GameStop gab im Februar 2022 eine Partnerschaft mit dem australischen Blockchain-Start-up Immutable bekannt. Gemeinsam geplant war die Einrichtung eines Fonds in Höhe von bis zu 100 Millionen US-Dollar. Profitieren sollten davon Entwickler und Publisher, die NFTs erstellen wollten.
Einen Monat zuvor sickerte durch, dass GameStop einen eigenen NFT-Marktplatz etablieren möchte. Nur zwei Jahre später stehen die ambitionierten Pläne des Gaming-Händlers wieder vor dem Aus. Der Marktplatz wird geschlossen.
Regulatorische Unsicherheit im Kryptobereich
Die Bestätigung erfolgte heute auf dem NFT-Marktplatz von GameStop. Demnach werde der Betrieb des Stores eingestellt. Die vollständige Schließung soll am 2. Februar 2024 erfolgen.
Im Anschluss werden Kunden nicht mehr in der Lage sein, auf der Plattform NFTs zu kaufen, zu verkaufen oder zu erstellen. Verloren sind die bisherigen Kreationen allerdings nicht. Sie werden weiterhin über andere Anbieter zugänglich und handelbar sein.
Doch warum wird die Plattform geschlossen, nachdem vor zwei Jahren noch hohe Millionenbeträge investiert werden sollten? Als offiziellen Grund gibt GameStop die „anhaltende regulatorische Unsicherheit im Kryptobereich“ an.
Doch schon seit längerer Zeit wird deutlich, dass viele Unternehmen das Interesse der Konsumenten am NFT-Handel überschätzen.
Auch bei GameStop ist die Abkehr von der erhofften Krypto-Zukunft ein Prozess, der länger läuft: Im vergangenen Sommer gab das Unternehmen bekannt, dass man die Unterstützung bestimmter Kryptowährungs-Wallets einstellen wird. Anfang November flogen die iOS- als auch Chrome-Erweiterungen vom Marktplatz.
Und auch die Store-Schließung kam nicht überraschend. Im vergangenen Dezember räumte GameStop ein, den Fokus auf die Krypto-Branche reduzieren zu wollen.
Die ehemalige Finanzchefin Diana Saadeh-Jajeh trat bereits im August 2022 zurück. Sie bezeichnete sich selbst als „Entscheidungsträgerin für wichtige Geschäftsstrategien einschließlich NFT, digitale Geldbörsen und Krypto-Initiativen“.
Für die Zukunft setzt GameStop laut eigener Aussage auf eine verantwortungsvollere Ausgabenpolitik, bei der nur sinnvolle Akquisitionen in Betracht gezogen werden. Auch eine Partnerschaft mit Lieferando wurde kürzlich geschlossen.
NFTs waren in den vergangenen Jahren ein großes Thema, dem sich mehrere Spieleentwickler und Publisher annahmen. Ubisoft gehörte zu den ersten Unternehmen der Branche, die sich der Technologie widmeten. Allerdings gab es auch im vergangenen Jahr noch reichlich Gegenwehr:
Später erfolgte die Ankündigung eines Blockchain-Spiels. Und auch Square Enix gab vor weniger als einem Jahr bekannt, an Blockchain-Games festhalten zu wollen.
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Kommentare
Zero, Sub
15. Januar 2024 um 16:02 UhrUnd Tschüss…
Riku1993
15. Januar 2024 um 16:12 UhrKein Verlust.
Joyce
15. Januar 2024 um 16:13 UhrAch, es gibt sie ja doch: Gute Nachrichten in der Gaming-Branche ^^
Freezy
15. Januar 2024 um 16:16 UhrNFT’s braucht wirklich kein Mensch, bin echt froh das es langsam wieder verschwindet.
Unterstützen werd ich den Kokolores auf keinster Weise.
Cinnalemon
15. Januar 2024 um 16:46 UhrSquare Enix hasst diese Meldung.
RegM1
15. Januar 2024 um 17:01 UhrWar absehbar.
Im Endeffekt hat Epic es wieder allen vorgemacht, statt NFTs zu machen, haben sie einfach ein Metaverse erschaffen, in welchem man die gekauften Fortnite-Skins auch in den anderen Ablegern nutzen kann.
