Mehr als dreieinhalb Jahre nach seinem ursprünglichen Release findet Naughty Dogs Meisterwerk als „The Last of Us Part 2 Remastered“ seinen Weg auf die PlayStation 5. Mit an Bord sind neben dem gefeierten wie gleichermaßen kontrovers diskutierten Hauptspiel auch einige neue Inhalte. Hierzu zählen vor dem Release verworfene Levels, verschiedene technische Verbesserungen sowie mit „Kein Zurück“ ein neuer Roguelike-Spielmodus.
Wie sich die überarbeitete Fassung des PS4-Hits auf Sonys aktueller Konsole schlägt, verraten wir euch in unserem Test zur Neuauflage.
Ein erwachsenes Abenteuer über Hass, Rache und Vergebung
Seit ihrer kräftezehrenden Reise quer durch die Überreste der einstigen USA sind fünf Jahre vergangen. Ellie und Joel haben sich seither in der Siedlung Jackson niedergelassen und führen dort ein fast schon wieder normales Leben. Sie haben einen geregelten Alltag, gehen auf Patrouille und feiern sogar kleine Feste. Als eine Gruppe Fremder unter der Führung einer gewissen Abby auftaucht, sollen sich die Dinge allerdings schnell überschlagen.
Nach einem niederschmetternden Schicksalsschlag bricht Ellie erneut auf, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und Abby umzubringen. Unterwegs lernt sie ihren neuen Feind nicht nur besser kennen, sondern macht ebenfalls unliebsame Bekanntschaft mit neuen Infizierten und Fraktionen. Das Ende dieses gewaltigen Unterfangens soll von ihr nicht nur einen hohen Tribut fordern, sondern unsere Protagonistin auch für immer verändern.
Die Story von „The Last of Us Part 2“ hatte von Anfang an einen schwierigen Stand bei vielen Fans. Darüber hinaus schlagen Naughty Dog überaus ernste Töne an und fokussieren sich im Rahmen der Handlung auf komplexe Themen wie Hass, Rache und Vergebung. Euch erwartet hier absolut kein „Gute-Laune-Spiel“. Doch gerade wegen der erwachsenen Handhabung dieser Dinge ist die Story noch immer ein Highlight.
Dass die Geschichte des Titels auch in der „Remastered“-Version die größte Stärke des Titels ist, liegt ebenfalls an der noch immer herausragenden, teils unerbittlich brutalen Inszenierung des Spiels. Zugegeben, ein paar Längen im Laufe der Story, gerade während der zweiten Hälfte, sind uns negativ aufgefallen, doch insgesamt ist dies auch im Jahr 2024 noch immer eine Erfahrung, die jeder PlayStation-Spieler einmal selbst erlebt haben sollte.
Verfeinertes Gameplay
Hinsichtlich des Gameplays baut der Titel auf dem mehr als soliden Fundament des Vorgängers auf und erweitert dieses intelligent um neue Optionen. Viele Areale, die wir mit Ellie und Abby in „The Last of Us Part 2 Remastered“ erkunden, sind deutlich weitläufiger als noch jene in „The Last of Us (Part 1)“. Da unsere Spielfiguren nun auch über den Boden kriechen können, ergeben sich daraus neue taktische Möglichkeiten für Stealth und Action.
Des Weiteren hat auch die Gegner-KI einen Schritt nach vorn gemacht, obgleich es noch immer vereinzelte Aussetzer gibt. Wenn ihr etwa in der Nähe von Gegnern eure Waffe nachladet, können dies eure Feinde in Hörweite mitbekommen und dem Geräusch auf die Spur gehen. Es gibt viele kleine Details, die viel zur Atmosphäre des Spiels beitragen und die Kämpfe, insbesondere auf den höheren Schwierigkeitsgraden, noch intensiver machen.
