Insomniac Games wurde Opfer einer massiven Ransomware-Attacke. Millionen Dateien konnten Hacker erbeuten. Darunter befinden sich Details zu Spielen sowie Angaben zu deren Erfolg. Gleichermaßen drangen Vertragsdetails und persönliche Dokumente durch.
Die geleakten Informationen sind in der Branche ein großes Thema und wurden von anderen Studios reichlich kommentiert. Einige von ihnen brachten auf Twitter/X sowie auf anderen Plattformen ihr Mitgefühl zum Ausdruck.
Unermüdliche Arbeit mit Erpressung honoriert
Remedy Entertainment gehört zu den Studios, die sich zu Wort meldeten. Die Entwickler hinter “Alan Wake 2” verwiesen unter anderem auf die persönlichen Mitarbeiterdaten, die den Hackern zum Opfer fielen.
“Unser Mitgefühl an Insomniac und alle betroffenen Teammitglieder. Nach all der Mühe und Hingabe, die sie in ihre Spiele gesteckt haben, haben sie das nicht verdient. Das hat niemand. Die Hacker haben auch persönliche Daten von Mitarbeitern weitergegeben, was wirklich schändlich und beschämend ist.”
Remedy Entertainment
Auch Wushu Studios bestehend aus ehemaligen Mitarbeitern von PlayStation und Evolution Studios äußerte sich zum Hack und verurteilten diesen.
“Spieleentwickler arbeiten unermüdlich daran, Kunst und Unterhaltung für alle zu schaffen. Zu sehen, wie ein Team dafür mit bösartigen Angriffen und Erpressung honoriert wird, ist grausam. Wir wissen, dass das Team von Insomniac Games standhaft bleiben wird.”
Wushu Studios
Welche Auswirkungen drohende Leaks auf die Mitarbeiter von Entwicklungsstudios haben können, beschrieb Dinga Bakaba, Studio/Co-Creative Director bei Arkane Lyon.
“Mein Team und ich haben bis zur Ankündigung in blanker Angst vor einem Leak gelebt. Als Gerüchte aufkamen, hatte ich die ersten körperlichen Stresssymptome seit Jahrzehnten und jede Nacht Albträume. So etwas tut weh. Und die Insomniacs verdienen unseren Anstand und unsere Unterstützung.”
Dinga Bakaba
Diesmal ist es anders
Ebenfalls meldete sich Tom Warren, Senior Editor von The Verge, zu Wort und sprach die journalistische Komponente an.
“Der Insomniac-Hack könnte ein Wendepunkt dafür sein, wie wir in den Medien, der Entwicklergemeinschaft und der Fangemeinde über Spiele-Leaks denken. Wir haben in der Vergangenheit ähnliche Hacks gesehen, vor allem bei Capcom und den GTA 6-Leaks. Diese wurden ohne die Art von redaktionellen Entscheidungen und Diskussionen, wie wir sie heute erleben, breit abgedeckt.”
Tom Warren
Laut seiner Einschätzung sei es diesmal eine etwas andere Situation, was auf Insomniac Games und dessen Stellung in der Videospielbranche zurückzuführen sei. Denn hierbei handele es sich um einen “geliebten Entwickler”, der “großartige Spiele” hervorbringt. Daher gebe es eine “reale emotionale Bindung” sowie den Wunsch vieler Leute, “dem Studio nicht zu schaden”.
„Ich denke, das ist bei Entwicklerkollegen und sogar Journalisten verständlich, schließlich sind wir alle nur Menschen. Ein Hack fühlt sich weitaus aufdringlicher an, als wenn jemand frühzeitig euer Marketingmaterial findet.
Wir alle lernen von den Diskussionen in der Branche und den redaktionellen Entscheidungen, die hier getroffen werden. Ich hoffe, es ist ein nützlicher und dauerhafter Dialog für den Fall, dass dies einem anderen Spielestudio in der Zukunft unweigerlich wieder passiert.“
Tom Warren
Auch wir hatten in mehreren Artikeln ausgewählte Themen aus dem Leak aufgegriffen, uns später aber dazu entschlossen, die Berichterstattung auf die Erwähnung des Hacks zu reduzieren. Bereits veröffentlichte Artikel wurden entfernt.
Angaben aus dem Leak können fehlerhaft sein
Wie heikel derartige Leaks sind, zeigt auch die Tatsache, dass Informationen schnell aus dem Zusammenhang gerissen werden und nicht mehr aktuell sein können.
Ein Beispiel ist “Ratchet and Clank: Rift Apart“, bei dem ein Teil des Leaks zunächst darauf hindeutete, dass es ein kommerzieller Misserfolg war. Weitere durchgesickerte Statistiken widerlegten diese Annahme und machten später deutlich, dass die Gewinnschwelle offenbar überschritten werden konnte.
Zum Thema – Marvel’s Spider-Man 2: New-Game-Plus verschoben – Insomniac benötigt mehr Zeit
Ebenfalls kommt es mitunter zu Fehlinterpretationen und Verwechslungen. So gibt es einen reichlich kommentierten Bericht über angebliche Vertragsdetails zu “Marvel’s Spider-Man” und zum vermeintlichen Wegfall der Lizenz. Die erwähnten Bestimmungen, sofern sie überhaupt greifen, gelten laut der verlinkten Quelle explizit für eine andere Reihe.
