In der Kreativbranche entwickelt sich die KI zunehmend zu einer Konkurrenz für Beschäftigte, auch wenn die KI weniger kreativ ist, als es zunächst den Anschein erwecken mag. Dennoch setzen selbst Spielentwickler auf Tools dieser Art. Jüngstes Beispiel ist „Foamstars“, das im Februar als PS Plus-Titel starten wird.
In einem Interview mit VGC bestätigte Kosuke Okatani, der Produzent von „Foamstars“, dass das Spiel KI-generierte Grafiken verwendet. Es handele sich allerdings um einen sehr geringen Teil der in „Foamstars“ geflossenen Arbeit.
Nur 0,01 Prozent des Spiels
Square Enix nutzte das umstrittene KI-Tool Midjourney, das Texteingaben in visuelle „Kunstwerke“ umwandelt, um Albumcover für Musiktitel im Spiel zu erstellen. Allerdings, so betont das Unternehmen, mache dies nur etwa 0,01 Prozent des Spiels aus.
„Wir haben mit Midjourney experimentiert, indem wir einfache Eingabeaufforderungen verwendet haben, um abstrakte Bilder zu erzeugen“, so Square Enix. Dem Team habe das gefallen, was am Ende herauskam, sodass die Ergebnisse als endgültige Albumcover zum Einsatz kommen.
Alle anderen Inhalte und Bestandteile von „Foamstars“ wurde komplett vom Entwicklungsteam erstellt und seien entsprechend handgemacht.
„Wir wollten aber auch mit der KI experimentieren“, so Okatani weiter. „Was den Inhalt des Spiels angeht, macht das etwa 0,01 Prozent oder sogar noch weniger aus. Aber wir haben damit experimentiert, indem wir diese Icons im Spiel erstellt haben.“
Für Square Enix ist es eine kleine Sache. Tausende Künstler sehen die KI aus einer anderen Perspektive. Und auch Midjourney ist Teil einer laufenden Klage, mit der zahlreiche Künstler ihre Rechte geltend machen möchten. Der Rechtsstreit bezieht sich darauf, dass ihre Kreationen mutmaßlich für das Training von KI-Tools verwendet wurden.
Und auch Stimmen von Synchronsprechern werden mitunter missbräuchlich genutzt:
Dass Square Enix zu den ersten Publishern gehört, die offen über den erfolgten Einsatz von KI sprechen, ist kein Zufall. Dessen Präsident Takashi Kiryu betonte zuletzt, dass man „aggressiv bei der Anwendung von KI und anderen Spitzentechnologien“ mitwirken möchte. Das schließe die Entwicklung von Inhalten und deren Veröffentlichung ein.
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Ob wir irgendwann ein Szenario erleben, in dem Videospiele vorrangig von der KI entwickelt werden, bleibt abzuwarten. Sollte es dazu kommen, wäre aufgrund der zu erwartenden Masse gleichermaßen eine KI notwendig, die diese KI-Spiele nutzt.
Weitere Meldungen zu Foamstars, Square Enix.
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Kommentare
Horst
17. Januar 2024 um 14:14 Uhr… dass man „aggressiv bei der Anwendung von KI und anderen Spitzentechnologien“ mitwirken möchte.
Na toll, das Grab für Kreativität und Kunst kann schonmal geschaufelt werden.
Clive95
17. Januar 2024 um 14:25 UhrJa was das angeht ist SE echt beschissen, kann man nicht anders sagen. Hoffen wir mal das mit dem dritten Part der Final Fantasy 7 Remake Trilogie der Prozess so bleibt wie es ist.
AlgeraZF
17. Januar 2024 um 14:30 UhrDie 0,01% werden da erstmal nix negativ beeinflussen. Wenn es deutlich mehr wird, dann kann man drüber streiten.
