Die Produktion von Videospielen wird zunehmend kostspieliger und die Budgets großer AAA-Blockbuster überschreiten längst die 100-Millionen-Dollar-Marke. Doch nicht immer ist ein finanzieller Erfolg garantiert.
Im Fall von “Marvel’s Spider-Man 2” müssen sich Sony und Insomniac Games keine Gedanken machen. Trotz der Kosten von etwa 300 Millionen Dollar, die Berichten zufolge für die Entwicklung und das Marketing draufgingen, wird sich der Blockbuster am Ende auszahlen.
Ebenso hörten wir in der Vergangenheit häufig, dass der Erfolg eines Videospiels unter den Erwartungen eines Publishers lag.
Budgets werden 2024 ein großes Thema sein
Auch Shawn Layden, ehemaliger CEO von Sony Interactive Entertainment, nahm sich zum Jahreswechsel dem Budget-Thema an. Er reagierte auf einen Tweet, in dem die Kosten von “Marvel’s Spider-Man 2” angesprochen wurden.
“Einige AAA-Spielebudgets übersteigen inzwischen die Budgets großer Blockbuster-Filme. […] Da kann man Shawn Layden kaum widersprechen, dass die Entwicklung von AAA-Spielen nicht mehr nachhaltig ist”, so der Verfasser des ursprünglichen Tweets.
Ebenfalls spekulierte er, dass die Budgets auf Basis der dezeitigen Entwicklung in der nächsten Generation bei einer halben Milliarde Dollar angekommen sein könnten.
Layden reagierte auf den Tweet und deutete an, dass wir seiner Meinung nach im Laufe des Jahres 2024 noch viel über die ständig steigenden Kosten der Spieleentwicklung hören werden.
Es ist nicht zweifelsfrei klar, ob Layden tatsächlich die Budgets der Spieleentwicklung oder Informationen aus dem Leak der Insomnaic-Games-Daten meint. Denn letztere legten die mutmaßlichen Produktionskosten von “Marvel’s Spider-Man 2” offen.
Die erste Möglichkeit klingt wahrscheinlicher, da Layden die ausufernden Kosten schon in der Vergangenheit bemängelte und unterhalb des Tweets Likes an ähnliche Kommentare verteilte.
Kostenexplosion schränkt die Vielfalt ein
Schon 2021 zeigte sich Layden besorgt, dass die Spielebudgets bald 200 Millionen Dollar erreichen könnten und die Vielfalt gefährden.
“Wenn wir den Kostenanstieg nicht aufhalten können, ist alles, was wir noch tun können, die Risiken zu vermeiden. Das bringt uns in eine Position, in der Anreize geschaffen werden, Sequels zu machen”, so Layden damals.
Gleichzeitig sprach er von “drei bis vier Silos”, die am Ende übrigbleiben würden und die verbleibenden Spiele oder Spiel-Typen repräsentieren. Die Vielfalt würde dabei auf der Strecke bleiben.
Dass schon vor Jahren riesige Beträge in Videospiele investiert wurden, zeigt das 2009er “Call of Duty: Modern Warfare 2”, das ein Budget von 200 Millionen Dollar hatte – davon 150 bis 160 Millionen Dollar allein für das Marketing.
“Cyberpunk 2077” wiederum kam mit allen Updates und der Erweiterung „Phantom Liberty“ auf rund 440 Millionen Dollar. Dem weiterhin unfertigen “Star Citizen” werden 500 Millionen Dollar zugeschrieben.
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Kommentare
Marsten
04. Januar 2024 um 11:20 UhrDer Unterschied zum Filmblockbuster ist nur, dass das Spiel 80€ kostet und das Kinoticket ca. 12€. 🙂 Die Blu Ray dann vielleicht ein paar Euro mehr.
Raine
04. Januar 2024 um 11:22 UhrVielleicht sollte man aufhören Videospiele und Filme auf die gleicche Stufe zu stellen bzw. Filme in Videospiele zu etablieren. Manager Gehälter kürzen und keine Filmstars mehr anheuern.
