Leaks und Hacks sind in der Videospielbranche ein großes Thema. In den vergangenen Wochen musste sich als jüngstes Beispiel Insomniac Games mit einem massiven Angriff auf die Infrastruktur auseinandersetzen. Es folgten eine Erpressung und die Veröffentlichung sensibler Informationen, die Einblicke in die Planung des „Spider-Man“-Studios und des Publishers Sony gewähren.
Doch auch die Blockbuster-Schmiede Rockstar Games blieb nicht verschont. Im vergangenen Jahr sickerte nach einem Hack reichlich Material aus „GTA 6“ in das Netz. Während die geleakten Informationen von Sony und Insomniac Games zum Teil nur Planspiele sein dürften, steht beim vorherigen Leak fest: „GTA 6“ wird definitiv erscheinen.
GTA 6-Hacker muss sich psychologischer Untersuchung stellen
Mitverantwortlich für den Angriff auf die Server von Rockstar Games war Arion Kurtaj, Hacker und Mitglied der Gruppe Lapsus$. Dass er über ein besonderes technisches Verständnis verfügt, konnte der mittlerweile 18-Jährige mit dem Eindringen in die Server-Struktur unter Beweis stellen.
Gleichzeitig verdeutlichen jüngste Meldungen, dass auch die Hintergründe eine Besonderheit darstellen. So muss Kurtaj laut der gerichtlichen Anordnung so lange in einer gesicherten Spezialklinik bleiben, bis ein darauf spezialisiertes Gericht entscheidet, dass er keine Gefahr mehr für die Öffentlichkeit darstellt.
Im Rahmen der psychischen Beurteilung stellten die Ärzte fest, dass der „GTA 6“-Hacker „weiterhin die Absicht äußerte, so bald wie möglich wieder in die Internetkriminalität einzusteigen. Er ist hoch motiviert“. Wir berichteten erst kürzlich.
Zum Thema – Sony: Daten von 6.800 Mitarbeitern durch Hack erbeutet
Bemerkenswert sind die Umstände des Hacks: Den Erkenntnissen zufolge kam Kurtaj damals nach einem Angriff auf Nvidia auf Kaution frei. Obwohl sein Laptop beschlagnahmt wurde, schaffte es der zu diesem Zeitpunkt 16-Jährige, mit einem Amazon-Firestick, einem Hotelfernseher und einem Handy in die internen Systeme von Rockstar Games einzudringen.
Als Sicherheitslücke erwies sich das Slack-Nachrichtensystem des Unternehmens. Im weiteren Verlauf drohte der Hacker: „Wenn Rockstar mich nicht innerhalb von 24 Stunden per Telegram kontaktiert, werde ich mit der Veröffentlichung des Quellcodes beginnen.“ Anschließend brachte er das entwendete Material in den Umlauf.
Aufgrund von Autismus nicht verhandlungsfähig
Beim Hacker wurde Autismus in einer akuten Ausprägung diagnostiziert, was zur Einstufung „nicht verhandlungsfähig“ führte. Daher sollten die Geschworenen lediglich festzustellen, ob er für den Angriff verantwortlich war oder nicht, ohne dabei seine kriminellen Absichten zu berücksichtigen.
BBC berichtet ergänzend, dass Kurtaj in Polizeigewahrsam gewalttätig gewesen sei. So habe es „Dutzende Berichte über Verletzungen oder Sachschäden“ gegeben. Doch auch hier muss die Diagnose berücksichtigt werden. So führen besondere Umstände und Stresssituationen bei vielen Autisten oft zu Overloads und Meltdowns, die derartige Reaktionen unkontrolliert hervorrufen können.
Laut Rockstar Games haben der Angriff und der Leak dem Studio 5 Millionen US-Dollar und Tausende Arbeitsstunden gekostet. Um derartige Schäden künftig zu vermeiden, endete der Prozess wie zuvor beschrieben damit, dass Kurtaj zu einem unbefristeten Zwangsaufenthalt in einer gesicherten Klinik verurteilt wurde.
