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Prince of Persia The Sands of Time: Ein zeitloser Videospielklassiker wird 20

Mit "Prince of Persia: The Sands of Time" schrieb Ubisoft 2003 Videospielgeschichte. Dem Unternehmen gelang nicht nur der erfolgreiche Reboot eines Klassikers, sondern auch die Schöpfung eines Titels, der selbst neue Maßstäbe setzen sollte.

Prince of Persia The Sands of Time: Ein zeitloser Videospielklassiker wird 20
"Prince of Persia: The Sands of Time" erschien am 21. November 2003 in Europa für die PlayStation 2.

1989 veröffentlichte Jordan Mechner mit seinem schlicht „Prince of Persia“ genannten 2D-Jump’n’Run ein Spiel, das insbesondere mit seinen bahnbrechenden Animationen neue Maßstäbe setzen sollte. Spätere Auskopplungen der Reihe konnten jedoch nicht immer an das hohe Niveau des Erstlings anknüpfen. Nachdem Ubisoft die Markenrechte übernommen hatte, sollte sich dies jedoch ändern: Mit „Prince of Persia: The Sands of Time“ erschien ein meisterhafter Reboot.

Anlässlich des 20. Jubiläums der Veröffentlichung der europäischen PlayStation 2-Version möchten wir heute einen Blick zurück werfen. In diesem Artikel verraten wir euch, warum das Abenteuer des Prinzen ein zeitloser Klassiker und es noch immer wert ist, gespielt zu werden.

Kampf gegen das Schicksal

Im Fantasy-Abenteuer übernehmen wir die Rolle eines jungen Prinzen, der seinen Vater beeindrucken will. Um dies zu tun, stiehlt er während einer Schlacht ein uraltes und, wie sich später herausstellen soll, magisches Artefakt: Den Dolch der Zeit. Letztendlich geht die Schlacht siegreich aus und der Prinz möchte mit seiner Trophäe prahlen. Wenig später wird er jedoch von einem alten Mann dazu verleitet, den Dolch zu benutzen.

Mit dem Dolch lässt sich eine Sanduhr öffnen und der Sand der Zeit wird freigesetzt. Daraufhin verwandeln sich fast alle Menschen in der Umgebung in Sandmonster. Einzig der alte Mann, der Prinz und eine junge Frau namens Farah bleiben verschont. Der Dolch könnte alles wieder ungeschehen machen, doch dafür muss der Prinz viele Hürden überwinden. Ob er das Schicksal bezwingen und alle retten können wird?

Die Story von „Prince of Persia: The Sands of Time“ mag an sich gewiss nicht revolutionär gewesen sein, doch die Art und Weise, wie sie erzählt wurde, war es durchaus. Anders als in vielen anderen Spielen der damaligen Zeit wurde die Handlung nicht primär über Zwischensequenzen vorangetrieben. Stattdessen tauschten sich der Prinz und seine Begleiterin Farah während der Kämpfe und Puzzles immer wieder aus.

In Zeiten von Games wie „God of War Ragnarök“ oder „Uncharted 4: A Thief’s End“ nicht mehr allzu besonders wirken. In nahezu allen aktuellen AAA-Blockbustern mit Story-Fokus nutzen die Entwickler diesen Kniff. 2003 jedoch war das kleine Team von Ubisoft Montreal somit gewissermaßen seiner Zeit ein gutes Stück voraus. Des Weiteren war der Kniff, die gesamte Geschichte als spielerischen Rückblick zu erleben, damals überaus unverbraucht.

Dass sich die Macher des Action-Adventures für diesen Ansatz entschieden, ist übrigens auf Jordan Mechner zurückzuführen. Der „Prince of Persia“-Schöpfer ging in einem Beitrag von 2008 auf die kreativen Entscheidungen hinter der Narrative des Spiels ein: „Eine coole Art, eine Geschichte in einem Videospiel zu erzählen, besteht jedoch darin, die Zwischensequenzen so weit wie möglich zu eliminieren oder zu reduzieren und stattdessen das Spiel so zu gestalten, dass die stärksten und spannendsten Momente der Geschichte im Spiel selbst stattfinden.“