So bleiben 100% der Einnahmen bei Epic (Lizenzgebühren mal außen vor) und falls ein Spieler das Metaverse dauerhaft verlässt, kann er seine Skins nicht zu Geld machen.
Warum viele Firmen überhaupt so geil auf NFTs waren ist mir ein Rätsel.
Zawa_Furuka
15. Januar 2024 um 17:26 UhrRegM1: „Warum viele Firmen überhaupt so geil auf NFTs waren ist mir ein Rätsel.“
Ich denke, weil es immer interessant ist, sich mit einer Technologie zu beschäftigen, bevor(!) diese bereits etabliert ist. Außerdem ist es bei NFTs ja so schön, dass viel Geld verdient werden kann, ohne dass es einen objektiv zu beziffernden Wert gibt.
Dies ist schon bei realen Sammlerstücken der Fall, die mal 500 € und mal 5 000 000 € Wert sind.
Wenn man „Herr“ solcher Werte ist, die man nach gut dünken bewerten kann, ist das für Firmen aus meiner Sicht immer interessant.
So habe ich von Fällen gehört, wo z.B. jemand über Strohmänner etwas von vielleicht 1000 € Wert sich selbst für 50 000 € verkauft und dieses Stück dann an einen ahnungslosen Käufer für 20 000 € weiter gibt. Dieser hält das dann natürlich für ein Schnäppchen.
Genauso kann ich der Spielerschaft etwas für 5 bis 100 € verkaufen, die dann denkt, das irgendwann für erheblich mehr Wert weiter zu verkaufen.
Bei den NFTs kommt dann noch erschwerend hinzu, dass diese bereits nicht mehr einzigartig sind, wenn nur ein Pixel geändert wurde. So kann ich ohne großen Aufwand zigfach etwas „einzigartiges“ verkaufen.
Firmen, die auf diesen Zug aufspringen möchten, finde ich nicht schlimm. Aber dass Firmen, wie z.B. Square Enix so vehement daran fest halten, nachdem eigentlich schon klar ist, dass es sich um ein tot geborenes Kind handelt, finde ich persönlich ein wenig lächerlich. Der Stein, den SE bei mir im Brett hat, wird sowieso schon immer kleiner, wenn ich so verfolge, was die – vor allem in Japan – so machen.
Ein klitze kleines Kritikchen hätte ich noch an diesem Beitrag betr.: „Auch eine Partnerschaft mit Lieferando wurde kürzlich geschlossen.“
In dem Beitrag ging es darum, dass GameStop etwas zuvor ins Leben gerufene einstellt bzw. beendet. Deshalb las ich obigen Satz auf den ersten Blick so, als hätten sie die Zusammenarbeit mit Lieferando ebenfalls jetzt geschlossen bzw. beendet. Fand ich etwas verwirrend, wegen des „Auch“ und des „geschlossen“.
OzeanSunny
15. Januar 2024 um 19:39 UhrEin Glück.
Diese Pest ist einfach nur widerlich.
RegM1
15. Januar 2024 um 20:51 Uhr@Zawa
Klassische MTAs haben die genannten Vorteile. Was du beschrieben hast ist ein gängiger NFT-Scam.
Wenn die NFTs im Wert steigen, bekommst du als Erschaffer zwar einen kleinen Prozentsatz, aber ob das langfristig sinnvoll ist, weiß man nicht.
Dafür brauchst du ein populäres Spiel, wenn du das in diesem Marktumfeld geschafft hast, willst du von deinen Gewinnen NICHTS mehr abgeben, schau dir doch die GaaS-Giganten an, wenn du 1 Milliarde an MTAs hast, gibst du davon keine 90% freiwillig ab.
Horst
16. Januar 2024 um 08:31 UhrHat sich länger gehalten als gedacht und erhofft, aber gut dass es ein Ende hat!