Die Enttäuschung war groß, als „The Day Before“ nach langem hin und her auf Steam startete. Entgegen des Marketings von Fntastic handelte es sich nicht um ein Survival-MMO, sondern eher um einen Extraction-Shooter. Deshalb entfernten die Verantwortlichen im Nachhinein sogar Hinweise auf das Genre.
Ein Ex-Mitarbeiter von Fntastic teilte nun gegenüber DualShockers mit: Das Spiel war nie als MMO konzipiert! Vielmehr sollte es eine „Mischung aus Rust, DayZ und Escape from Tarkov“ darstellen.
„Ich habe es nie als ein MMO-Projekt gesehen. Keiner aus unserem Team weiß, warum sie es MMO genannt haben. Es war immer ein Third-Person-Shooter mit einigen Koop-Mechaniken. Nicht eine einzige RPG-Mechanik wurde implementiert – Fertigkeiten waren eine Idee, und sie befanden sich im Prototypenstadium, aber mehr nicht“, erklärt der Entwickler.
Warum das Marketing und die Entwicklung verschiedene Richtungen einschlugen? Der Grund dafür soll die mangelnde Kommunikation mit Eduard und Aisen Gotovtsev sein. Die beiden Brüder seien für Entscheidungen jeglicher Art verantwortlich gewesen.
Der ehemalige Mitarbeiter erklärt weiter: „Es gab keine Möglichkeit, viele Menschen in die Welt zu setzen oder die Welt größer zu machen. Von Anfang an war die Idee, dass die Server weniger als 100 Leute umfassen sollten – das ist kein MMO. Keine Clans, keine Schlachtzüge, geschlossene Hubs. Das ist seit über zwei Jahren so.“
Mitarbeiter-Feedback wurde meist ignoriert
Jedenfalls habe das Team – wozu über 300 Freiwilige gehörten – kaum Mitspracherecht gehabt. So sollen die Gotovtsevs mehrere gute Ideen, zum Beispiel einen Voice-Chat, nicht berücksichtigt haben. Wer damit ein Problem hatte, riskierte seinen Rauswurf. Deshalb haben manche Mitarbeiter Diskussionen vermieden, weil sie Angst um ihre Stelle hatten.
„Die Mitarbeiter vermieden oft den direkten Konflikt mit ihnen, weil sie Angst hatten, ihren Arbeitsplatz zu verlieren“, heißt es dazu.
Nach der Verkündung, Fntastic dicht zu machen, soll Eduard den Entwicklern noch über die Kaufstatistik informiert haben. Das Ergebnis: „The Day Before“ ist „finanziell erfolglos.“ Genauere Infos über die Schließung hat das Team jedoch nicht erhalten.
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Laut dem offiziellen Statement habe Fntastic keine Mittel mehr, um die Entwicklung fortzusetzen. Zudem seien die Möglichkeiten falsch eingeschätzt worden, weil die Spieleentwicklung ein „unglaublich anspruchsvolles Unterfangen“ ist. Daher haben die Studio-Gründer einen Schlussstrich gezogen.
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Kommentare
branch
14. Dezember 2023 um 16:28 Uhr„Die Mitarbeiter vermieden oft den direkten Konflikt mit ihnen, weil sie Angst hatten, ihren Arbeitsplatz zu verlieren“, heißt es dazu.
Freiwillige, unbezahlte hatten Angst ihren „Arbeitsplatz“ zu verlieren.
WTF
Solche Mitarbeiter wünscht sich wohl so mancher Konzern auf der Welt.
Hier lief wohl einfach alles, komplett alles schief.
marlo12
14. Dezember 2023 um 17:06 UhrThe.day before das Spiel ein scam wurde
Falkner
14. Dezember 2023 um 17:48 UhrSchade was daraus geworden ist. Die hätten einfach sagen sollen „Wir machen einen einfachen Extraction-Shooter, welcher mit der Community zusammen wachsen soll“. Aber ein völlig anderes Spiel (Genre) abliefern, als versprochen worden war, ist ein absolutes No-Go.
Daniel Lamb
14. Dezember 2023 um 19:31 Uhr@ mario12 Nein mein Lieber genau genau umgekehrt : “ Wie aus ein Scam ein Spiel wurde “ !
Abyss
15. Dezember 2023 um 00:03 UhrSchade… da waren bestimmt kompetente Leute dabei, auf die man besser hätte hören sollen.
Potential war grundsätzlich vorhanden.
Aber kein Melee und fehlende Deckungsmöglichkeiten wie aus Gears of War oder Division hätten schon dabei sein müssen.
Marrurk
15. Dezember 2023 um 00:36 UhrDas Studio wurde nicht geschlossen, sondern einfach nur umbenannt nämlich zu Eight Points. So hießen die schonmal.
GeaR
15. Dezember 2023 um 02:50 UhrWer hätte das gedacht… 😀