Nachdem es in 2023 bei vielen Studios zu Entlassungen kam, war Ende Oktober auch der „Destiny 2“-Entwickler Bungie von Kündigungen betroffen. Rund 100 Mitarbeiter, gut acht Prozent der Belegschaft, sollen dabei ihren Job verloren haben.
Knapp einen Monat nach den Kündigungen sprachen aktuelle und ehemalige Bungie-Mitarbeiter unter dem Mantel der Anonymität über die Stimmung im Team und die Ängste, die die verbliebenden Entwickler umtreibt. Dabei soll angeblich auch eine Vereinbarung zur Unabhängigkeit eine Rolle spielen, die Bungie und Sony bei der Übernahme 2022 eingegangen seien.
Unabhängigkeit angeblich an finanzielle Ziele geknüpft
Mit den Kollegen von IGN sprachen nun mehrere aktuelle und ehemalige Bungie-Entwickler über eine Besprechung, die kurz nach den Kündigungen stattgefunden haben soll. Darin hätten die Führungskräfte von Bungie angedeutet, dass die aktuelle Vorstandsstruktur nicht ewig Bestand haben könnte. Derzeit besteht der Vorstand von Bungie aus dem PlayStation-Studios-Chef Hermen Hulst, Sony Senior VP Eric Lempel, Bungie-Mitbegründer Jason Jones, Bungie-CTO Luis Villegas und Bungie-CEO Pete Parsons. Die Führung ist zwischen Bungie- und Sony-Vertretern aufgeteilt, Parsons soll jedoch als Stichentscheider fungieren.
Die genauen Details zu der Übernahme von Bungie durch Sony sind der Öffentlichkeit, aber anscheinend auch den meisten Mitarbeiten, nicht bekannt. Wie die Quellen berichten, sollen Führungskräfte des Studios erklärt haben, dass die aktuelle geteilte Vorstandsstruktur davon abhänge, dass Bungie bestimmte finanzielle Ziele erreicht. Sollte das Studio diese Ziele zu stark verfehlen, könnte Sony den bestehenden Vorstand auflösen und die Kontrolle über das Unternehmen übernehmen.
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Angesichts dieser Gefahr soll die Bungie-Führung – und nicht Sony – die Entscheidung getroffen haben, rund 100 Mitarbeiter zu entlassen. Dazu wurden weitere Kosteneinsparungen eingeführt, wie ein Einstellungsstopp, reduzierte Reisebudgets, die Abschaffung von Urlaubsboni sowie die Kürzung von zahlreichen Moralveranstaltungen für die Mitarbeiter. Auch sollen verschiedene Leistungen pausiert oder ganz eingestellt worden sein, wie beispielsweise die jährliche Anpassung der Mitarbeitervergütung an die Marktpreise, ein Programm zum Mittagessen für neue Mitarbeiter oder sogar Geschenkkarten bei Mitarbeitergeburtstagen. Auch die jährlichen Studioleistungsprämien sollen gekürzt worden sein.
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Zusammen mit den gerade erst vorgenommenen Entlassungen sollen die Maßnahmen den Quellen zufolge zu einem massiven Stimmungsabfall bei den verbliebenen Mitarbeitern geführt haben. Ein Entwickler habe IGN berichtet, dass die Stimmung im Studio im letzten Monat „seelenzerstörend“ gewesen sei. Das Management soll auf die Frustration und Trauer der Mitarbeiter über die Entlassungen zudem mit überraschend viel Gleichgültigkeit oder sogar völlige Leichtfertigkeit oder Feindseligkeit reagiert haben. Wie mehrere Mitarbeiter berichten, sollen die Führungskräfte von Bungie zudem mehrfach betont haben, dass man nicht garantieren könne, dass es nicht zu weiteren Entlassungen kommt.
Quelle: IGN
Weitere Meldungen zu Bungie, Destiny 2.
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Kommentare
Weitenrausch
07. Dezember 2023 um 08:51 Uhrdas klingt wie beabsichtigt von Sony… man könnte sagen das ist ne Feindliche Übernahme durch die Hintertür… Bungie hat sich nur kaufen lassen wenn wenn sie unabhängig bleiben dürfen und nun hat Sony nur zugesehen und abgewartet und wenn der Laden nicht mehr läuft, übernimmt Sony die Zügel.
Ich sags mal so, das klingt nicht OK… auch wenn Finanziell die Ziele nicht erreicht wurden, es ist schon Krass wie Sony mit der Situation umgeht… Wäre das Microsoft wäre das Geschrei laut…!
Sony will die Kontrolle über Bungie haben, dass kann man doch nicht anderes erkennen. Wir erleben gerade eine Feindliche Übernahme und Umstrukturierung um Intern das Studio Mundtot zu machen.
