Wann ist ein Indie-Spiel noch ein Indie-Spiel? Diese Debatte treibt derzeit einige Spieler um. Denn die Nominierung von „Dave the Diver“ in der Kategorie Best Independent Game bei den Game Awards 2023 scheint nicht jedem Gamer zu schmecken. Dabei streitet jedoch niemand ab, dass es sich bei dem Titel um ein gutes Spiel handelt.
Die Diskussionen sind bereits so hochgekocht, dass sich auch der der Moderator und Produzent der Game Awards, Geoff Keighley, zu dem Thema äußerte. Laut Keighley sei die Spezifizierung eines Indie-Games schwer zu definieren.
Indie kann für verschiedene Leute unterschiedliche Dinge bedeuten, so Keighley
In „Dave the Diver“ schlüpfen die Spieler in die Rolle des titelgebenden Dave, der tagsüber taucht und Fische fängt und Abends eine abgeranzte Sushi-Bar leiten und ihr wieder zu altem Glanz verhelfen soll. Der Titel ist dabei in dem derzeit so beliebten Lofi-Pixel-Look gehalten. Das Spiel stammt von dem Entwickler Mint Rocket, einem kleinen Team innerhalb des südkoreanischen Unternehmens Nexon, das allein 2021 einen Umsatz von 1,8 Milliarden Dollar erzielen konnte.
Auf Twitch wurde Geoff Keighley kürzlich zu seinen Gedanken rund um die Indie-Debatte zu „Dave the Diver“ befragt. Er antwortete, dass der Begriff schwer zu definieren sei und es letztendlich an der Jury von The Game Awards liegen würde, die Nominierten auszuwählen. „Independent kann für verschiedene Leute unterschiedliche Dinge bedeuten und es ist ein sehr weit gefasster Begriff“, so der Moderator und Produzent der Game Awards. „Man kann sich darüber streiten, ob unabhängig das Budget des Spiels bedeutet, ob unabhängig bedeutet, woher die Finanzierung stammt, ob es die Größe des Teams bedeutet. Bedeutet es den unabhängigen Geist des Spiels, also ein kleineres Spiel, das irgendwie anders ist?“
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Laut Keighley meinen einige Leute, dass „Baldur’s Gate 3“ von Larian ein Indie-Spiel sei. Für andere sei es „Death Stranding“ von Kojima Productions, das, auch wenn das Studio unabhängig sei, aber von PlayStation finanziert würde. „Wenn man einen Publisher hat, ist man dann noch unabhängig oder nicht?“, fragte Geoff Keighley seine Zuschauer.
Zu „Dave the Diver“ meinte der Moderator: „Das Spiel wird von einer Gruppe namens Mint Rocket gemacht. Es ist ein kleineres Spiel von einer kleineren Gruppe, aber es ist Teil von Nexon, sie sind Angestellte von Nexon, der ein sehr großer Publisher ist. Ich denke also, es ist eine faire Debatte und Diskussion – ist dieses Spiel wirklich unabhängig oder nicht?“ Keighley gab an, dass die Sache ziemlich kompliziert sei. „Also lassen wir die Leute nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden und man kann der Auswahl zustimmen oder sie ablehnen.“
Quelle: VGC
Weitere Meldungen zu Dave the Diver, The Game Awards 2023.
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Kommentare
OzeanSunny
30. November 2023 um 13:16 UhrEin Indie Game sollte auch genau das sein.
Unabhängige Entwickler oder ein unabhängiges Studio das seine ganzen Möglichkeiten in sein Game gesteckt hat ohne zig Millionen als Reserve zu haben von einem anderen Studio.
Das ist gegenüber den anderen nominierten einfach nicht fair und gehört auch nicht da rein oder in diese Kategorie.
ras
30. November 2023 um 13:21 UhrAlso kurz: „So wie es uns gerade in den Kram passt“
RegM1
30. November 2023 um 13:31 UhrIndie bedeutet im Endeffekt komplett aus eigenen Mitteln finanziert und realisiert, keine fremde Hilfe.
Man sollte diese Kategorie dann auch nicht mit Spielen von großen Publishern zumüllen, die diese Projekte nur abgesegnet haben, weil es eben aktuell im Trend ist (Pixelgrafik, 2D) und fette Gewinne verspricht.
Dann muss man eine zusätzliche Kategorie „Best Wannabe Indie“ her, da dürfen solche Studios gerne mit ihresgleichen konkurrieren.
AndromedaAnthem
30. November 2023 um 13:42 UhrMein persönliches PS5 Indie-Game des Jahres ist eindeutig, das für mich überragende, Everspace 2! 🙂
Rikibu
30. November 2023 um 13:44 UhrDie Stellungnahme ist deshalb so ausweichend weil die „Gähn Awards“ eben von den großen Publishern getragen werden, die bewusst mit gewissen Stilmitteln das Interesse der Indie Gamer auf sich ziehen wollen.
Geoff wäre ja dumm, wenn er diese Geschäftsbeziehung mit zu einem straffen statement schädigt… die gähn awards wären am Eimer, wenn plötzlich keiner mehr dort Geld lässt, um Präsenzfläche zu kaufen.
CybernetikFrozone
30. November 2023 um 13:46 UhrErinnert mich an Vetternwirtschaft.
Yamaterasu
30. November 2023 um 13:49 Uhr@RegM1 Laut der Definition würden dann auch crowdfinanzierte Spiele rausfallen.
Horst
30. November 2023 um 13:55 Uhr@OzeanSunny: Wie so oft, absolute Zustimmung ^^
xjohndoex86
30. November 2023 um 14:20 UhrKleines Team, kleines Budget, begrenzte Möglichkeiten aber freie Entfaltung bei der Gestaltung. Das ist für mich ein Indie Spiel. Death Stranding als (eigenwillige) AAA Produktion sicherlich nicht. ^^
stevef2305
30. November 2023 um 15:32 UhrEinen Tag nach dieser Veranstaltung erinnert sich doch niemand mehr daran.
Barlow
30. November 2023 um 16:03 UhrRegM
Nexon sagt selbst, dass es kein Indie Spiel ist..