Zudem gibt es in „The Last of Us Part 2 Remastered“ neue Gegnertypen, denen sich Ellie und Abby entgegenstellen müssen. Hierzu zählen beispielsweise Hunde, die von der WLF eingesetzt werden. Hunde können Ellies Fährte aufnehmen und euch so in Verstecken oder auch im hohen Gras aufspüren. Die Seraphiten, eine weitere neue Fraktion, kommuniziert indes über Pfeif-Signale. Hier ist besonders vorsichtiges Vorgehen gefragt.
Glücklicherweise erhalten sowohl Ellie als auch Abby im Rahmen der Story-Kampagne neue Waffen und dürfen diese an Werkbänken nach und nach verbessern. Außerdem können wir auch die Fähigkeiten unserer beiden Hauptfiguren im Laufe des Abenteuers aufwerten.
Dank neuer spielerischer Möglichkeiten und neuer Gegnertypen, die von uns frische Taktiken erfordern, überflügelt „The Last of Us Part 2 Remastered“ spielerisch klar seinen Vorgänger. Auch nach mehr als 20 Stunden hatten wir noch immer großen Spaß in der Postapokalpyse.
Verlorene Levels und Roguelike-Adrenalin
Doch nun kommen wir endlich zu den neuen Elementen, genauer den Verlorenen Levels und dem „Kein Zurück“-Modus. Erstere gewähren uns einen Blick auf drei Abschnitte, die einmal für das fertige Spiel geplant waren, letztendlich jedoch wieder verworfen worden sind. Wir können uns durch die Pre-Alpha-Versionen dieser Levels bewegen. Diese stammen also aus einer sehr frühen und dementsprechend unfertigen Version des Action-Adventures.
Es ist ein schöner kleiner Blick auf das, was hätte sein können und wird durch optionale Entwicklerkommentare ergänzt, die näher auf die Hintergründe des verworfenen Abschnitts eingehen. Leider sind die drei Abschnitte sehr kurz ausgefallen. Außerdem solltet ihr die Story des Spiels bereits kennen, bevor ihr euch die Verlorenen Levels genauer anseht, da ihr ansonsten gespoilert werden dürftet.
Die Story-Kampagne zumindest ein paar Stunden gespielt haben solltet ihr auch für den neuen Roguelike-Modus „Kein Zurück“. Dieser setzt Kenntnisse zum Gameplay des Titels voraus und wirft euch, Roguelike-typisch, ins zufallsgenerierte Szenarien. Mal müsst ihr mehrere Gegnerwellen überstehen, mal eine gewisse Zeit den offenen Kampf überleben und auch Bosskämpfe gegen besonders mächtige Feinde am Ende eines Runs fordern euch einiges ab.
Für jede erfolgreich absolvierte Runde erhaltet ihr Upgrade-Materialien und Währung, die ihr anschließend in eurem Versteck gegen neue Waffen oder andere nützliche Dinge eintauschen könnt. Darüber hinaus ist es hier ebenfalls möglich, einzelne Waffen an der Werkbank aufzuwerten. So erhaltet ihr nach und nach Zugriff auf ein immer größeres Arsenal. Wenn ihr jedoch sterbt, dann geht euer gesamter Fortschritt verloren und ihr startet wieder bei Null.
Im Gegensatz zu anderen Genre-Vertretern, die in der Regel sehr fordernd ausfallen, gibt euch Naughty Dog in „Kein Zurück“ die Auswahl zwischen verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Sogar ein benutzerdefinierter Schwierigkeitsgrad wird geboten, bei dem ihr die Feinde, Missionen und Mods frei auswählen dürft. Hier könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen und Szenarien entwickeln, die in der sehr düsteren Kampagne undenkbar gewesen wären.
Kurzum: Der „Kein Zurück“-Modus ist eine wirklich schöne Ergänzung in „The Last of Us Part 2 Remastered“, die uns auch nach dem Test sicherlich noch einige Stunden an den DualSense-Controller fesseln wird. Die Rougelike-Action ist adrenalintreibend, spannend und echt spaßig.