AlgeraZF
04. Januar 2024 um 11:23 UhrHatte erst Spielebugs gelesen. War schon etwas verwundert, weil das ja schon viel länger ein Problem ist. ^^
Evermore
04. Januar 2024 um 11:26 UhrNaja. In der Zukunft wird ja viel durch den Einsatz von Ki eingespart. Natürlich werden dann viel weniger Leute benötigt um an einem Projekt zu arbeiten aber lieber 100 sichere Arbeitsplätze als 1000 Arbeitsplätze die nach einem nicht erfolgreichen Projekt eingestampft werden müssen.
Wichtig ist aber auch das bei der Qualitätssicherung draufgelegt wird. Da waren die Einsparungen bei vielen Firmen die letzten Jahre einfach nur furchtbar.
ras
04. Januar 2024 um 11:28 UhrKinotickets + Getränke und Popcorn macht 20-25 Euro.
Ein Film geht 2 Std.
Ein Videospiel geht 10 std+
Mit vielen Spielen verbringt man sogar 100+ Std
CirasdeNarm
04. Januar 2024 um 11:28 Uhr@Marsten
Ein Kinoticket wird in der Regal allerdings deutlich öfter gekauft als ein Spiel, also um das mal in ein Verhältnis zueinander zu setzen. Schon alleine, wenn „nur“ ein einzelner Kinosaal durch Ticketverkäufe gefüllt wurde, macht hier einen enormen Unterschied. Und das geschieht bekanntermaßen nicht nur ein einiges Mal am Tage, wobei natürlich der jeweilige Film immer einen Unterschied macht, aber ich denke, du weißt, worauf ich damit hinaus möchte.
CirasdeNarm
04. Januar 2024 um 11:31 UhrEdit:
…in der Regel, nicht im Regal. xD
Bitte liefert endlich eine Editier-Funktion für den Kommentarbereich.
OzeanSunny
04. Januar 2024 um 11:50 UhrNun mit neuen Technologien steigen natürlich auch die Kosten.
Spiderman 2 ist qualitativ ein Paradebeispiel dafür das dort jeder Cent sehr gut investiert wurde.
El_Chefè
04. Januar 2024 um 11:51 UhrDeshalb wird AI unausweichlich kommen um somit Personalkosten und Zeit zu einzusparen. Das kann man unethisch finden oder nicht, letztlich entscheidet der Markt, also die Spieler und vielen wird das egal sein wenn sie dafür weniger lang auf das nächste AAA Game warten müssen.
Rikibu
04. Januar 2024 um 11:53 UhrDie Frage ist doch, was macht es so teuer? Viel Geld ausgeben heißt ja erstmal nicht, dass jeder Dollar auch gut investiert ist?
Man hat auf der einen Seite das Personal, Programmierer, Designer – die man als Studio ohnehin bezahlen muss, sofern sie angestellt sind…
Was haben wir noch?
Lizensierung von Technologien, Engines, Middleware
Ggf. noch externe Musiker, Lizenzen für Fremdmarken auf der ein Spiel basiert…
Es ist trotzdem schwer einzuschätzen, ob das investierte Geld wirklcih gut investiert war, ob man nicht etwas billiger hätte sein können usw…
Rikibu
04. Januar 2024 um 11:55 Uhr@ El_Chefè
damit geht aber der Teufelskreis los. Bauen die Publisher ihre studioübergreifenden zeitsparenden AI tools selbst, müssen sie dafür auch fremdes know how einkaufen… wir wissen, mit KI haben dies nicht so, darum sind Computergegner nachwevor nicht schlau und verhalten sich seltsam…
das heißt, man muss Basistechnologie als Lizenz zukaufen… ob das am Ende die Kosten senkt ist die Frage… oder es dauert als Eigenentwicklung Jahre, bis man hier Ergebnisse erwarten kann die zufriedenstellend sind.
Jordan82
04. Januar 2024 um 11:56 Uhr@Marsten
Du vergisst aber Spiele gehen länger als Filme also bekommt man am Ende mehr fürs Geld als wenn du einen 2 Stunden Film für 34 Euro z.b als UHD BD kaufst .
Rikibu
04. Januar 2024 um 11:58 Uhr@ OzeanSunny
Bei Spiderman 2 muss man sich aber auch fragen, warum das noch so teuer war, wo doch quasi alles im Kern schon mit Teil 1 fertig war und Spiderman 2 nur ein Tweak vom ersten ist?