Weiss ich nicht was ich davon halten soll… Bungie ist eh nicht mehr das gleiche Studio wie früher und ein Schatten seine selbst, Destiny stürzt auch gerade ab… dass kommt halt davon wenn man die Kuh zu stark melkt. Der einzige Stützfeiler bricht zusammen… aber das Sony denen nicht unter die Arme greift und sagt:“ ihr gehört zu uns, nächstes Jahr läufts besser“ ne man schaut zu und überlegt wie man den laden übernehmen kann…
nicht schön und lässt Tief blicken.
Echodeck
07. Dezember 2023 um 09:06 UhrSein wir mal ehrlich man kauft Studios wegen den Menschen ip´s hat Sony genug, glaube nicht mal das Sony das so gefallen wird was da gerade passiert und in anderen Berichten stand, das die Geschäftsleitung den Termin nicht ganz uneigennützig gewählt hat um gerade langjährige Mitarbeiter von Bungie nicht an den Ausschüttungen an den Mrd Zahlungen von Sony zu beteiligen, da stehen 4,3 Mrd im Raum an, von dem die Mitarbeiter einen Anteil wegen Beteiligung am Unternehmen zustehen wird wenn sie bestimmte kreterien erfüllen, das wir da noch lange nicht zur ruhe kommen
DBGHSKULL
07. Dezember 2023 um 09:18 Uhr@PS_Portal: Vielleicht liest du dir das auch noch mal in Ruhe durch bevor du anderen selbiges empfiehlst. Und nimm deine Sony-Brille ab. So einfach wird die Sachlage nicht sein. Und Sony ist auch im Vorstand. Und ein Problem die zu gewissen Handlungen führen, sind die vereinbarten Ziele mit Sony. Es scheint hier eine Gemengelage vorzuliegen die nicht einen Schuldigen ausmacht.
Leute sind hier auf der Seite unterwegs. Der ein oder andere sollte mal sein Gamepad aus der Hand legen, seine Sony Brille abnehmen und ein Buch lesen. Dann klappt es Vielleicht auch Mal mit einer differenzierten Betrachtungsweise.
Maka
07. Dezember 2023 um 09:20 UhrHab ich das richtig verstanden, dass man die ganzen Leistungen kürzt um mit dem Studio auf dem Papier die finanziellen Ziele zu erfüllen?
Okay, Reisebudget-Kürzung und Einstellungsstopp kennt man aus fast jedem Konzern zum Ende des Jahres in Zeiten des year-end-closing, aber wenn es dann an so essentielle Dinge geht hört der Spaß auf:
Urlaubsboni (bei uns heißt das einfach Urlaubsgeld, könnte man bei uns gar nicht streichen, da nach wenigen wiederholten Anwendungen das Gewohnheitsrecht greift)
Moralveranstaltungen (Mental Health, Family+Job Infosessions, usw)
verschiedene Leistungen pausiert (Mitarbeiterrabatte die es bei uns in DE über „corporate benefits“ gibt)
die jährliche Anpassung der Mitarbeitervergütung an die Marktpreise (die Erhöhung die wir jährlich bekommen ob nun über den Tarif oder über die Geschäftsleitung in Absprache mit dem Betriebsrat, also auch essentiell um mit dem Markt mitzugehen und Mitarbeiter zu halten)
Programm zum Mittagessen für neue Mitarbeiter (die bekommen also kein subventioniertes Essen mehr in der Kantine und müssen voll zahlen, bei uns auch ein Unding und eine Spaltung in 2 Klassen)
Geschenkkarten bei Mitarbeitergeburtstagen (nice to have, sicher nicht viel Wert und noch weniger Kosten aber eine gute Mitarbeiterbindung und Motivation)
die jährlichen Studioleistungsprämien (Quasi der Bonus welcher bei uns in DE oft im Jahreszielgehalt enthalten ist und entsprechend ausgezahlt wird, wenn das Unternehmen die Ziele erreicht hat oder eben der sagenumwobene (übertriebene?) Bonus den man von Porsche (oft über 8000€) kennt.
Die Streichung von essentiellen Benefits ist nie eine gute Idee, da dann die Mitarbeiter schnell auf der Suche nach was neuem sind. Vorallem muss man bedenken, dass das eine 600 Mitarbeiter Firma ist welche so hoch gehandelt wird. Die Umsätze pro Mitarbeiter sind da sicher wesentlich höher als bei vielen anderen Unternehmen, dort an den Mitarbeiterleistungen zu sparen ist absolut der falsche Weg um die Ziele zu erreichen.
Don Jekyll
07. Dezember 2023 um 09:38 UhrSoll Sony es abstoßen oder übernehmen, Bungie ist nicht mehr das was die mal waren, und ob es unter Sonys Flagge besser läuft als jetzt bleibt abzuwarten.
Pitbull Monster
07. Dezember 2023 um 10:18 Uhr@darkbeater
Reicht um in den Top Ten zu sein und neuere Spiele geht es schlechter.
