Die Übernahme durch Microsoft und die damit verbundene Klage der amerikanischen FTC war nur eine von mehreren gerichtlichen Auseinandersetzungen, denen sich Activision Blizzard in jüngster Vergangenheit stellen musste. Ebenfalls geriet der Publisher aufgrund des Vorwurfs von Diskriminierung und sexueller Belästigung in die Schlagzeilen.
Doch auch hier naht das Ende: Wie das Wall Street Journal berichtet, konnte Activision Blizzard mit dem California Civil Rights Department eine Einigung treffen. Ursprung des Verfahrens waren ausgehend vom Geschlecht der betroffenen Personen eine ungleiche Entlohnung und Nachteile bei Beförderungspraktiken.
Im Zuge der Einigung wird Activision Blizzard bis zu 46,75 Millionen Dollar an weibliche Angestellte zahlen, die damit ihren Vorwurf geltend machen konnten, im Zeitraum von 2015 bis 2020 eine ungleiche Bezahlung erhalten zu haben. Weitere 9,125 Millionen Dollar wurden zur Deckung der Anwaltskosten gewährt.
Gleichzeitig sieht die Übereinkunft vor, dass Activision Blizzard zusätzliche Maßnahmen ergreift, um faire Lohn- und Beförderungspraktiken im Unternehmen zu gewährleisten. Gänzlich in trockenen Tüchern ist der Deal allerdings nicht: Er muss von einem Gericht genehmigt werden.
Keine systematische Belästigung nachgewiesen
Ein anderer Punkt der einstigen Vorwürfe konnte nicht bestätigt werden. So räumt das California Civil Rights Department ein, dass “kein Gericht oder eine unabhängige Untersuchung“ die Behauptungen von „systematischer oder weit verbreiteter sexueller Belästigung bei Activision Blizzard“ untermauert habe.
Ebenfalls könne nicht bestätigt werden, dass „Activision Blizzards leitende Angestellte eine Kultur der systematischen Belästigung, Vergeltung oder Diskriminierung ignoriert, geduldet oder toleriert haben“.
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Die Untersuchung fand zudem keinen Beweis für ein Fehlverhalten seitens des Activision Blizzard-CEOs Bobby Kotick oder des Vorstands.
Und auch die Lohnunterschiede wurden in der Untersuchung präzisiert: Die Sachverständigen betonten, dass es zwar insgesamt ein geschlechtsspezifisches Lohngefälle gab, aber kein Lohngefälle zwischen Mitarbeitern desselben Ranges.
CRD und Activision Blizzard äußern sich zur Einigung
Ein CRD-Sprecher kommentierte die Vereinbarung wie folgt: “Wenn das Gericht diesen Vergleich annimmt, stellt er einen großen Schritt nach vorn dar und wird den Mitarbeitern von Activision Blizzard direkte Erleichterung bringen.”
Gegenüber IGN betonte das California Civil Rights Department ergänzend, dass die Erklärung „im Großen und Ganzen für sich selbst spricht, was den historischen Charakter dieser Vergleichsvereinbarung über 50 Millionen US-Dollar betrifft, die Frauen, die durch die diskriminierenden Praktiken des Unternehmens geschädigt wurden“, zu einer Entschädigung verhilft.
Auch Activision Blizzard meldete sich zu Wort und erklärte: “Wir sind erfreut, dass wir heute eine Einigung mit dem California Civil Rights Department (CRD) erzielt haben. Wir sind uns der Bedeutung der in dieser Vereinbarung angesprochenen Themen bewusst und werden alle neuen Verpflichtungen, die wir im Rahmen dieser Vereinbarung übernommen haben, vollständig umsetzen.”
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Auch sei man erfreut darüber, dass das CRD zugestimmt habe, eine “geänderte Klage einzureichen, die ihre Behauptungen aus dem Jahr 2021 über weitverbreitete und systematische Belästigung am Arbeitsplatz bei Activision Blizzard vollständig zurückzieht”.
Activision Blizzard wies derartige Vorwürfe wiederholt zurück und versuchte im Oktober 2022 erfolglos, die Klage abzuweisen. Gleichzeitig hatten die Anschuldigungen einen erheblichen Einfluss auf den Aktienwert von Activision Blizzard, der womöglich die Übernahme durch Microsoft begünstigte.
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Kommentare
ABWEHRBOLLWERK
17. Dezember 2023 um 11:56 UhrSchon wahnsinn, was man für 54 Mille so bekommt 🙂
Flex_deine_Ex
17. Dezember 2023 um 12:07 UhrIn dieser Welt geht’s nur um GELD GELD GELD…zum kotzen.
Sunwolf
17. Dezember 2023 um 12:18 UhrMit was will man jemanden sonst Glücklich machen außer Geld, etwa mit Bananen bezahlen.
Man ist doch selbst auch Glücklich wenn der Chef einem Weihnachtsgeld gibt anstatt ein Präsentkorb.
Gaia81
17. Dezember 2023 um 12:42 UhrWill gar nicht wissen wie oft so geld für lügen drauf gehen. natürlich kommt sowas vor ,bin mir aber auch sicher viele wollen so an das schnelle geld kommen
ras
17. Dezember 2023 um 12:47 UhrEin anderer Punkt der einstigen Vorwürfe konnte nicht bestätigt werden. So räumt das California Civil „Rights Department ein, dass “kein Gericht oder eine unabhängige Untersuchung“ die Behauptungen von „systematischer oder weit verbreiteter sexueller Belästigung bei Activision Blizzard“ untermauert habe.“
„Ebenfalls könne nicht bestätigt werden, dass „Activision Blizzards leitende Angestellte eine Kultur der systematischen Belästigung, Vergeltung oder Diskriminierung ignoriert, geduldet oder toleriert haben“.“
Murli
17. Dezember 2023 um 12:48 UhrGeld ohne Ende……..
RTruth
17. Dezember 2023 um 14:52 UhrAbsolut verrückte Summen. Fast 10 Millionen für Anwälte, unglaublich.
El_Chefè
17. Dezember 2023 um 15:06 UhrIch hoffe es wird ab jetzt diverser, inclusiver sowie barrierefreier! Das ist mir am wichtigsten am Gaming!
clunkymcgee
18. Dezember 2023 um 12:14 UhrGeld regelt alles.
Magatama
18. Dezember 2023 um 13:46 UhrEigentlich hätte der Deal noch beinhalten müssen, dass der verantwortliche Manager Kotick mit einem gigantischen A**chtritt aus dem Unternehmen herausgekickt wird. Mit einem sehr großen, schweren Skistiefel. Ohne Abfindung und mit Schadensersatzzahlung.