Horst
17. Januar 2024 um 14:38 UhrEs ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Kreativen. Klar, dass Firmen sich technologisch weiterentwickeln wollen, auch klar, dass sie so viel Arbeit mit wenig Aufwand auf schnellste Art erledigen wollen. Erspart halt Unmengen an Geld. Aber was dann das Resultat wird, vor allem auf lange Sicht… das will keiner sehen…
Clive95
17. Januar 2024 um 14:42 Uhr@Horst ich bin da grundlegend bei dir, aber ein bisschen differenzieren würde ich da. Wenn solche Technologien genutzt werden, um kreative Prozesse zu vereinfachen, damit die Entwicklung einfach schneller voran geht ist das in Ordnung. Werden solche Tools genutzt um kreative Prozesse zu ersetzten, wäre das fatal.
Wussii
17. Januar 2024 um 14:43 UhrDas würde viel erklären…Square Enix so: „Hey ChatGPT entwickel mir ein Spiel das wie Splatoon ist aber gib ihm einen anderen Namen damit es nicht auffällt.“
Horst
17. Januar 2024 um 14:47 Uhr@Clive95: Bin ich prinzipiell bei dir, aber du weißt genau, wie Manager und Chefetagen ticken. „K.I. hat so viel eingespart? Wow, dann setzt nächstes Mal mehr davon ein. Nächstes Mal noch mehr…“ man kann sich denken, wohin das führt!
Rikibu
17. Januar 2024 um 14:47 UhrMich stört es doch arg, dass Sony die ps plus Gelder dafür verwendet, solch ein Machwerk, welches dann auch noch so ein Testbalon für Kerntechnologie ist, auch noch zu subventionieren…
Quasi dagegen zu stimmen, heißt eigentlich konsequenterweise das ps plus Abo gekündigt gehört, ansonsten wird man ungewollt zum Spielball der Industrie, da ja Zuspruch für solch ein machwerk herrschn könnte…
irgendwie keine gute Vorstellung
Affenknutscher
17. Januar 2024 um 14:50 UhrDas erste Spiel für Februar ist dann schon mal Schrott.
Fr3eZi
17. Januar 2024 um 15:06 UhrDas erklärt den schrecklichen Art Style.
Sollte das Spiel nicht eigentlich ohnehin f2p werden?
Bulllit
17. Januar 2024 um 15:08 UhrAls Inspirationsquelle kann die K.I. hilfreich sein. Es gibt ja Tools die coolen Content erstellen. Du gibst ein Text ein und schreibst was du haben möchtest und die K.I. Spuckt das für dich dann aus. Man sollte nicht gleich das alles verteufeln. Aber es sollte immer genug Freiraum für eigene Ideen vorhanden sein.
OzeanSunny
17. Januar 2024 um 15:14 UhrEs wird leider nicht das letzte Game dieser Art sein.
Wir werden uns damit arrangieren müssen das zukünftige Projekte immer mehr auf KI zurückgreifen werden.
Rikibu
17. Januar 2024 um 15:18 Uhrstatt die KI in Spielen zu verbessern, damit sich Gegner auch mal gescheit und nicht wie n Teller Brühe verhalten, steckt man Bemühungen in KI, um Umgebungen zu schaffen, in der schlechte KI umher eiert…
sehr paradox auf eine gewisse Art.
Horst
17. Januar 2024 um 15:20 Uhr@OzeanSunny: Müssen wir? Oder sollten wir, wenn es uns nicht passt, uns einfach dagegen stemmen? „Müssen“ müssen wir gar nix! Aber die breite Masse wirds nicht interessieren und wird es schlucken…
OzeanSunny
17. Januar 2024 um 16:04 Uhr@ Horst
Die sich nicht damit auskennen werden es hinnehmen.
Die es kennen sind ein geringer Anteil und werden sehr wohl nichts ausrichten können dagegen.
Ein Teufelskreis also
Möppelmann
17. Januar 2024 um 17:56 UhrSind wir mal fair:
Kleingrafiken dieser Art wurden vorher ja auch nur aus irgendeiner Assetdatenbank zusammengekauft und ggfs. leicht aufgearbeitet.
Es jetzt sind wir nüchtern:
Es ist günstiger einer KI zu sagen, was man gerne hätte, als dass sich ein teurer bezahlter Künstler hinhockt, und sich Gedanken dazu macht.