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Diese News im PlayStation Forum diskutieren
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Kommentare
Maik Seidl
20. Dezember 2023 um 14:45 Uhr@OptimusPS
Vielleicht solltest du auch etwas reflektieren. Ich musste von dir vorhin einen herablassenden und beleidigenden Kommentar entfernen. Auch wenn es einigen schwerfällt: Hier gibt es nicht DIE EINE Meinung. Und vielleicht sollte die Debatte sachlich und nicht emotional weitergeführt werden. Vor allem rückblickend auf vorherige „Leaks“ dieser Art oder auf den Umgang mit weniger beliebten Studios und Publishern kann man doch eine gewisse Doppelmoral erkennen.
Sam1510
20. Dezember 2023 um 14:51 UhrHmm ja Leaks sind so eine Sache. Persönliche Sachen von Mitarbeitern sollte man wirklich nicht öffentlich im www behandeln. Alles andere aber? Ich finde es interessant was da so alles raus kommt und auch wenn es nicht gewollt war…bei den 100 anderen Leaks davor hat es auch keine sau gejuckt.
GeaR
20. Dezember 2023 um 14:56 Uhr@Sam1510
Lernt man nicht aus Fehlern aus der Vergangenheit? Vielleicht ist es ja heute der Punkt angekommen, wo man was daran machen will. Natürlich können wir auch sagen „damals haben wir es gemacht und deswegen soll es so bleiben“.
Im Artikel gibt es doch auch jemanden, der genau sowas auch äußert.
„‚Der Insomniac-Hack könnte ein Wendepunkt dafür sein, wie wir in den Medien, der Entwicklergemeinschaft und der Fangemeinde über Spiele-Leaks denken. Wir haben in der Vergangenheit ähnliche Hacks gesehen, vor allem bei Capcom und den GTA 6-Leaks. Diese wurden ohne die Art von redaktionellen Entscheidungen und Diskussionen, wie wir sie heute erleben, breit abgedeckt.'“
Tom Warren
WAR
20. Dezember 2023 um 15:02 UhrSony sollte mit ihren Mitteln auf die Seiten reagieren die das ausschlachten.
Gibt da doch bestimmt Möglichkeiten keine Test Muster mehr von Events ausschließen usw.
Das könnte bei manchen echt böse Nachwirkungen haben.
The Man
20. Dezember 2023 um 16:27 UhrAbgesehen von den persönlichen Sachen, was echt unter aller sau ist, kann man sich aber schon fragen wo nun genau der Schaden entstanden ist ? Das ich nun weiß das intern schon an Spiidy 3 gearbeitet wird hat man sich echt so schon denken können, das ein X-Man spiel kommen soll ist eher ne gute nachricht und wird mich bestimmt nicht vom Lauf abhalten … allgemein sollte man einfach von Haus aus transparenter werden und eben nicht alles geheim halten.
xjohndoex86
20. Dezember 2023 um 16:45 UhrIst natürlich immer so eine Sache. Natürlich gehört es auch zur redaktionellen Aufgabe solche Leaks und Gerüchte aufzuarbeiten. Man kann ja nicht einfach so tun, als wenn es nicht passiert wäre. Aber man spielt natürlich der Sensationsgeilheit in die Hände. Und damit den Hackern. Zumal es schon Studiotechnisch sehr intim ist, was hier preisgegeben wird. Von daher mehr wie richtig, das Ganze nicht auszuschlachten sondern dem weitmöglich keine Beachtung zu schenken. Denn das tut den Hackern richtig weh. Wenn es einfach niemanden schert. Bei TLOU2 war ich aufgrund der Reaktionen interessiert an dem Leak und bei GTA VI aufgrund des Einblicks in einen Prototypen Status. Aber am Ende hätte ich viele Sachen dann lieber doch nicht gewußt. Ich hoffe, dass daher auch in Zukunft – und schon aus Respekt vor den Entwicklern so wenig wie möglich das Ganze ausgehöhlt wird.
naughtydog
20. Dezember 2023 um 16:47 UhrDass es bei dem Thema eine Doppelmoral gibt, haben sich manche Publisher/Konzerne tatsächlich hart erarbeitet. Insomniac hat es nunmal gar nicht verdient, dass ihnen sowas „passiert“. Andere auch nicht. Manche aber schon etwas weniger nicht. Man wünscht es keinem, aber es stört einen unterschiedlich stark je nachdem wem es passiert. Das ist individuell sicherlich verschieden.
Khadgar1
20. Dezember 2023 um 18:03 Uhr@Maik Seidl
touché
Freezy
21. Dezember 2023 um 09:49 UhrEinfach sehr reudig das die großartige Arbeit dieses Studios so mit Füßen getreten wird.
Von mir aus einfach gar nicht mehr teasern oder irgendwas, ganz nach Rockstars Motto „try me bitch“.
Schtarek
21. Dezember 2023 um 10:06 UhrLächerlich. Bis auf die persönlichen Daten
Freezy
21. Dezember 2023 um 14:22 UhrIch hab eben erst realisiert das man Wolverine auf den PC herunterladen und spielen kann. 7 Missionen sind bereits drin, der ganze Plot veröffentlicht etc.
Vom Gameplay her sieht es aus wie GoW2018.