Weitenrausch
07. Dezember 2023 um 10:19 Uhr@Don Jekyll
Bungie gehört Sony schon, aber sie haben kein Mitspracherecht. Bungie hat sich nur kaufen lassen wenn sie unabhängig bleibt und dass schein sony nicht zu gefallen, daher lässt man sie nun ausbluten und hofft das man dann dem laden komplett übernehmen kann…
NyanCat
07. Dezember 2023 um 10:41 UhrWenn Sony wirklich für all die Kürzungen und Entlassungen verantwortlich ist, dann hätte Bubguenliebwr unabhängig bleiben sollen. Außerdem waren 3 Milliarden wirklich viel zu viel für den Laden
WAR
07. Dezember 2023 um 11:07 UhrFeindliche Übernahme?
Die gehören doch schon Sony und Sony kann sich dieses Desaster nicht ewig ansehen.
Und wenn es stimmt das man bestimmte Mitarbeiter vor Sonys Bonus Auszahlung. Gekündigt hat dann sollte man den Vorstand erst recht auflösen.
Der bereichert sich ja dann an Mitarbeitern.
BelaMic
07. Dezember 2023 um 11:30 UhrWie soll Sony denn hier eingreifen? Außer Halo hat dieses Studio nichts gescheites hervor gebracht.
Pitbull Monster
07. Dezember 2023 um 12:25 Uhr„Sollte das Studio diese Ziele zu stark verfehlen, könnte Sony den bestehenden Vorstand auflösen und die Kontrolle über das Unternehmen übernehmen.“
Mit anderen Worten, der Vorstand versucht den eigenen Hintern zu retten und kürzt deshalb bei dem Personal.
Mit Sony oder dem Personal selbst haben die Einsparungen nichts zu tun, das alles hat wie es aussieht der Vorstand von Bungie entschieden.
RoyceRoyal
07. Dezember 2023 um 13:06 UhrDie geben mir seit Forsaken keine Trophies für mein liebstes Spiel. Jede seelenzerstörende Entlassung hat sich jede/r der Verantwortlichen selbstzuzuschreiben.
Ich hätte für jeden DLC den Maximalpreis gezahlt und hunderte Std gespielt. Nach Jenseits des Lichts musste ich dann aber leider aussteigen.
Wenn Trophies bin ich in Final Shape zurück, wenn nicht dann halt nicht.
Kauf natürlich only digital 🙂
Pitbull Monster
07. Dezember 2023 um 13:12 UhrSony wird sicherlich nicht Bungie gezwungen haben den Vertrag zu unterschreiben.
Wenn ich mich richtig erinnere haben beide Seiten an dem Vertrag gearbeitet und deshalb kam die Partnerschaft auch so schnell zustande.
Pitbull Monster
07. Dezember 2023 um 13:25 UhrWenn Sony gewollt hätte, dass Bungie durch Einsparung am Personal profitable wird, dann hätte Sony sicherlich nicht über 1 Milliarde Dollar (oder so) nur für das Personal als Bonus ausgegeben.
Das macht do lch gar kein Sinn.
WAR
07. Dezember 2023 um 13:28 UhrDiese Klausel ist jawohl selbstverständlich man verschenkt doch nicht fast 4 Milliarden ohne Gegenleistung.
Soll Sony.jetzt einfach sagen ok Pech gehabt oder was?
Puhbaron
07. Dezember 2023 um 13:39 Uhr@Acid187
Natürlich rudern die Fans nun hin und her und verteidigen Sony bis aufs Blut. kann doch nicht sein, das Sony für solche eine Aktion kritisiert wird. 😉
WAR
07. Dezember 2023 um 13:51 UhrUnfassbar Was hier gelabert wird soll Sony jetzt einfach 4 Milliarden abschreiben und fertig!
xjohndoex86
07. Dezember 2023 um 14:26 UhrSchwer durchzublicken was das Ganze überhaupt sollte? Für Sony ein Minusgeschäft. Das dürfte klar sein. Hätte ohnehin nie diesen Preis bezahlt, um mir dann noch Bedingungen von Bungie gefallen zu lassen. Jetzt versuchen sie es halt über die Druckschiene. Bungie erreicht diese Ziele nicht und muss die Schere ansetzen bzw. möglicherweise den Vorstand auflösen, der sie unabhängig macht. Clever gemacht, Sony aber das wäre mit einem Vertrag, der nicht auf anfänglichen Kuschelkurs geht auch weniger hinterf*tzig möglich gewesen. Wieder sehr schade für die Kleinsten. Dem Vorstand scheint es ja egal zu sein mit seiner XXL Abfindung. Für mich die nächste Fehlinvestition nach dem letzten GaaS Debakel. (Weiß jetzt nicht mehr wie das Studio hieß, mit dem sie da zusammengearbeitet haben.)
RegM1
09. Dezember 2023 um 16:38 UhrTja dann hat Sony das nächste Studio gekillt, Gratulation.
Denke die Leute werden alle eher kündigen, bevor sie sich wieder knechten lassen, das wollten die Mitarbeiter bei Bungie nie wieder.