Man fängt ja technologisch nicht bei null an und das primäre Investment geht ins story writing, charaktererstellung suw… der Rest ist doch schon da und kostet höchstens Strom, idnem man die Assets höher aufgelöst rendert…
Vielleicht sollten Spiele einfach aufhören Filme sein zu wollen
Fr3eZi
04. Januar 2024 um 11:59 UhrVielleicht muss man auch mal anfangen bestimmte Werbeflächen zu hinterfragen. beispielsweise diese Sphere in Las Vega die unendlich Geld kostet. Damit kann man kosten einsparen. Natürlich ist Werbung wichtig, die Frage sollte aber immer sein in welchem Maße.
Alleine deswegen werden Spiele zukünftig sicherlich noch teurer als sie es aktuell mit 80€ sind.
Sunwolf
04. Januar 2024 um 12:01 UhrFinde die Qualität von Videospielen (Alan Wake 2, The Last of Us 2, RDR2 und God of War) geht nach vorn und Hollywood Kinofilme mit ihren Billigen CGI Effekten geht zurück. Es gibt Ausnahmen wie Top Gun Maverick.
Viele Videospiele haben schon eine bessere Präsents als die letzten Kinofilme.
OzeanSunny
04. Januar 2024 um 12:03 Uhr@ Jordan82
Ja ich finde auch das der vergleich sehr hinkt mit Film und Game.
Da die Strukturen doch anders aufgebaut sind.
Rikibu
04. Januar 2024 um 12:05 Uhr@ Sunwolf
das ist doch aber das Problem? Wer brauch diese cineastische Darstellung in Spielen? Auch ein Naughtydog bräuchte – um mehr in Richtung Gameplay zu gehen – weniger Filminszenierung… Da popeln die zb. ewig an einer dynamischen Baumsägephysik und Mechanik rum, die man im Spiel 10 Minuten nutzt, danach nie wieder… aber dafür gibts in vielen Spielen 30 Minuten overexposition in filmreifer Inszenierung… aber in storytechnisch platt…
die Prioritäten müssen wieder mehr in Richtung gameplay…
bau Naughtydog zum Filmstudio um, mit gameplay haben die eh nicht viel am Hut…
Sunwolf
04. Januar 2024 um 12:05 UhrDer Nachteil ist nur wir werden in Zukunft auf Blockbuster Titeln mehrere Jahre warten müssen. Deshalb haben wir bis Heute noch nichts neuem von SONY Exklusiven gehört.
Rikibu
04. Januar 2024 um 12:09 UhrMich hätte zb. ein Spiderman, welches etwas mehr down to earth ist wie zb. das Robocop oder Terminator Spiel… etwas kleiner, nciht so zugeschissen mit repetetivem Kleinscheiß… viel mehr gereizt…
aber diese ausufernde größer, weiter, höher, bunter, … das suchen sich die Entwickler doch selber aus – und wundern sich, dass sie mehr REssourcen und Geld brauchen…
The-Last-Of-Me-X
04. Januar 2024 um 12:10 UhrIch schätze den Herrn, doch ein Aspekt lässt er außen vor und zwar die Rolle der KI. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Einsatz von KI die Kosten in der Entwicklung an einigen Stellen deutlich senken kann – ob gut oder nicht, ist nicht die Frage, ich denke, auf lange Sicht werden „alle“ auf den Einsatz von KI setzen.
SEGA-Fanatic
04. Januar 2024 um 12:13 UhrDann verringert doch die Spielebudgets, liebe Publisher und Entwickler. 79 Euro sind ja bereits zu viel für das gelieferte, oft unfertige Produkt*in. Dann wäre ich vielleicht auch mal wieder bereit den Vollpreis zu bezahlen.
Rikibu
04. Januar 2024 um 12:14 Uhr@The-Last-Of-Me-X
überschätz mir die KI nicht… da muss nämlich trotzdem noch QA betrieben werden, sonst haben wir reihenweise epic fails a la GTA Trilogy wie vor 2 Jahren… wo es an allen Ecken und Enden einfach nur hochpeinlich war, was R* da rausgelassen hat.
Was du bei der Entwicklung sparst durch KI, musst du bei der QA zusetzen und hast zudem noch weitere Kostentreiber wie KI Systemlizenzen am Hals, wenn du sie nicht selber kosteninensiv entwickelst…
Sunwolf
04. Januar 2024 um 12:15 Uhr@Rikibu
Jeder wie er mag, doch die meisten SONY Anhänger erwarten solche krassen Hollywood Blockbuster.