Die Verlorenen Levels und „Kein Zurück“ sind dabei nur die großen Bonusinhalte, doch es gibt noch viel mehr zu entdecken. Hierzu zählen zum Beispiel ein neue Speedrun-Option, ein Freies-Spiel-Gitarren-Modus, neue Behind-the-Scenes-Einblicke sowie viele freischaltbare Extras wie neue Filter und Kostüme für die Charaktere.
Technische Verbesserungen
Bevor wir zum Fazit kommen, noch ein paar Worte zu den technischen Verbesserungen. Bereits auf der PlayStation 4 sah das Action-Adventure schlichtweg herausragend aus und daran hat sich auch in der PlayStation 5-Version nichts verändert. Dank 4K-Auflösung sind die Texturen noch schärfer, die Beleuchtung wirkt feiner und auch an den Schatten, den Ladezeiten und der Bildwiederholungsrate wurde gearbeitet.
Insgesamt wirkt alles in „The Last of Us Part 2 Remastered“ also noch einen Tick feiner als im PS4-Original, was in einer noch etwas angenehmeren Spielerfahrung resultiert. Es fühlt sich im direkten Vergleich noch geschmeidiger und somit besser an, auch wenn die Grafik keinen gewaltigen Sprung macht.
Das jüngste Werk aus dem Hause Naughty Dog kann sich also auch dreieinhalb Jahre nach seinem ursprünglichen Release noch immer mehr als sehen lassen. Aufgrund der Unterstützung der DualSense-Features fühlt sich Ellies Überlebenskampf zudem packender an als je zuvor. Abgerundet wird dies von einem großartigen Soundtrack und einer sehr guten deutschen Synchronisation.
Kommentare
Clive95
16. Januar 2024 um 17:04 UhrEines der besten Spiele unserer Zeit! Ich hab richtig Lust die Story ein weiteres Mal zu erleben, den neuen technischen Glanz zu sehen und vor allem, in den neuen Modus zu versinken!! Jetzt muss ich mich nur noch entscheiden ob ich erst das spiele oder das neue Prince of Persos 😀
OptimusMaximus
16. Januar 2024 um 17:12 UhrInzels in 3…2…1..
Kiki0815
16. Januar 2024 um 17:14 UhrUff das jahr beginnt wieder mal super mit einen der besten spiele der Spielgeschichte!
branch
16. Januar 2024 um 17:17 UhrGroße Verbesserungen gibt’s hier nicht. Das Video von ElAnalistadeBits zeigt es.
Die für mich bedeutendste, sind die Ladezeiten.
Von über 1 Minute auf 20 Sekunden herunter.
Leider weiß ich nicht, wie das aussieht, wenn man Zwischensequenzen überspringen will.
Hoffe, dass ist auch auf bloß einige Sekunden verbessert worden.
Freu mich auf Freitag.
peeeeeter
16. Januar 2024 um 17:19 UhrLange nicht so ein langweiliges und in die längen gezogen Spiel gespielt wo man die
ganzen Zeit hofft wann endlich der Abspann kommt!
Story ist keine vorhanden auch nicht diese Pseudorache die sie einen verkaufen möchten!
Teil 1 eine 10/10
Teil 2 eine Null ist noch zu viel
AlgeraZF
16. Januar 2024 um 17:19 UhrHoffentlich reicht es dann auch irgendwann mal wieder für ein neues Spiel bei ND. Aber erstmal bestimmt noch eine PS5 pro Version von TLoU 1+2.
Daitogutschi
16. Januar 2024 um 17:26 Uhr@Peeeter
Is bekanntlich alles Geschmackssache, aber deine Kritik zu dem Spiel ist überzogen.
Kann mir aber denken warum es dir nicht gefällt
Johannes89
16. Januar 2024 um 17:28 UhrDas wird ein Fest Freitag freu mich auf eines der besten Spiele der Geschichte.
marc1977
16. Januar 2024 um 17:32 Uhrpeeeeeter hat keine Ahnung, solche Kritik geht an mit vorbei! Absolutes TOP Game, eines der besten Games aller Zeiten! 10/10 wie Teil 1 auch schon!