Und so wird’s weitergehen. Die KI macht immer mehr und mehr, und der Mensch hockt, wenn überhaupt, nur noch zur Kontrolle da. Und trotzdem gibt’s hier genug User, die das klatschend begrüßen, weil sie offenbar nicht begreifen, was das langfristig, im Worst Case, alles bedeuten kann.
Rikibu
17. Januar 2024 um 18:02 Uhr@ Möppelmann
Und noch nüchterner betrachtet… wenn das Schule macht und so Kosten gesenkt werden, wie lassen sich dann die UVP Preise rechtfertigen? Im Endeffekt könnte es sich hier um eine Verschiebung handeln, die die Marge erhöht, ggf. Qualität senkt, während der Kunde das gleiche bezahlt und von der Ersparnis gar nix hat
vangus
17. Januar 2024 um 18:19 UhrEs ist ein weiteres Werkzeug in der Spielentwicklung. Kreative Köpfe nutzen KI, um Kreatives zu erschaffen, um Zeit und Ressourcen zu sparen bei denselben Ergebnissen.
Die Ängste hier sind vollkommen sinnlos.
Zudem zählt nur das Ergebnis, was die KI ausspuckt! Ein kreativer Mensch muss eine Wahl treffen, ob das Ausgespuckte großartig aussieht und perfekt ins Spiel passt oder nicht. Diese Wahl ist ein kreativer Akt. Das Eingeben der Befehle ist ja sogar schon ein kreativer Akt. Man lässt sich etwas „generieren“, womit man arbeiten kann. Prozedurale Generierung ist ähnlich wie KI-Nutzung und ist bereits eine riesen Hilfe und fester Bestandteil von nahezu allen Produktionen.
Die KI wird zudem immer besser werden, so dass man irgendwann eh keinen Unterschied mehr merken wird, ob es von menschenhand geschaffen wurde oder nicht. Selbst wenn etwas unpassend erscheint, kann ein Mensch dennoch jeder Zeit eingreifen und die KI-Kreation anpassen.
Warum sollte nicht eine KI irgendwelche bunten Albumcovers in einem Multiplayer-Spiel erstellen? Warum sollte nicht eine KI Teller und Besteck in einem Esszimmer modellieren?
Warum sollte eine KI nicht eine Gesteinstextur generieren? Warum sollte eine KI nicht alle Dialoge von NPCs generieren? Schließlich ist es das, wo wir hinwollen!! NPCs, die ganz natürlich auf alles reagieren und mit denen man reden kann. Das ist KI und Writer fallen da weg, dennoch wird genau DAS Games revolutionieren. Der Tot der Kreativität? Nicht wenn die KI kreativ ist.
Videospiele leben von Interaktion, von Immersion, und wenn eine KI die Story in Echtzeit schreiben würde, je nachdem was man tut in der Welt, dann ist das der heilige Gral der Videospiele. Wenn sich eben das Spiel selbst schreibt. Das ist die höchste Stufe, die ein Spiel erreichen kann.
Das liegt in der Natur von Videospielen. KI ist die logische Weiterentwicklung. Sicherlich wird es weiterhin auch Projekte geben mit spezifischen Stories, die ein Director erzählen möchte, aber Niemand braucht hier so zu tun, als würde KI nicht zu Videospielen und deren Evolution dazugehören!
Rikibu
17. Januar 2024 um 18:54 UhrWas ist da noch kreativ im Sinne der suspension of disbelieve, wenn jederzeit alles passieren kann, was ki ggf. im Rahmen von Regeln, die in einem Spieleuniversum gilt?
Das haben ja nicht mal Autoren im Griff, was massig plot holes in Spielen (auch AAA Produkte) regelmäßig beweisen.
Und diese nötige Stringenz bei zugleich vorhandener interaktiver Dynamik soll KI managen?
Glaub ich nich dran
Puhbaron
17. Januar 2024 um 19:24 UhrSo siehts auch aus 😀 Wird wahrscheinlich von den Kids gefeiert, sieht jedoch weiter danach aus, das SE langsam debil wird.