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Hellboy Web of Wyrd angespielt: Wie schlägt sich das neue Roguelike der Comic-Ikone?

Wir haben uns auf der PlayStation 5 für euch in das Roguelike-Abenteuer "Hellboy: Web of Wyrd" gestürzt. Ob das bisher wohl beste Spiel des kultigen Comic-Dämons auch für euch einen Blick lohnt, erfahrt ihr hier!

Hellboy Web of Wyrd angespielt: Wie schlägt sich das neue Roguelike der Comic-Ikone?
"Hellboy: Web of Wyrd" ist seit dem 18. Oktober 2023 unter anderem für PlayStation 4 und PlayStation 5 verfügbar.

Mehr als 15 Jahre sind seit dem letzten Konsolen-Abenteuer des ikonischen roten Dämons bereits vergangen, doch nun kehrt er in „Hellboy: Web of Wyrd“ endlich zurück. Statt auf der PS3 stürzt er sich diesmal auf der PlayStation 5 in ein neues übernatürliches Abenteuer und wir haben ihn dabei natürlich begleitet. In unserem Angespielt-Artikel verraten wir euch, ob sich für euch ebenfalls ein Abstecher in das Roguelike lohnen könnte.

Ein spielbarer Hellboy-Comic

Einmal mehr gehen merkwürdige Dinge vor sich: Ein Agent des Bureau for Paranormal Research and Defense (B.P.R.D.) geht verloren, weshalb Hellboy zur Hilfe eilen muss. Allerdings muss unser dämonischer Hüne schon bald erkennen, dass weitaus größere und vor allem gefährlichere Dinge vor sich gehen. Red muss sich in das sogenannte Wyrd wagen, in dem er zum Protagonisten einer geheimnisvollen Geschichte auserkoren wird. Doch wer zieht wirklich die Fäden?

Das verraten wir euch selbstverständlich nicht, doch die Story von „Web of Wyrd“ sprudelt an allen Ecken und Enden vor Liebe zum Detail für die Comic-Vorlage über. Fans der Reihe dürfen sich über allerlei kleine Anspielungen auf verschiedene Abenteuer des feuerroten Dämons freuen. Insgesamt ist die Handlung des Spiels für uns allerdings nicht die ganz große Stärke des Spiels, da sie nicht allzu packend präsentiert sowie erzählt wird und kaum in Erinnerung bleibt.

Dafür ist die audiovisuelle Präsentation des Action-Adventure-/Roguelike-Mix über jeden Zweifel erhaben. Der markante Zeichenstil von „Hellboy“-Schöpfer Mike Mignola wird absolut meisterhaft getroffen. Die Charakterdesigns, die Umgebungen und vor allem der Einsatz von Schatten ist hervorragend. „Web of Wyrd“ gelang es von der ersten Sekunde an, uns in die düstere Comic-Welt der Vorlage zu entführen. Hier erhaltet ihr einen spielbaren „Hellboy“-Comic!

Spielerisch weiß das Spiel über weitere Strecken ebenfalls zu überzeugen. In der düsteren Fantasy-Welt des Roguelikes durchstreift ihr in der Third-Person-Perspektive immer neue Labyrinthe, in denen zahlreiche Monster sowie Fallen warten. Den verschiedenen Bestien stellt ihr euch primär im Nahkampf entgegen, was sehr gut zum Hauptcharakter passt. Wie ein Boxer müsst ihr feindlichen Attacken ausweichen oder blocken und selbst Treffer landen.

Oder genauer: Wie ein ziemlich träger Boxer. Big Red bewegt sich nämlich ziemlich behäbig während der Action. Das mag zwar zum Protagonisten passen, allerdings wünschten wir uns immer wieder, unsere Spielfigur würde etwas direkter reagieren. Ihr solltet euch deshalb auf eine gewisse Eingewöhnungsphase einstellen.

Roguelike für Genre-Neulinge

Natürlich hat Hellboy in „Web of Wyrd“ auch seine Pistole sowie zwei weitere Schießprügel mit dabei, deren Einsatz muss jedoch gut überlegt sein. Für die Pistole, die Schrotflinte und den Granatwerfer habt ihr nur wenige Schuss und das Nachladen dauert sehr lange. Jeder Schuss muss deshalb nicht nur sitzen, sondern auch vom Timing passen. Idealerweise nutzt ihr eure Fernkampfwaffen, um gegnerische Angriffe zu unterbrechen und Feinde zurückzuwerfen.

Eine wichtige Rolle spielen zudem drei Amuletten, von denen ihr immer eines vor einem Wyrd-Durchgang ausrüsten dürft. Wie eure Schusswaffen müssen diese jedoch erst freigeschaltet werden. Nach einem Bildschirmtod dürft ihr anschließend eure Ausrüstung auf Wunsch ändern, um einen neuen Durchgang zu wagen. Der Tod gehört, Roguelike-typisch, zum Konzept und fühlte sich für uns nie frustrierend an. Pushen könnt ihr eure Amulette, Waffen und Red selbst übrigens mit permanenten Buffs sowie Segen. Letztere erhaltet ihr in der düsteren Paralleldimension und sie gewähren euch spezielle Effekte, etwa eine höhere Lebensenergie.

Verglichen mit anderen Genre-Vertretern ist der Schwierigkeitsgrad in „Hellboy: Web of Wyrd“ jedoch ziemlich moderat. Einzig die Bosskämpfe, die am Ende eines jeden Wyrd-Abschnitts warten, stellten unsere Fähigkeiten einigermaßen auf die Probe. Darüber hinaus sind auch die Anzahl der freischaltbaren Hilfsmittel und Segen recht limitiert. Eine ähnliche Vielfalt und taktische Tiefe wie etwa in einem „Hades“ erwartet euch hier nicht, was wir sehr schade fanden.

Des Weiteren sind die Gegnervielfalt sowie der Abwechslungsreichtum der Umgebungen eher überschaubar. Die Welt der „Hellboy“-Comics bietet so viel, doch die Entwickler des Roguelikes kratzen maximal an der Oberfläche und lassen hier viel Potential ungenutzt.

Empfehlung? Ja, aber…

„Hellboy: Web of Wyrd“ wurde eindeutig von Fans der kultigen Comic-Reihe geschaffen, die damit ebenso leidenschaftliche Fans erreichen wollen und wir sind davon überzeugt, dass ihnen das gelingen wird. Der Stil des Spiels trifft jenen der Vorlage absolut perfekt, doch das Gameplay kann unserer Ansicht nach hier nicht ganz mithalten. Die Umgebungen und Gegner wiederholen sich zu schnell und auch das Roguelike-Gameplay kann mit einigen Genre-Konkurrenten nicht ganz mithalten. Es fehlt dem stylischen Action-Adventure schlichtweg an Raffinesse.

Aufgrund der genannten Schwächen können wir dem Titel deshalb keine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen, doch selbst mit den genannten Makeln ist dies das bisher beste Game des roten Dämons und das allein dürfte bereits viele Fans freuen.

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