Die KI ist in aller Munde. Allerdings kann sie auch missbraucht werden, wie Ned Luke in Erfahrung bringen musste. Er ist die Stimme des „GTA 5”-Protagonisten Michael und prangert in einem aktuellen Statement einen KI-Audio-Chatbot an.
Seinen Tweet richtet Ned Luke, der auch für das Aussehen des Charakters als Vorlage diente, an das Web3-Unternehmen WAME. Es bot den besagten KI-Chatbot an, der vorgab, die Figur Michael zu sein. Bei der KI-Interpretation wurde Lukes Stimme verwendet, ohne dass es eine Genehmigung dafür gab.
Mit meiner Stimme tun sie das nicht
WAME hatte den KI-Chatbot wie folgt beworben: „Gibt es hier irgendwelche GTA-Fans? Bringt euer Spielerlebnis auf eine neue Ebene. Versucht jetzt, ein realistisches Gespräch mit Michael De Santa, dem Protagonisten von GTA 5, zu führen!“
Es war eine unüberlegte Aktion, wie offenbar auch der KI-Anbieter einsehen musste: Die Tweets und der Chatbot wurden mittlerweile gelöscht – jedoch erst, nachdem Ned Luke auf Twitter zum Angriff übergangen war.
„Das ist verdammter Bullshit @wamexyz“, so Luke. „Es ist absolut nicht cool, Leute mit einer lahmen Computersimulation meiner Stimme abzuzocken. Verschwendet nicht eure Zeit mit diesem Müll.“
Im Anschluss daran kennzeichnete Luke den Entwickler Rockstar Games und die Gewerkschaft SAG-AFTRA, offensichtlich mit dem Ziel, sie auf die Verwendung der Stimme und des GTA-Charakters aufmerksam zu machen. Daraufhin verschwanden der KI-Bot und die Werbe-Tweets.
Auch die Musikproduzentin Marilou Burnel schloss sich der Diskussion an und antwortete auf den Tweet des Schauspielers wie folgt: „Kreative Menschen machen bemerkenswerte Dinge mit KI, und das Gegenteil ist auch wahr.“ Daraufhin entgegnete Luke: „Mit meiner Stimme tun sie das nicht.“
Weitere Meldungen zum Thema KI:
Die Verwendung von KI für die Stimmen von Synchronsprechern ohne deren Zustimmung wird seit Monaten heftig diskutiert. Die Kritik kam nach einer Ankündigung der Gewerkschaft SAG-AFTRA auf. Ein Deal soll es Entwicklern ermöglichen, KI-Stimmen prominenter Personen zu verwenden. Viele betroffene Synchronsprecher betonten im Anschluss, dass sie nicht einmal über diesen Deal informiert wurden.
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Kommentare
Johannes89
15. Januar 2024 um 14:27 UhrVerständlich, ich kann es auch nicht nachvollziehen wie eine KI eine emotionalen, kreativen , spontanen Synchronsprecher/in ersetzen soll.
Game-art
15. Januar 2024 um 14:33 UhrWird Zeit für konkrete Gesetze
Evermore
15. Januar 2024 um 14:59 Uhr@ Game-art
Bis die da sind ist das Kind eh schon längst in den Brunnen gefallen. Bei der Medienkompetenz der Politiker dauert es eh noch Jahre bis die überhaupt verstehen was so eine Ki alles zu leisten vermag.
RaVn
15. Januar 2024 um 14:59 UhrIch habe grundsätzlich nichts gegen die Verwendung von KI. Solange man es als Werkzeug versteht und nicht mit Kunst verwechselt wird, die aus der Hand eines Künstlers kommt.
Dieser Fall ist jedoch ein gutes Beispiel, dass es Prozesse geben muss, um Persönlichkeiten und Rechte zu schützen. Grenzt Ja schon an Identitätsraub.
Und wie gefährlich kann KI in Sachen Fake News sein!!?? Will ich gar nicht zuende denken…
Der Ursprung von KI generierten Material muss nachvollziehbar sein. Mit eine Art Wasserzeichen? Oder klar zurückverfolgbare Metadaten? Im Fall für Missbrauch kann das schnell so geahndet werden. Aber ich bin da Leihe.
Naja… Dazu meine ich aber auch: Das internet eskaliert auch ohne das alles. Die Leute beschei***** sich auch ohne KI gegenseitig. Macht den Kohl auch nicht mehr fett
Renello
15. Januar 2024 um 15:35 UhrIch halte das auch für sehr gefährlich. Da lässt sich ordentlich Schindluder mit betreiben.
Noir64Bit
15. Januar 2024 um 15:57 UhrWird nicht mehr lange dauern bis ein Sprecher wegen seiner Stimme bei Nutzung durch eine KI auf Urheberrecht klagt. Das gibt dann gerade in den USA schnell eine Mio Strafe, und spätestens nach der zweiten Klage traut sich das keiner mehr ohne Vertrag mit dem Stimmen Urheber! 😛
RegM1
15. Januar 2024 um 17:23 UhrGanz ehrlich:
Wenn die Sprecher OHNE Qualitätsverlust durch eine entsprechend trainierte KI ersetzt werden können.
Warum nicht?
Ich verstehe, wenn man seinen „Beruf“ aus Angst schützen möchte, aber Fortschritt verdrängt manche Berufe eben.
Sehe hier auch niemanden der Laternenanzündern, Köhlern oder Türmern hinterherweint.
Am besten gibt es bald AI-Influencer, diese „Berufsgruppe“ ist durch ihren miesen Content besonders leicht zu ersetzen und die hirnlosen Follower merken den Unterschied eh nicht.