu-studie-piraterie-raubkopien-2017/
Hent41kamen
27. September 2023 um 16:52 Uhr@Mikonomi
99,9% nur Assassins creed. ^^
AllroundGamer79
27. September 2023 um 18:08 Uhr@Wolf
„Es spielen gerade viele Personen! Die Wartezeit beträgt etwa 10 Minuten.“
Hatte ich auch schon bei xCloud wenn Cloud Gaming die Zukunft wird dann gute Nacht,brauchbar vielleicht in 10-15 Jahren,aber so mit Wartezeiten einfach nur lächerlich und das obwohl das bestimmt nocht nicht viele nutzen.
Red Realm Rabbit
28. September 2023 um 07:26 Uhr@Rikibu
Es ist auch legitim das ich mein Verfügungsrecht über mein Eigentum ausüben kann, DRM verhindert das aber. Zumal du hier definitiv Urheberrecht mit DRM verwechselst.
Aber das ist deiner Aussage nach ja impliziet „zumutbar“, während die ach so armen künstler – welche nebenbei gesagt viele millionen, gar milliarden, Gewinne einfahren – besonders „schutzbedürftig“ sind mit ihren Battalionen an Rechtsanwälten.
Was ich will ist vollständig Unabhängig von Dritten meine Spiele von einem System auf ein physisch anderes, kompatibles verschieben zu können, ohne das diese dadurch unbrauchbar werden und dem steht DRM im weg.
Von mir aus ein Kompromiss das mit Abschaltung des Onlinestores alle vorliegenden Spiele ihr DRM weggepatched bekommen, sodass er für die relevante Zeit des Geld verdienens vorhanden ist, aber ewig darf er nicht existieren.
freedonnaad
28. September 2023 um 13:48 UhrUbisoft hat schon mit so vielen Äußerungen und Entwicklungen falsch gelegen, games as a service haben sie verkackt, always online Pflicht, hat für viel Ärger bei den Spielern gesorgt, nft spiele waren schon tot bevor sie überhaupt auf den Markt gekommen sind