OptimusPS
16. Januar 2024 um 17:32 UhrEines der besten Videogames aller Zeiten!
DerKaiser3
16. Januar 2024 um 17:36 UhrHypeee
Ratchet82
16. Januar 2024 um 17:39 Uhrich warte auf den PS6 Port
Strohhut Yago
16. Januar 2024 um 17:47 UhrDer peeeeeter hat mal den Durchblick, Hammer Kritik. Wenn man nichts vernünftiges schreiben kann, schreibt man Mist.
Kayo
16. Januar 2024 um 17:49 Uhryes, Freitag geht’s wieder los! Freu mich.
Zockerfreak
16. Januar 2024 um 17:56 UhrDa spiel ich lieber nochmal Uncharted 4 durch
U-turn123
16. Januar 2024 um 18:07 UhrHabe ich Tlou1 auf der PS 3 gespielt? Ja!
Habe ich Tlou 1 und 2 auf der PS 4 gespielt? Ja!
Habe ich Tlou 1 und 2 auf der PS 5 gespielt? Ja!
Werde ich Tlou 2 nochmals ab Freitag spielen? Unbedingt!
U-turn123
16. Januar 2024 um 18:07 UhrWas dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall.
Was einer Person nicht gefällt, kann eine andere Person durchaus mögen. Die Geschmäcker sind verschieden.
Grey Fox
16. Januar 2024 um 18:07 UhrDass der Yago einem anderen Mist gefüllte Aussagen unterstellt ist schon ein Paradox an sich.
nico2409
16. Januar 2024 um 18:13 UhrIch warte lieber auf das PS6 Remaster!
_YoungAvenger_
16. Januar 2024 um 18:13 UhrDie Überschrift fasst, ungewollt, die gesamte Gen bisher gut zusammen.
Plastik Gitarre
16. Januar 2024 um 18:14 Uhrwird für den 10er ein 3. mal gespielt. habe nach der platin eigentlich gesagt: das wars. nun ist es aber so das, diese verfi###en Noughty Dog hu###ensöhne mich einfach immer wieder catchen und ich sie dafür liebe!
Pʌz
16. Januar 2024 um 18:38 UhrIch bin dabei!
Und ich hab die gute Ausrede parat das ich Part 1 erst vor den Feiertagen das 1. mal durchgezockt habe. Das Remaster kommt für mich also absolut passend.
Spritzkuchen
16. Januar 2024 um 18:40 UhrIch freu mich drauf. Ich hab Teil 1 letzte Woche wieder durchgezockt. Teil 2 hab ich erst einmal komplett durch und 2 mal bis zum Abbie Part gespielt
BK493
16. Januar 2024 um 21:03 UhrHab Bock! Dann komme ich endlich mal zum erneuten Durchspielen.
YouDas
16. Januar 2024 um 22:44 UhrIch habe die PS4 Version zu Hause stehen und hole mir dennoch die PS5 Retail Version. Ich möchte die Sammlung gerne komplett haben. 11/10 Punkten
Blaakuss
17. Januar 2024 um 10:15 Uhr„Eine 0 ist noch zu viel“
Ich sehe hier erhebliche Mängel am Bildungssystem…
Irgendwie zieht das Spiel bei mir aber auch nicht richtig. Die Technik ist top, Endzeit ist cool, Third Person ballern fetzt mir auch. Trotzdem flasht es mich nicht… keine Ahnung was da los ist…
RoyceRoyal
17. Januar 2024 um 10:31 UhrPeeters fachliche Kompetenz zu Videospielen: 0/10
Puhbaron
17. Januar 2024 um 19:20 UhrTloU wird einfach Sonys GTA V 😀
VisionarY
21. Januar 2024 um 14:30 UhrAlso ich find den neuen Modus echt gut gelungen, macht bock! Allein deshalb lohnt sich schon das Update für 10€ meiner Meinung nach!