Schau dir Cyberpunk 2077 an. Das Spiel wird von vielen als Meisterwerk betitelt was Storytelling und Charakter betrifft. Ist aber im Gameplay in vielen Punkten Schlechter als die Konkurrenz.
Rikibu
04. Januar 2024 um 12:18 Uhr@ Games
meine Meinung ist nicht subjektiver als deine.
Ich argumentiere stets.FÜR MEINEN PERSÖNLICHEN USE CASE
Warum sollte ich der Industrie das Wort reden? Immerhin bin ich derjenige mit dem Geld in der Hand… bieten die mir nur noch passive Spiele, denen ich nur noch 30 Minuten am Stück zugucken kann, bis ich mal wieder 3 Meter gehen kann, um wieder den nächsten 30 Minuten Cutscene Trigger auszulösen… warum soll ich dafür Geld ausgeben?
Auch Entwickler die zu faul sind, im Spiel erzähltes zu vertonen und mir stattdessen walls of text präsentieren… ey da kauf ich mir lieber n Buch…
Wenn du gerne der Undustrie das Wort redest, weil dein use case mit den Maximierungsprinzipien der Branche übereinstimmen und dein bEdarf damit noch abgedeckt wird, bitte…. aber hör auf mich dafür zu kritisieren, wenn ich bestimmte Sachen der Branche einfach scheiße finde – weil ich das Stimmrecht mit der Kohle in der Hand ausübe
A1516
04. Januar 2024 um 12:20 UhrRikibu
Interessant wäre, was da an Budget ins Marketing fließt, denke man war da schon fleißig und auch Influencer und Co wollen bezahlt werden. Ist sicherlich keine kleine Summe, denke ich.
Ich für meinen Teil finde 80€ schon zu viel, zumindest für das, was teilweise so released wird …
Shelley
04. Januar 2024 um 12:24 UhrIch kanns einfach nicht nachvollziehen warum spiderman 2 so teuer war. Wahrscheinlich einfach paar falsche Entscheidungen in den heißen Phasen getroffen. Die Stadt stand schon, die Mechaniken auch. Man hat beides nur ein wenig optimiert. Ist dann halt so. Ewig lang geht das Spiel auch nicht, dass man dann für die Story und Sprachausgabe so viel zahlen muss.
Kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, aber naja, ist ja nicht mein Konto gewesen 😀
Rikibu
04. Januar 2024 um 12:25 Uhr@ A1516
Marketing ist mindestens ein drittel, wenn nicht sogar die Hälfte.
Kann man schön bei GTA sehen… Marketingkosten sind ja auch so Zuschussfinanzierungen wie sales in digitalen tores…. ständig ist GTA5 im Angebot und hält sich damit thematisch sichtbar… der quasi gefühlt ständige Preisdump ist ja auch Teil der PR Kosten.
Influencer sind glaube ich relativ billige Werbewerkzeuge… weil die ja nur auf ihre kostenlose Lizenz geiern, was deren Ansporn ist…
Ich persönlich finde ja Influenza Marketing eher fürchterlich… wer Spiele nur dann präsentiert, weil er dafür bezahlt wird und nicht weil das Spiel an sich sehenswert ist… andere müssen für ihre Spiele auch zahlen… und on top kommt noch hzinzu, dass ich als Zuschau3er dem der bezahlt wird, auch noch bezahlen soll – wenn deren Strategie aufgeht… das ist alles so kaputt…
die sollen die Spiele einfach kleiner machen, dann fühlen die sich nicht so gestreckt an.
Arantheal
04. Januar 2024 um 12:55 Uhr@Rikibu @Shelley
Ich möchte ja eure „Fachkenntnisse“ zu Kosten bei Spieleproduktionen nicht in Frage stellen aber ich denke, wir als Spieler haben nicht mal Ansatzweise den Durchblick, was da alles an Kosten in einer Spiele Produktion zustande kommen. ^^
Und was soll übrigens das Arkument mit „Die Stadt gab es ja schon“?
Wenn ihr es nicht mitbekommen habt, aber die karte wurde im zweiten Teil mit einem neuen Stadtteil erweitert, was die Grösse der Map verdoppelt hat.