Es besteht die Möglichkeit einer Freilassung, wenn die Ärzte feststellen, dass er keine Gefahr mehr für die Allgemeinheit darstellt. Gleichzeitig bleibt zu hoffen, dass die offensichtlichen Fähigkeiten des Hackers unter Betreuung in eine Bahn jenseits der Kriminalität gelenkt werden.
Auch ein anderes Mitglied der Lapsus$-Gruppe war Teil des Gerichtsverfahrens. Der namentlich nicht genannte 17-Jährige wurde zu einer Jugendrehabilitierung mit einer 18-monatigen Aufsichtspflicht verurteilt. Weitere Mitglieder blieben bisher offenbar unbehelligt.
Zum Thema – Insomniac Games: „Wirklich schändlich und beschämend“- Branche meldet sich zu Wort
Im Fall von „GTA 6“ sorgte der kürzlich veröffentlichte offizielle Trailer dafür, dass die im vergangenen Jahr geleakten Clips obsolet wurden. Wie es bei Sony und Insomniac weitergeht und ob die Verantwortlichen gefasst werden können, wird die Zukunft zeigen.
Weitere Meldungen zu GTA 6.
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Kommentare
Frostbeast
22. Dezember 2023 um 09:40 UhrCIA oder der nächstbeste Geheimdienst, wird ihn sich sicher Krallen, sobald das ganze abgekühlt ist. Solche Leute sind prima dafür geeignet. Soll er sich halt bei den Russen oder Chinesen einhacken.
Sunwolf
22. Dezember 2023 um 09:54 UhrIch finde jemand egal ob er eine Krankheit hat aber dafür so ein Wissen besitzt so ein Verbrechen zu machen. Sollte auch eine gerechte Strafe bekommen.
Das erinnert mich an einem Fall auf der Schule wo jemand mit ADHS auch andere Kinder bespuckt und geschlagen hat und die Lehrer nichts machen wollten weil sie es auf sein ADHS geschoben haben. Bis irgendwann ein Kind mit einer Steinschleuder am Auge getroffen wurde und erst dann die Kehrer reagierten.
Internetzwerg
22. Dezember 2023 um 10:13 UhrErnsthaft? soviel bekommen nicht mal Alle Mörder oder Vergewaltiger.
Blaakuss
22. Dezember 2023 um 10:18 UhrScheiß auf die 5Millionen. Die holen wir mit SharkCards wieder rein
StoneyWoney
22. Dezember 2023 um 10:21 UhrAufgrund von Autismus nicht verhandlungsfähig? Ich zitiere:
„Wenn Rockstar mich nicht innerhalb von 24 Stunden per Telegram kontaktiert, werde ich mit der Veröffentlichung des Quellcodes beginnen.“ Klingt für mich nach einer Absicht, zu verhandeln.
Aber klar, Autismus sorgt dafür, dass man bewusst geplante und kontrollierte Verbrechen durchführt. Natürlich.
Baluschke
22. Dezember 2023 um 10:32 UhrKommentar gelöscht.
Blackmill_x3
22. Dezember 2023 um 10:33 UhrGeiler typ. Schon eine stolze Leistung in dem Alter
Alan.soro
22. Dezember 2023 um 10:54 Uhr@baluschke
wieso so beleidigend? er hat keine menschenseele verletzt.
LaLiLuLeiLo
22. Dezember 2023 um 11:09 UhrWie sich hier manche Möchtegern Sheriffs zum Affen machen, nur weil jemand die server ihres Lieblingsstudios gehackt hat.
[…] Aber wehe jemand hackt mein geliebtes GTA, sofort auf die Barrikaden. Lächerlich.
Rockstar hat sich hier absolut blamiert. Sie verdienen Milliarden, aber ein junge schafft es per Firestick in ihre Server einzudringen und wichtigstes Material zu stehlen. Peinlicher gehts nicht. Selbst Sony hat sich damals nicht so dermaßen blamiert wie Rockstar.
