Für Neueinsteiger im Live-Service-Markt wird es ein schwieriges Jahr, wie wir gestern berichteten. Anbieter von Spiele-Abonnements können hingegen auf einen Boom hoffen. Davon gehen Analysten aus, die zum Jahreswechsel eine Prognose für die kommenden zwölf Monate abgaben. Doch es gibt auch gegensätzliche Meinungen.
Spielesoftware von Abonnements übertroffen
Karol Severin und Perry Gresham von Midia Research glauben, dass 2024 ein starkes Jahr für Spiele-Abonnements wird, mit einem stärkeren Wachstum als 2023. Bis zum Ende des Jahres könnten ihrer Einschätzung nach bis zu 200 Millionen aktive Abonnements laufen.
Ebenfalls soll es verglichen mit 2023 zu einem Wachstum im Bereich der Spielesoftware kommen. Jedoch werde dieses Wachstum von den Abonnements “deutlich übertroffen”.
“Die Folge: Mehr Macht für die Unternehmen, die Abonnementdienste anbieten. Es könnte eine ähnliche Dynamik entstehen wie in der Musikbranche: So wie Spotify mit den Plattenfirmen um die Vergütung der Rechteinhaber streitet, werden Microsoft und Sony mit den Spieleherstellern streiten”, meinen Karol Severin und Perry Gresham.
Gegenüber der Musikbranche sehen die Analysten allerdings einen großen Unterschied. Denn Microsoft und Sony entwickeln und veröffentlichen ihre eigenen Spiele, verkaufen die nötige Hardware und kontrollieren einen Großteil der Cloud-Infrastruktur hinter den Kulissen.
“Das verleiht ihnen in dieser Situation deutlich mehr relative Verhandlungsmacht als Spotify im Musikbereich”, so die Einschätzung.
Mehr Rentabilität als Wachstum
Eine andere Sichtweise als Karol Severin und Perry Gresham vertritt Tom Wijman von Newzoo. Laut seiner Einschätzung sei die Wachstumsphase zumindest für Multi-Game-Abonnements vorbei. Stattdessen würden die Unternehmen dazu übergehen, sich auf Rentabilität zu konzentrieren.
“Wir prognostizieren im Jahresvergleich ein flaches Wachstum bei Multi-Game-Abonnements, wobei Indie-Unternehmen aufgrund der schrumpfenden Vertragsgrößen weniger Begeisterung zeigen”, so Wijman.
Es könne als bezeichnend angesehen werden, dass die Vergütung von Microsoft-CEO Satya Nadella nicht mehr an das Wachstum des Xbox Game Pass gebunden sei.
Videospiele werden langsamer konsumiert
Newzoo glaubt, dass Multi-Game-Abonnementdienste das Gaming-Ökosystem nicht vollständig übernehmen werden, nachdem vergleichbare Szenarien bei Musik- und TV-Angeboten verzeichnet wurden. Denn Gaming sei ein aktives Hobby, während die beiden anderen Bereiche passiv sind.
“Die meisten Spieler können Spiele nicht in demselben Tempo konsumieren wie passive Formen der Unterhaltung. Wenn eine große Auswahl an Spielen für die Spieler nicht attraktiv genug ist, um ein Abonnement abzuschließen, besteht die Alternative darin, am ersten Tag Zugang zu neuen Spielen zu gewähren, wie es Xbox mit seinem Game Pass-Dienst macht”, meint Wijman.
Doch auch Microsoft falle es schwer, neue Inhalte so schnell zu veröffentlichen, dass das Abonnement interessant bleibt.
Eine Bedrohung für die Multigame-Abonnementdienste sieht Wijman bei Plattformen wie “Roblox” und “Fortnite”, die kostenlose Spielangebote bündeln und eine “starke Konkurrenz für die All-you-can-play-Abonnementdienste” werden.
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Kommentare
proevoirer
05. Januar 2024 um 16:47 UhrGute Entscheidung mit der xbox.
Für uns only psler bisher gibt es wirklich sehr viel zu entdecken!
Katsuno221
05. Januar 2024 um 18:58 Uhr@vangus ich kann dir 2 Gründe nennen.
Einer ist , dass es Menschen gibt die nicht alles futtern was man ihnen vor setzt , und diese Menschen haben die Spiele meist schon die sie interessieren bevor diese im Abo sind.
Zweiter Grund wäre, man hat diese Spielen die im Abo landen schon lange auf einer anderen Plattform geschenkt bekommen, meist am pc über Epic, Amazon Gaming , gog usw.
Für einen only ps User mag dies ja zu treffen besonders wenn dieser seit 8 Jahren keine Spiele gekauft hat.
Für jemanden der auf PC, XsX, Ps5, Switch, Android , iOS und einigen Cloud Diensten spielt , sieht die Sache schnell anders aus.
Was könnte man dagegen haben? Die Spiele werden mit weniger Gewinn verschachert , die Produktionskosten bleiben gleich, das geht nicht, hier wird man auf Dauer sparen, merkt man ja auch schon wie ein Studio nach dem anderen entlässt.
Noch ein Nachteil ist bei spielen die man eventuell sehr lange immer wieder spielt, wie zb GTA5, FIFA, oder bei mir zb DQ11. Hat man das Abo nicht mehr, ist das Spiel weg, das merke ich jetzt nach dem ich Jahre lang riesiger fan davon war, ob ps plus, Ubi+, Stadia Premium, Gamepass, Apple Arcade, Amazon Luna, EA Play Premium (es Play Standart ist im gamepass mit drin) und noch paar andere Exoten.
Jetzt sind viele dieser Spiele nicht mehr da, oder gar komplett weg und am Ende kann ich dann dieses eine was mir super gefiel dennoch kaufen, selbst mit Sale mache ich da jetzt Verlust.
Natürlich sehe ich auch die Vorteile , und bleibe da neutral.
Wenn es für dich so perfekt ist , dann freut es mich ehrlich sehr 🙂 am Ende wollen wir alle nur möglichst viel Spaß in unserem Leben haben ^^
ABWEHRBOLLWERK
06. Januar 2024 um 12:16 Uhr@blunafunVR
Das ist richtig und ich finde das gut, das du dass so gehandhabt bekommst, das eine schließt das andere nicht aus. Ich zocke mittlerweile sehr sehr sehr wenig, alle zwei Wochen für 2 Stündchen in etwa, aber jetzt merke ich was für ein über Konsum ich da betrieben habe als ich noch voll drin war. Ich hatte durch Abos auch natürlich sehr viel zum zocken, ergeben hat sich immer was aber auch aus Langeweile, Hauptsache was zocken ^^. Unterbewusst, unkontrollierten konsumieren.