Arantheal
04. Januar 2024 um 12:56 Uhr*Argument
A1516
04. Januar 2024 um 12:56 UhrRikibu
Ja da hat mans ja dann schon, reine Entwicklungskosten sehen dann schon anders aus…
Influencerkosten kann ich schlecht einschätzen aber die kriegen ja auch eine Gratiskopie und werden für die Zeit, die sie spielen bezahlt. Je nachdem wie viele man dafür „beauftragt“ wirds sicherlich auch teuer.
Gronkh hat es ja auch bei einem Event gespielt, denke so günstig ist das dann auch nicht.
Rikibu
04. Januar 2024 um 13:11 Uhr@ Games
Natürlich werden Spiele nicht für mich gemacht… erwarte ich ja gar nicht. Trotzdem bin ich derjenige, der mit dem Kauf oder gezieltem Nichtkauf abstimmt. Darf ich trotzdem bestimmte Entwicklungen der Branche schlichtweg Scheiße finden dürfen? Auch das was Sony derzeit so antreibt? Vom einstigen bunt und breit aufgestelltem Videospieleanbieter hin zum fließbandigen Remaster und Lizenzverwurster, VR Hardware-Anbieter aber VR Content Verweigerer? Die entwickeln sich bei mir in Richtung Irrelevanz – dann gibts halt gar kein Geld mehr…welches sie aber gerne hätten … das beweist zumindest das wöchentliche Bettelbriefchen in meiner Mailbox – nur bieten sie da Zeug an, was mich nicht interessiert…
Aber all das passiert halt auch, weil man die Beine seiner quasi nicht definierten Zielgruppe so weit spreizt, weil man denkt sie sei eine H*re
Dennoch verstehe ich das Gejammer der Branche über gestiegene Kosten absolut nicht. Die Zielgruppe ist doch nicht zuletzt durch die Pandemie arg angestiegen? Durften die Macher von Pac-Man damals auch jammern, weil auch nur 3 Schneider PC verkauft waren und trotzdem Spiele gemacht wurden? Gut, aus anderem Antrieb als heutzutage… aber das Branchengejammer suckt hart…
stevef2305
04. Januar 2024 um 13:13 UhrIch spiele wieder viele ältere bzw. kleinere Spiele und muss sagen, da habe ich großteils deutlich mehr Spaß mit als mit heutigen großen Produktionen. Die grundsätzliche Ausrichtung zu überdenken, wäre bestimmt auch nicht verkehrt.
CirasdeNarm
04. Januar 2024 um 13:14 UhrZu den Entwicklungskosten gehört so viel mehr als nur das, was wir letztlich sehen. Konzeption, Design, Programmierung, Implementierung, Umsetzung, Marketing, um nur einige der wichtigsten Aspekte zu nennen, die alle Kosten verursachen. Selbst wenn es sich dann „nur“ um einen Nachfolger handelt, dessen Assets bereits (teilweise) durch den entsprechenden Vorgänger vorhanden sind, müssen diese Handlungsschritte jedes Mal aufs neue angegangen werden. Anderenfalls würde ein ziemliches Chaos herrschen.
Die Stadt, die beispielsweise für Spider-Man 2 konzipiert wurde, basiert zwar auf der, die bereits im ersten Teil verwendet wurde, ist aber deutlich überarbeitet worden und ebenfalls ist sie in der Gesamtfläche größer, da Gebiete und begehbare Abschnitte hinzugefügt wurden. Das macht man nicht „mal eben so“.
Ansonsten trifft eben auch das zu, was bereits @Arantheal geäußert hatte, nämlich dass die meisten hier mit ziemlicher Sicherheit nicht einmal im Ansatz im Blick haben, was für Kosten bei der Produktion von Spielen entstehen können, insbesondere auf AAA-Produktionen bezogen.
Squallus Leonardus
04. Januar 2024 um 13:15 UhrSpiderman 2 war so mega, hätte auch ruhig eine Milliarde in der Produktion kosten können und 100 Euro im Store. Qualität kostet halt, ich würde das für jedes Sony Game zahlen!
naughtydog
04. Januar 2024 um 13:16 UhrWürde man sich mal wieder auf die Spielmechaniken konzentrieren, wie es zum Beispiel im Indiebereich geschieht, müsste man nicht die 48. grafische übelst übertriebene Iteration von Tomb Raider herstellen um garantiert erfolgreich zu sein. Nur, jetzt haben alle diese Hundertschaften an Programmierern in ihren riesigen Studios hocken… um die auf kleine Einzelprojekte zu verteilen, bräuchte man ganz schön viele Ideen, von denen am Ende nicht alle profitabel sein werden. Scheint mir alles etwas festgefahren zu sein.