Anmerkung der Redaktion: Der Kommentar wurde gekürzt.
ras
22. Dezember 2023 um 11:16 UhrWitzig. Die werden locker 150 Millionen Einheiten verkaufen. Die lächerlichen 5 Millionen haben es doch schon wieder mit dem Trailer reingeholt.
Maik Seidl
22. Dezember 2023 um 12:07 Uhr@StoneyWoney
Man kann Autist (oder was auch immer) UND kriminell sein. Beides gehört nicht in einen Topf. Gleichzeitig sind Fachleute zu dem Schluss gekommen, dass die besondere Ausprägung (man spricht auch von einem Spektrum) und vielleicht auch andere Lebensumstände die Schuldfähigkeit erheblich einschränken. Die Diagnose gibt es nicht beim nächsten Supermarkt in der Schnäppchenabteilung.
Gleichzeitig erfolgte die Einschätzung, dass er eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt und fortan in einer geschlossenen Einrichtung psychiatrisch betreut werden muss. Das kann theoretisch auch lebenslänglich bedeuten. Denn zeitlich eingeschränkt wurde diese Zwangseinweisung nicht. Die Zusammenhänge sind hier eigentlich ziemlich klar.
The Man
22. Dezember 2023 um 12:52 UhrDie frage die sich hier mal wieder stellt ist ja auch, wie man auf die 5 Mio. Schaden überhaupt kommt … so wie es sich hier zumindest liest hat der Junge sich in die Server eingelogt, „paar“ Daten Kopiert und dannn einiges veröffentlicht. Er hat nichts gelöscht, von Rockstar kein Geld erhalten uaw. … höchstes bissen Chaos in der Firma verbreitet.
President Evil
22. Dezember 2023 um 13:44 UhrEr muss keine reguläre Haftstrasse antreten? ^^
Maik Seidl
22. Dezember 2023 um 14:32 Uhr@President Evil
Meine Güte, ich brauch Urlaub. Danke, ist gefixt. 🙂
Roobyoo
22. Dezember 2023 um 14:42 UhrDiese Weichspülerjustiz wird noch unser Untergang sein.
Aber wehe man zahlt keine Rundfunkgebühren oder schuldet dem Staat noch n paar Euro Steuern. Dann fällt der Hammer.
Maik Seidl
22. Dezember 2023 um 16:43 Uhr@Roobyoo
Ich denke nicht, dass Stammtischphrasen weiterhelfen, zumal der Handlungsspielraum der Justiz im beschriebenen Fall eingeschränkt und vordefiniert war. Der Law-and-Order-Hammer wird nicht allen individuellen Hintergründen gerecht. Strafe kann nur jemand erhalten, der straffähig ist. Sonst wird es willkürlich. Eine tiefgreifende und lebenseinschränkende Konsequenz gab es ja, nur eben auf den Fall zugeschnitten.
xjohndoex86
22. Dezember 2023 um 17:38 UhrDann hat man wohl einen guten Weg gefunden ihn für immer wegzusperren. Als Autist(wenn er denn wirklich einer ist) wird er wohl kaum seine Verhaltensweisen aus eigenem Antrieb raus verändern können. Das hat seine Aussage ja auch untermauert. Na dann. Auf nimmer Wiedersehen, Wacko!
Silenqua
22. Dezember 2023 um 20:19 UhrWie kommen die auf 5 Millionen und tausende Arbeitsstunden, wenn der Quelltext nicht veröffentlicht wurde? Kann mir das jemand erklären?
Alan Wake
23. Dezember 2023 um 07:47 UhrDie Affen die keine Synchro machen haben doch genug Kohle, selber schuld wenn sie davon nichts in die
Sicherheit stecken.
Rookee
23. Dezember 2023 um 08:53 UhrPr gelaber. Von wegen 5millionen schaden. Für was ?
Dafür das er noch mehr hype generiert hat? Oder hat er 5 millionen durch klicks verdient ?
Seven Eleven
23. Dezember 2023 um 11:20 UhrWäre der perfekte man für Datenschutz.
Der erkennt jede Lücke.
Respekt.