Mechner und das „The Sands of Time“-Team seien sich schnell einig gewesen, die Anzahl der Cutscenes gering zu halten. Stattdessen sei es das erklärte Ziel gewesen, den Spielern „die besten Momente der Geschichte“ zu geben. Die Story sollte allerdings nie im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Vielmehr sollte das Gameplay laut Mechner die Kernerfahrung der Spieler und Spielerinnen beeinflussen: „Das Gameplay ist nicht dazu da, der Geschichte zu dienen, sondern umgekehrt. Der Zweck der Geschichte ist es, das Gameplay zu unterstützen und zu verbessern.“

Kontrolle über die Zeit

Das Gameplay des Action-Adventure-Hits fußte dabei auf zwei Säulen: Plattformer-Einlagen in Kombination mit Rätseln sowie Kämpfe gegen diverse Sandmonster. Verglichen mit den zwei direkten Nachfolgern „Warrior Within“ und „The Two Thrones“ war das Kampfsystem zwar noch ziemlich simpel, doch es erfüllte seinen Zweck. Insbesondere die geschickte Einbindung des magischen Dolches spielte hierbei eine bedeutende Rolle.

Die beiden wichtigsten Funktionen des „Souvenirs“ des Prinzen waren das Zurückdrehen sowie die Verlangsamung der Zeit. Sicherlich, Zeitlupe-Mechaniken gab es bereits in anderen Spielen, etwa „Max Payne“, doch so geschickt wie im Falle von „The Sands of Time“ waren sie selten eingebunden. Eine Rückspul-Möglichkeit fand zudem in den nachfolgenden Jahren immer wieder ihren Weg in diverse Games, etwa „Race Driver: Grid“ oder zuletzt „EA Sports FC 24“.

Dank der verschiedenen Zeit-Kräfte des Prinzen hatten Spieler immer einen Weg, knifflige Situationen zu meistern oder Fehler zu korrigieren.

Für sich waren die einzelnen Gameplay-Facetten bereits wirklich gut, doch die wahre Stärke des Spiels liegt darin, wie diese miteinander verbunden sind. Ubisoft Montreal gelingt es überaus elegant, die Stärken des Prinzen immer wieder zu demonstrieren. So anmutig wie er an einer Wand entlanglaufen konnte, war es ihm ebenfalls möglich, leichtfüßig zwischen seinen Feinden hin und her zu tänzeln.

Da auch die Spielwelt wie ein echter, greifbarer Ort anfühlte, verstärkte dies wunderbar die dichte Atmosphäre. Der Palast, in dem das Abenteuer stattfindet, fühlt sich nicht wie eine bloße Kulisse an. Vielmehr ist es wie ein großer Spielplatz, den wir als Prinz erkunden dürfen.

Darüber hinaus verdient die Art, wie „The Sands of Time“ die Spieler an die Hand nimmt, eine besondere Erwähnung. Kameraeinstellungen und -bewegungen im Action-Adventure sind nahezu immer optimal. Jeder kleine Perspektivwechsel dient einem Zweck und optimiert die Übersicht. Was heute in Spielen dieser Art normal ist, war damals durchaus revolutionär. Generell lässt sich nicht leugnen, wie sehr dieser „Prince of Persia“-Reboot seine Spuren hinterlassen hat.

Ein zeitloser Klassiker

„Prince of Persia: The Sands of Time“ mag heute etwas in Vergessenheit geraten sein. Viele jüngere Spieler und Spielerinnen sind schließlich nicht mit der damaligen Trilogie aufgewachsen und der Release des letzten große Ableger der Reihe liegt ebenfalls schon Jahre zurück. Doch die Fußspuren, die der Titel seinerzeit hinterlassen hat, sind bis heute klar in zahlreichen Spielen zu erkennen von „Uncharted“ über „GRID“ bis hin zu „Assassin’s Creed“.

Ubisoft Montreal hat einen zeitlosen Videospiel-Klassiker geschaffen. Einzeln gesehen sind die Bestandteile des Action-Adventures nicht besonders, doch die Art und Weise, wie Story, Kämpfe und Plattformer-Einlagen miteinander verwoben wurden, ist noch immer meisterhaft. Es ist ein märchenhaftes Fantasy-Abenteuer, dessen Qualitäten dem Zahn der Zeit trotzen konnten und auch heute noch wert ist, gespielt zu werden. „The Sands of Time“ ist ein Stück Videospielhistorie.

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XiscoBerlin

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21. November 2023 um 21:24 Uhr
Ezio_Auditore

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21. November 2023 um 21:45 Uhr
Shneed-L-Woods

Shneed-L-Woods

21. November 2023 um 21:58 Uhr