Das_Krokodil
04. Januar 2024 um 13:17 Uhr@Marsten:
Das ist aber eine Milchmädchenrechnung:
Ein Kinofilm unterhält pro Vorführung z.B. 100 Leute. Sagen wir mal, es wären „nur“ 10000 über ein paar Wochen. Das weerden mit dieser Kopie im Kino 150.000 € generiert. Delbst wenn der Anteil nur 10% beträgt, verdient das Studio etc. daran 15.000 (staaark vereinfacht) und das, ohne das der Film besessen wird (einmaliges Anschauen).
Bei Spielen muss jedes Spiel einzeln verkauft werden, um einen Gewinn zu erzielen.
Ausserdem unterhält ein Videospiel z.B. 10 bis über 100 Stunden und (kann) immer anders ablaufen. Der Film ist immer gleich.
Es gibt noch andere Punkte, bei denen dieser Vergleich hakt. Diese hier seien mur als Beispiel genannt.
RegM1
04. Januar 2024 um 13:22 UhrSorry aber es ist auch einfach viel Gejammere, inflationsbereinigt gab es auch früher Spiele die in diese Regionen vorgestoßen sind, z.B. FF VII oder Halo 2.
Und die meisten der extrem teuren Spiele sind Sony-Produktionen und die verkaufen sich durch die sehr guten Wertungen auch entsprechend.
„List of most expensive video games to develop“ bei wikipedia sollte relativ genau sein, wer Interesse hat kann ja mal danach suchen.
Ganz ehrlich, Sony könnte auch viel weniger bezahlen, aber dann muss man sich eben auf die Entwicklung von guten Spielen konzentrieren, Nintendo z.B. macht es vor.
Und nein liebe Sony-Onlys das ist kein Diss, sondern eine Feststellung, denn Sony erzählt nun einmal eher aufwändige Geschichten.
Das kostet mit entsprechenden Stars, Mo-Cap, Synchro etc. eben viel mehr als wenn man den Fokus komplett aufs Gameplay legt und da muss der Vergleich mit Nintendo-Exclusives schon herangezogen werden.
Ist aber auch schwer umzusetzen, denn Spiele wie Sackboy waren wohl nicht der große Hit?
Das_Krokodil
04. Januar 2024 um 13:26 Uhr@Rinibu:
Auch wenn ich einige Deiner Punkte verstehe:
Dich nervt das „Branchengejammer“ aber Du „jammerst“ doch auch hier rum. Warum dürfen die das nicht?
Die Tatsache, dass Du (wie ich und alle anderen hier) keine Ahnung von den Finanzen und Finanzierungen in der Branche haben, sollte doch allen deutlich sein.
Sollte ich mal Zeit haben, stelle ich mal eine Liste der Sony-Exklusives der letzten Jahre zusammen um zu schauen, ob Deine Aussage bzgl. der Entwicklung Fakten oder Bauchgefühl sind.
Remaster sind im übrigen sinnvoll, wenn sie neueren Spielern ältere Titel zur Verfügung stellen und ein gutes Mittel für Studios, zusätzlich Geld (auch für weitere Produktionen) zu generieren. Die Remaster ziehen nicht so viele Ressourcen ab, als dass neue Titel gecancelt würden.
naughtydog
04. Januar 2024 um 13:28 Uhr@Das_Krokodil
Kinokarten verkaufen sich meistens immer zu zwei Stück. Hab noch nie gesehen, dass einer 100 Stk für eine Gruppe geholt hat.
CirasdeNarm
04. Januar 2024 um 13:31 UhrSackboy ist ein absolut tolles und rundes Erlebnis geworden. Schade, dass gerade diese Neuausrichtung, die in etwa einem Mario Odyssey oder 3D-World entspricht und sich davor auch nicht verstecken muss, nicht so gut aufgenommen wurde. Da steckt schon einiges an Kreativität drin und der Schwierigkeitsgrad war ebenfalls knackig.